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Geschrieben von MayasMama am 20.05.2016, 5:02 Uhr

Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Passt zwar nicht unbedingt ins Stillforum... Aber wohin sonst?

Jedenfalls finde ich es total störend, dass es hier kein Forum über die (natürliche) Geburt gibt, die ja doch die allermeisten schwangeren Frauen anstreben und dazu viele Fragen haben.

Aber ein Kaiserschnittforum gibt es und jedesmal wenn ich mich dorthin verlaufe bin ich entsetzt was für vehemente Kaiserschnittbefürworterinnen dort unterwegs sind.

Ein Traum wäre natürlich auch ein Forum für außerklinische Geburt. Aber nachdem es nichtmal eins für Geburt im Generellen gibt wohl ein Traum in weiter Ferne ;-)

Irgendwie traurig, finde ich jedenfalls. Ihr nicht?

LG
Nadine

 
77 Antworten:

Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von lambogenie am 20.05.2016, 7:48 Uhr

Nö eigentlich nicht. Über Geburt inklusive Berichterstattung wird ja in den Monatsforen viel geschrieben und über natürliche Geburt wird ja auch in den Vorbereitungskursen ausführlich aufgeklärt,was in Hinsicht auf Ks ja eher nicht so der Fall ist...
Glg

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von isa2491 am 20.05.2016, 8:41 Uhr

Ich hatte einen ks .. nicht gewollt sondern medizinisch notwendig .. ich War froh über das ks Forum .. u in meinem geburtsmonat hat jede ausführlich über ihre spontane Geburt geschrieben u auch vorher wurden fragen an die mehrfachmamis gestellt .. also gibt's da genug Infos .. u ich denke im Geburten Forum schreiben sich ja denn die Frauen aus dem gleichen geburtsmonat u das können sie ja auch in dem im monatsforum .. ich hoffe ich habe verständlich geschrieben

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von MayasMama am 20.05.2016, 9:57 Uhr

Okay danke für eure Meinung.

Bei uns war das im Monatsforum nicht der Fall. Und allein an den Fragen die oft in den Expertenforen gestellt werden, meine ich zu erkennen dass immer noch sehr viele Frauen sehr uninformiert und unsicher in ihre erste Geburt gehen. Und auch, dass viele Frauen gar nicht wissen, dass sie eine gewisse Entscheidungsfreiheit haben und man auch bei BEL oder nach zwei KS oder bei anderen Besonderheiten eine natürliche Geburt anstreben kann und es durchaus Kliniken gibt die das unterstützen.

Wenn sich nun eine Schwangere ins KS-Forum "verirrt" die z.B. ein "zu" großes Kind befürchtet oder beim ersten Kind eine Komplikation eintrat, oder das Baby in BEL liegt oder oder oder, wird ihr hier unmissverständlich klargemacht dass alles ausser einem geplanten KS grob fahrlässig ist, zumindest in den Posts die ich gelesen habe.

Aber gut, trotzdem danke für eure Meinung, ich sehe hier natürlich nur meinen eigenen Blickwinkel und aus diesem wäre es eindeutig nötig, dass es in einem Schwangerschafts- und Babyforum auch ein "Geburt"-Forum gibt, zumal es ja über jeden sonstigen Käse auch eines gibt. Auf "Deko" könnte ich persönlich z.B. dafür gut verzichten.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von Ameleni am 20.05.2016, 10:27 Uhr

Vielleicht ist das manchmal auch besser so.
Eine Geburt kann so individuell verlaufen und man hat glaube ich IMMER andere Vorstellungen von einer Geburt als sie dann tatsächlich ist.
Mir haben vorher auch alle gesagt, wie sich die wehen anfühlen und wie man dann am besten liegt und und und
Ich bin mit dem Gedanken rein, weil meine SS so super toll war und auch sonst alles klasse ausgesehen hat, DAS FLUTSCHT.
Von wegen ich war 22 Std im Kreißsaal und hab am Ende nur noch das Wort Kaiserschnitt um mich fliegen hören. Ich hab Rotz und Wasser geheult und die Hebamme angefleht dieses Kind auf natürlichen Wegen zu holen.
Letztendlich hatte ich dann das Glück ein tolles Team gehabt zu haben, welches meine Tochter dann mit der Zange und gesund und fast natürlich geholt haben.
Aber meine Erwartungen hat es so gar nicht entsprochen.
Also wofür ein Forum zum Thema Geburt? Ich glaube das könnte nur verunsichern und Angst machen und damit noch mehr Frauen dazu bringen über KS nachzudenken.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von Ameleni am 20.05.2016, 10:30 Uhr

Ich finde es auch sehr schade dass es so viele KS gibt. Aber man sollte am besten GAR nichts lesen. Ich habe mich hier erst nach der Geburt richtig gefunden. Vorher hatte es schon gereicht mal zu googeln, wenns wirklich brisant war (kam dann auch oft hierher aber dahin was ich wirklich wissen wollte und keine horrorgeschichten über misslungene Geburten. )

Nicht zu viel lesen. Lieber die Zeit genießen.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von MayasMama am 20.05.2016, 10:38 Uhr

Naja aber mit deiner Argumentation sollte es wohl auch kein Forum über's Schwangerwerden (klappt oft nicht), Schwangerschaft (Fehlgeburten und Co.), Kaiserschnitt und Stillen geben. Die gibt es aber alle hier ;-) Und die können genauso verunsichern wie bereichern.

Einfach GAR nichts zu lesen finde ich in der heutigen Zeit einen verheerenden Rat, denn genau aus diesem Grund fühlen sich viele Frauen dann so ins Kalte Wasser geschmissen und nicken unwissend alles ab was Ärzte und Klinikpersonal ihnen vorschlagen und verlieren immer mehr das Vertrauen in sich selbst.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von MayasMama am 20.05.2016, 10:40 Uhr

Die Horrorgeschichten über misslungene Geburten ließt man hier aber bereits - und zwar in den Monatsforen und dem KS-Forum. Daher wäre ein Forum in dem Platz für positive Geburtsberichte und evtl. auch alternative Methoden wie Hypnobirthing, Hausgeburt etc. meines Erachtens eine Bereicherung.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von Ameleni am 20.05.2016, 11:15 Uhr

Ja da hast du recht so hab ich das noch nicht gesehen.

Naja GAR nichts zu lesen ist übertrieben ausgedrückt. Wenn man etwas bestimmtes wissen will oder eine Frage hat dann natürlich. Oder man kauft sich ein Buch. Ich meine damit dieses Kreuz und querlesen. Da kommt man auf keinen grünen Zweig. Natürlich sollte man sich über alles nötige informieren. Aber dafür sind ja zum Bsp. Auch Arzt und Hebamme da. Ich habe auch immer gelesen was gerade in mir passiert und wie weit meine kleine schon entwickelt ist.
Solang man differenziert genug liest und immer im Hinterkopf behält, dass ALLES anders kommen kann....

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von Geisterfinger am 20.05.2016, 13:28 Uhr

spontane Geburten können und werden doch in den "schwanger-wer-noch"-Foren und auch in den Monatsforen nach der Geburt diskutiert und berichtet.

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naja...

Antwort von tamtamgo am 20.05.2016, 13:38 Uhr

... ich bin nur ks Befürworter bei Notwendigkeit.. aber was notwenig ist ist dehnbar... wie hätte ich sonst je ein lebendes kind in den armen halten dürfen? Oder hätte es mich erwischt?

Man darf die Dinge nicht nur schwarz oder weiß sehen...

Aber ich finde man könnte allgemein ein geburtsforum machen. Denn das ist bei allen gleich. Durch die Geburt unserer Kinder werden wir zu Müttern. Egal ob ks oder im Wasser oder im kopfstand. Und ich sehe es so das ks Mütter auch viel unter Vorurteilen und auch unter selbstzweifel sowie sogar starke Ausprägungen haben “versagt“ zu haben. Wenn alle in einem Forum schreiben könnten unter dem Thema Geburt wäre alles paletti und es wäre keine Abgrenzung nötig :)

Vlg
Und wie gehts euch?

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von MayasMama am 20.05.2016, 14:00 Uhr

Und wieso können und müssen normale Geburten in Schwangeren-Foren und Monatsforen diskutiert werden, während das Thema Geburt doch ein so umfassendes ist, dass es locker ein eigenes Forum füllen könnte, während der Kaiserschnitt eine eigene Rubrik darstellt?

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Re: naja...

Antwort von MayasMama am 20.05.2016, 14:04 Uhr

Ja das verstehe ich schon, ich bin ja nicht für die "Abschaffung" des KS-Forums. Sondern für das Hinzufügen eines Geburts-Forums.

Und die Abgrenzung ist aus moralischer Sicht sicher nicht nötig oder wünschenswert aber man hat natürlich rein praktisch und medizinisch ganz andere Fragen und Sorgen.

Uns geht es gut :) Ella fordert nach wie vor viel Zeit und Aufmerksamkeit ein und stillt immer noch lieber als zu essen aber macht sich ganz toll, plappert immer mehr und wird irgendwie immer "selbstständiger". Und bei euch?

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von Ottilie2 am 20.05.2016, 16:45 Uhr

Ich sehe das wie MayasMama.
Geburt ist ein großes Thema, bei welchem es viel zu diskutieren gäbe. Mich würden weniger irgendwelche Geburtsgeschichten reizen, die mE wirklich ganz gut in die Monatsforen passen, in welchen sich die Frauen sozusagen schon etwas 'kennen'. Aber in einem Geburtsforum könnte man viel diskutieren (Missstände in der heutigen Geburtsmedizin, alternative Möglichkeiten...). Mehrfachgebärende könnten Erst-Schwangeren Mut zusprechen bzw. falsche Vorstellungen korrigieren und ihnen vor allem klar machen, dass es in aller Regel die werdende Mutter bestimmt, wie sie gebärt - ob nun Sectio oder vaginal.
Ein einzelnes KS-Forum fände ich weiterhin gut, weil diese Geburtserfahrung nunmal eine besondere ist. Schade, dass dort so viele rumschwirren, die den KS regelrecht vergöttern, das liefert den Schwangeren ein falsches Bild.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von Ottilie2 am 20.05.2016, 16:51 Uhr

Ein Deko-Forum... das gibts ja wirklich!
Krank.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von Brischi am 20.05.2016, 21:27 Uhr

Finde es auch sehr schade!bin auch sehr erschrocken über die vielen ks befürworterinnen!

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Hast Du die Redaktion mal angeschrieben und angeregt, ein Geburtsforum aufzumachen?

Antwort von emilie.d. am 20.05.2016, 21:46 Uhr

Und wenn ja, mit welcher Begründung machen sie es nicht?

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Ich lese viel im KS Forum.

Antwort von emilie.d. am 20.05.2016, 21:51 Uhr

Extreme Befürworterinnen gibt es meines Erachtens nur zwei oder drei. Von denen eine seit Monaten schon nicht mehr schreibt.
Ich befürworte v.a. eine selbstbestimmte Geburt, immerhin geht es dabei um den eigenen Körper. So lange dabei die Risiken fürs Kind überschaubar bleiben.

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Ihr stimme MayasMama zu!

Antwort von Kafi_77 am 21.05.2016, 0:04 Uhr

... und zwar v.a. bei den Punkten "KS Befürworterinnen" und "Erstgebärende".

Ich habe mein 3. Kind per sek. Sectio entbunden, ungewollt aber leider absolut notwendig. Es war mein 1. KS nach 2 Spontangeburten und ich habe im KS Form auch schon erbitterte Diskussionen darüber geführt. Warum? Weil man dort nicht mit seinem KS hadern darf. Weil man mit dieser Art der Entbindung zufrieden sein MUSS ("Hauptsache gesundes Kind" blablabla). Tatsächlich ist eine ganz radikale KS Befürworterin seit einem Dreivierteljahr nicht mehr aktiv unterwegs.

Genau sie war es nämlich (und dann gibt es noch 2 andere Damen, die ihr immer nach dem Mund reden), die den unsicheren Erstgebärenden den KS als Nonplusultra verkaufen wollte und zu diesem Zwecke ständig irgendwelche dämlichen Studien präsentiert hat. Darüber war ich teilweise wirklich erschüttert. Und genau das meint MayasMama ja oben. Es ist eine absolute Frechheit, Frauen, die zum 1. Mal vor der Geburt stehen, die Spontangeburt pauschal ausreden zu wollen. Hierfür wäre ein Geburtsforum durchaus geeignet, um unsicheren Schwangeren Mut zu machen und ihnen durch Erfahrungen aufzuzeigen, dass es fast immer einen Versuch wert ist und dass Argumente wie "großes Kind" nicht zwingend gegen eine Spontangeburt sprechen. Ich selbst (zierlich und nicht groß) habe ein 4kg/ 60cm Kind auf normalem Wege auf die Welt gebracht.

Mein Fazit: ein Geburtsforum für o.g. Themen wäre sicher eine Bereicherung!

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von chrpan am 21.05.2016, 0:21 Uhr

Witzig, ich hab mir letztens das gleiche gedacht weil ich auch in Gedanken oft bei der (2.) Geburt bin und mir irgendwie was fehlt.
Es heißt ja immer, die 2. Geburt ist schneller und einfacher- war bei mir nicht so und dann kommt aber sehr rasch der Alltag mit Kind 1 und 2 und zum "Verarbeiten" der Geburt komme ich gar nicht.
Allerdings hätte ich im Monatsforum nichts detailliertes schreiben wollen um nicht andere zu verunsichern.
Vielleicht ist ein Forum auch in der richtige Plath dafür aber ich bin sehr angebunden und eingespannt und kann kaum irgendwohin "nur für mich".
Also wäre ein Forum schon auch praktisch. Das ist jetzt nur meine persönliche Meinung.

LG,
Chris

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Sehe ich genau so bzw. geht mir genau so.

Antwort von Sille74 am 21.05.2016, 1:36 Uhr

Als Betroffenen lese ich (inzwischen) häufiger dort und kann mir jetzt auch nur zwei oder drei wirklich vehemente KS-Befürworterinnen denken.Dafür tauchen auch immer gleich die zwei, drei extremen Ablehnerinnen auf, wenn diese schreiben/geschrieben haben (eine war wirklich schon lange nicht mehr zu lesen) oder wenn auch nur andeutungsweise ein Wunsch-KS angedacht ist.

Ich finde es auch am wichtigsten, dass die Frauen möglichst - eine Geburt ist und bleibt etwas nicht Planbares - selbstbestimmt, selbstbewusst, von unerwünschter Einmischung unabhängig in IHRE Geburt gehen können. Ob dabei ein neues Forum zur natürlichen Geburt hilfreich oder eher hinderlich wäre ... weiß nicht ... zeigt sich vielleicht erst, wenn's da wäre ... Wenn tasächlich Interesse besteht, müsste man wahrscheinlich tatsächlich mal die Redaktion anschreiben.

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Nachtrag: vielleicht wäre es auch eine Idee, ...

Antwort von Sille74 am 21.05.2016, 1:56 Uhr

... ein Forum "NACH dem Kaiserschnitt", wo sich Frauen über ihre großen und kleinen körperlichen und seelischen Probleme nach einem Kaiserschnitt austauschen können, und eines "rund um die Geburt" (ohne Fokus auf eine bestimmte Geburtsart), wo dann auch solche Fragen angesprochen werden können, wie" KS oder natürliche Geburt", Erfahrungen mit natürlichen Geburten nach vorangegangenem KS, "natürliche Geburt aus BEL" etc.

Klar, gewisse Überschneidungen wird es immer geben, aber das ist ja auch ok. Die eine fühlt sich vielleicht in dem Forum, die andere in jenem wohler.

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Re: Hast Du die Redaktion mal angeschrieben und angeregt, ein Geburtsforum aufzumachen?

Antwort von MayasMama am 21.05.2016, 8:43 Uhr

Nein, ich wollte erst mal hören ob denn auch andere einen Bedarf sehen. Und die Antworten sind ja sehr gemischt...

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Ja ja, das wäre dann ich, ne? ;-)

Antwort von Kafi_77 am 21.05.2016, 8:47 Uhr

Huhu, damit meinst du sicher mich ;-)
Womit wir wieder beim Thema wären. Selbstverständlich bin ich vehement dagegen, wenn man Frauen einfach so ein Wunsch KS einreden will. Oder sie bei diesem Gedanken unterstützt. Zudem denke ich, dass bei vielen Frauen im KS Forum die Enttäuschung über das entgangene Erlebnis der Spontageburt tief im Inneren steckt ;-) Was wiederum kein Grund ist, anderen suggerieren zu wollen, ein KS sei die unbedingt zu wählende Geburtsform. Weil einem dadurch angeblich Schmerzen erspart bleiben und es für das Kind angeblich die bessere Entbindungsart ist.

Daher verstehe ich auch den Sinn des KS Forums nicht wirklich. Es sollte als Ort zum Erfahrungsaustausch dienen und nicht als Plattform, auf der Erstgebärende von den extremen Damen mit allen Mitteln und teilweise völlig sinnfrei zum KS überredet werden.

Zum Glück gibt es im Internet ein anderes sehr gutes Forum, in dem man wirklich Hilfe bekommt und auch seine Gedanken zum Thema KS offen schreiben darf, wenn man damit noch nicht im Reinen ist.

Ein Geburtsforum hier im rub würde als Gegenpol zum KS Forum die noch unwissenden Frauen zumindest mal neutral aufklären, auch zu anderen Aspekten wie z.B. Thema Hausgeburt, wie ja MayasMama bereits schrieb.
Daher bin ich mit ihr nach wie vor einer Meinung!

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von MayasMama am 21.05.2016, 8:55 Uhr

Das sehe ich auch so. Es wäre eben auch ein Raum für spezifischere Fragen und Themen.

Genau wie im Breiforum (lanti), im Stillforum (sileick), gibt es in fast jedem Forum ein paar Frauen die sich super auskennen und sich viel Zeit für Antworten nehmen. Das ist in den Monatsforen nicht der Fall.

Ich fände es wäre eine große Bereicherung wenn Frauen ihe Erfahrungen und Ansichten in einem Geburtsforum teilen könnten, wo evtl. eben ein, zwei, drei geburtserfahrene Frauen oder sogar Hebammen wie Andrea6 mitschreiben würden.

Ich kenne das bspw. aus einem Hausgeburtsforum, da schreiben sogar Ärztinnen und Hebammen und geben ganz tolle Infos, nehmen Ängste und klären falsche Informationen auf.

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Und das Problem mit den Monatsforen

Antwort von MayasMama am 21.05.2016, 9:10 Uhr

ist, dass die Frauen oft Erstschwangere sind und sich mit dem Thema Geburt bisher nur durch Hörensagen informiert haben. Da fliegen so schrecklich viele schlichtweg falsche Infos durch die Gegend, da stellen sich mir die Nackenhaare auf...

Deutschland, eigentlich auch medizinisch recht weit vorne, ist bei den Geburtsstatistiken (KS-Rate, Interventionen währen Schwangerschaft und Geburt, Verlegung der Neugeborenen, etc.) von allen westlichen Ländern an einer der letzten Plätze. Wir ähneln mit einer KS-Rate von über 30% weit mehr den Standards von Portugal (und die sind NICHT gut;)) als denen von skandinavischen Ländern mit Raten weit unter 5%... Das ist traurig und verbesserungswürdig und da muss man insbesondere schwangere Frauen informieren.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von lambogenie am 21.05.2016, 9:52 Uhr

Also nicht falsch verstehen: ich bin Nicht gegen ein Forum Geburt! Ich hab's nur nicht vermisst. Wenn es da wäre,würde ich Bestimmt auch drin lesen / schreiben...

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Re: Und das Problem mit den Monatsforen

Antwort von Kafi_77 am 21.05.2016, 9:53 Uhr

http://www.rund-ums-baby.de/geburt/forum/kaiserschnitt/Neue-Studie_13617.htm

Hallo Nadine, dann solltest du dir mal o.g. Diskussion durchlesen, da stellt es einem die Nackenhaare auf. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass die von dir genannten KS Quoten zustande kommen.

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Frauen zu informieren wird nicht viel nutzen.

Antwort von emilie.d. am 21.05.2016, 10:21 Uhr

Der Wunsch der Gebärenden spielt als Ursache für die hohe KS Rate in D. kaum eine Rolle. Sondern u.a. die Versorgungsstruktur in D. Die KS-Rate sinkt z.B., wenn es eine 1:1 Betreuung durch eine Hebamme unter der Geburt gibt. Die Klinik ihr Personal entsprechend schult bzw. ihre Abläufe umstellt. Die Unterschiede bei Kliniken sind riesig, es gibt welche mit Raten von 50 Prozent und andere, die unter 20 Prozent liegen. Ich habe in einer Uniklik entbunden, in der sämtliche Risikoschwangeren der Region landen und die trotzdem nur bei 30 Prozent liegt. Viele Kliniken können z.B. keine Entbindung aus BEL durchführen. Wenn man zu weit von der nächsten Klinik wegwohnt, die das macht, wird es meist ein primärer KS.

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Re: Frauen zu informieren wird nicht viel nutzen.

Antwort von MayasMama am 21.05.2016, 10:50 Uhr

Der Wunsch und die Information der Gebärenden spielt eine ganz maßgebliche Rolle!! Ich habe viele mutige Freundinnen die auch in KS-freudigen Kliniken eine Geburt aus BEL durchgeboxt haben, die sich erfolgreich gegen die Einleitung bei ET +7-10 gewehrt haben und die nach 2 KS natürlich entbunden haben. Das ist alles nicht richtlinienkonform! Aber eine Frau die weiß, was sie will, die in ihre Fähigkeit zu gebären vertraut und den Mut hat, zu wiedersprechen, wird einen KS hundert mal eher vermeiden, als eine die mit kopflosem Vertrauen in die Götter in weiß ins Krankenhaus fährt und eh schon tausend Horrorstorries von Geburtsstillstand, abfallenden Herztönen, Wehentropf, Dammschnitt und Co. im Kopf hat.

Und du sprichst hier von unter 20% als wäre das eine Jubelzahl. Soll das heißen, du gehst davon aus dass ohne die Möglichkeit eines KS 20% der Menschheit versterben würde? An der Geburt?

Naja aber ich will gar nicht zu weit abdriften hier und eine Pro- und Contra KS Diskussion starten. Das war keinesfalls der Sinn meines Postings... Ich würde mich einfach nur über ein Forum freuen, in dem es um die GEBURT geht, und das vielleicht auch Fachfrauen anzieht und damit den eher unsicheren Erstschwangeren neue Perspektiven zeigt, zweite Meinungen gibt und schöne Geburtsberichte enthält.

Wie oft habe ich schon Sachen gehört wie "Hätte ich beim ersten Kind gewusst, dass man aus BEL auch normal entbinden kann...", "Die Einleitung war schlimm und erfolglos, aber man MUSS ja nach 7 Tagen einleiten...", etc. Es hilft total, bzw. hat mir selbst total geholfen, zu hören dass es auch anders geht. Dass man stets die Möglichkeit hat Dinge zu fordern oder abzulehnen und dass es für vieles andere Standpunkte gibt, dass beispielsweise Länder die medizinisch weiter sind als wir, gar kein CTG machen, schon gar nicht routinemäßig ab Woche 30 und das auch noch aus gutem Grund, usw.

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Re: Hast Du die Redaktion mal angeschrieben und angeregt, ein Geburtsforum aufzumachen?

Antwort von MayasMama am 21.05.2016, 11:00 Uhr

Hab jetzt mal mit Verweis auf die hiesige Diskussion an die Redaktion geschrieben. Werde berichten ob und welche Antwort ich erhalte...

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Information ja, aber nicht über ein Online Forum, sondern über entsprechende Strukturen!

Antwort von emilie.d. am 21.05.2016, 11:41 Uhr

Handlungsempfehlungen laut "Faktencheck Gesundheit Kaiserschnitt" (Bertelsmann Stiftung):

1) Leitlinienorientierung für Ärzte (damit eben nicht unnötig ein KS empfohlen wird).

2) Strukturentwicklung (z.B. Extra Sprechstunden in Kliniken für Entbindungen aus BEL, nach Sectio, Zwillingsschwangerschaften etc.)

3)Stabilisierung der Rolle der Hebamme (hatte ich im vorherigen Beitrag ja schon erwähnt)

4) Weitergehende Spezialisierung der Kliniken (aus BEL zu entbinden ist in spezialisierten Kliniken z.B. nicht mit höheren Risiken verbunden)

5) Aus- und Weiterbildung (es gibt reichlich Geburtshelfer, die nicht aus BEL sicher entbinden können)

6) Diskussion von Belegkliniken (haben sehr hohe KS-Raten)

Schweden hatte 2009 eine KS-Rate von 16,7 %.

20 % halte ich für eine sehr gute KS-Rate für eine deutsche Klinik, insbesondere, wenn sie entsprechendes Entbindungsklientel (Mehrlingsschwangerschaften etc.) betreut.

Selbstverständlich verstirbt nicht die Menschheit, wenn die KS-Rate unter ein kritisches Level fällt. Aber die Anzahl an kranken Müttern und Kindern steigt dann irgendwann im Vergleich wieder an.

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Sinn des Forums

Antwort von MayasMama am 21.05.2016, 18:22 Uhr

Natürlich verspreche ich mir mit dem Forum weder sinkende KS-Raten noch Weltverbesserung ;-)

Da hast du schon recht, um das große Ganze zu verändern muss an anderen Schrauben gedreht werden.

Aber mir persönlich reicht es ja vollkommen, einfach ein paar Frauen die eine Anlaufstelle für ihre Frage finden oder auch mit einem Geburtsverlauf hadern und deshalb Gedanken dazu hören wollen, etc. diese auch hier zu bieten, wo das Thema Geburt doch eindeutig besser zu "Rund ums Baby" passt, als Deko, Garten, Basteln, Patchworkfamilien und Co.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von FrauStorch am 21.05.2016, 20:25 Uhr

Ich würde so ein Geburtsforum auch gut finden!

Ich gehöre übrigens zu den völlig "verrückten Hochrisiko-Frauen" die es gewagt haben, ihr erstes Kind aus BEL spontan zu entbinden. Es war die lockerste Geburt in meinem ganzen Bekanntenkreis obwohl kaum einer nachvollziehen konnte, warum ich so "waghalsig" war. Es gab keinen waghalsigen Moment in der Sache...es lief wie am Schnürchen...
Ich habe mich aber mit dem Thema lange beschäftigt und weiß, dass der nur funktioniert wenn man das auch möchte.

Ich denke übrigens, dass man jeden Fall individuell betrachten sollte und keine pauschalen Aussagen treffen kann. Davon abgesehen ist meine Grundhaltung, dass es Gründe hat warum die Natur sich ihren Weg so gesucht hat. Klar, diese arbeitet mt Selektion und keiner von uns möchte der Teil sein, der ausselektiert wird. Wir können die Natur aber nicht komplett kontrollieren und ich finde solche Wege als grundsätzliche Lösung nicht richtig. Wohin soll das denn im Endeffekt führen...?

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von EarlyBird am 21.05.2016, 20:38 Uhr

Ohne jetzt "alle" Beiträge gelesen zu haben, ja ist mir auch schon aufgefallen.

Bisher fand ich es zwar nicht "total störend" wie du es empfindest, aber ich würde es durchaus gut finden, wenn die "natürliche Geburt" zumindest irgendwo einen festen Platz hätte.

Bisher war ich noch nie im KS-Forum, aber wenn es tatsächlich so viele "vehemente Befürworter/innen" dort gibt, wie du sagst, wäre es vielleicht sinnvoller beide Geburtsvarianten in einem Forum zu vereinen.

Denn so finden sich in einem Forum beide Seiten von Befürworter/innen wieder und ich kann mir gut vorstellen, das dort viele gute, neue Argumente zum Leben erweckt werden und Frauen nicht nur einseitig "berieselt" werden.
Vielleicht hab ich mich jetzt "doof" ausgedrückt, aber ich denke es ist in etwa klar was ich meinte.

Lg

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von Sille74 am 22.05.2016, 11:34 Uhr

Ich weiß (oder hoffe es zumindest), dass Du es nicht so meinst und verstehe auch in gewisser Weise, was Du sagen möchtest (deswegen bin ich lange Zeit auf meinen Fingern gesessen ...) ... aber Dein letzter Absatz klingt sehr zynisch ...

Meine Kinder sind beide per Kaiserschnitt zur Welt gekommen (nicht so geplant, bei einem - nicht wahrscheinlichen und geplanten - Dritten würde ich es wieder "normal" versuchen, wenn's nur irgendwie vertretbar wäre). Nach den vorliegenden Situationen wäre wahrscheinlich auch so mit Abwarten alles gut gegangen, vielleicht wäre aber auch das Schlimmste, nämlich Tod der Kinder, eingetreten oder sie wären jetzt die typischen "Dorfdeppen", die es früher häufiger gab (und jetzt, wo häufiger Kaiserschnitte gemacht werden, fast nicht mehr ...). Meine Kinder sind gesundheitlich recht robust (ja, auch KS-Kinder können unanfällig sein ...), hatten noch nie solche Dinge wie schlimme Bronchitis, vielleicht sogar beginnende Lungenentzündung, Scharlach, schwere Angina, schwere Mittelohrentzündungen, wo man dringend Antibiotika geben sollte oder heftigen Magen-Darm-Infekt mit Austrocknungsgefahr, wo Krankenhausaufenthalt und Infusionen notwendig sind,, geschweige denn noch dramatischere chronische oder akute Erkrankungen oder auch einen Unfall ... Da würde die Natur auch gnadenlos selektieren (wie gesagt, schon beim harmlosen Magen-Darm-Infekt). Wo ziehst Du da die Grenze bei der "Kontrolle der Natur"? Letztlich fängt es ja schon beim Wissen, dass sauberes Wasser und Hygiene wichtig ist, an ... Natürlich selektiert die Natur im Großen und Ganzen gesehen die Überlebensfähigsten aus, km Einzelfall arbeitet sie aber nach dem Zufallsprinzip

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von MayasMama am 22.05.2016, 11:50 Uhr

Ich denke nicht dass FrauStorch damit meint, dass keine KS mehr durchgeführt werden sollten, und der natürlichen Selektion der Natur freier Lauf gelassen werden sollte.

Sondern viel mehr, dass es nicht sein kann/darf/soll dass 30 % aller Frauen zur Geburt ihrer Kinder der Bauch aufgeschlitzt wird, um die natürliche Selektion von wohl weniger als 2 % zu verhindern. Und dass deshalb vielleicht mehrr Aufwand betrieben werden sollte, um die TATSÄCHLICH gefährdeten Fälle zu finden und diesen einen KS vorzuschlagen, anstatt riesige haftungs- und versicherungsrechtliche Kreise um alle zu ziehen, die schmale Becken, große Kinder, Beckenendlagen, Ängste etc. haben.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von Sille74 am 22.05.2016, 12:47 Uhr

Wie gesagt, vermutlich nicht ...Aber die Formulierung ist unglücklich ...

Ich finde, Du sprichst etwas Wichtiges (m.E. sogar etwas Entscheidendes) an und zwar die haftungs- und versicherungsrschtliche Seite. Die Deutschen sind sehr sicherheitsorientiert, auch in dieser Hinsicht, und die Ärzte/Hebammen wollen/müssen sich absichern. Müssen deshalb, da die Deutschen auch sehr klagefreudig sind und gerne die Verantwortung für einen Sachverhalt bei einem anderen sehen wollen. Fast jeder Arzt fast jeder Fachrichtung war schon mal in so einer Situation, wo erst (beinahe) eine Klage am Hals hat wegen irgendeiner Unwägbarkeit, obwohl eigentlich im Vorfeld alles geklärt war. Ich denke, da müssen wir uns schon auch an die eigene Nase als Patienten (oder auch Juristen) fassen; es muss sich gesellschaftlich im Denken etwas ändern. Gerade in den skandinavischen Ländern oder in den Niederlanden gibt es ganz allgemein viel weniger Zivilstreitigkeiten/Haftungsfälle wie bei uns. Vieles ist dort überhaupt kein Thema, dass ein andere dafür haften muss (z.B. "Schleudertrauma" bei Auffahrunfall; natürlich haben auch die Niederländer oder Norweger die entsprechenden Schmerzen, aber die kämen nie auf die Idee, den anderen Beteiligten dafür haften zu lassen und würden auch vor Gericht nicht Recht bekommen ...)

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von FrauStorch am 23.05.2016, 22:43 Uhr

Natürlich habe ich das nicht gemeint. Ich sprach nicht von notwendigen KS sondern von Wunsch-KS bei denen es keinen zwingend medizinischen Grund gibt. Vielleicht hätte ich das klarer schreiben sollen. Und ja: ich bin klar gegen Wunsch-KS ohne klare Indikation. Es ging doch in der Diskussion auch darum dass KS als grundsätzlich "bessere" Variante herausgestellt wird, darauf habe ich mich bezogen.
Wäre es bei mir medizinisch notwendig gewesen, hätte ich auch einen machen lassen. Aber nicht ohne zwingenden Grund! Und klar, es gibt Risiken bei einer natürlichen Geburt, aber die gibt es auch beim Autofahren. Alles können und sollten wie nicht kontrollieren können. Es ist auch eine ethische Frage.

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Puh, jetzt wird es doch eine WKS Diskussion.

Antwort von emilie.d. am 24.05.2016, 6:24 Uhr

Ich bin klar dafür, Frauen einen WKS zu gewähren, wenn sie ihn wollen. Aus dem ganz einfachen Grund, dass eine vaginale Geburt nicht funktioniert, wenn Frau das nicht will und das sowieso im KS endet. Das kann für Frau und Kind noch viel problematischer werden als ein geplanter KS. Insofern, über Risiken und Möglichkeiten, insbesondere der Schmerzbehandlung, aufklären und Mut machen ja, zwingen Nein.
Wir haben hier doch alle schon Kinder geboren. Wehenschmerz ist schon mit der richtigen Atemtechnik und Einstellung abartig und schwer zum Aushalten. Wie furchtbar muss das sein, wenn man unter den Wehen zusätzlich verkrampft und verzweifelt um einen KS bittet.

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Re: Puh, jetzt wird es doch eine WKS Diskussion.

Antwort von FrauStorch am 24.05.2016, 7:44 Uhr

Da kann auch eine PDA super helfen. Aber du hast Recht, das ist hier wohl nicht der richtige Ort für die Diskussion!

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Re: Puh, jetzt wird es doch eine WKS Diskussion.

Antwort von MayasMama am 24.05.2016, 8:56 Uhr

Ich sehe das wie Frau Storch. Wer ein Kind bekommen möchte muss es schon auch gebären, ausser es gibt dabei ein medizinisches Problem. Komisch eigentlich, dass dieser einfache Punkt in unserer Gesellschaft so verdreht wurde.

Frauen zu suggerieren, dass sie wenn sie Angst vor dem ersten großen Schritt im Leben als Mutter haben, sich doch einfach auch operieren lassen können, halte ich für absolut fragwürdig und die Folgen werden sich immer im späteren Verlauf zeigen.

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selbstbestimmte Geburt!

Antwort von tamtamgo am 24.05.2016, 10:52 Uhr

finde ich immer richtig!!!

Ob ks oder Hypnose Geburt oder sonst was. So lange man sich damit wohl fühlt ist alles ok. Ein ks ist eine große bauch op.. darüber sollte man sich im klaren sein.
Doch eine normale Geburt hat auch so ihre Tücken und Risiken. Ist halt eben so.

Selbst wenn kein körperlich ersichtlicher Grund besteht, gibt es immernoch die kopfsache, die Psyche und das ist genauso ein wichtiger Aspekt wie das körperliche auch.

Körper und Geist im Einklang... heißt es doch immer. Das macht einen Menschen froh.

Ich persönlich hätte richtig Lust darauf gehabt meine Kinder spontan ohne op zu bekommen, aber es ging halt nicht.. Und genauso kenne ich Mütter die sagen, das sie auf keinen Fall eine natürliche Geburt anstreben möchten. Was solls? Ist doch ihre Sache. Keiner verlangt das ein anderer es gut finden muss. Da heißt das schlüsselwort: TOLERANZ!

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Re: Puh, jetzt wird es doch eine WKS Diskussion.

Antwort von Sille74 am 24.05.2016, 11:20 Uhr

Na ja, aber die Wunschkaiserschnktte stellen, zumindest bei uns, nicht das Problem dar, das zu einer (zu) hohen KS-Rate führt. Das sind, habe ich mal gelesen, nur 2 bis 3 Prozent der Schwangeren, die von vornherein einfach so einen KS wollen (und ich glaube auch nicht, dass denen unbedingt etwas "suggeriert" wird; die haben dich schon selbst so entschieden, warum auch immer).

Ich persönlich finde es auch seltsam, ein Kind haben zu wollen, aber eine Geburt von vornherein vermeiden zu wollen, aber dafür freiwillig eine OP auf sich zu nehmen. Die Frage ist aber doch, was willst Du machen? Wunschkaiserschnitt verbieten? Dann wird halt eine Indikation hingedreht werden oder die Frauen gehen dafür ins Ausland wie früher für eine Abtreibung. Willst Du dann allen (Hoch)Schwangeren eine Auslandsreise schon mal prophylaktisch verbieten und sie ggf. an der Grenze festhalten? Willst Du Frauen, die sich mal Richtung WKS geäussert haben (was sie bei einem WKS-Verbot aber ja dann tunlichst unterlassen würden) verbieten, schwanger zu werden oder gar zwangssterilisieren? Alles ein Unding in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft ... Ich finde, bei den wirklich ganz echten WKS braucht man gar nicht ansetzen, um etwas zur Senkung der KS-Rate zu tun ... lohnt dich nicht; weder von den Fallzahlen noch vom Aufwand

Übrigens: Die Empfehlungen der WHO, 10 bis höchstens 15 Prozent Kaiserschnittgeburten zu haben, erfüllt in Europa lediglich Island mit einer Rate von 14,7 ...

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von maeusezahn am 24.05.2016, 13:01 Uhr

Hallo,
ich senfe mal mit
Erstmal muss ich sagen, dass das Forum Geburt eine gute Idee ist. Denke wird bestimmt gut angenommen.
Jetzt zum KS. Ich muss zu geben vor Geburt des 3. Kindes, dachte ich immer "Die KS Befürworterinnen haben einen an der Klatsche", dann war es aber bei mir selbst ein KS, und nach anfänglicher Enttäuschung und eine Art Wut, fand ich mich mit dem KS ab und finde ihn mittlerweile für mich besser. Klar sind die Schmerzen danach sch****, auch jetzt zwickt und zwackts da mal. Aber ich möchte nicht nochmal ins kalte Wasser geschmissen werden und so eine Verlustangst haben. Eines muss ich noch hinzu fügen - nach der 2. Geburt mit Schürfung und Hämorrhoiden, dachte ich nieee niee wieder ein Kind, nach dem KS kam mir solch ein Gedanke nicht, trotz Schmerzen. Zudem glaube ich so unbedarft wie in die 1. Geburt (schnell, bis zuletzt nicht gecheckt dass es los geht ) kann ich nie wieder gehen.
Lg

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PDA wirken häufig leider nicht.

Antwort von emilie.d. am 24.05.2016, 13:52 Uhr

Oder nur einseitig. Ich persönlich finde es unglaublich, dass es im Jahr 2016 die Medizin immer noch nicht geschafft hat, eine Frau unter der Geburt und nach der Geburt, insbesondere bei KS, zuverlässig schmerzfrei zu bekommen.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von Ottilie2 am 24.05.2016, 14:09 Uhr

Es kommt selten vor, aber ich unterschreibe bei emilie.

Jede Frau hat die Möglichkeit, sich ausführlich über die Vor- und Nachteile einer Sectio zu informieren. Wer danach immernoch einen KS will, bittesehr.
Ich selbst bin froh, dass es bisher immer ohne ging und würde mich nicht freiwillig einer solchen OP unterziehen. Andererseits wird eine Geburt unter massiven Ängsten ohnehin im Saal enden.
Die hohen KS-Raten kommen nicht von den paar Wunschkaiserschnitten. Die kommen viel mehr durch eine Unterbesetzung mit Hebammen und ärztliches Personal, was verlernt hat, wie eine normale Geburt abläuft.
Wusstet ihr, dass nur 1 von 10 spontanen Kaiserschnitten echte Notkaiserschnitte sind, ohne welche Mutter oder Kind verstorben wären [Odent "Es ist nicht egal, wie wir geboren werden"]? Dort sehe ich eher das Problem.
Bei meiner letzten Entbindung stand der Anästhesist schon in der Tür (ging zum Glück trotzdem ohne). Im Rückblick hatte ich ein hausgemachtes Problem: Wehentropf, weil es zu langsam los ging, eine ungeduldige Hebamme, Schmerzmittel hier, Akupunktur da... Das war alles zu viel, gebraucht hätte ich eine Hebamme, die nicht ihr Schichtende herbeisehnt. Und nicht 3 aufgescheuchte Hühner, die alle mit irgendwelchem Zeug an mir rumfuchteln!

Das tat gut. :-)

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von FrauStorch am 24.05.2016, 14:12 Uhr

Aber die Schmerzen haben doch auch Sinn. Klar, niemand möchte gerne Schmerzen haben, es ist kein angenehmes Gefühl aber es gehört zur Geburt dazu.
Meine Hebamme sagte übrigens zum Thema PDA: Denkt dran, die Geburt müssen 2 Personen machen: die Mutter und das Baby. Es ist auch irgendwie unfair, dass die Mutter sich schmerztechnisch ausklingt und das Kind dann da alleine durch muss. Ihr seid ein Team und müsst es zusammen schaffen!

Ich finde an den Worten ist auch was dran. Es gab mir zumindest zu denken. Als es nicht mehr ging hab ich dann ja auch die PDA gewählt und ich finde es auch legitim das zu machen wenn man nicht mehr kann, aber ich hab es bis dahin versucht und es auch soweit ich konnte mitgetragen. Heutzutage wollen wir doch gerne alle aversiven Gefühle vermeiden. Keine Schmerzen, keine Angst, gerne immer fröhlich, alles muss schnell und sofort sein, keine Geduld, kein Aushalten mehr. Ist auch etwas Zeitgeist. Aber macht es das richtig?

Wollen wir wirklich ohne Schmerzen sein? Und wenn ja, wo hören wir dann auf aversive Gefühle auszuschalten? Bei Schmerz? Bei Trauer? Bei Angst? Jede dieser Empfindungen hat doch auch sei e Darseinsberechtigung. Und Geburt ist doch keine Krankheit.
Natürlich wird das dann zur Grundsatzfrage aber ich finde es ist ein Gedanken wert sich auch mal Gedanken zum Thema sinnvolle Grenzen in der Medizin zu machen.

Und ich finde viele Argumente für den WKS nachvollziehbar, aber ob man Geburt grundsätzlich so defizitär sehen sollte...? Ich weiß nicht...

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von Ottilie2 am 24.05.2016, 14:16 Uhr

Ach so, und zu dem Satz "Wer ein Kind will, muss es auch gebären"...
Ein KS ist doch kein Spaziergang. Es ist eine offene OP mit einem fetten Schnitt durch alle Schichten... Den Frauen entgeht das Geburtserlebnis einer natürlichen Entbindung, stattdessen wird brutal an ihnen rumgerüttelt...

Wie gesagt, ich möchte sowas nicht erleben, aber ich finde, es gehört zu einer selbstbestimmten Geburt.
Eine PDA hat auch Nebenwirkungen und dient auch der "Erleichterung" der Geburt, sodass die Frau weniger Schmerz aushalten muss. Sie ist genauso unnatürlich, trotzdem wird sie kaum hinterfragt.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von MayasMama am 24.05.2016, 14:40 Uhr

Also erstens hinterfrage ich persönlich eine PDA sehr wohl und habe sie hier auch nirgend befürwortet. Ist für mich schon die gleiche RICHTUNG wie der Wunsch-KS und eine derartige Betäubung hat mit natürlicher Geburt rein gar nichts zu tun.

Und zweitens habe ich ja auch nicht gesagt, dass ein KS ein Spaziergang ist - im Gegenteil, für mich persönlich ist eine Geburt ein halber Spaziergang - sondern dass es die Option, sich für's Kidnerkriegen aber gegen's Gebären zu entscheiden schon echt merkwürdig ist.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von MayasMama am 24.05.2016, 14:42 Uhr

Oh danke FrauStorch, sehr sehr schöner Post...

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von MayasMama am 24.05.2016, 14:42 Uhr

Oh danke FrauStorch, sehr sehr schöner Post...

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von Ottilie2 am 24.05.2016, 14:48 Uhr

Ja, für mich auch. Aber für andere eben nicht. Ich fände es gut, wenn die Frauen selbst entscheiden dürfen NACH umfangreicher Aufklärung, die natürlich dazu beitragen sollte, dass die Frau sich für eine normale Geburt entscheidet.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von Ottilie2 am 24.05.2016, 14:55 Uhr

Natürlich gehören die Schmerzen dazu. Auch das muss den Schwangeren erklärt werden. Dass das schon alles seinen Sinn hat. Trotzdem fände ich es gut, wenn Frauen frei entscheiden dürften.
Ein KS tut mit Sicherheit auch extrem weh. Die, die ich kennengelernt habe, waren mit 3x800 Ibu am Tag dabei.
Dein letzter Satz, FrauStorch, ist eigentlich das, was ich auch so empfinde. An der ganzen Herangehensweise an eine Geburt stimmt was nicht (mehr). Schwangerschaft ist zur Krankheit geworden, Geburt zum medizinischen Notfall. Ich finde aber nicht, dass man daran was ändert, wenn man die Frauen zwingt, vaginal zu entbinden. Man sollte sie eher mit Informationen versorgen, sodass sie wieder mehr Vertrauen in sich bekommen.

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Fortschritt ermöglicht eben auch Schmerzbehandlung.

Antwort von emilie.d. am 24.05.2016, 16:23 Uhr

Warum machen Schmerzen bei einer Geburt Sinn und bei einer Wurzelbehandlung nicht? Und wieso ist es unfair, dass die Mutter vielleicht weniger Schmerzen als das Baby hat? Wenn sich mein Sohn eine Platzwunde an der Tischkante holt, schlage ich doch meinen Kopf nicht auch noch einmal kräftig dagegen.

Wieso sollten Schmerzen zur Geburt dazugehören? Weil man dann eine stärkere Bindung zum Kind aufbaut? Der Uterus sich besser rückbildet? Das Stillen besser geht? Weil das schon so in der Bibel festgeschrieben steht, dass die Frau unter Schmerzen gebären soll?

Das Schmerzmanagement nach meiner zweiten Geburt war viel besser als beim ersten Mal. Dementsprechend hat das Stillen auch viel besser geklappt. Ist nicht sehr förderlich für die Milchbildung, wenn man beim Seitenwechsel jedesmal heulen könnte vor Schmerz.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von emilie.d. am 24.05.2016, 16:30 Uhr


Da revanchiere ich mich doch gleich und unterschreibe bei Dir auch. Bei mir im Dorf macht jetzt ein Geburtshaus auf und die hiesigen Kliniken fangen auch an umzudenken. Es scheint sich ja doch hier und da auch etwas zu bewegen.

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Re: Fortschritt ermöglicht eben auch Schmerzbehandlung.

Antwort von MayasMama am 24.05.2016, 17:15 Uhr

Also sorry aber du vergleichst nicht ernsthaft die Schmerzen einer Wurzelbehandlung mit Wehen?! Eine Wurzelbehandlung erhält man, weil der Zahn krank ist. Eine Geburt ist wie Ottilie schon schrieb aber kein medizinischer Notfall und auch keine Krankheit.

Warum der Schmerz (by thy way, nicht alle Frauen empfinden Wehen als schmerzhaft. Meine erste Geburt habe ich lediglich als intensives Zusammenziehen im Bauch empfunden. Nur die zweite tat weh, da lag das Kind aber ungut ins Becken verkeilt) dazugehört, da gibt es verschiedene Erklärungsversuche, aber ein paar hast du ja bereits - mit ironischem Unterton - genannt: es kabn durchaus förderlich für die Bindung sein, wenn man nicht einfach ein Baby in den Arm gelegt bekommt, sondern es cm für cm in die Welt arbeitet, mit ihm zusammenarbeitet. Auch das Stillen klappt statistisch gesehen nach einer natürlichen Geburt am ehesten (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel).

Wie ich oben schon über meine eigenen Geburten schrieb, sehe ich es auch im Bekanntenkreis. Üblicherweise erzählen Frauen die ungestört, informiert und zu Hause entbinden durften, selten von abgöttischen Schmerzen. Und oft von ganz einfach intensiven Gefühlen.
Von Drama und Schmerz und Hölle erzählen gern die, die widernatürlich geboren haben, liegend, mit fremden Ärzten, Medikamenten, Angst und Interventionen. Und natürlich die, wo etwas nicht stimmte wie bei meiner Nummer zwei mit der Kopflage...

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von Ottilie2 am 24.05.2016, 17:36 Uhr

Aber so richtig geht der Plan nicht auf: Hier im Forum sind die Frauen gebildet, manche sogar aus dem medizinischen Bereich, die meisten sind aber vor allem am Stillen interessiert und kennen diesen ganzen Bonding-Kram.
Viele Frauen machen sich aber absolut keine Gedanken über all das. Für diese Frauen ist es absolutes Neuland, wenn sie erklärt bekommen, dass die Erfahrung der Geburt wichtig ist. Wenn man denen mit "Keimbesiedelung des kindlichen Organismus bei vaginaler Geburt" kommt, könnte ich mir vorstellen, dass viele das schlichtweg nicht kapieren.
Ich weiß nicht, ob sich alle Frauen den Sectio-Aufkläungsbogen so genau durchlesen (bzw. es in dem Moment überhaupt können). Aber wenn man einer Gruppe Schwangeren sagt "Ihr Embolierisiko ist bei einem KS um ein Vielfaches erhöht", dann weiß vielleicht die Hälfte, was das bedeutet.
An sich finde ich also die Idee einer freien Wahl zum WKS gut, aber ich bin nicht sicher, ob bestimmte Gesellschaftsschichten davon tatsächlich profitieren.
[Habe mich doof ausgedrückt - meine Absenker sind gerade etwas laut... war klar, wie ich es meine?]

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Re: Fortschritt ermöglicht eben auch Schmerzbehandlung.

Antwort von Ottilie2 am 24.05.2016, 17:50 Uhr

Der Schmerz ist in erster Linie da, weil die Natur es nicht besser hingekriegt hat: Ein Kompromiss zwischen einer Gebärmutter, die das Kind 9 Monate hält und einer Gebärmutter, die es danach durch eine Knochenöffnung raus befördert.
Abgesehen davon empfinde ich es aber auch als bindungsfördernd. Man hat etwas zusammen "durchgemacht". Oder medizinisch gesehen: Bei der vaginalen Geburt werden (um den Schmerz zu dämpfen und die Gebärmutter so kontrahieren zu lassen) viel mehr Hormone ausgeschüttet (das gute Oxy). Das bindet, dazu ist es u.a. da.
Schmerzfreie Geburten sind nicht die Regel, davon kann man glaube nicht so ausgehen.
Ein Klinikum in der Nähe wirbt mit "schmerzfreier Geburt". Finde ich persönlich befremdlich.

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Re: Fortschritt ermöglicht eben auch Schmerzbehandlung.

Antwort von Ottilie2 am 24.05.2016, 18:02 Uhr

Dass man gegen die Nachwehen mit Schmerzmitteln angeht, ist was ganz anderes, es hat direkt mit der Geburt nichts zu tun. Und ich kenne es auch: Wenn man beim Stillen jedes Mal höllische Wehen kriegt, ist das nicht bindungsfördernd (bzw. es geht gar nicht). In dem babyfreundlichen KH hier werden Schmerzmittel unter der Geburt vermieden, aber danach gibts erstmal Ibu für alle, die schon ein Kind haben.

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Schmerzenempfinden

Antwort von emilie.d. am 24.05.2016, 18:09 Uhr

Weil eine Geburt keine Krankheit und kein medizinischer Notfall ist, dürfen deshalb dort die Schmerzen nicht gelindert werden? Von der Schmerzintensität kann man Wehen durchaus mit einer Wurzelbehandlung oder Nierenkoliken vergleichen.

Klar empfindet man Schmerzen schlimmer, wenn man während der Wehen gezwungen wird zu liegen oder aus irgendwelchen Gründen Angst hat. Sich nicht gut aufgehoben fühlt. Deswegen hat man aber per se im Geburtshaus und Zuhause nicht weniger Schmerzen, zumindest die Frauen in meinem Bekanntenkreis nicht (spontan fallen mir ein Cousine 3 Kinder, vier Freundinnen insgesamt 8 Kinder). 3. Kind bei Cousine waren laut ihr furchtbare 6 h Eröffnungswehen. Der Rest fand meist v.a. die Presswehen "scheiße schmerzhaft" bzw. den Moment bevor der Damm riss.

Die einzigen schmerzfreien Geburten, von denen ich bis jetzt gehört habe, waren Geburten mit einer perfekt sitzenden PDA, die während der Presswehen nicht ausgeschlichen wurde. Sowas wird aber auch nur gemacht, wenn die Frauen schon mehrere Kinder haben (eine Freundin bekommt bald ihr achtes) und ihnen die Hebamme glaubt, dass sie auch unter PDA noch in die richtige Richtung mitpressen können.

Stillen klappt trotz größerem Blutverlustes nach KS genauso gut wie nach vaginaler Geburt, wenn die Frau im KH entsprechend unterstützt wird. Daran hapert es leider meist.

Vielleicht bin ich da zu sehr Feministin und Verschwörungstheoretikerin, aber ich finde es im Jahr 2016 nicht normal, dass die Medizin für Frauen praktisch keine zuverlässige Methode anbietet, eine Geburt einigermaßen schmerzfrei zu erleben.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von EarlyBird am 24.05.2016, 21:45 Uhr

Na ist ja toll das sie nicht "verstorben" wären. Das meine ich wirklich so und von dem Aspekt her, finde ich die Rate wirklich gar nicht so schlecht.

Denn für mich ist bei der von dir erwähnten KS-Rate nicht ersichtlich, das die vollzogenen KS welche dazu dienten "einen (möglichen) Schaden abzuwenden" mit inbegriffen sind.

Ich habe beide meiner Kinder auf natürlichem Wege geboren.
Dennoch wäre bei Beiden ein Kaiserschnitt besser gewesen.
Beim 2ten stand eine natürliche Geburt eigentlich gar nicht zur Debatte sondern ein sekundärer Notkaiserschnitg, aber es wurde zu lange gewartet. Letztendlich war die natürliche Geburt nicht mehr abzuwenden.

Ich frage nur, weil wenn schon ein Verweis auf Statistiken, dann sollte das m.E. mit einfließen. Ein "Versterben" ist nunmal das schlimmste Szenario und sollte nicht als Maßstab in einer Pro/Contra-Diskusion ausschlaggebend sein. Viel wichtiger erscheint mir hier die KS-Rate, welche die Abwendung von Schäden mit einschließt.
Das fällt wiederum nach meinem Empfinden definitiv in die Kategorie "Echter Notkaiserschnitt".

Ach und: Ich bin selbstverständlich FÜR eine "Selbstbestimmte Geburt".!
Allerdings finde ich wiederum nicht gut, das in vielen Kliniken zu schnell zum KS geraten wird.
Eine "selbstbestimmte Geburt" setzt meines Erachtens einen FREIEN Entschluß voraus.
Keine Mutter möchte i.d.R. jedoch Komplikationen in Kauf nehmen und gegen Anraten der Ärzte >entscheiden< .
Daher ist das für mich nicht immer eine "selbstbestimmte Geburt", wenn eine werdende Mutter zwar sich für den KS entscheidet, dies aber nur auf Empfehlung (einer relativen Indikation -mit sehr viel Ermessensraum-, keiner Absoluten) der behandelnden Ärzte tut. Denn in diesem Falle ist der Entschluss für mich gar nicht mehr sooo frei.

Würde man in Entbindungskliniken die Empfehlungen vorsichtiger, bedachter und weniger voreilig aussprechen, fiele die derzeitige KS-Rate mit Sicherheit anders aus. Aber solange sich das nicht ändert, wird die KS-Rate bestimmt nicht in den Keller fallen.
Ändert aber nichts daran, das der freie Entschluss einer werdenden Mutter meines Erachtens respektiert werden und bleiben sollte. (Die Rate der Wunschkaiserschitte hierzulande sind ohnehin bedeutend gering).

Lg

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von EarlyBird am 24.05.2016, 21:54 Uhr

Na da können ja die Frauen in diesem Land richtig froh sein, das >>DU< < das NICHT zu entscheiden hast.!

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Ich unterschreibe bei Emilie

Antwort von EarlyBird am 24.05.2016, 22:02 Uhr

Also sorry, manche Ansichten sind mir echt zu fanatisch.

ich hatte keine PDA, bei beiden Kindern nicht und unterschreibe trotzdem bei Emilie.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von Schniesenase am 24.05.2016, 23:05 Uhr

Das kann ich jetzt noch mal wirklich nicht lassen...

Für eine kompetente Aufklärung zum Thema natürliche Geburt, ihre Abläufe und die einzelnen Faktoren dazu empfehle ich mit viel Engagement die Lektüre von Professor Rockenschaub, seinerzeit 20 Jahre Leiter der Semmelweisklinik in Wien, die "trotz" eine KS-Rate von knapp 2% eine geringere Säuglings- und Müttersterblichkeit hatte als alle anderen Geburtskliniken in dieser Stadt.

Die Natur macht (nicht nur) meiner Meinung nach bei so langer Evolutionszeit kaum "Fehler". Oft verstehen wir nur nicht die gesamten Vorgehensweisen und glauben darum an "Fehler der Natur". Ich empfinde es als traurige Leistung menschlicher Arroganz, so schnell mit dieser Wertung natürlich gewachsener Entwicklungen zu sein. Die Geschichte der Menschheit zeigt, wie oft diese Vorstellung zu dramatischen Irrtümern und Fehlentwicklungen geführt hat. Säugetiere gibt es schon seit sehr langer Zeit. Menschen ebenfalls. Das Prinzip hat sich bewährt, sonst gäbe es uns nicht.

Meine eigene Erfahrung: 41 Jahre, Hausgeburt des ersten Kindes 10 Tage über Termin, sehr gut von Beginn der Schwangerschaft gelegentlich durch eine psychologisch geschulte Gyn und von einer außerordentlich erfahrenen Hausgeburtshebamme betreut, die z.B. auch die mögliche BEL mit einfachsten Mitteln bearbeitete, 4,5 Stunden Dauer der Geburt, davon hatte ich gefühlt 2 Stunden Blähungen. Presswehen waren gar nicht erheblich, zwischen den Wehen (nicht fremdgesteuert, nicht gestört) gab es immer die kurzen Pausen, auf die ich mich freuen konnte und derer ich mir sicher war (meist nicht so bei Wehentropf oder angstgesteuerter Geburt), Damm intakt, trotz der schnellen Geburt, Kind topfit, Mutter auch, Stillbeginn einfach.

Kommentar meiner Hausgeburtshebamme, als ich überrascht war, wie einfach alles war: Das ist bei Hausgeburten der Normalfall, vielleicht nicht ganz so fix, aber meist unter 10 Stunden und längst nicht so dramatisch wie man es aus Krankenhäusern (nicht allen) kennt. Vorausgesetzt, die Frauen werden kompetent begleitet und vorbereitet. Sie machte das gefühlt schon 250 Jahre lang. Es kommt ganz besonders auf die gute Begleitung und Betreuung der Frauen von Anfang an an. Wenn sie sich darauf einlassen, ist die Frühgeburtlichkeit viel niedriger und die Geburten sind NACHWEISLICH zügiger und statistisch gesehen kein Stück risikoreicher.

Das Problem ist, wenn keine kompetende Hebamme betreut, und wenn diese Art der Betreuung zu spät gesucht wird. Viele spätere Komplikationen sind bei entsprechender Kompetenz der Hebammen schon weit vorher erkennbar und behandelbar.

Voraussetzungen für eine möglichst komplikationsarme Geburt sind neben der Vorbehandlung möglicher Risiken (durch die kompetente Hebamme)
- Licht
- Ortswechsel
- Fragen, die der Frau kognitiv gesteuerte Antworten abfordern
- jede Bemerkung oder Handlung, die die sehr alerte und dafür empfängliche Frau denken machen könnte, es gebe ein Problem, also Angst macht
- das Nötigen der Frau, entgegen ihres Gefühls eine bestimmte Geburtsposition einzunehmen
- die PDA (erhöht nachweislich das KS-Risiko signifikant)
- Schmerzbehandlung
- jede vaginale Untersuchung
- Aufforderungen, bestimmte Dinge während der Geburt zu tun
- jede Störung (alle Frauen empfinden Störungen anders, also ist z.B. für eine Frau, die die Sicherheit eines anwesenden Arztes für ihr Sicherheitsempfinden braucht, ist das Verlassen des Raumes durch diesen Arzt auch eine Störung)

Und nun frage man sich: Wer hatte bei der Geburt wirklich Bedingungen (und es gibt noch mehr solche Faktoren), die diese Voraussetzungen erfüllten?

Nachwehen habe ich übrigens gar nicht bemerkt. Die sind besonders dann heftig, wenn man die Nabelschnur zu früh abtrennt und damit zugleich dem Kind die für es absolut notwendige Blutmenge, die darin enthalten ist, vorenthält, Routine in der Mehrrzahl der KH-Geburten. Das Auspulsieren der Nabelschnur und das Verbleiben des Kindes in Hautkontakt mit der Mutter für ca. 1 Std nach der Geburt ist sehr förderlich für eine gute, weitgehend schmerzfreie Ablösung der Plazenta und für einen gesunden, starken Start des Kindes.

Letzter Punkt, den ich zu bedenken gebe, wenn man den KS als alleinige "Entscheidung" der Frau sieht, ist der, dass ein KS für das Kind erheblich höhere Krankheitsrisiken für das folgende Leben hat als eine gut begleitete vaginale Geburt. Das ist bekannt und gut belegt.

Schließlich wissen Psychologen, die sich in diesem Gebiet intensiv forschend betätigt haben, dass Frauen, die schlimme Geburtserfahrungen bei ihrer eigenen Geburt haben, häufig traumatische Reaktionen zeigen, wenn sie selbst gebären. Die Geburtserfahrung ist im archaischen Teil des Gehirns gespeichert, und wenn das damit verbundene unphysiologische Trauma nicht im Laufe des Lebens aufgelöst wurde (durch welche Erfahrungen auch immer oder durch Therapie), haben diese Frauen bei der Geburt ihres ersten Kindes oft wirklich "Geburtstag", weil es durch die Geburt getriggert wird und sie dramatisch überfällt, oder sie sind von Anfang an so angsterfüllt, dass sie unbedingt einen KS haben wollen. In so einem Falle ist das keine selbstbestimmte Entscheidung, sondern die Folge eines Traumas, und da sollten doch zuerst andere Wege gegangen werden, um zur Selbstbestimmtheit zu kommen. "Selbstbestimmung" in Sachen KS in D und vielen anderen Ländern ist eine Farce, da die Aufklärung nicht ehrlich ist und die Alternativen (beste 1:1 Betreuung bei der spontanen Geburt durch Hebammen UND Ärzte, wenn schon, die beide absolut erfahren und geschult im Herbeiführen und Begleiten natürlicher Geburten sind) nicht gegeben sind.

Es gibt eine ganze Therapieform, die entwickelt wurde, weil KS bei Babys oft bleibende Traumen verursachten. Die Erfolge, wenn Geburten nachgestellt werden, z.B. sind erstaunlich. KS entscheidet eben auch über die Gesundheit des Kindes. Und da ist dann wieder die Frage, wo Selbstbestimmung bei schlechter Aufklärung wohl anfängt und wo sie aufhört.

Das MUSSTE ich einfach schreiben. Ich kann auch die ganzen Geschichten von KH-Geburten kaum noch hören, in denen immer angeblich der KS oder andere Interventionen NÖTIG waren, weil man das den Frauen so weisgemacht hat. Es ist einfach in sehr vielen Fällen nicht wahr! Schlampige Begleitung und Schulung in Sachen natürlicher Geburt führt zu viel zu leichtfertigen Eingriffen, weil oft vieles wichtiger ist als wirklich fundiertes Arbeiten; Krankenhausroutine, Schichtwechsel, Anwendung von nicht evidenzbasierten Untersuchungsmethoden während der Geburt (CTG!! Die WHO weist bereits seit 1985 darauf hin, fortwährend!), zu frühe Eingriffe, weil die Geburtsbetreuenden die Funktionen von Geburtsstillständen und anderen Komplikationen nicht deuten können etc....

Es GIBT Indikationen für einen KS. Auf jeden Fall ist diese Methode eine absolut segensreiche Sache für einen sehr kleinen Teil von Kindern und Müttern, für die es nicht anders geht. Nachweislich bei 2%, wenn die Betreuung der Geburten optimal verläuft und das Personal entsprechend geschult ist, die Frauen von Beginn an ganz individuell und eng betreut worden sind.

So, jetzt mal los!

Liebe Grüße

Sileick

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von EarlyBird am 25.05.2016, 0:52 Uhr

Hi Sileick :)
allein die Tatsache das du hier nochmal gepostet hast, finde ich so toll, das ich am Liebsten nichts Gegenteiliges schreiben möchte.


Aber: das mit der Frühgeburtlichkeit trifft mich persönlich besonders und da ich dabei nicht wirklich sachlich bleiben kann, möchte ich nur anfügen, dass dies auf mich sicherlich nicht zutrifft und diese These nicht unterschreiben kann.

Du hast sehr fundiert und ausführlich geschrieben und somit ist deine Stellungnahme im Ganzen viel mehr ernst zu nehmen, wie ich finde.

Denn von absoluten Aussagen, à la: "Wenn, dann muss.." bin ich wahrlich kein Fan und habe mir sehr viel leichter damit getan, deine Zeilen zu lesen.

Zu mir: Ich habe 2 Kinder "natürlich" zur Welt gebracht ohne Schmerzhelfer unter äußerst-äußerst ungünstigen Vorraussetzungen und ich möchte mir nicht sagen lassen müssen, wie ich mein 3 Kind zur Welt bringen sollte (so würde mir das überhaupt erlaubt sein noch eines auszutragen).
Ob ich einen KS oder eine natürliche Geburt bevorzugen würde, eine PDA oder keine PDA => das ist allein meine Sache.!

Und nun zu argumentieren, ich würde meinem Kind einem höheren zukünftigen Erkrankungsrisiko aussetzen, finde ich moralisch und ethisch grenzwertig.
Solche Studien halte ich auch überhaupt nicht für seriös.
Die gleichen genetischen Vorraussetzungen der Probs können gar nicht gegeben sein, um solche Studien verlässlich aufrecht zu erhalten.
Ebenso dieselben äußeren Einflüße, die Ernährung, Kontakt zu anderen Personen, Luft etc.
Solche Studien besagen meines Erachtens nicht viel u d werden meist zur Unterstützung der eigenen Arbeit und Thesen/Werte/Vorstellungen ausgerichtet.
Wäre das Ergebnis so, bei völlig genetisch identischen, gleich ernährten (alle vom selben Schwein), gleichen Luft und Klimaverhältnissen, gleichen Kontakten etc. zustande gekommen, so würde ich es ernster nehmen.

Selbstbestimmtheit ist für mich ein sehr hohes Gut, welches es auch im Rahmen einer Geburt zu schützen gilt.
Etwaige "höhere" psychische oder körperliche Krankheitsrisiken beim KS-Baby zu benennen und gleichzeitig das alleinige Entscheidungsrecht werdender Mütter in Frage zu stellen, ist für mich hingegen sehr extrem angesetzt.

Das mit der mangelnden Aufklärung sprich: darunter fallen für mich definitiv auch relative Indikationen mit einem recht großen Ermessensspielraum einer Notwendigkeit von seiten der Ärzte, habe ich bereits auch schon bemängelt.

Freie Entscheidung sollte auch frei bleiben und tatsächlich frei entschieden werden und nicht verkleidet und verpackt durch voreiliges Anraten der behandelnden Ärzte .!

Und die Hausgeburt mit der sehr erfahrenen Hebamme und der komplikationslosen Geburt welche du hattest:
Es ist toll.! Weiß das bitte zu schätzen.!
Denn es ist bzw war ein Glück.!

Ich ärgere mich ein wenig, weil viele Frauen genauso wie ich, dieses Glück nicht erfahren durften und es einen ganz schön fuchsen kann, wenn man dann liest:
es kommt nur auf die gute Begleitung und Beratung an.!

Dieses Thema erinnert mich stark an die Stilldiskussion: Jede Frau kann stillen wenn... Die Natur macht kaum Fehler.... etc.pp.

Auch dass das mit dem Stillen so einfach war, ist ein Glück.

Sorry, aber nur wenn man in den Brunnen gefallen ist, kann man sagen: wie tief.!
Ich kann Schreiberinnen hier nicht ernst nehmen, die vom "Fall" schreiben, selber aber nicht "gefallen" sind, wenn sie zeitgleich mir vom "Fallschutz" berichten aber selbst nie geschubst wurden.
Glaub, mir es ist nicht schön geschubst zu werden.
Ich hatte einen schwierigen Start in meiner zweiten Schwangerschaft. Der FA stellte eine Fehldiagnose und mein Baby stand im Kkh unmittelbar vor der Ausschabung, als eine Ärztin rechtzeitig die Fehldiagnose erkannte.
Anschließend hatte ich eine sehr schöne Schwangerschaft, welche ich durch diesen Ärztefauxpas noch mehr zu schätzen lernte und genießen konnte.
Ich hatte mit meinem Sohn und meinem Neffen noch Ostereier angemalt, als ich abends ein starkes Drücken verspürte.
Alles war bis dato wunderbar. Ich konnte auch noch super schlafen. Der GMH verkürzte sich auf 2,2 Millimeter und der Muttermund öffnete sich schlagartig.

Es wurde alles versucht das Baby länger drin zu behalten, selbst der NKS wurde mehrmals hinausgezögert um der Schwangerschaft (SSW 28) noch eine Chance zu geben. Mein Baby kam natürlich zur Welt, hatte viele, viele Baustellen. Einen Monat waren wir im PNZ - er war nicht verlegungsfähig. Nach diesem Monat, als er stabil genug war, kamen wir endlich ins KKH auf die Intensiv für weitere 2 Monate. Und dann zu Hause, fingen die vielen Therapien ind Arztbesuche erst richtig an.
Mein Baby hatte nebenbei beidseitige Hirnblutungen., welche vielleicht sogar durch einen KS hätten vermieden werden können. (Druck auf dem Kopf bei vaginaler Geburt).

Ich bin sehr-sehr dünn und auch sehr, sehr schmal. Mein erstes Kind musste mithilfe der Saugglocke und Zange geholt werden. Da hätte mir auch deine Hebamme nicht helfen können, weil die Zeit dafür nicht gegeben wäre - er rutschte schlagartig ins Becken und verkeilte sich. Saugglocke und Zange weil: Dringlichkeit geboten war.!
Er kamm 3 Wochen zu früh, somit völlig unplanmäßig und zudem überstürzt - binne 1 3/4 Stunden. Durch die Gerätschaften hatte er ein großes Hämatom am Kopf und bekam ausgeprägte Icterus. Brauchte mehrere Sitzungen Phototherapie im Kkh.
Jedes mal wieder 12 Stunden und ich durfte ihn nur für Stillversuche/Nahrungsaufnahme und Wickeln raus holen. Rund 1 1/2 Wochen hatte ich mein Baby im Kkh kaum bei mir.

Daher ärgert es mich, wenn dann eben Frauen die nicht geschubst wurden, meinen auftrumpfen zu müssen mit >ihrem< Wissen " wie es richtig geht".!

Ich bin gefallen, beim Stillen meines ersten Kindes und bei den natürlichen Geburten meiner 2 Kinder.

Ich würde bei einem 3.Kind (wenn es mir erlaubt wäre noch eines zu bekommen) definitiv einen WKS in Erwägung ziehen.
Und mir wird echt ganz anders, wenn ich von Mamas mit tollen, komplikationsfreien Geburten solche Aussagen höre (Eine Frau die ein Kind möchte, sollte gebähren!).!

Ich bin sehr froh, das mir diese Option zustünde.!
Ich finde diese >für mich< fanatisch angehauchten Statements sogar sehr schade für viele Frauen, welche hier gerne lesen.
Wiedereinmal fehlt mir hier die Empathie und das Verständnis unter uns Frauen in manchen "Beiträgen".
Die Tolleranz und die Aufgeschlossenheit.!

Ich finde Fanatismus immer einen schlechten Ratgeber und manche Aussagen hier im Thread kommen dem schon sehr Nahe.
Wie du vielleicht merkst, ging mir das jetzt ziemlich nahe, daher entschuldige ich mich lieber gleich für meinen Ton und meiner etwas unsachlicheren Wortwahl.
(Tippe mit Tablett daher entschuldige bitte auch gleich meine RS und Grammatik)

Lg

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von EarlyBird am 25.05.2016, 1:10 Uhr

PS: mit so toll, das du hier schreibst.. So war es nicht gemeint, ich wollte dich nicht dazu animieren deine Vorsätze - na du weißt schon.

War unglücklich formuliert von mir, entschuldige.
Aber es war schön nochmal deine Meinung zu lesen, denn ich schätze deine Ansichten wirklich sehr, auch wenn sie manchmal konträr zu meinen stehen.
Das wiederum fand ich sogar oft sehr interessant und spannend zu lesen.

Also nichts für ungut,
Glg

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von FräuleinSauerkirsch am 25.05.2016, 10:46 Uhr

habe die Diskussion sehr interessiert verfolgt und muss jetzt auch noch meinen Senf dazu geben.. Ja, ich hatte einen KS wg. BEL und würde mich wieder so entscheiden. Es geht nicht nur darum ob KS oder nicht sondern für mich waren auch anderer Dinge wichtig: ich habe mich bewusst für ein kleines KH hier in der Nähe entschieden, obwohl wir etwas weiter weg eine Klink hätten die auch Spontangeburten aus BEL macht. Grund war, dass man in dieser Riesenklinik nur eine von sehr vielen Schwangeren ist und vor allem die Tage danach dort sehr stressig sind. Die meisten aus meine Vorbereitsungskurs waren in der großen Klinik und hatten viele Probleme nach der Geburt v.a. mit Stillen weil man zu dritt auf einem Zimmer lag etc. Ich war in der kleinen Klinik die einzige an dem Tag und wir hatten ein Familienzimmer. Der Arzt dort hatte mir sehr ausführlich alle Möglichkeiten/Risken erkärt und ich hatte viel dazu gelesen. Ich hatte ein gutes Gefühl und bekam die Möglichkeit wenige Tage bis ET zu warten ob es vorher spontan los geht. Er riet mir meinem Kind zu sagen, dass es bald los geht, genau das tat ich und einen Tag vor Termin ging es spontan los. Das war mir wichtig, weil ich nicht wollte, dass er "unvorbereitet" rausgerissen wird. Ich muss zugeben, kurz bevor ich ins KH gefahren bin (mit Wehen alle drei Minuten) habe ich mich sehr entspannt gefühlt und gedacht ich bekomme das Baby einfach spontan zu Hause trotz BEL und sehr schmalem Becken. Wahrscheinlich wäre das auch gegangen, dennoch bin ich froh um den KS, ich sehe das Risiko fürs Kind in meinem Fall troztdem geringer als bei einer normalen Geburt und bin sehr froh über den medizinischen Standard den wir hier haben. Für mich war das so die beste Wahl, und ich finde jede sollte das selbst entscheiden können und es ist vor allem wichtig sich umfassend zu informieren. Klar wäre es schön wenn es flächendeckend für alle Frauen die Möglichkeit gebe zu wählen ob KH, KS, Hausgeburt, Geburtshaus, das würde ich mir wünschen. Aber einer Frau Vorwürfe zu machen, sie hätte ihr Kind nicht "selbst geboren" etc. finde ich sehr daneben. Auch finde ich die Geburt nicht so wichtig, wichtiger ist die erste Zeit danach mit Kind. Ich hätte es z.B. viel schlimmer gefunden nicht stillen zu können. Was übrigens toll war am KS, war das mein Mann die erste halbe Stunde allein mit unserem Sohn verbracht hat und sich danach sehr um ihn kümmern konnte, da ich den ersten Tag nicht wickeln etc. sollte. Er spricht heute noch davon wie schön das für ihn war.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von Schniesenase am 25.05.2016, 21:27 Uhr

No offence taken. ;-)

Ich bleibe dennoch dabei: Zu Selbstbestimmung gehört zwingend umfassende und faire Aufklärung und die Möglichkeit bestbegleiteter Alternativen. In dieser Beziehung hat man auch bei Dir/Euch vorher einiges falsch gemacht und Euch nicht genügend eng und umfassend begleitet, und das ist, wie gegenüber allen anderen Frauen, nicht in Ordnung. Selbstbestimmung im eigenen Leben, wenn es niemanden anders betrifft, ist auf jeden Fall das eigene Ding. Hier ist sie es nicht, denn frau bestimmt auch über das Kind. Da MUSS einfach mehr getan werden, um zu einer fundierten, sicheren und auch wirklich SELBST bestimmten Lösung zu kommen. Mir geht das oft viel zu schnell mit der scheinbaren Erfüllung von Wünschen, die vielleicht doch anders wären, würde man (damit meine ich alle Personen, die professionell in die Schwangerschafts- und Geburtsbegleitung irgendwie eingebunden sind) absolut korrekt vorbereiten und beraten. Das Beispiel von FräuleinSauerkirsch finde ich diesbezüglich sehr passend. Hier wurde sehr gut aufgeklärt und auch die psychischen und physischen Risiken für das Kind wurden im Vorherein reduziert, indem entsprechend die Mutter begleitet wurde und sie sich nebenbei auch bestens informiert hat. Hier war es wirklich eine Frage der Abwägung, die am Ende selbstbestimmt sicher getroffen wurde. Das ist aber, so denke ich, eher der Einzelfall, nicht die Regel.

So, ab Sonntag bin ich weg. Diskutiert mal schön weiter. ;-) Tolle Diskussion!

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von EarlyBird am 25.05.2016, 22:54 Uhr

Also das mit der umfassenden Begleitung und Co.
Ja da gebe ich dir recht, dass das >wünschenswert< wäre.
Wobei mich das stark an "Utopia" erinnert.

Allerdings habe ich eine derartige mangelnde Aufklärung in Punkto KS in meiner Entbindungsklinik nicht erlebt und kann das nicht bestätigen. Selbst meine Schwester und einige Freunde hatten dort bspw. einen KS und wurden sehr gut aufgeklärt und begleitet.

Bei mir einiges falsch gemacht: In welcher Hinsicht.? Das man zu lange gewartet hat um dem Erhalt der Schwangerschaft eine Chance zu geben?
Nun ja in der frühen Schwangerschaftswoche spricht das doch eigentlich für die Ärzte und die Klinik.
In anderen Kliniken hätte man erst gar nicht gezögert und sofort einen KS gemacht. letztendlich konnte niemand wirklich erahnen, wie schnell alles ging - und wohlgemerkt auch nicht deine Hebamme.
Auch wenn ich lange Zeit gerne einen Schuldigen gesehen hätte. Im Nachinein wäre der KS besser für mein Baby gewesen, das weiß ich jetzt. Aber im Nachinein ist man immer klüger.
Fährst du mit dem PKW eine Abkürzung und es fällt ein Baum just in dem Moment um und kracht auf dein Auto, denkst du dir im Nachinein bestimmt auch: oh, Wäre ich die Abkürzung nicht gefahren...."
Tja manche Dinge im Leben passieren einfach ohne das es einen Schuldigen geben muss.

Die Fehldiagnose betrifft einen FA in SSW 7-9. Anschließend habe ich den FA gewechselt und wurde super betreut und beraten.
Ich kann mir nicht vorstellen was mein jetztiger FA etwas besser machen hätte können.
Dann hätte er bei mir zu Hause schon einziehen müssen.
Meine Hebamme (beide Kinder) ist auch sehr-sehr erfahren.
Alle Ärzte haben für mich und mein Baby ihr Bestes gegeben, das wollte ich nur noch klar stellen.!

Also mir kommt es schon ein wenig so vor, als MÜSSE es ein Versäumnis gegeben haben, sonst würde es nicht in so manches Weltbild passen.

Tatsächlich aber ist es im wirklichen Leben nicht immer gleich ein Versäumnis, sondern schlicht das wirkliche Leben mit all seinen Facetten. Und manche, haben das Glück und durften das nicht erleben.
Nicht immer gibt es unfähige Mediziner, Hebammen und Frauenärzte wenn etwas nicht perfekt läuft.
Aber vielleicht kann man das auch nur verstehen wenn man selbst "geschubst" wurde und es selbst "erlebt" hat.
Dennoch ändert es nichts an der Tatsache, das es mich fuchst und ich froh bin, das es die selbstbestimmte Geburt hierzulande gibt.

Lg

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von emilie.d. am 26.05.2016, 5:47 Uhr

Die KS Rate in D. ist viel zu hoch, keine Frage. Aber Deine Zahl von 2 Prozent halte ich für viel zu niedrig gegriffen. Sowohl Hebammen, die Hausgeburten durchführen, als auch Geburtshäuser selektieren ganz extrem im Vorfeld die risikoarmen Schwangerschaften heraus. Für mich gab es diese Alternative z.B. von Vornherein nicht. Trotzdem hat man etwa eine Verlegungsrate von 10 Prozent. Auch die WHO sieht die Zahl bei etwa 10-15 Prozent und etwa dort liegt sie auch bei den Niederlanden, die traditionell viele Hausgeburten haben, und in den skandinavischen Ländern.
Nachwehen habe ich bei meiner ersten Geburt auch kaum bemerkt. Das liegt aber einfach daran, dass sie nach jeder Geburt schlimmer werden. Bei besagter Freundin mit den acht Kindern ist der Uterus einfach schon ausgeleierter und muss sich dann nach der Geburt viel stärker kontrahieren.
Der KS nah am Termin an sich erhöht die Krankheitsrisiken für die Kinder kaum. Man muss da die Studien sehr genau anschauen, weil viele KS ja wegen Vorerkrankungen der Kinder gemacht werden. Wenn man z.B. BEL Geburten mit KS und normale vaginale Geburten anschaut, ist der Outcome ziemlich ähnlich, die Srerblichkeitsrate ist sogar ein winziges bisschen bei den KS Geburten besser. Die höheren Gesundheitsrisiken hat v.a. die Mutter.

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Noch vergessen

Antwort von emilie.d. am 26.05.2016, 6:42 Uhr

KS erhöhen va die Risiken für darauffolgende Kinder, weil sich das Risiko für Plazentationsstörungen wie Plazenta praevia/accreta erhöht. Bzw. eben kein KS am Termin, sondern wegen Schmerzen an der Uterusnarbe (Risiko der Urerusruptur) früher durchgeführt werden muss, um Wehen auf jedenfall zu verhindern. Dann haben die Kinder wiederum häufiger die typischen mit KS assoziierten Anpassungsschwierigkeiten.

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wie cool

Antwort von tamtamgo am 26.05.2016, 11:00 Uhr

Hätte ich auch gerne gehabt :)

Meine große wurde mit T schnitt aus meinem knöchernen Becken gehebelt aus BEL. Der ks dauerte eine Stunde! Ich habe ein männerbecken und da ging definitiv nichts.. nach 18 Stunden wehen (natürlich ohne fremdeinflüsse, kein Schmerzmittel, kein wehenschubser) war die kleine große so verkeilt..
Zweiter ks ... auch normale spontane Geburt angestrebt.. endete mit einer uterusruptur in ssw 35.
Der dritte ks sollte eine Kaisergeburt werden. Zumindest eine abgespeckte Form.. das ging leider auch nicht da alles so schnell gehen musste...

Ich muss aber wirklich sagen! Ich hätte es bei jedem kind versucht.. aber hatte den jackpot für alle drei Kinder... nichts hat sich planen lassen. Alle kamen nach blasensprung und wehen...

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sehr schön geschrieben. Stimme voll und ganz zu

Antwort von Nachtwölfin am 27.05.2016, 21:52 Uhr

Toleranz!

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Schmerzmittel und Nachwehen ab Kind 2

Antwort von samoe am 27.05.2016, 22:06 Uhr

Ich muss hier (leider) auch noch einmal "einharken"...

Du hast ganz sicher recht, dass eine umfassende Betreuung in der Schwangerschaft und unter der Geburt extrem wichtig sind.

Dennoch ist meine Meinung, dass auch teilweise zu viel Information (insbesondere im Netz!!!) kursiert und DAS macht auch vielen Angst.

Ich persönlich kann die Angst vorm KH gar nicht verstehen. Ich bin kein Mensch, der sich einen Geburtsplan oder sonstiges gemacht hat. Es lief eben wie es lief und ich hadere mit keiner meiner beiden Geburten.
Ich habe beide meiner Kinder in sehr schnellen Geburten (Kind 1: 5h ab vorzeitigem Blasensprung, Kind 2: ca. 4,5h Wehen) zur Welt gebracht und soweit keine Probleme. Die Eröffnungswehen fand ich bei Nr. 1 wesentlich stärker, die Endphase war bei Nr. 2 sehr heftig...und hier noch einmal zu den Schmerzen. Ich persönlich finde, von einer einzigen Geburt kann man nicht auf alle Frauen schließen. Ich konnte nach Nr. 1 keine Frau verstehen, die nach Schmerzmitteln ruft...bei Nr. 2 (war ein Sternengucker!) konnte ich das sehr wohl verstehen, doch ich wusste, dass es zu spät war und fragte nicht. Auch die Nachwehen - nach Nr. 1 praktisch nicht vorhanden - nach Nr. 2 schon eher in Richtung unerträglich und da "fürchte" ich mich schon vor der geplanten Nr. 3....

Ich schätze deine Beiträge sonst auch sehr, aber eine "Nicht Mehrfachgebärende" kann leider zu vielen Themen bei der Geburt doch nicht allumfassend mitreden, selbst nach 10 Geburten gibt es einfach Sachen, die bei der 11. Geburt wieder völlig anders sein könnten...

LG, samoe

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von FrauStorch am 28.05.2016, 22:06 Uhr

Ich möchte noch kurz was zum Thema Aufklärung sagen: es hängt auch sehr viel an den Ärzten und der Aufklärung. Ich war in 3 verschiedenen Krankenhäusern zur Geburtsbesprechung wegen der BEL. In einem guckte mich die Oberärztin nur kritisch an und fragte: Sind Sie sich wirklich sicher dass Sie das Risiko eingehen wollen? Ich habe richtig gemerkt wie unwohl ihr selber dabei war. Meine Hebamme hatte mal in dem KH als Beleghebamme gearbeitet und kennt diese Ärztin gut. Sie meinte, dass die aus der Klinik mit den meisten KS in unserer Stadt käme (also da gelernt hat). Dort würden alle die nicht bei 10 auf dem Baum sind aufgeschnitten werden. Dazu muss man sagen, dass deren KS Rate höher ist als in unserem KH mit Perinatalzentrum. Wie kann das sein? Es wird vor allem geprägt durch den Chefarzt und die Oberärzte. Die Assistenzärzte können ja nur lernen was dort praktiziert wird. In dem KH in dem ich letztendlich war gab ich das mit den Ärzten dort besprochen. Die meinten, eine BEL Geburt würde nur wenig gelehrt werden, man muss dafür bestimmte Griffe können die dich von einer normalen Geburt unterscheiden. Wenn das nicht gelernt wird, wird halt ein KS empfohlen.
Für mich als Schwangere macht es also einen riesen Unterschied ob ich in Klinik A oder B gehe und was empfohlen wird. Und auch mit welcher Stimmung das vertreten wird. Da kann man nicht mehr von Objektivität sprechen. Die eine Ärztin hatte richtig Angst gemacht, in dem anderen Krankenhaus haben die sehr gut aufgeklärt und wirkten sehr professionell.

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von Schniesenase am 28.05.2016, 22:27 Uhr

Ich würde im Anschluss gerne noch einen Link empfehlen, und zwar all denen, die sich weiter informieren möchten. Vielleicht wird auch damit deutlich, worum es mir geht: www.bauchgeburt.de. Die Artikel auf der Seite sind nicht ganz aktuell, also rund zehn Jahre alt, aber heute hat sich diesbezüglich vor allem nur geändert, dass es noch viel mehr operative Geburten durch die Bauchdecke gibt als vor ca. 10 Jahren, insofern sind sie weiter brandaktuell. Und es gibt zum Glück einige wenige Gegenden in D, in denen die Kliniken sich seitdem von der technischen Richtung der Geburtshilfe als Routine etwas weggentwickelt haben, hin zu mehr natürlicher Geburtsunterstützung und mehr Vertrauen in die Fähigkeiten der Frauen und Babys, gemeinsam diese Arbeit tun zu können. Leider sind das wirklich die Ausnahmen. Es gibt auch in D Kliniken, die eine KS-Rate von über 60% haben, und das, ohne dass dort vor allem Risikoschwangere gebären. Dass das überhaupt möglich ist, trotz allen Wissens, finde ich erschreckend und bei heutiger Wissenslage schon fast kriminell.

Noch immer wird das CTG zur Überwachung der kindlichen Lebensfunktionien routinemäßig flächendeckend eingesetzt, und das, obwohl bekannt ist, dass es dadurch zu etwa 50% zu falsch positiven Ergebnissen kommt und folglich die Anzahl der unnötigen und zum Teil schädlichen Eingriffe erheblich erhöht wird. Es ist keine evidenzbasierende Methode, wird aber noch immer selbstverständlich verwendet, auch bei FrauenärztInnen. Noch immer werden die Frauen genötigt, in überwiegend oder fast ausschließlich liegender Position zu gebären, obwohl auch hier einwandfrei nachgewiesen ist, dass dies die Geburt signifikant erschwert und gefährlicher macht. Überhaupt: 85% der in D in Kliniken gebärenden Frauen tun das in Rückenlage! Geburtshausgeburten sind es weniger als 25%. Diese Werte stammen aus einer Studie durch den Gesamtverband Gesetzlicher Krankenkassen mit 30.000 Geburtshaus- und Hausgeburten vs. 60.000 Geburten in Kliniken. Alles waren gesunde Frauen mit reifem Einzelkind aus Schädellage. In dieser Studie waren in Kliniken bei über 41% Dammverletzungen zu verzeichnen, bei den Geburtshausgeburten nur knapp 30%. Wehenbeschleuniger wurden in Kliniken zu knapp 20% eingesetzt, im Geburtshaus weniger als knapp 7%.

Interessant ist auch, dass bei Privatpatientinnen deutlich häufiger die operative Geburt durchgeführt wird als bei Kassenpatientinnen. Das liegt sicher nicht daran, dass privat versicherte Frauen schlechter gebären können, kranker sind oder unbedingt alle per OP entbunden werden wollen. Das war übrigens ein Grund, weshalb ich mir nicht vorstellen konnte, in ein Krankenhaus zu gehen. Ich fand die Vorstellung erschreckend, dass ich mit einer Wahrscheinlichkeit von deutlich über 1/3 mein Kind aus dem Bauch operiert bekommen würde, ginge ich in eine Klinik hier in unserer Gegend (KS-Rate in beiden Kliniken bei 34%). Ich hätte mich in so einer für mich bedrohlichen Umgebung nie sicher gefühlt. Ich bin überzeugt, die Geburt wäre bei mir im Krankenhaus nicht so einfach gewesen. Was überhaupt nicht heißt, dass das allen so gehen würde - wie schon vorher gesagt: Manche Frau würde sich sicherer fühlen, wenn sie wüsste, dass im Zweifelsfalle Ärzte unmittelbar helfen könnten. Jede muss nach guter Überlegung und Information die für sie beste Umgebung wählen, die, die sich am sichersten anfühlt.

In jedem Falle aber wäre es wichtig und notwendig, sich die Kliniken und Hebammen (auch und gerade wenn außerklinische Geburt gefragt ist) vorher sehr genau auf ihre Philosophie und Herangehensweise hin anzuschauen. Wie ist die KS-Rate? Wie oft wird eingeleitet? Ist ein Gebärbett Zentrum des Raumes oder sind es Wanne, Seil, Tuch, Hocker, Ball etc.? Gehört es in der Klinik zur Philosophie, dass Mütter (und Väter) gleich nach der Geburt VOR allen Routinen eine Stunde allein und ungestört mit dem Baby gemütlich verbringen können und die Mutter in dieser Zeit kundige Unterstützung zum Stillen findet? Ist es Usus, dass die Nabelschnur auspulsieren kann, bevor sie getrennt wird, oder wird sofort getrennt, womit man dem Kind ehebliche Nachteile in den ersten Monaten verschafft und frühen Eisenmangel fast schon vorprogrammiert? Wissen die Verantwortlichen von Kinder-Intensivstationen von der Methode des Känguruens bei Frühgeborenen, d.h. die Mütter werden genötigt und unterstützt, ihr Kind in einer Art elastischem Bustier (Kängurutuch) so viel wie möglich, auch mit angeschlossenen Geräten am Körper zu tragen und zu stillen. Das erhöht die Überlebenschancen der Frühchen ganz erheblich und ist in vielen süddeutschen und Österreichischen Klinken schon längst State of the Art. Seltsamerweise hat man in der Mitte und im Norden häufig gar keine Vorstellung davon. Ebenso wissen wir hier im Forum alle, wie beklagenswert die Begleitung des Stillens für viele Frauen in Deutschen Krankenhäusern ist und wie häufig es zu gescheiterten Stillbeziehungen kommt, WEIL im KH falsch begleitet wurde. Auch hier würde ich vorher wissen wollen, welche Haltung die Klinik zur Stillberatung hat.

Solche und viele andere ähnliche Kriterien wären für mich ausschlaggebend, wenn ich mich noch einmal nach einer Klinik umschauen würde. Dasselbe würde ich aber auch mit der Hebamme für eine Haus- oder Geburtshausgeburt verhackstücken. Auch wenn sie per Nachtschicht kommen muss, müsste sie eben wirklich eine Stunde warten, bevor Kind und Mutter nach der Geburt "fertig gemacht" werden. Sie müsste das Stillen entsprechend kompetent begleiten können, was viele Hebammen nicht tun, und sie müsste für die Vorsorge und Nachsorge selbstverständlich finden, dass sie herkommt und nicht Schwangere bzw. Mutter mit Baby herumkutschieren müssen. Für mich war bei der Hausgeburt auch wichtig, dass eine Klinik für den Notfall gut erreichbar war. Ich weiß nicht, ob ich sonst eine Hausgeburt geplant hätte bzw. hätte ich zumindest eine geburtstechnisch gynäkologisch geschulte ärztliche Alternative nahebei haben wollen.

Es liegt mir so fern, irgend einer Frau Fehler oder Versagen in Sachen der Geburt ihrer eigenen Kinder zu unterstellen oder abzusprechen, dass es eben nicht einfach war! Im Gegenteil! Auf jeden Fall gibt es klare Indikationen, die für das Herausholen des Kindes per OP sprechen. Ich bleibe aber dabei, dass das Ausnahmen sein müssen! Denn es gibt sehr viele Gründe, die dagegen sprechen, und es gibt auch viel Mythos um die operative Geburt, die ja angeblich so einfach und so risikoarm sein soll, risikoärmer als eine physiologische Geburt, und das ist letztendlich ja schon außerordentlich fragwürdig. Sie ist es nicht. Und sie ist gar nicht so selten Folge der medizinischen Interventionen während der eigentlich physiologischen Geburt. Sie ist auch oft Folge übertriebener Vorsorgeuntersuchungen und Fehlersuche VOR der Geburt, denn die fördert Ängste bei den Schwangeren, die wiederum das Kind im Bauch ängstigen, was wiederum nachweislich zu mehr Frühgeburten führt als wenn weniger untersucht worden wäre. (Die Frühgeburtlichkeit steigt stetig in den entwickelten Ländern mit der Zunahme der IGELeistungen.)

Ich bleibe auch dabei, dass das von einigen Frauen aus gutem Grunde sehr stark betonte Selbstbestimmungsrecht der Frau hier Grenzen haben muss, genau wie beim Schwangerschaftsabbruch, da man die Kinder ebenfalls schützen muss. Sie haben sonst niemanden, der das tut. Menschen können, aus welchen Gründen auch immer, sehr unvernünftig sein. Jeder, der im sozialen Bereich arbeitet, weiß das.

Ein extremes und zum Glück (noch) seltenes Beispiel ist eine entfernte Bekannte, die beide Kinder drei Wochen vor berechnetem Termin herausoperieren ließ, nur und ausschließlich aus beruflichen Gründen! Die Kinder waren späte Frühchen und wurden aus eben diesen Gründen überhaupt nicht gestillt. Sie sind soweit normal entwickelt und weitgehend gesund, was zeigt, dass dieser Weg gangbar ist, aber es sind weitaus höhere Risiken eingegangen worden, als diese Frau es wusste oder wissen wollte. Die Forschung ist an dieser Stelle aktuell auf Hochtouren am Arbeiten und in den letzten 10 Jahren gab es viele neue Ergebnisse, die eine solche Vorgehensweise aus medizinischer und ethischer Sicht sehr stark in Frage stellen.

Mir geht es mit meinem Post nicht darum, Frauen, die eine schwierige Geburt hatten, welcher Art auch immer, ein schlechtes Gewissen zu machen. Ich wollte vielmehr deutlich machen, was bisher auch in diesem Thread hier nicht explizit geschehen ist, dass die Entscheidung für eine operative Geburt immer eine medizinische (nicht anders lösbare psychologische Indikationen fallen für mich auch darunter) sein muss, nicht einfach so auf Wunsch oder aufgrund von Mythen, landläufigen Vorstellungen bzw. Mangel- oder Fehlinformationen geschehen darf.

Wenn Early Bird über ihre Probleme bei den Geburten schreibt, was ich außerordentlich mutig und progressiv finde, da Du offensichtlich das alles noch längst nicht zu Ende bearbeitet hast und es ganz sicher auch noch lange dauern wird, bis Du Deinen Frieden damit machen können wirst, dann geht daraus hervor, dass ein entscheidender Fehler schon am Anfang gemacht wurde: Der Versuch der Abtreibung, der durch eine aufmerksame Ärztin zum Glück unterbunden wurde. Was das in Mutter und Kind in dem Moment anrichtet, hat Folgen. Auch daran forscht man aktuell sehr intensiv, und das ist außerordendlich beeindruckend, wenn man sieht, wie viel Emotion das Kind in ganz frühen Zeiten im Bauch bereits miterlebt und dadurch erheblich mitgeprägt wird. Es hatte mit großer Wahrscheinlichkeit einen Grund, weshalb das Kind früher kommen wollte/sollte, und hier hat man, was ja ein Segen ist, alles versucht, um ihm die bestmöglichen Überlebenschancen zu geben, es lange im Körper der Mutter verbleiben zu lassen. Hier war doch die Medizin im zweiten Schritt wichtig und notwendig, und so sollte es ja sein. Im ersten Schritt hat sie fast tödlichen Schaden angerichtet. In EarlyBirds Falle würde niemand von "Wunschkaiserschnitt" sprechen, wenn sie einen solchen weiteren bei ihren Voraussetzungen erwägen würde.

Auch hier hat die Medizin möglicherweise einen entscheidenden Fehler gemacht, der immer wieder passiert, weil an diesen Punkt gar nicht gedacht wird: Man hat möglicherweise keine Nachlese gemacht: Was ist da geschehen, was waren die Gründe, wie konnte es so passieren - zur Vermeidung der nächsten Komplikationen in folgenden Geburten müsste das routinemäßig gemacht werden.

Meine beste Freundin hat beide Kinder natürlich zur Welt bringen wollen. Sie ist sehr aktive Reiterin, immer gewesen. Die erste Geburt war extrem komplikationsreich, und das Kind wurde mit Zange nach unendlicher Zeit des vergeblichen Mühens herausgeholt, mit den entsprechenden Startschwierigkeiten. Das zweite Kind war deutlich größer. Beim Versuch, es vaginal zu gebären riss die Gebärmutter, und meine Freundin ist daran fast verblutet. Nur per Notsectio konnte sie zusammen mit dem Jungen gerettet werden. Was war der Grund für diese Probleme: Ihre verfestigte Muskulatur nebst Bändern durchs intensive Reiten von Kindheit an verhinderte, dass das Becken sich genügend weiten konnte. Hätten die Mediziner hier gewissenhaft geschaut, wäre bei der zweiten Geburt entweder der Beckenboden entsprechend vorbereitet worden (falls möglich) bzw. man hätte von vornherein eine klare Indikation für eine geplante Sectio gesehen. Diese Sorgfalt ist nicht vorgesehen im Plan und wird auch nicht bezahlt. Aber sie könnte so manches Leid von vornherein verhindern. Und meine Überzeugung ist, dass eben auch von vornherein schon hätte nach den Bedingungen für die Geburt des ersten Kindes genau hätte geschaut werden müssen (das meine ich mit gewissenhafter, guter Begleitung), um ggf. anstehende Probleme (nicht so sehr nur des Kindes im Bauch, sondern der physiologischen Voraussetzungen für die Geburt) erkennen und vorher bearbeiten zu können. Erfahrene Hausgeburtshebammen oder überhaupt Geburtsbegleiter, die eben den Fokus auf die natürliche Geburt haben, sind hier in der Regel besser geschult und auch gründlicher, denn sie haben nicht so viele klinische Rettungsmöglichkeiten in der Hinterhand.

Aber wer glaubt, dass eine OP im Allgemeinen bei Komplikationen als Folge bessere Chancen für das Baby bedeutet, der irrt allzu oft. Wer glaubt, die operative Geburt sei in jedem Falle der sicherere Weg, der unterliegt einer Täuschung. Unsere eigenartige Gesetzgebung entscheidet in diesem Falle oft so, es ist die allgemein übliche Vorstellung, aber es gibt so viele eindeutige Belege dafür, dass diese Annahme falsch ist. Nämlich mindestens immer dann, und das hat mit Early Bird nichts zu tun, wenn es keinen ausreichenden medizinischen Grund für eine operative Geburt gibt. Ich finde wichtig, das zu thematisieren. Ein Kaiserschnitt ist eine OP, eine Geburt ein natürlicher, über Jahrtausende erprobter Vorgang, das sollte man doch nicht vergessen. Und Angst vor einem natürlichen, wenn auch unglaublichen, archaischen, mächtigen und damit schwer beeindruckenden Vorgang oder vor Schmerzen ist dennoch ein schlechter Ratgeber bei dieser wichtigen Entscheidung.

Unsere glückliche Geburt war ein Segen! Ich bin dadurch stärker und größer geworden. Dass diese Erfahrung so viele Frauen nicht teilen können und so lange an den Beschwerlichkeiten ihrer Geburtserfahrungen zu leiden haben, ist ein Jammer und so schmerzvoll! Es müsste nicht so vielen Frauen so gehen, wäre unser System der Geburtsbegleitung und unsere gesellschaftliche Vorstellung von Geburt eine andere. Ich schreibe von unserer Geburt nicht, um Frauen zu beschämen oder zu brüskieren, die es nicht so gut hatten, ich tue es, um Frauen zu erMutigen, die über ihre in der Zukunft liegende Geburt nachdenken.

Wenn ich sage, ich kann all die Geschichten nicht mehr hören, von all den Schwierigkeiten bei den Geburten vieler Frauen in Kliniken, dann meine ich damit nicht, dass ich ihre Geschichten und den damit verbundenen Kummer der Frauen nicht hören mag, sondern dass es mich erbost, wie unachtsam mit uns und unseren Babys an vielen Stellen umgegangen wird. Ich habe im Rahmen verschiedener Aktivitäten zu diesem Thema Geschichten gesammelt. Lesenswert ist das Buch von Irene Behrmann: "Die Geburt meines ersten Kindes", die solche Geschichten veröffentlicht hat, in Zusammenarbeit mit einer sehr erfahrenen Hausgeburtshebamme und einer geburtserfahrenen Gynäkologin. In meinem Umkreis wissen die meisten Frauen mit Kindern, dass ich mich mit diesem Thema sehr intensiv auseinandergesetzt habe. Ich habe all ihre Geschichten gehört, und es war von so vielen Frauen wirklich nur eine einzige dabei, die in einer Klinik eine komplett unbeeinflusste, wunderbare Geburt erleben konnte, so wie ich. Das ist der Hintergrund für die Energie, die bei mir auf diesem Thema steht, und der Jammer, den ich empfinde, wenn ich daran denke, wie vielen Frauen dieses Erlebnis ein Leben lang unnötig vorenthalten wird. Für diesen Kummer reicht kein "In den Arm Nehmen" und kein Trost wird darüber hinweghelfen. Es bleibt für viele Zeit ihres Lebens ein Grund für tiefe Trauer.

Fantismus ist ein interessanter Begriff, wenn man eine Seite der Medaille vielleicht auch lieber verstummt wissen will. Genauso gut könnte man die Überzeugung, dass medizinische Maßnahmen in diesem und anderen Fällen wider allen besseren Wissens immer hilfreich sind, als Fanatismus bezeichnen. Ich würde das überhaupt nicht tun, will damit nur sagen, dass man so in dieser Diskussion nicht weiter kommt.

So, das war mein letzter Beitrag. Ihr wisst, ich diskutiere sehr gern kontrovers, aber ab morgen ist das zumindest hier im Netz vorbei.

Lasst es Euch gut gehen, wie immer Eure Entscheidungen in Sachen Kindern sind! Kinder bringen Eltern und Umwelt zum Brennen, und damit machen sie etwas so Wichtiges! Alle müssen IHREN Weg finden, wie immer der aussehen mag. Nicht nur wir als Kinder, wir als Eltern, auch unsere eigenen Kinder. Es ist nie derselbe für alle. Und sind wir ihn gegangen, aus welchen Gründen auch immer, finde ich sehr tröstlich diesen Spruch von Anna Schuber:

"Es gibt Dinge im Leben,
die du gern ändern möchtest,
aber sie stehen da, wie eine Mauer,
es ist nichts dabei zu tun.
-
Alles, was du tun kannst,
ist ihnen ins Gesicht zu sehen
und nichts zu bereuen.

Man muss vorwährts gehen
und aus der mangelhaften Vergangenheit
Bauholz für neue Häuser schlagen.

Nichts soll ungeschehen sein
und alles ist gut."

In diesem Sinne: Alles Liebe und Gute!

Sileick

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Re: Kein Forum Geburt aber ein Kaiserschnitt-Forum

Antwort von EarlyBird am 28.05.2016, 23:46 Uhr

Oh man, ich wurde noch nieee so oft in einem Beitrag namentlich genannt ;)

Eigentlich würde ich erst nochmal lesen und Gedanken sortieren aber das schaffe ich heute abend nicht mehr.

Also was mir aufgefallen ist, das die "selbstbestimmte Geburt" zumindest bei mir hier in ein schwarz-weiß Raster gefallen ist. Und eigentlich mag ich das gar nicht, habe mich durch dich aber jetzt selber dabei ertappt.

Ich bin ehrlich gesagt gar nicht auf die Idee gekommen, das jemand einen KS bevorzugen könnte aus beruflichen Gründen.

Und ja, somit muss ich dir zustimmen: Die selbstbestimmte Geburt sollte Grenzen haben, wie alles im Leben.
Ich wurde durch die Aussagen: "Eine Frau die Kinder will, sollte auch gebähren"
dazu verleitet like "AngryBird" Stellung zu beziehen.

Von diesen Statements halte ich nämlich überhaupt nichts und finde sie eben recht fanatisch, diktatorisch und empathielos. Auch weist es m.E. darauf hin, das man selbst keine Erfahrungen in Punkto "schwierige Geburt" sammeln musste.

Das du bei mir und einen (nie stattfindenden - da kein Kind mehr) "Wunschkaiserschnitt" differenzierst, stimmt mich natürlich milder, und hat mich dazu verleitet, meine Ansichten neutral zu überprüfen und zu reflektieren.

Es ist auch definitiv nicht so, das ich einen KS als harmlos empfinde, ich hoffe das kam nicht so rüber.
Ganz aktuell musste sich eine Freundin von mir einer sehr komplizierten OP unterziehen, da beim KS Fehler gemacht wurden. Nach mehreren darauffolgenden Abgängen/Fehlgeburten und eingehender Ursachenforschung kam dieser Pfusch zum Vorschein.
Aus Rücksicht auf meine Freundin gehe ich jetzt nicht weiter darauf ein insbesondere weil es sehr aktuell ist (aber es war wohl bei weitem mehr als nur Pfusch). Erklären kann man diesen bisweilen schlecht.

Somit revidiere ich meine Aussage/Einstellung dahingehend, das die Selbstbestimmung zwar grundsätzlich ein hohes Gut ist, welche es zu schützen gilt - Allerdings bei der Geburt hinsichtlich eines Wunschkaiserschnittest zumindest hinterfragt werden sollte.
Das Beispiel mit dem Schw.SchaftsAbbruch und den Beratungssitzungen finde ich zum Beispiel sehr angemessen. In solchen könnte gut aufgeklärt, gleichzeitig aber auch Hintergründe erfragt werden.
Somit müssten sich Schwangere zumindest mit der Thematik auseinandersetzen und wüssten darum, für was sich denn tatsächlich entscheiden.

Doch die Entscheidung (resultierend aus Aufklärung und Beratung) muss m.E. letztendlich bei der Mutter bleiben dürfen.

Ich habe mich jetzt sehr beeilt mit tippen, daher RS und Grammatik bitte nicht beachten.

PS (Sileick): Sehr sachlich und doch empathisch geschrieben, war schön zu lesen.

Lg

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stillen nach der Geburt bei schwangerschaftsdiabetis

Hallo Ich bin aktuell mit Nummer 5 schwanger und ich würde dieses Kind so gerne voll und auch lange stillen. Die erstem beiden konnte ich nicht lange stillen da ich in der Ausbildung war und bei Nummer 3 und 4 hatte ich extrem stress in der Schwangerschaft und nach der ...

von sterntaler82 26.12.2015

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Stichwort: Geburt

Milcheinschuss vor Geburt verhindern

Ich bin in der 31. ssw und aus meiner Brust tröpfelt nun schon leicht Milch. Das passiert, wenn mein Mann nur mal meine Brust berührt. Mir ist das sehr unangenehm, weil ich gedanklich mit diesem einerseits sexuellen Reiz und Stillen eines Babys nicht klar komme. Ich möchte ...

von Butterfly23 02.09.2015

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Stichwort: Geburt

StillVerwirrung schon vor der Geburt ;-)

Hallo an die erfahrenen StillMuttis :) Ich bin in der 24. Woche schwanger und hör von allen Seiten verschiede Dinge zum Stillen. Vllt könnt ihr mir meine Verwirrtheit nehmen ;) Meine Freundin wollte gern stillen, konnte aber nicht. Der Milcheinschuss kam nicht. Sie ...

von Gardine88 09.04.2015

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Stichwort: Geburt

seit Geburt alle 2 Stunden

Hallo liebe Forummitglieder, mein kleiner Sohn ist jetzt 17 Wochen alt. Von Geburt an kommt er alle 2 Stunden und will gestillt werden. Ich habe mich dran gewöhnt, dass es halt einfach so ist. Nachts hat er mal 5 Stunden am Stück geschlafen. Seit der ersten Impfung schläft ...

von dieLaila 07.02.2015

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Stichwort: Geburt

Vorbereitung aufs stillen... Vor Geburt!

Liebe erfahrene stillmamis. Da ich mein drittes Mädel per ks erwarte und mein letztes Baby ein frühchen war (35+5) und zugefüttert werden musste, möchte ich das diesmal umgehen. Ich hatte erst nach 3/4 Tagen milcheinschuss... Ich will einfach vorbereitet sein, das falls es ...

von tamtamgo 05.07.2014

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Stichwort: Geburt

Regelblutung, mehrere Geburten

Habt ihr, im Falle mehrerer Geburten, eure Regel in etwa zur gleichen Zeit wieder bekommen? Ich wundere mich etwas, wo meine bleibt. der FA sagt, die ist überhaupt nicht in Sicht, was mich freut. Aber komisch ist es schon, denn bei meiner ewig voll gestillten Tochter kam sie ...

von Ottilie2 30.01.2014

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Stichwort: Geburt

Milcheinschuss nach Kaiserschnitt

Hallo, heute muss ich mal um Eure Erfahrungen fragen. Nach einem Kaiserschnitt, in Vollnarkose, falls das wichtig ist, wann schießt die Milch ein? Eine Bekannte hat Mo auf Di, so gegen Mitternacht halt, ihr Baby bekommen. Bisher kein Milcheinschuss. Heute ist ja ...

von sojamama 05.12.2013

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Stichwort: Kaiserschnitt

Geschenk zur Geburt im KH

Meine Bekannte hat heute ihr Baby bekommen und ich würde ihr gerne eine Freude machen.. Aber bin mir nicht sicher was genau ich ihr schenken soll. Sie ist noch im KH und dort möchte ich sie besuchen Was schlägt ihr denn vor, außér Schokolade und Blumen :) Lg ...

von Melek2013 22.11.2013

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Stichwort: Geburt

Stillen nach der Geburt - Probleme bei zwei Kindern

Hallo, man sollte meinen mit 40 Jahren muss man ja eigentlich ausgelernt haben, in allem, aber dem ist leider nicht so. Ich s teh aber dazu :-). Mein Sohn, 12 Jahre, meine Tochter, 2 Jahre und im März `14 folgt noch eine Tochter sind alle Teilgestillt. Bei meinem Sohn ...

von mel_1003 12.10.2013

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Stichwort: Geburt

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