Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von S_A_M am 10.01.2005, 21:02 Uhr

Antwort auf Was ist eine NT-Messung?

Messung der Nackentransparenz / NT-Screening (NT = nuchal translucency)

Diese Untersuchung kann zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche per Ultraschall durchgeführt werden: Anhand der gemessenen Nackentransparenz (Nackendichte) des Babys, des Alters der Schwangeren, der Scheitelsteißlänge des Kindes (es muss für diesen Test eine Mindestgröße haben), der Schwangerschaftswoche und eventuell vorausgegangenen Schwangerschaften mit einem Baby mit Chromosomenbesonderheit wird durch ein Computerprogramm oder eine Wertetabelle eine individuelle Wahrscheinlichkeitsangabe für ein Kind mit einer Chromosomenbesonderheit (insbesondere Down-Syndrom / Trisomie 21) gestellt.

Die Untersuchung unterscheidet sich für die Schwangere vom Ablauf her nicht von sonstigen Ultraschalluntersuchungen.

Die Nackentransparenz des Babys entsteht durch eine Flüssigkeitsansammlung (Ödem) im Nackenbereich des Babys. Flüssigkeiten erscheinen auf normalen Ultraschallmonitoren schwarz und damit "transparent". Die besondere Ausprägung des Nackens bildet sich bei den meisten Babys nach der 14. Schwangerschaftswoche wieder zurück, sodass eine Messung nach diesem Zeitpunkt kein brauchbares Ergebnis mehr bringen kann.

Ein Wert ab ca. 3,0 mm gilt als "deutlich erhöht", ein Wert von ca. 6,0 mm gilt als "stark erhöht".

Der Befund, dass ein Baby eine außergewöhnlich hohe Nackentransparenz aufweist, hat an sich keinen Krankheitswert, d.h. sie ist nicht gefährlich oder schädlich für das Kind: Bei einigen Babys mit einer Chromosomenbesonderheit ist der Nackenbereich allerdings in dem Maße auffällig, dass die Werte als Hinweis (als sogenannter Softmarker) auf eine Behinderung angesehen werden.

Aus den Werten der Nackentransparenzmessung kann man jedoch nie (!) eine Diagnose für eine Erkrankung oder Behinderung des Kindes ableiten: Eine ungewöhnliche Nackentransparenz tritt auch bei vielen Kindern auf, die gesund bzw. nicht behindert sind und viele Kinder, die z.B. ein Down-Syndrom haben, haben Werte im unauffälligen Bereich (wie z.B. Eric, der im August 2004 mit einem Down-Syndrom zur Welt kam und sowohl bei der Nackenfaltenmessung optimale Werte bescheinigt bekommen hat: http://www.ericmagnus.de)

So kommt es, dass bei statistisch gesehen jeder achten Nackentransparenzmessung besonders erhöhte Werte beim Baby festgestellt werden, aber dann nur in etwa 10 von 100 Fällen bei weiterführenden Untersuchungen Besonderheiten mit eigenem Krankheitswert zu finden sind. Offenbar kommt die hohe Rate der falschen Prognosen oft dadurch zustande, dass die Messungen häufig zu weit unten im Nackenbereich angesetzt werden und dadurch natürlich insgesamt größer Werte gemessen werden, als eigentlich vorliegen.

In Hinblick auf die Werteskala heißt das:
Bei statistisch gesehen 90 von 100 Babys mit einem Wert im "deutlich erhöhten" Bereich können bei weiterführenden Untersuchungen keine (!) weiteren Besonderheiten entdeckt werden. Bei statistisch gesehen 90 von 100 Kindern mit einem Wert im "stark erhöhten" Bereich werden bei weiterführenden Untersuchungen Besonderheiten festgestellt.

Die Untersuchung der Nackentransparenz gibt neben einer Wahrscheinlichkeitsangabe für ein Kind mit einem Down-Syndrom oder einer anderen Form von Chromosomenverdreifachungen manchmal auch Hinweise auf nicht unbedingt chromosomal bedingte Besonderheiten wie z.B. Herzfehler oder Fehlbildungen anderer Organe des Babys, die ebenfalls geschallt werden können. Dies kann hilfreich sein, um das Kind angemessen versorgen zu können, sowohl vor- als auch nachgeburtlich.

Durch ein NT-Screening erhält man keine (!) Diagnose bezüglich einer Chromosomenbesonderheit, sondern lediglich eine Wahrscheinlichkeitsangabe, deren Aussagekraft ggf. durch eine invasive Untersuchung (z.B. Chorionzottenbiopsie oder Amniozentese) abgeklärt werden müsste.

 
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