Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von S_A_M am 22.09.2004, 17:34 Uhr

pda / allgemeine Infos

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Peridualanästhesie (Epiduralanästhesie / PDA) bei der Geburt:

Schmerz ist ja eine sehr subjektive Angelegenheit. Und wenn die Geburtsschmerzen sehr stark sind (bzw. werden) und / oder die Geburt sehr lang dauert (Erschöpfung der werdenden Mami), aber manchmal auch schon bei der Geburtseinleitung (z.B. bei Präeklampsie), wird meist eine PDA gelegt, um die Geburt für Mutter und Kind stressfreier zu gestalten. Manchmal wird dadurch die Geburt auch beschleunigt, weil die Gebärende sich besser entspannen kann.

Im Vorfeld ist sehr wichtig, dass das Blutbild der Schwangeren eine normale Gerinnung aufweist, von daher wird erstmal Blut abgenommen und nach den Werten geguckt. Bei bekannten Blutgerinnungsstörungen oder einer Therapie mit Blutverdünnungsmitteln wird soviel ich weiß keine PDA gemacht.

Durchgeführt wird die PDA durch einen Anästhesisten (Narkosearzt): nach der örtlichen Betäubung und der Desinfektion der ausgewählten Stelle im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule wird ein flexibler Periduralkatheter (das ist ein dünner Kunststoffschlauch) durch eine Hohlnadel zwischen dem Dornfortsatz des dritten und vierten Lendenwirbels in den Periduralraum (das ist ein Spaltraum noch vor dem Rückenmarkskanal) vorgeschoben. Die Schwangere sitzt dabei wenn irgend möglich und darf sich möglichst nicht bewegen. Insbesondere wenn eine Wehe einsetzt, muss sie dies dem Arzt sofort sagen, damit dieser die Nadel zurückziehen kann! So sollen Verletzungen der Rückenmarkshaut und des Rückenmarks vermieden werden.

Nun kann je nach Bedarf permanent oder in einem bestimmten Rhythmus (z.B. stündlich) ein Lokalanästhetikum (örtliches Betäubungsmittel) über den Katheter zugeführt werden. Es schaltet die zum Rückenmark führenden Nervenfasern der unteren Körperregion, die die Schmerzen leiten, bei korrekter Lage innerhalb von etwa 10 bis 15 Minuten aus. Wehen und den Druck auf das Becken sind dann zwar noch spürbar, aber nicht mehr schmerzhaft.

Währenddessen wird der Kreislauf der Schwangeren beobachtet und die Versorgung des Babys wird normalerweise durch CTG-Kontrollen (Kontrolle der Herztöne des Kindes) beobachtet.

Die Schwangere ist anders als bei der Vollnarkose bei der PDA bei Bewusstsein und kann bei der Geburt in der Regel aktiv mithelfen.

Der Katheter bleibt bis nach der Entbindung liegen, damit bei Bedarf die schmerzstillenden Medikamenten weiter gegeben werden können (z.B. bei den Nachwehen).

Ca. jede vierte Frau entscheidet sich für eine PDA während der Geburt. Wann sie gelegt wird, ist unterschiedlich und hängt auch von den Wünschen der Gebärenden und vom jeweiligen Geburtsfortschritt ab. Auch einem Kaiserschnitt steht durch eine PDA nichts im Wege.

Eine PDA ist normalerweise ein vergleichsweise komplikationsarmes Verfahren. Während der PDA verspüren manche Frauen ein Taubheitsgefühl und / oder Wärme und auch zu Beeinträchtigungen der Muskelkräfte in der unteren Körperhälfte kann es zeitweise kommen. Relativ häufig treten Kopfschmerzen auf, wenn die Rückenmarkshaut verletzt wurde. Diese können mitunter mehrere Tage anhalten. Sehr selten kommt es zu Verletzungen des Rückenmarks, was schlimmstenfalls zu einer dauerhaften Querschnittslähmung führen kann.

Wer mit dem Gedanken spielt, unter PDA zu entbinden, sollte sich im Vorfeld mit einem Arzt darüber unterhalten um die individuellen Vor- und Nachteile zu erörtern.

 
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