Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von Schmetterfink, 31. SSW am 24.11.2022, 12:29 Uhr

Zweites Kind oder nicht?

Ach ja, Kopfmensch mit Kinderwunsch. Ganz doofe Kombi

Unsere Grundvoraussetzungen sind ähnlich. Mein Großer (fast 3) kam, als ich 40 war. Null Unterstützung durch Familie oder Freunde am Wohnort, oder wie meiner Großer sagt "Wir drei sind ein mega starkes Team" (nur Mama hätte manchmal ganz gerne noch einen Coach, einen Physio und einen Wasserträger an der Seitenlinie, zumindest eine Putzfrau). Zeit für mich alleine... zählt der Arbeitsweg? Ansonsten war ich im letzten Jahr glaub ich 4x abends mit Freundinnen was trinken. Vielleicht ist die Zahl auch was hoch angesetzt.

Unterschiede? Ich bin fruchtbar wie fünf Meter Feldweg, der Große hat sieben Jahre und neun Zyklen Kinderwunschbehandlung gebraucht - und ich wollte sechs Wochen nach ungeplanter Sectio schon das Zweite.

Ich bin Einzelkind. Ob ich beziehungsunfähig und egozentrisch bin, kann ich nicht einschätzen (vermutlich ja), aber ich wusste, ich möchte eigentlich kein Einzelkind. V.a. aufgrund meines Alters. Mir geht das mit 40 schon (sorry) auf den Sack, dass ich immer immer immer Anlaufstelle für meine Mutter bin. Egal worum es geht. Wenn sie sich nicht traut, mir mit einer ihrer immer neuen Schnapsideen zu kommen, bekommt mein Mann es ab (der hat seine Mutter inzwischen seinem Bruder zugeschoben). Wir sind über 200 km weg, berufstätig, mit Kleinkind (und #2 auf dem Weg), ich kann mich nicht ständig und immer um alles kümmern. Ich bin halt auch "nur" das Kind, was ich sage, hat in gewissen Momenten einfach wenig Gewicht, ich hätte da gerne eine zweite Person in der Hinterhand, die (oder deren Meinung) ich mit in die Wagschale werfen könnte.
Meine Kinder werden, wenn ich an den Punkt komme mit Renteneintritt leicht abzudriften, nochmal jünger sein. Es ist einfach unfair, ihnen das mit Mitte 20 alleine aufzuschultern. Ich möchte ihnen die Möglichkeit geben, dass sie sich untereinander absprechen mit "Boah, ich hab gerade so keinen Bock auf Mama. Rufst du die einmal an und schaust, was sie jetzt schon wieder will?".

Andererseits habe ich eben auch tatsächlich ein absolutes Anfängerbaby geschenkt bekommen. Hat sich mit 10 Monaten selbst abgestillt, schläft seitdem quasi durch (okay, auch nur, weil das Beistellbett immer noch am Ehebett steht und er nachts nur einmal nach rechts rollen muss, wenn er kuscheln will) und hat nur zu extrem wenigen durchwachten Nächten geführt. Der hat auch nie "geschubt", der ganze Pekipkurs jammerte über den x Wochen Schub und ich dachte nur "Höh, Kind und ich haben das Buch wohl nicht gelesen, hier schubt nix." Finanziell kommen wir rum, auch mit 2 Kindern (sofern ich zügig wieder zumindest nahezu in Vollzeit arbeiten gehe). Räumlich... hätten wir in der alten Wohnung bleiben sollen, die hatte die gleiche Quadratmeterzahl, aber war quadratischer geschnitten. Jetzt sind wir gemütlicher aber "enger". Wenn die Kinder in die Pubertät kommen, müssen wir spätestens wieder umziehen.

Für mich war es tatsächlich die Frage, was werfe ich mir in zwei/fünf/zehn Jahren mehr vor? Es versucht zu haben und das vielleicht nicht mit dem erwünschten Outcome oder es nicht versucht zu haben? Und es war ganz klar "es nicht versucht zu haben": Und ja, wir haben eben nicht mehr ewig Zeit, um uns das zu überlegen. Irgendwann kommt halt das natürliche Ende immer näher. 40 ist das neue 30, aber das wissen die Wechseljahre ja nicht.

Ich freu mich auf die Kleine. Natürlich nicht ohne Sorgen, wir sind schließlich endlich "aus dem Gröbsten" raus (abgesehen von den Windeln). Aber mir macht nicht mehr jedes Fieber und jeder Husten riesige Sorgen. Wir haben unseren Rhythmus und unsere Rituale. Lütti fühlt sich in der Kita wohl, hat dort Freunde und Erzieherinnen die er lieb hat. Ich kann mit meinem Kind Gespräche führen die über "Wauwau" hinaus gehen. Wir haben ein ganz wunderbares Kind... dem wir jetzt das ganze Leben auf den Kopf stellen (immerhin sind wir soweit, dass "seina Westa" vielleicht mit Papa im Kinderzimmer schlafen darf, während er natürlich mit mir im Elternschlafzimmer bleibt, und nicht mehr alleine im Wohnzimmer auf dem Sofa schlafen soll, wenn sie auf der Welt ist, ich werte das als Fortschritt... wir haben ja noch acht Wochen, vielleicht darf sie dann tatsächlich mit ins Schlafzimmer). Und ich kann nur hoffen, dass wir das gut hinbekommen.

Am Ende müsst ihr das gemeinsam entscheiden. Ich fand es für mich nur immer wichtig, dass ich mir mit 60 noch in die Augen gucken und sagen kann "so wie wir das gemacht haben, war es für uns der richige Weg." und ich hoffe, dass wir da ankommen.

 
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