Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von mamafürvier, 4 sind genug. SSW am 10.08.2005, 22:03 Uhr

was ist gut und nützlich in der SS- lesenswert

Ich hab was im Netz gefunden, was ich euch mal hier rein kopieren möchte. Ich denke das ist ziemlich treffend. Ich lese hier oft, dies und das kann man nicht essen, vieles muß man beachten, dieses oder jenes nicht tun usw, wenn man schwanger ist... und bei all dem was man liest ist man mehr und mehr verunsichert.

l.G. Kerstin

Hier aber nun der Text: Megalang aber interessant finde ich.

Schwangerschaft ist keine Krankheit
Wie sich Frauen gelassen auf ein Baby vorbereiten können

Früher hieß es "sie ist guter Hoffnung", wenn eine Frau schwanger war - man ging davon aus, dass alles glatt läuft. Heute gibt es nicht nur zahlreiche Vorsorgeuntersuchungen (die sicherlich auch wichtig und sinnvoll sind), sondern auch jede Menge Ratschläge und Mahnungen zur Vorsicht. Es scheint, als ob Schwangerschaft mehr und mehr als unnormaler Zustand, ja fast als gesundheitlich bedenkliche Phase wahrgenommen wird. Manche Frauen sind verunsichert, ob sie wirklich alle Extra-Vorsorge-Untersuchungen machen sollen, was sie denn nun noch essen dürfen und ob sie nicht besser doch dieses oder jenes Zusatzmittel einnehmen sollen. Selbst bei den vielen Frauen, bei denen eigentlich alles o.k. ist, werden durch die zahlreichen Informationen zusätzliche Ängste geweckt. Dabei genügt es im Normalfall, einige wichtige Regeln zu beachten, um die Schwangerschaft gesund und munter zu überstehen.

Rund um das Thema Schwangerschaft und Vorsorge ist ein großer Markt entstanden: Mit Nahrungsergänzungsmitteln , Sport-und Kursangeboten und kostenpflichtigen Zusatzuntersuchungen wird viel Geld verdient. Einerseits ist es sicherlich gut, dass es so zahlreiche Angebote für die werdenden Mütter gibt, andererseits kann die Fülle von Ratschlägen auch zu einer Verunsicherung der Frauen führen.
Selbst Gynäkologen, die es vermeiden möchten, dass Schwangeren in einen medizinischen Vorsorgestress, in die Mühlen der Medizin geraten, stehen heutzutage selbst unter Druck: Die Frauen selbst erwarten eine bestmögliche Schwangerschaftsvorsorge: Das heißt, alles, was heute medizinisch machbar und diagnostizierbar ist, alle Gefahren, die für die Mutter und das werdende Kind vermeidbar sind und alle Krankheiten, die behandelbar sind, müssen - so der Anspruch von Seiten der Mutter, des Arztes und der Gesellschaft - erkannt, vermieden oder behandelt werden.

Welches sind die wichtigsten Regeln für eine gute Schwangerschaft?

· Wahrnehmung der vorgeschriebenen Vorsorgeuntersuchungen
· kein Alkohol, Tabak, Medikamentenmissbrauch
· gesunde Ernährung
· ausreichend Bewegung
· ausreichend Schlaf
· nicht zu schwer heben

Was gehört zur Schwangerschaftsvorsorge?

(ausführlich siehe: Pränatale Richtlinien, Leitlinien, Empfehlungen und Stellungnahmen - Richtlinien der Bundesärztekammer zur pränatalen Diagnostik von Krankheiten und Krankheitsdispositionen (http://9monate.qualimedic.de/Praenatalerichtlinien.html)

Der erste Besuch bei der Frauenärztin oder dem Frauenarzt sollte spätestens erfolgen, nachdem eine Frau ihre Schwangerschaft festgestellt hat. Bei der ersten Vorstellung legt die Ärztin oder der Arzt einen Mutterpass an, der der vollständigen Dokumentation der Schwangerschaft dient.
Nach dem derzeitigen Schema sollten die ärztlichen Untersuchungen in folgenden Abständen erfolgen:
· bis zur 24. Schwangerschaftswoche alle 4 Wochen
· ab der 28. Schwangerschaftswoche alle 3 Wochen
· ab der 34. Schwangerschaftswoche: alle 2 Wochen
· ab der 41. Schwangerschaftswoche jeden 2. Tag
· ab 10-12 Tage nach dem errechneten Geburtstermin : stationäre Aufnahme
Die Erstuntersuchung beinhaltet eine umfangreiche Befragung und Untersuchung. Spätere Untersuchungen sollen den Verlauf der Schwangerschaft kontrollieren. Bei kompliziertem Verlauf oder Risikoschwangerschaften erfolgen die Untersuchungen entsprechend häufiger. Die engmaschige Kontrolle der Schwangerschaften dient der Früherkennung und konsequenten Behandlung von eventuellen Komplikationen.
Außer den regelmäßigen Untersuchungen wird in der 24.-28.Schwangerschaftswoche ein Glucose-Screening angesetzt. Ist das auffällig, sollte ein OGTT durchgeführt werden. Bei Frauen mit familiärer Belastung (zuckerkranke Eltern oder Großeltern oder Geschwister) oder starkem Übergewicht wird das Glucose-Screening in der 30.-32. Schwangerschaftswoche wiederholt, auch wenn es vorher unauffällig war.
Darüber hinaus wird ein Abstrich auf Streptokokken empfohlen und bei Rh-negativen Frauen in der 27.-30. Schwangerschaftswoche außerdem der 2. Antikörpersuchtest (Anti-D-Prophylaxe).
Je nach genetisch bedingtem Risiko werden verschiedene Möglichkeiten der zusätzlichen pränatalen Diagnostik angeboten, z.B. der Tripel-Test, die Amniozentese oder die Chorionzottenbiopsie. Die Pränataldiagnostik wird bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft nicht von der Krankenkasse übernommen

Kritik an der Schwangerschaftsvorsorge

Es gibt aber durchaus auch kritische Stimmen zu den umfangreichen Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen. Die Überwachung eines normalen Prozesses, der Schwangerschaft, könne, so die Kritiker, zur Pathologisierung gesunder Frauen führen. Verstärkt wird dieser Prozess noch durch die kassenärztliche Abrechnung. Alle Leistungen der Schwangerenvorsorge gehören zu einer Abrechnungsziffer, die Leistung gilt nur als erbracht, wenn alle Untersuchungsparameter vollständig erhoben werden. Den Frauen wird also nicht die Wahl bestimmter Leistungen ermöglicht. Gleichzeitig wird die ärztliche Seite aus juristischen Gründen verpflichtet, für eine komplette Vorsorge zu sorgen. Im Dezember letzten Jahres entschied das Bundesverfassungsgericht, dass Ärzte für Behandlungsfehler dann haften, wenn dadurch ein ungewolltes z.B. behindertes Kind geboren wird. Das Kind wird in dieser Rechtsprechung als "Schaden" betrachtet. Diese Sichtweise erfordert neue ethische Auseinandersetzungen über Ziel und Perspektiven der neuen Medizin.

Vorsorge durch die Hebamme

Gesunde Frauen, bei denen keine Risikoschwangerschaft vorliegt, können auch überwiegend durch die Hebamme untersucht, begleitet und versorgt werden. Die Hebamme hat in dieser Zeit die Gelegenheit, die Schwangere kennen zu lernen und sich auf die Zusammenarbeit unter der Geburt vorzubereiten. Sie führt auf Wunsch der Eltern auch die im Mutterpass vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen durch:
· Überwachung der kindlichen Herztöne, der Lage und des Wachstums des Kindes
· Urin- und Blutuntersuchungen
· Gewichts- und Blutdruckkontrolle
· Vaginale Untersuchungen (bei Bedarf)
· Triple-Test (auf Wunsch)
· Alpha-Feto-Protein-Bestimmung (auf Wunsch) und Bestimmung des Rhesusfaktors
· Ultraschall-Untersuchung (mit abgeschlossener Zusatzausbildung und wenn die Geräte vorhanden sind)
Außerdem berät und hilft die Hebamme bei Schwangerschaftsbeschwerden, wie z.B. Übelkeit, Rückenschmerzen und Ödemen, bei Ernährungsfragen, bei Fragen rund um die pränatale Diagnostik, bei der Wahl des Geburtsortes, bei Problemen am Arbeitsplatz oder bei Fragen zum Thema Sexualität in der Schwangerschaft. Beobachtet die Hebamme bei ihren Untersuchungen Auffälligkeiten oder Abweichungen vom normalen Schwangerschaftsverlauf, wird sie an einen Gynäkologen überweisen.

Infektionen in der Schwangerschaft

Gegen Infektionskrankheiten wie zum Beispiel Röteln und Windpocken hilft eine rechtzeitige Immunisierung, deshalb werden Kinder, vor allem Mädchen, bei uns schon vor der Pubertät durchgeimpft, zum Schutz der Schwangeren, aber auch zum eigenen Schutz bei später eigenen Schwangerschaften. Die Überprüfung der Immunisierung gehört zur Schwangerschaftsvorsorge
Gegen andere Infektionskrankheiten wie zum Beispiel Listeriose und Toxoplasmose können Schwangere durch ihr Verhalten zum eignen Schutz beitragen, indem sie die Infektionsrisiken meiden:
Die Listeriose ist eine seltene Infektionskrankheit, die für gesunde Erwachsene unbedenklich ist, aber für Kleinkinder, Schwangere, ältere und immungeschwächte Menschen lebensgefährlich sein kann. Normalerweise verläuft die Listeriose nur unter dem Bild eines fieberhaften grippalen Infektes. Bei Schwangeren können die Bakterien jedoch das Kind befallen und eine Fehlgeburt, Totgeburt oder schwere Erkrankungen des Neugeborenen verursachen.
Die Listeriose-Keime sind unter anderem in Rohmilch und daraus hergestellten Produkten, an natürlich gedüngtem Gemüse und Salat gefunden worden. Um das Listeriose-Risiko zu verringern, sollten Menschen mit erhöhtem Listeriose-Risiko folgende Tipps beachten:
· Waschen Sie Ihre Hände häufig.
· Vermeiden Sie "Ansteckung" zwischen rohen und gekochten Lebensmitteln.
· Kochen Sie die Lebensmittel richtig (durch).
· Vermeiden Sie Rohmilchprodukte
Auch in Räucherlachs sind - nach Untersuchungen der Stiftung Warentest im Januar 2002 - Listeriose-Keime gefunden worden. Die amerikanische Gesundheitsbehörde empfiehlt darüber hinaus: Verbrauchen Sie vorgekochte bzw. halbfertige Lebensmittel so schnell wie möglich. Reinigen Sie regelmäßig Ihren Kühlschrank. Achten Sie darauf, dass es in Ihrem Kühlschrank immer kälter ist als 4° Celsius.

 
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