Mann bleibt Zuhause

Huhu,

ob Du es bereust, kann Dir niemand sagen. Denn Du hast es noch nicht erlebt Mutter zu sein, und Du kannst dieses Gefühl auch nicht vorwegnehmen und jetzt schon wissen, wie das für Dich sein wird.

Ich spreche mal für mich. Babys entwickeln sich rasend schnell, und ich hätte dieses erste Jahr nicht weitgehend verpassen wollen. Das erste Lächeln, das erste Kichern, das erste Krabbeln, der erste Brei usw., usw.

Mein Mann ist perfekt im Haushalt, trotzdem habe ich mich entschieden, dass ich zu Hause bleibe. Ich hatte allerdings das Glück, Teilzeit im Home Office zu arbeiten. Im Büro zu sitzen, während ich zu Hause ein Baby habe, wäre für mich nicht das Richtige gewesen.

Natürlich kann es für Dich okay sein, jeder Mensch tickt anders. Aber meine Erfahrung ist: Wenn man Mutter wird, verschieben sich die Prioritäten im Leben. Man merkt, es gibt wichtige und unwichtige Dinge. Die Selbstbestätigung im Job war auf einmal nicht mehr wichtig (früher dagegen sehr), die Verantwortung für mein Baby und das Glück mit dem Baby waren dagegen sehr, sehr wichtig.

Wenn Du das noch nicht ganz nachvollziehen kannst, ist das ganz normal. Du verstehst es vielleicht besser, wenn Du Dir klarmachst: Wenn Du morgen tot umfällst, dann bist Du in Deinem Job in vier Wochen ersetzt. Und schon nach 14 Tagen spricht keiner mehr von Dir (selbst mehrfach erlebt bei Kollegen). Du bist also da komplett ersetzbar und weitaus weniger wichtig als Du vielleicht denkst. Wenn Du aber Mutter bist, kann kein Mensch der Welt Dich ersetzen. Das ist der Unterschied zwischen den wichtigen und unwichtigen Dingen des Lebens.

Ich will damit nicht sagen, dass Du zu Hause bleiben sollst. Wenn Du das nicht willst, hat niemand etwas davon. Dein Kind will ja keine nörgelige, unzufriedene Mutter. Da ist dann ein gutgelaunter Vater klar besser. Ich wollte damit anregen, dass Du Dir vielleicht vorstellen kannst, dass Du als Mutter andere Prioritäten haben wirst als jetzt.

Es ist ja so, dass man auch nach dem Erziehungsurlaub noch weiter Karriere machen kann (habe ich auch gemacht). Oder dass man im ersten Jahr zu Hause ist und danach der Mann übernimmt usw. Es gibt viele Modelle.

Ist nur ein Anstoß, letztlich tickt ja jeder anders, gell.

LG