Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Kalli36, 21. SSW am 03.12.2009, 12:08 Uhr

Ist das noch normal?

Kommt darauf an, was man mit "normal" meint. Wenn alles "normal" ist, was die breite Masse in unserem Kulturkreis macht, ist es wohl, nicht normal.
Wenn man schaut, wozu die Natur den Frauen die Fähigkeit zum Stillen gegeben hat, ist es schon normal.
Ich selbst habe allerdings meine eigenen Ansichten, verurteile aber auch keine anderen.
Mit einem Blick ins Tierreich sehe ich die Muttermilch als "Übergangsnahrung" an. D.h. sobald ein Säugetier selbst so viel Nahrung aufnehmen kann, dass es davon satt wird, wird es i.d.R. abgestillt, bzw. stillt sich selbst ab. Es gibt nur wenige Säugetiere, die ihren Jungen die Nahrung vorkauen. In der Regel ist das - im Gegensatz zu Vögeln z.B. - nicht der Fall. Dass selbst gestillte Kinder bei uns heute schon mit 6 Monaten etwas anderes als Muttermilch bekommen ("sollen"), haben wir Alete und co. sowie diversen hilfreichen Küchenutensilien wie Pürierstäben zu verdanken.
Mein erster Sohn wurde auch noch nach diesem "Plan" nach 6 Monaten mithilfe von Gläschenkost und Pürierstab an feste Nahrung gewöhnt und schon mit 9 Monaten abgestillt.
Dafür mäkelt er jetzt an allem herum, was auf den Tisch kommt und nicht nach Geschmacksverstärkern schmeckt und schneidet die Kruste vom Brot ab (aber wir sind auf dem Weg der Besserung).
Die anderen beiden wurden so lange gestillt, bis sie vom (unpürierten) vollwertigen Familienessen satt geworden gworden sind. Das war mit etwa 14 -15 Monaten der Fall.
Sie haben sich quasi selbst abgestillt. Nach dem Essen hatten sie immer weniger das Bedürfnis noch mal an die Brust zu müssen und auch morgens haben sie irgendwann nicht mehr danach verlangt, sondern durchgehalten, bis das Frühstück auf dem Tisch stand.
So sehr ich FÜR das Stillen bin, denke ich und beobachte es auch, dass es auch Nachteile bringen kann, wenn hier nicht irgendwann der Unterschied zwischen Bedürfnis und Wunsch erkannt wird.
Ich kenne auch Mütter, die ihre teilweise schon 4jährigen Kinder mitten auf der Straße stillen, weil die Kinder genau in diesem Moment danach verlangt haben. Ich habe jedoch auch nicht immer etwas zu trinken oder zu essen dabei und meine Kinder mussten ab einem gewissen Alter auch lernen, abzuwarten, bis es etwas zu essen oder zu trinken gibt, wenn wir gerade unterwegs sind.
Auch mussten sie irgendwann alleine bzw. ohne MICH einschlafen können und wenn dabei der Schnuller als Ersatz diente. Solange es der Mutter nichts ausmacht, jeden Abend parat zu stehen, ist es ja OK, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele dieser Mütter nicht auf sich selbst hören, ausgezerrt und unzufrieden sind und kein Durchsetzungsvermögen haben, weil sie sich zu wenig um sich selbst kümmern und statt dessen einer festgesetzten Meinung nacheifern. Aber Kinder brauchen starke Eltern, die auch "nein" sagen können, wenn sie "nein" meinen! Auch Trost sollte irgendwann ohne Brust (und anderen Saughilfen) vermittelt werden können, denn zu lernen, nur Trost zu erlangen, wenn man etwas im Mund hat, ist nicht gerade sinnvoll.
Gerade zum abendlichen und nächtlichen Stillen will ich noch sagen, dass ich viele langzeitgestillte Kinder kenne, die bereits mit 3 oder 4 Jahren Karies haben, obwohl die meisten dieser Eltern auf gesunde Ernährung mit wenig Süßigkeiten achten. Wie das mit der Karies in anderen Kulturen ist, wo langzeitstillen durchaus üblich ist, weiß ich nicht. Womöglich baden aber die Kinder in "unserem Kulturkreis" nur die Ernährungssünden ihrer Mutter aus, denn in Afrika gibt es nicht halb so viel denaturierte und verarbeitete und mit leeren Kohlehydraten angereicherte Nahrung wie hier, auch wenn unsere Nahrungsmittelindustrie auch dort systematisch Einzug hält, um auch diese armen Kulturen mit Krankheiten auszustatten, die sie dann nicht mal lindern können, weil das Geld für Medikamente fehlt.
Wieder zum Thema:
Außerdem haben viele nächtlich gestillte Kinder generell einen gestörten Schlaf, was auch kein Wunder ist, denn der Stoffwechsel macht gegen 20.00 Uhr Feierabend und beginnt erst ab 4.00 Uhr so LANGSAM wieder mit seiner Arbeit (bei Säuglingen ist das in den ersten Wochen anders). Durch die Nahrung, die nun im Magen verweilen muss und zu gären beginnt, kommt es zum Unwohlsein, was wiederum zum Erwachen und dem gewohnten Beruhigen an der Brust führt, wo wieder Nahrung dazu kommt.
In Stammeskulturen wird das Schlafbedürfnis der Mütter übrigens respektiert. Die Kinder schlafen durchaus lange mit im Familienbett, werden aber nachts NICHT gestillt. Sie werden anfangs einfach durch Zuwendung und/oder in den vertrauten Tragetüchern, die nachts zur Hängematte umfunktioniert werden, beruhigt, wo sie lernen, dass die Mutter ja direkt neben ihnen liegt. Denn anders als bei uns, müssen diese Mütter dort auch noch hart arbeiten und brauchen ihre nächtliche Ruhe!
Ich betone nochmals, dass das MEINE Ansichten sind, die durch Beobachtungen und eigene Erfahrungen und Schlussfolgerungen daraus geprägt wurden.
Viele werden jetzt mit Sicherheit aufschreien, dass ihre langzeitgestillten Kinder dennoch nachts ruhig schlafen und keine Tyrannen sind. Sicher kann und will ich nicht alle über einen Kamm scheren, denn Eltern wie Kinder sind alle einzigartig und überall funktioniert es anders gut oder schlecht.
Ich möchte hier niemanden persönlich ansprechen und bin dafür, dass es jeder so macht, wie es für ihn ins Leben passt und am sinnvollsten erscheint und womit er am zufriedensten ist.
Es ist mit Sicherheit gesünder, morgens statt Kuhmilch oder Kunstmilch, Muttermilch zu verabreichen. Allerdings ist Milch in einer vollwertigen Ernährung, anders als propagandiert, überhaupt nicht notwendig und schadet auf Dauer nur (damit meine ich artfremde Milch). Aber das ist ein anderes Thema ...
Toleranz ist auf jeden Fall etwas, was wir unseren Kindern beibringen wollen, oder? Kinder lernen aber nur durch Nachahmung!

LG

 
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