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Geschrieben von Benedikte am 04.12.2021, 10:23 Uhr

17jähriger Sohn- schweigsam bezüglich seiner Abendunterhaltungen

Ich möchte mal Euren Umgang mit der Sache hören.

Unser jüngster Sohn ist 17, wir leben in einer Metropole außerhalb der EU. Er schwimmt hier wie ein Fisch im Wasser und ist am Wochenende nonstop unterwegs. In der Woche nicht, er muß früh den Schulbus nehmen und noch früher aufstehen.

Ich lasse ihn natürlich raus- finde ich ja gut, daß er ein social life hat. Aber meine Erwartung ist, daß er mir sagt, mit wem genau er sich trifft, was das Vorhaben ist, und wann er zurückkommt sowie daß er per handy erreichbar ist ( wobei ich verspreche, nicht anzurufen).

Er bezeichnet mich als lästig, nervig, das würde mich nichts angehen und erzählt mir einen vom Pferd.

Meine Sorgen- ich habe hier mal bei einer friedlichen Demo die Polizei auf Demonstranten einknüppeln sehen so daß das Blut wirklich spritzte, das gibt es, das ist kein Sprachbild. Außerdem möchte ich auch nicht rausgeschmissen werde, der liebe Kleine macht bald Abitur.

Er kommt am Wochenende zurück wenn wir schlafen- oft eher früher Morgen als später Abend. Zu viel für mich-angesichts seiner Minderjährigkeit.

Bei meiner Tochter war das anders- sie hatte mich immer in Kenntnis gesetzt, wann sie mit wem ausgeht und was ansteht.

Bei den großen Jungen haben wir auch im Ausland gelebt, aber EU, und ich war der Landessprache fließend mächtig und hatte Vertrauen in die Institutionen des Landes.

Wie haltet Ihr das ? Was müssen Eure sagen? Oder dürfen die kommentarlos weg?

Gruß

Benedikte

 
17 Antworten:

Re: 17jähriger Sohn- schweigsam bezüglich seiner Abendunterhaltungen

Antwort von kuestenkind68 am 04.12.2021, 17:02 Uhr

Ich habe auch einen 17jährigen hier... Und ja, seit Sommer ist er gsd auch wieder viel mit Freunden unterwegs. Die Teenies haben im letzten Jahr ja einfach zuviel verpasst..

Wenn er geht, möchte ich immer wissen, wohin. Das gibt es nicht, dass er gar nicht sagt, wohin er verschwindet.Wir haben vereinbart, dass er mir sagt, wohin er mit wem geht und wann er zurückkommt... Und dass er sich meldet, wenn es später wird damit ich nicht die halbe Nacht vor Sorge wach bleiben muss.... Das funktioniert so leidlich. Aber wenn ich nichts höre, nerve ich per whats app und irgendwann meldet er sich dann auch. Natürlich findet er mich dann doof und gluckig, aber da muss er halt durch... Andere Mütter sind auch so... Anrufen würde ich nur im Notfall, das ist dann ja echt peinlich ;).

Ja, das ist verdammt komisch und ungewohnt, die Teenies jetzt so ziehen zu lassen, aber hier bei uns ist das alles überschaubar und idR ist er mit den Jungs unterwegs, die wir seit dem Kiga kennen... In die Großstadt fahren sie bisher nur zum Shoppen oder ins Kino (wenn irgendwas nicht in unserem Kino hier läuft).

Eigentlich dürften die 17jährigen hier ja auch nur bis Mitternacht unterwegs sein, aber bei privaten Feten geht es mittleweile oft auch etwas länger bis 2 oder 3 Uhr morgens. Aber wenn ich weiß, wo er ist und wie er nach Hause kommt und mit wem er nach Hause kommt ist das okay. Haben wir früher auch gemacht...

Und ja, ich hole ihn notfalls auch nachts irgendwo ab. Oder würde ihm auch Taxi-Geld mitgeben, aber das war bisher nicht nötig...

Na ja, meiner wird im Januar 18 und dann wird alles nochmal anders. IAlleine der Gedanke, dass er dann alleine autofahren darf... Aber gut, auch da wird man wohl als Mama reinwachsen....
Mit 17 muss man den Teenies halt auch die Chance geben, in die Selbstständigkeit reinzuwachsen und ihnen die Freiheiten geben...

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Re: 17jähriger Sohn- schweigsam bezüglich seiner Abendunterhaltungen

Antwort von desireekk am 04.12.2021, 17:28 Uhr

Naja, das ist das eine richtig allem Familienmitglieder:

Für das Haus verlässt das und gibt auch eine ungefähre Rückkehr bekannt.
Sollte es eine massive Änderung gegeben,, dann wird Bescheid gegeben.
Vater, das mache ich, das erwarte ich von allen die in dieser Gemeinschaft leben.
Darf man blöd finden, ist aber so.

GERADE in eurer Umgebung.
Muss er nicht verstehen, das kommt dann so in 20 Jahren :-)

LG

D

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Re: 17jähriger Sohn- schweigsam bezüglich seiner Abendunterhaltungen

Antwort von Benedikte am 04.12.2021, 18:13 Uhr

Danke, das beruhigt.

Meiner hat die TaxiApp mit der Kreditkarte meines Mannes verbunden, der kann also auch immer Taxi fahren. Auto haben wir hier keins.

Und ja- es ist irgendwie lustig dass man genau wie seine eigenen Eltern wird. Meine haben auch wachgelegen wenn ich unterwegs war.... nur war mein Vater so diskret, zu warten, bis ich dann im Bett war und ist DANN an die Türe und hat das Außenlicht ausgemacht.

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Re: 17jähriger Sohn- schweigsam bezüglich seiner Abendunterhaltungen

Antwort von Benedikte am 04.12.2021, 18:14 Uhr

ja, man wird wie seine eignen Eltern.

Hatte das damals auch nicht verstanden......

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ich bin nicht wie meine Eltern ;)

Antwort von Caot am 05.12.2021, 11:58 Uhr

….. vertrauen sollte man als eine gute Eigenschaft anwenden. Erst bei Enttäuschung sollte eingegriffen werden. Ich finde es lästig vorher etwas zu bestimmen, alleine nur „es könnte ja“. Es könnte genauso eben nämlich nicht. Ich bin daher nicht wie meine Eltern, auch wenn ich Gutes mitgenommen habe.

Meinen Teens vertraue ich. Die Gefahren wissen sie. Verantwortung können sie gut. Vorschriften gibt es keine, außer das Übliche. Das wäre: erreichbar sein. Hier kompromisslos: sofort!

Teengroß, 17, wie Deiner. Unter der Woche verantwortlich für Schule und Hobbys, am WE ist „saufen“. Selten unter der Woche, auch wenn das vorkommt.

Ich erfrage Eckdaten. Die werden, wenn ich frage, erzählt. Frage ich nicht, erzählt Kind nicht.

Ansonsten gibt es hier keine Einschränkungen, kein Limit, keine Zeiten. Vertrauen, dass das bisher gelernte in 17 Jahren auch umgesetzt wird. Enttäuscht wurde ich noch nie. Aber mein 17-Jähriger hat ein Ehrenamt, einen Schülerjob und macht den Trainerschein. Zudem hat er ein Stipendium und weiß um Verantwortung, Vertrauen und Vorschusslorbeeren. Das hilft mir die Leine los zu lassen.

Was ich nicht möchte: wie meine Eltern klammern und nicht auf die Erziehung vertrauen. Zumal es so nur zu Konflikten kommt. Was dein Sohn zu Dir gesagt hat, hab ich zu meinen Eltern gesagt. Meine Teenager haben das noch nie sagen müssen. Ich habe gelernt.

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Re: 17jähriger Sohn- schweigsam bezüglich seiner Abendunterhaltungen

Antwort von DK-Ursel am 05.12.2021, 13:03 Uhr

Hej!

Genau wie Du musste ich lernen, daß unsere Kinder SEHR verschieden sind: Die Große ließ mich an allem teilnehmen und kaufte Kamotten sogar lieber mit mir als Freundinnen (obwohl ich nicht bezahlte), und die Jüngste erzählte nichts und war äußerst problematisch.
Leider hatte ich nicht einmal soviel Gutes zu berichten wie meine Vorschreiberin über ihren Sohn, trotzdem riet man uns zu Vertrauen - und das hat sich ausgezahlt.
Denn je mehr ich versuchte zu kontrollieren, umso weniger öffnete sie sich verständlicherweise (das verstehe ich wirklich, so bin ich auch).
Je mehr man versucht zu erziehen in diesem Alter, vorzuschreiben und zu steuern, umso weniger Einfluß bekommt man.
Und ganz ehrlich - minderjährig, ja - aber bald ist er volljährig, jetzt ist die Zeit der Vorbereitung, man kann nicht mit 18 Knall auf Fall alles können - und als Eltern ebenso wenig Knall auf Fall loslassen.
Wichtig: Ohne Kritik und dem elenden "siehste, ich hab´s ja gesagt!" bereitstehen,wenn es Pannen gibt - evtl. konstruktiv und in Augenhöhe und wenn alle Nerven sich nach einem mißglückten Freistrampelversuch blankliegen noch nicht, aber danach in Ruhe klären, wie man eine ähnliche Panne nächstes Mal vermeiden kann.
Eswar mehr als schmerzhaft und auch mühsam bei uns, aber es hat sich gelohnt - wir haben darauf vertraut, daß die 17 Jahre vorher ihre Wirkung nicht ganz verfehlt haben und daß Pannen entweder aus Trotz (den wir ja vermeiden könnendurch ein Loslassen) und/oder aus Unwissenheit passieren: und Erfahrungen muß man eben leider oft auch selber sammeln, um wirklich draus zu lernen.

Gute Nerven und alles Gute - Ursel, DK

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Re: 17jähriger Sohn- schweigsam bezüglich seiner Abendunterhaltungen

Antwort von Astrid18 am 05.12.2021, 13:39 Uhr

Hallo Benedike, wir haben mit 17 auch wilde Sachen gemacht, die unsere Eltern nicht wissen sollten und von denen ich nicht möchte, dass meine Kinder sie machen. Insofern würde ich, wenn meine bald soweit sind, mir wohl auch große Sorgen machen.

Das ist das eine, aber das andere ist natürlich, dass ein Fehlverhalten Deines Kindes zu großen Problemen und evtl. zur Abreise zwingen könnte.

Ich kenne die Geschichte eines Expats, dessen Sohn im Nachtclub mit Drogen erwischt wurde. Eigentlich hätte darauf eine Gefängnisstrafe gestanden. Man gab der Familie die Möglichkeit, binnen einer Woche auszureisen.

Ich nehme an, dass auch bei Euch (wo auch immer Ihr seid) ein gewisser Sonderstatus für Expats gilt. Aber gleichzeitig gibt es in vielen Ländern Tabus: in Asien ist es halt beispielsweise kein Kavaliersdelikt, mit einem Joint erwischt zu werden.

Ich würde an Deiner Stelle Deinem Sohn erklären, was er warum nicht tun soll. Und ich warum Du Dir Sorgen machst, wenn Du gar nicht weißt, wo er abhängt.

Was ist den mit seinen Freunden? Sind die auch so schweigsam? Sonst wäre es ja eine Beruhigung, wenn wenigstens die anderen Eltern ungefähr wissen, wo ihre Kinder sind.

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Re: 17jähriger Sohn- schweigsam bezüglich seiner Abendunterhaltungen

Antwort von Benedikte am 05.12.2021, 17:26 Uhr

Was passierte mit dem arbeitenden Elternteil des Sprößlings?

Ich sehe, Du kennst die besonders neuralgischen Punkte........Joint wäre hier auch fatal- wir waren vorher in Holland, da konntest Du das Zeig legal kaufen. Hat mal einer meiner großen Jungen gemacht, mit der debit KArte. Da ich seine Kontoauszüge eingeheftet habe, war das auch völlig klar. Aber in Holland halt völlig legal, ortsüblich und angemessen.

Ich kenne fast von jeder Klassenkameradin einen Elternteil, aber die Mädchen sind fast alle sehr brav, sehr gesprächig, und bleiben im deutschen Kreis. Da macht sich kein Elternteil größere Sorgen.

Die Jungentruppe ist bunt gemischt, Einheimische, Drittstaatler. Sehr unternehmenslustig.

Ich habe mit ihm mehrfach darüber gesprochen, dass für ihn andere regeln gelten als die Großen WEIL das Land komplett anders tickt und wir uns absolut tadellos benehmen müssen. Er tut dann immer sehr souverän und sagt, ich solle mir keine Sorgen machen.

Benedikte

PS- ich war eigentlich total brav, ich war nur lange und viel weg früher

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Re: 17jähriger Sohn- schweigsam bezüglich seiner Abendunterhaltungen

Antwort von Hase67 am 05.12.2021, 17:45 Uhr

In deiner konkreten Situation kann ich sehr gut nachvollziehen, dass du in Sorge bist. Ich bin's bei meinem 17jährigen (aus anderen Gründen, wie du weißt) auch. Zumal unser beschauliches Städtchen eine nicht ganz unerhebliche Deliktrate für Kleinkriminalität wie Prügeleien und andere Tätlichkeiten, Handyklau oder Raub hat, gerade unter männlichen Jugendlichen und das nicht nur in den Brennpunkten, sondern auch am Stadtrand, wenn die Dorfjugend in hässlichen Haufen aufläuft. Das kann auch hässlich werden, und an den beliebten Treffpunkten fährt auch die Polizei Streife und macht Ausweiskontrollen. Allerdings trinkt mein Sohn Gott sei Dank nichts (im Gegensatz zu seiner Schwester) und raucht auch weder Tabak noch Gras.

Ich bestehe darauf, dass ich den Namen einer Person weiß, mit oder zu der er unterwegs ist (seine besten Freunde habe ich auch als WA-Kontakte) und lege ihm auch nahe, wenn er merkt, dass es spät wird und er bei Nacht und Nebel an der dunklen Landstraße entlangradeln müsste um heimzukommen, dass er dann lieber bei einem Freund übernachtet. Da wir das umgekehrt auch anbieten, ist das kein Problem, die Eltern seiner Freunde tolerieren das alle.

Aber: Es dient eigentlich eher meiner psychologischen Beruhigung, dass er für mich erreichbar ist, konkret helfen könnte ich ihm realistischerweise ohnehin nicht oder nicht schnell genug, wenn er in Schwierigkeiten käme. Deshalb lege ich auch größten Wert darauf (das war schon bei meiner Tochter so, ich wäre sonst vor allem in ihrer Südostasienzeit tausend Tode gestorben), dass er nie alleine draußen unterwegs ist, sondern immer mindestens eine Begleitperson dabei hat.

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Ich auch nicht und trotzdem

Antwort von desireekk am 06.12.2021, 0:01 Uhr

Hallo,

ich versuche echt nicht wie meine Mutter zu sein.
Wobei sie beim Thema weggehen meistens ganz OK war.

Aber: Bei Benedikte ist das halt einfach anders. Wenn der Junior da im falschen Land mal an einem Joint zieht oder Alkohol trinkt, oder einfach meint einem Sicherheitsdienst oder der Polizei gegenüber mal etwas großmäulig zu sein:
- dann hockt er entweder in einem Kittchen in das man seinen Feind nicht reinwünscht
- oder er/die Familie muss sofort ausreisen,

damit ist die finanzielle Grundlage der Familie weg, Visumsprobleme, disziplinarische Probleme, etc.

Und ich finde auch bei einem 17-jährigen kann es vorkommen, dass man noch regulierend eingreifen muss weil ein Teenager naturgemäß mal über die Grenze geht/gehen muss um eben genau diese Grenze zu finden.
Kann nur im Fall von Benedikte eben zu o. g. führen, nicht nur zu Stress mit Mami.

Meine beiden Buben haben auch machen dürfen. Und insgesamt fand ich es echt im Rahmen was sie so abgezogen haben, aber wie gesagt, ab und zu muss man den Rahmen zeigen um ihn zu bestimmen.

Und was machst Du, wenn Junior nicht ans Handy geht?
Und irgendwann nachts so gegen 2 Uhr Zuhause eintrudelt?

VG

D

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Re: 17jähriger Sohn- schweigsam bezüglich seiner Abendunterhaltungen

Antwort von Astrid18 am 06.12.2021, 8:08 Uhr

Das arbeitende Elternteil hat die Arbeitserlaubnis entzogen bekommen, damit war der Aufenthaltsstatus für alle futsch. Eine Einreisesperre gab es auch für die ganze Familie.

Arbeitsrechtliche Konsequenzen habe ich nicht mitbekommen, aber karrieretechnisch sicherlich suboptimal. Es musste auch ganz schnell ein anderer GF für die lokale Gesellschaft bestellt werden, das war also mit viel Aufwand und Kosten verbunden.

Bei den - fahrlässigen - Visumsvergehen von Expatfrauen hat jeweils ein Entschuldigunsschreiben, teilweise kombiniert mit befristeter Einreisesperre gereicht.

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Re: 17jähriger Sohn- schweigsam bezüglich seiner Abendunterhaltungen

Antwort von Hase67 am 06.12.2021, 8:12 Uhr

*Er tut dann immer sehr souverän und sagt, ich solle mir keine Sorgen machen.

Wie schätzt du ihn denn ein? Meine Tochter war wie dein Sohn: Sie hat kaum etwas erzählt, weil sie sich sehr schnell "kontrolliert" gefühlt hat, auch von Klitzekleinigkeiten. Die meisten Bedenken, die ich ihr gegenüber geäußert habe, hat sie zwar zähneknirschend eingesehen, aber ich und vor allem mein Mann waren auch schnell mal in der "Spießer"-Schublade. Das vor allem, weil ihr Vater es bei vielen Sachen eben nicht so genau nahm (aber z. B. im Gegensatz zu uns auch nicht in der Position war, die negativen Folgen ausbaden zu müssen).

Kannst du denn selbst konkret einschätzen, was bei bestimmten Vergehen (auch wenn dein Sohn nur Bystander wäre) passieren würde? Oft argumentiert es sich leichter und überzeugender, wenn das nicht nur eine vage Sorge ist, sondern wenn man genau weiß, wie die Folgen aussehen. Meine Erfahrung (mit meinen eigenen Kindern und deren Freunden) ist, dass die schon hellhörig werden, wenn man ihnen möglichst unaufgeregt aufzeigt, was für potenzielle Folgen ihr Handeln haben könnte. Nicht immer können sie das dann spontan zeigen, aber es bleibt trotzdem hängen. Ich sage meinen Kindern auch klar, dass ich es nicht mag, wenn sie mich auf diese "Ach Mama, du machst dir immer zu viele unnötige Gedanken"-Schiene schieben. Und argumentiere dann auch mit Lebenserfahrung. Das hören sie nicht immer gerne, aber akzeptieren es letztendlich doch.

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Re: Ich auch nicht und trotzdem

Antwort von Hase67 am 06.12.2021, 8:56 Uhr

"Stress mit Mami" ist ja auch eigentlich kein Kriterium, hier gab es aber auch schon vereinzelt Stress mit den Behörden - und zwar mit braven, wohlerzogenen Kindern aus guten Elternhäusern. Ich kenne den Freundeskreis meines Sohnes ziemlich gut, weil die oft hier sind und auch ziemlich offen mit mir reden. Die sind in vieler Hinsicht tolle Teenager: Verantwortungsbewusst, politisch engagiert, sehr solidarisch untereinander. Aber sie sind eben auch Teenager, das mit der Impulskontrolle (vor allem unter Alkohol) ist eben auch schwierig. Und Peer Pressure - vor allem, wenn sich die Gruppen dann noch untereinander mischen - ist auch ein wichtiger Faktor.

Benediktes Sohn ist ja auch weit gereist und weiß - theoretisch - dass in anderen Settings andere Regeln gelten. Trotzdem kann es eben sein, dass er die Lage am neuen Standort nicht ganz realistisch einschätzt oder sich eben in der Gruppe nicht so behaupten kann, wie es sinnvoll wäre.

Ich habe auch großes Vertrauen in die Vernunft und das Verantwortungsbewusstsein meiner Kinder und lasse sie machen, aber ich weiß auch, dass sie (auch die Große, die bald 22 wird) in manchen Situationen einfach unerfahren sind und dann auch Fehlentscheidungen treffen oder Mist bauen. Zu einem gewissen Grad gehört das Mistbauen dazu, aber drei oder vier Schritte weiterdenken (insbesondere, dass das auch Folgen für die eigenen Eltern haben könnte) ist schon viel verlangt.

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Re: 17jähriger Sohn- schweigsam bezüglich seiner Abendunterhaltungen

Antwort von Holzkohle am 06.12.2021, 15:29 Uhr

Huhu Benedikte,

meiner hat tatsächlich erst pünktlich zum 18ten Geburtstag angefangen auf Partys zu gehen. Die ersten waren outdoor, inzwischen haben die GsD nachgelassen, und das in Parks und Ecken, wo es hier in Berlin öfter mal scheppert.
Wir haben eine ganz klare Absprache, auch wenn er jetzt volljährig ist: Ich erfahre, wo er hingeht und ich erwarte, dass er sich meldet, sobald der nach Hause fährt bzw. wenn er woanders pennt.
Er hält sich dran.

Ich mache mir halt auch meine Sorgen. Ich hab mal zu ihm gesagt, wenn dir iiiiiirgendwas passiert und du nicht nach Hause kommst, ich könnte der Polizei nicht mal sagen, wo du zum Schluss warst. Dass es nicht der Kontrolle dient und dass es mir wurscht ist, was er mit wem macht (er erzählt aber Alles oder schickt mir Videos und Bilder) aber ich möchte ungefähr wissen, wo er ist.

Ich denke, das ist auch Typsache. Vielleicht ist es auch einfach unsere Geschichte, dass mein Sohn vor einigen Jahren seinen Vater verloren hat (keinen Kontakt mehr) und wir "alleine" übrig geblieben sind. Er hat nur noch mich und ich ihn (von den Eltern und Freunden abgesehen, aber Du weißt, was ich meine)

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Re: 17jähriger Sohn- schweigsam bezüglich seiner Abendunterhaltungen

Antwort von As am 06.12.2021, 22:53 Uhr

Ehrlich gesagt bin ich da wohl etwas gluckig. Ich will immer wissen, wo meine sind ( wobei mein 18Jähriger ja grad in Afrika und ziemlich unerreichbar ist, jedoch selbst da hab ich eine grobe Vorstellung, wo und mit welchem Ziel er gerade unterwegs ist), aber ich hatte auch noch nicht das Problem, dass sie es nicht freiwillig erzählen.

Versteht er denn den Grund deiner Sorge nicht? Ich würde so eine Art Minimalkonsens suchen. Ich würde wissen wollen, wo ich ihn im Ernstfall finde.

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Bei uns gibt‘s schon ein paar Regeln, auch wenn wir dann böse und altmodisch sind…

Antwort von Banu28 am 09.12.2021, 8:56 Uhr

Hallo,

ich finde es nicht verkehrt, in diesem Punkt wie die eigenen Eltern zu werden. Es ist richtig, wissen zu wollen, was ein minderjähriger, arg „unternehmungslustiger“ Teen abends und nachts so macht.

Ich hätte jetzt nicht gleich verbotene Demos mit Blutorgien vor den Augen. Aber mir würde die Möglichkeit von Haschischkonsum und dem vielleicht falschen Umgang Deines Sohnes schon auch besorgt machen.

Ich gestehe, ich bin bei meinen Kindern eher der strenge Typ. Meine Tochter (inzwischen erwachsen) und mein Sohn (16) mussten/müssen immer sagen, wo sie mit wem sind, was der Plan ist und wann sie zuverlässig zu Hause sind. Wenn das nicht geklappt hat, gab‘s ein Familiengespräch mit allen (beide Eltern und Kind), wo gesagt wurde, dass abends nur weggegangen wird, wenn wir dem Teen vertrauen können. Und dass die Regeln verschärft werden, wenn der Teen dieses Vertrauen nicht erfüllt.

Bei beiden Kindern war jeweils ein Mal so eine Familienkonferenz nötig (Tochter war stundenlang „verschollen“ und nicht erreichbar, Sohn war kürzlich nach einer Party strunzbetrunken). Danach hatten sie‘s verstanden, und von da ab klappte es besser, denn sonst hätten wir das Ausgehen eine Zeitlang verboten (ja, so böse sind wir…).

Ich denke, Du und Dein Partner könntet mal eine kleine Familienkonferenz am Küchentisch mit Eurem Sohn abhalten. Wichtig ist, dass das Ganze „offiziellen Charakter“ hat, dass also beide Elternteile den Sprössling extra an den Tisch bitten für ein Gespräch. Also kein mütterliches Gemecker nebenbei, sondern eine ungewohnte Situation. Und dann sagen, dass Ihr wenige, aber klare Regeln aufstellen wollt: Er ist zu einer bestimmten Uhrzeit zurück. Er sagt vorher Bescheid, was er mit wem vorhat. Klappt das nicht oder schwindelt er, gibt‘s eine Konsequenz (die vorher angekündigt werden muss und dann auch durchgezogen wird).

Weißt Du, klar wird er moppern oder so tun, als ob er Euch für bekloppt hält. Aber in Wirklichkeit wollen Teens, dass man sich für sie interessiert, dass die Eltern sich Gedanken um sie machen, dass sie sich sorgen. Denn so zeigen liebende Eltern, dass man ihnen nicht gleichgültig ist. Das Moppern und Streiten gehört dabei zum Spiel. Eltern dagegen, die alles erlauben, werden vom Teen oft so verstanden, dass sie sich eh nicht interessieren.

LG

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Re: 17jähriger Sohn- schweigsam bezüglich seiner Abendunterhaltungen

Antwort von Bookworm am 16.12.2021, 18:54 Uhr

Ich habe in Bogota gelebt, (weiß ja -im Gegensatz zu manch anderen- nicht wo du bist), da wäre mir völlig egal, ob er sich kontrolliert fühlt, das ist gefährlich da draußen, und der gesunde Menschenverstand fordert, dass man sich meldet und/oder sagt wo und mit wem man ist. Da wäre ich gnadenlos fürchte ich.

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