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Sechs bis neun

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Geschrieben von Jorinde17 am 07.03.2024, 16:09 Uhr

Mangelnde Wutkontrolle/Selbstregulierung bei 8jährigem

Hallo,

das ist bei einem Achtjährigen weit jenseits des Normalen, obwohl das Spektrum des Normalen ja auch schon weit gefasst werden sollte. Ein Junge, der in diesem Alter eine Stunde lang wütet und tritt, und vor dem man Messer verstecken muss, ist definitiv verhaltensauffällig. Und ein verhaltensauffälliges Kind braucht Hilfe. Es zeigt dies überdeutlich eben mit solchem Verhalten.

Das gilt übrigens auch für clowneskes Verhalten in der Schule oder in Vereinen etc. Auch das ist ein Kompensationsmechanismus, den auffällige Kinder sehr oft zeigen.

Männer bringen ja nicht selten pseudo-rationale Gründe gegen psychologische Hilfe vor. Aber das Ganze ist oft eher angstbedingt: Der Mann hat Angst, ein Psychologe könnte zum einen sagen, die Eltern seien Ursache der Problematik. Das stellt das Selbstwertgefühl sehr infrage. Zum anderen haben Männer oft unbewusst Angst, eigene Kindheitsthemen könnten getriggert werden.

Beide Ängste sind unbegründet. Kinder- und Jugendpsychologen arbeiten freundlich und kooperativ mit den Eltern zusammen, ergründen keine „Erziehungsfehler“ und bohren auch nicht in der Psyche der Eltern. Sondern sie helfen dem Kind, seine Gefühle besser zu regulieren. Sie vermitteln dem Kind auch kein bisschen, mit ihm stimme etwas nicht. Im Gegenteil, es wird vermittelt, dass das Kind gut ist, so wie es ist. Dass man ihm aber etwas Schützenhilfe geben will, damit es seinen schlechten Gefühlen nicht mehr so unendlich hilflos ausgeliefert ist. Das Ganz läuft spielerisch, entspannt, unaufgeregt, locker ab.

Ich finde es fatal, jetzt keine fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich kenne einen Jungen, der auch keine Hilfe bekommen hat. Seine unkontrollierten Wutausbrüche wurden in der Pubertät zum echten, massiven Problem. Er ist mit 15 und 16 so auf die Eltern losgegangen, dass diese sich nicht mehr zu helfen wussten und die Polizei gerufen haben. Der Junge ist dann mehrfach in der Jugendpsychiatrie gelandet. Dort verhielt er sich freundlich und angepasst, um nach der Entlassung zu Hause erneut auszurasten. Er hat die Schule abgebrochen und hat inzwischen noch weitere schwere Probleme, die ich hier mal weglasse.

Natürlich muss euer Sohn sich nicht so entwickeln, und hoffentlich wird er das auch nicht. Aber das Alarmsignal steht bereits jetzt auf Rot. Sein Verhalten wäre für einen Vierjährigen tolerierbar, für ein Grundschulkind bei weitem nicht mehr. Ich würde unbedingt jetzt Hilfe suchen, solange man diese Dinge noch regulieren kann. Je jünger das Kind, desto besser geht das. Wenn er erst einmal in der Pubertät ist, kann es fast zu spät sein.

LG

 
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