Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von Ritterchen am 31.08.2010, 10:33 Uhr

Umfrage zum Thema Abtreibung bei Behinderung

Da es hier ja schon mehrfach um das Thema Abtreibung bei schwerster Behinderung (T21 ohne weitere schwerste Erkrankungen nehme ich hier ausdrücklich raus) oder wenn das Kind nicht lebensfähig ist ging:
Wer von den kompromisslosen Abtreibungs-Gegnern lebt mit einem schwerstbehinderten Kind? Wer ist bereit eines der vielen Kinder (oder inzwischen Erwachsenen) die in Heimen leben müssen, zu sich zu nehmen und mit ihm zu leben? Wer unterstützt Familien mit schwerstbehinderten Kindern und opfert dafür seine Freizeit? Wer geht in Krankenhäuser oder Hospize und versorgt dort solche Menschen ehrenamtlich?
Mit Worten kann man so schnell sein ...

 
23 Antworten:

Re: Umfrage

Antwort von janica2010, 29. SSW am 31.08.2010, 10:48 Uhr

genau das denke ich auch....
danke

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Re: Umfrage

Antwort von golfer am 31.08.2010, 11:08 Uhr

ja ich kenn auch keinen dieser Gutmenschen...Worte sind Schall und Rauch

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Re: Umfrage

Antwort von AnLuDiLeJa am 31.08.2010, 11:16 Uhr

Ach, jetzt hast du T21 ausgeschlossen, aber ich bin ja eher ein kompromissbereiter Abtreibungsgegner (nehme hier T21 aber auch mal raus) - die Welt ist eben bunt und nicht nur schwarz-weiß.

- Tochter mit T21 + Verdacht auf Klippel-Trénaunay-Syndrom
- Elterngruppe gegründet > Treffen 1x/Monat
- Mitglied im Elternrat KiTa und Schule

Liebe Grüße
Anne

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Re: Nachtrag

Antwort von AnLuDiLeJa am 31.08.2010, 11:19 Uhr

wenn wir den Platz und die Gelegenheit hätten, würde ich ein weiteres Kind mit T21 gern aufnehmen - Erfahrungen sind ja genug vorhanden

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@AnLuDiLeJa

Antwort von Ritterchen am 31.08.2010, 11:26 Uhr

Wieso "jetzt" habe ich T21 ausgeschlossen? Wo hab ich denn was anderes geschrieben? Grübel ...
Aber egal: Ja du hast recht, die Welt ist nicht nur schwarz und weiß sondern bunt. Das ist ja genau das was ich sagen will: Man kann nicht alle Menschen die sich für eine Abtreibung entscheiden über einen Kamm scheren und Abtreibung ohne Abstriche zu machen verurteilen.
Darf ich fragen was das Klippel-Trénaunay-Syndrom ist? Davon hab ich noch nie was gehört. Hut ab für dein Engagement. Ich weiß das Mama-sein und Haushalts-Vorstand mehr als anstrengend sein kann, aber gehst du arbeiten? Nicht angegriffen fühlen bitte, es interessiert mich nur.

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Re: Umfrage

Antwort von Canaren am 31.08.2010, 11:27 Uhr

...mmmmmhhhhhh...ich habe ein gesundes Kind, bin Krankenschwester in der Altenpflege(verdammt sozial wuerde ich mal sagen bei dem Sch...gehalt) und habe somit aber waerend der Ausbildung auch schon mit kranken Kindern gearbeitet...Hochachtung fuer jeden,der mit den Kindern leidet und fuer sie kaempft.Diese Eltern sind meist superangergiert und haben eine wahnsinnige Kraft!Ob ich das koennte...ich weiss es nicht.Abtreiben?Jetzt sage ich nein-niemals...wenn ich aber vor der Entscheidung stehen wuerde...ich weiss es nicht.Kann ich jemals soviel Staerke haben wie diese Eltern?
Man muss einfach jedem selbst die Entscheidung ueberlassen,viel nachdenken und auf sein Herz hoeren!!
Liebe Gruesse Kati,die sich sehr sehr wuenscht schwanger zu werden!!

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Re: Umfrage

Antwort von Rike01, 19. SSW am 31.08.2010, 11:46 Uhr

Meine Familie hat eine schwerbehinderte junge Frau (meine Pflegeschwester) aufgenommen. Wir waren selbst drei Kinder, wir mussten manchmal zurück stecken aber wir wurden nicht benachteiligt und haben trotzdem mehr als genug Liebe bekommen. Außerdem betreue ich einen schwerbehinderten Mann ehrenamtlich (unabhängig davon kenne ich aber noch mehrere Behinderte Menschen). Zu der Geschwisterfrage kann ich aus eigener Erfahrung folgendes sagen. Manchmal haben wir uns geärgert, es war ja nun auch zunächst eine Fremde. Warum mussten die Eltern da soviel Zeit investieren? Heute liebe ich sie heiß und innig. Aber, es bringt für die Geschwister sehr viel. Sie lernen, Rücksicht zu nehmen, sie lernen, dass nicht alles im Leben nur nach ihrem Kopf geht, sie lernen Zusammenhalt, Liebe etc.. Es ist nicht zwingend für Kinder förderlich, wenn nur alles glatt läuft und sie nie mit schwierigen Situationen konfrontiert wurden. Ich glaube sogar, sie sind in ihrem späteren Leben viel besser ausgerüstet als ein allzu verwöhntes Kind das zerbricht, wenn das Leben mal rauher ist. Außerdem habe ich dabei gelernt, dass behinderte Menschen genau gleich sind wie Du und ich, mit Gefühlen, Wünschen, Sehnsüchten etc.., sie brauchen eben lediglich für manches Hilfe, weil ihr Körper eben anders ist. Beide, meine Schwester und der Mann, sind nicht von Geburt an schwerbehindert, dennoch leben sie sehr gerne. Wie viele von uns sagen, wenn bevor ich nach einem Unfall, Krankheit etc. ein Pflegefall wäre, wäre ich lieber tot. Ist das wirklich immer so? Wäre man, wenn die Möglichkleit bestünde, nicht lieber weiter in seiner Familie und würde unterstützt werden? Wäre ich lieber tot, als meine Kinder aufwachsen zu sehen? Das Problem ist doch einfach, dass wir heute zuviel Wahlmöglichkeiten haben (passt mir dieses Kind, will ich ein besonderes Kind?) und versuchen, in unserem Leben für uns das Maximale raus zu holen. "Ich will mein Leben genießen", "Ich kann das nicht", "Da habe ich ja kein Leben mehr", etc., etc.. Erstaunlicherweise sind aber heuzutage vielmehr Menschen psychisch krank, depressiv, unglücklich als früher, als man nicht ständig wählen konnte und das Leben, so wie es kam eben annehmen musste. Es war einfach, wie es war und man trauerte nicht, weil es anders vielleicht anders gewesen wäre. Noch etwas, was mir immer wieder auffällt. Diejenigen, die ihr Kind abtreiben, weil "man will dem Kind ja ein Leben im Heim ersparen, wenn man selbst mal nicht mehr ist", sind häufig diejenigen, die ihre pflegebedürftigen Eltren sehr wohl ins Heim geben (bevor sich jemand im Forum angegriffen fühlt, das sind Fälle, die ich kenne).

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Re: @AnLuDiLeJa

Antwort von AnLuDiLeJa am 31.08.2010, 11:55 Uhr

Das KTS ist eine Fehlbildung der Gefäße - bei unserer Tochter des rechten Beines, durch mehrere rote teilweise erhabene Flecken (Naevus flammeus) definiert. Im Sommer (kurze-Hosen/Röcke-Zeit) sprechen uns die Leute immer auf den "Sonnenbrand" unserer Tochter an
Den mit dieser Erkrankung einhergehenden Riesenwuchs (der betroffenen Körperpartien) können wir (noch) nicht feststellen, d. h. es gibt noch keine messbaren Differenzen zw. dem Wachstum des linken und rechten Beines - sowohl bzgl. Länge als auch Umfang - wir messen regelmäßig und lassen auch regelmäßig kontrollieren.

Und, ja ich gehe auch arbeiten, aber nur 30 Stunden und ich bin ehrenamtlich am Gericht - schließlich braucht Frau ja auch mal einen Ausgleich

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Hut ab für dein Engagement

Antwort von Ritterchen am 31.08.2010, 11:58 Uhr

Ich ziehe den Hut vor dem Engagement deiner Eltern und vor deinem. Aber es gibt leider auch viel zu viele Menschen die nur reden, wo nix dahinter ist.
Und glaub mir, ich bin 37, bin nicht verwöhnt worden von meinen Eltern aber mit Liebe groß geworden und trotzdem kann es Situationen im Leben geben, wo man nicht ohne fremde bzw. medizinische Hilfe weiter kommt.
Ich wünsche dir, dass es bei dir nie so sein wird.
Alles Gute

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Danke für die Informationen

Antwort von Ritterchen am 31.08.2010, 12:06 Uhr

Danke für die Informationen. Findest du es eigentlich besser wenn euch die Menschen auf die Krankheit euerer Tochter ansprechen oder wenn sie krampfhaft versuchen "weg zu sehen"? Ich denke es sollte viel offener damit umgegangen werden, dann gibt es nämlich nicht so viele Missverständnisse.
Oh ja, nur Mama und Haushalt wäre nix für mich. Ich brauch immer wieder neue Herausforderungen. Hab gerade einen Laden für gebrauchte Kindersachen und alles rund ums Kind und junge Erwachsene aufgemacht. Gleichzeitig sind wir in eine größere Wohnung gezogen. Mein Mann ist selbständig und kommt abends nie vor 9 nach Hause. Ehrenamtlich bin ich -soweit es unsere Tochter und die Zeit im Moment zulassen - im DRK und im Katastrophenschutz aktiv.
Ich wünsche euch alles Gute und euer Süssen, dass sich sich weiter gut entwickelt und weitere Symptome der Krankheit hoffentlich ausbleiben.

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Re:

Antwort von AnLuDiLeJa am 31.08.2010, 12:26 Uhr

Ritterchen sagt: "Findest du es eigentlich besser wenn euch die Menschen auf die Krankheit euerer Tochter ansprechen oder wenn sie krampfhaft versuchen "weg zu sehen"? Ich denke es sollte viel offener damit umgegangen werden, dann gibt es nämlich nicht so viele Missverständnisse."

Diese Frage kann ich dir so allgemeingültig gar nicht beantworten, denn es kommt auf die Art der Ansprache und überhaupt auf die Situation an.
Bzgl. "Sonnenbrand" erkenne ich durchaus positiv an, dass die Leute aufmerksam sind - nur nervt es eben auch mit der Zeit, zum x-ten Mal zu erklären, dass es kein Sonnenbrand ist.
Bzgl. T21 haben wir sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht: sehr nette, liebe, interessante, positive, aber auch sehr schlimme, negative ... Auf negative kann wohl jeder verzichten, aber auch positive Begegnungen können manchmal total nach hinten los gehen - ich denke da an einen sehr rührige ältere Dame, die meinte, mich irgendwie trösten zu müssen, auch wirklich sehr nett und lieb war, aber mich einfach in einer sehr schweren (T21-unabhängigen) Situation erwischt hat.
Und dann gibt es ja noch die Erwachsenen, die ihre Kinder vom Spielplatz ziehen: "guck da nicht hin, das Mädchen ist krank ..."

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Re: Umfrage

Antwort von mr.bing, 16. SSW am 31.08.2010, 12:27 Uhr

Ich gehöre NICHT zu den Abtreibungs-Gegnern. Im Gegenteil! Ich befürworte jede pers Meinung für einen Abbruch, da wir Ausendstehende nie und niemmer einen Einblick in die jeweilige Fam. Situation und den pers Hintergründen erhalten werden. Was ich hier auch schon mehreremale geschreiben habe und teilweise recht kritisch und Geistloss angegangen wurde.

Zu meiner pers. Geschichte: ich arbeite als Gutachter im Medizinischen und Psychologischen Bereich. Berate eine Therapeutische Praxis und Einrichtung für kranke Kinder und arbeite ehrenamtlich in meiner Freizeit in einem KinderHospitz!

Ich habe das Glück ein gesundes Kind zu haben und mein Krümmelchen ist haarscharf an einem Befund Trisomie 13 (nicht lebensfähig) vorbeigeschliedert!

Auch ich usst mir Gedanken um einen Abbruch machen...

Gruß J

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Re:

Antwort von Ritterchen am 31.08.2010, 12:42 Uhr

Wie alt ist eure Tochter eigentlich? Ist sie die Jüngste? War es schwierig für sie einen Kita-Platz bzw. Schul-Platz zu finden?
Mit dem DRK machen wir auch manchmal in Schulen - hauptsächlich Grundschulen - aber auch in der Förderschule bei uns im Ort oder in der Behindertenwerkstatt so eine Art Erste-Hilfe-Lehrgang. Natürlich immer zugeschnitten auf die jeweiligen "Zuhörer". Dadurch habe ich in einer kleinen Dorfschule - einzügig - einen Jungen kennenlernen dürfen der T21 hat und das Glück - oder so engagierte Eltern hatte - das er in einer Regel-Grundschule lernen durfte, auch wenn er etwas länger für bestimmte Dinge brauchte. Und in der Förderschule und in der Behindertenwerkstatt haben wir erfahren dürfen, dass es viel einfacher ist diese Menschen für etwas zu begeistern als "normale" Schüler. Leider wird vielen aber oft auch zu wenig zugetraut.
Liebe Grüße

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Re: Umfrage

Antwort von Ritterchen am 31.08.2010, 12:47 Uhr

Ich wünsche euch und eurem Krümelchen alles Gute.
Aber leider ist es allzuoft der Fall, dass nur klug daher geredet wird. Das finde ich schlimm. Würde jeder Mensch sich im Rahmen seiner Möglichkeiten ehrenamtlich engagieren und mit offenen Augen durch die Welt gehen um Menschen die Hilfe brauchen zu sehen, wäre die Welt ein ganz klein wenig besser.

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Re: Umfrage

Antwort von Biggi61 am 31.08.2010, 13:26 Uhr

Hallo,

ihr habt ja schon einiges von mir gehört bzw gelesen.

Wir haben uns beim Pflegekinderdienst um ein Dauerpflegekind beworben.Wir möchten einem Kind das es bis dato nicht so ,,schön" gehabt hat im Leben ein liebevolles,geborgenes,friedvolles und dauerhaftes zu Hause geben.
Dabei haben wir auch angegeben das uns auch ein behindertes Kind herzlich willkommen ist.
Wieviele Eltern wünschen sich sehnlichst ein Kind und es klappt nicht.
Aber wisst ihr auch wieviele Eltern ihre Kids vernachlässigen?
Und um diese Kids nicht einfach ins Heim abzuschieben gibt es Pflegeeltern die sich für sie arrangieren,die ihnen Liebe,Geborgenheit aber
auch seelischen Frieden geben.

Es grüsst euch
Biggi.

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Re: Umfrage

Antwort von Ritterchen am 31.08.2010, 13:51 Uhr

Schön das es solche Menschen wie euch gibt. Ich wünsche euch viel Glück und hoffe das bald ein kleiner Mensch zu euch kommen darf, um die Liebe und Geborgenheit zu erfahren.
Kinder verlangen zwar auch einiges, aber sie geben doch auch so viel. Wenn die kleinen Ärmchen um den Hals gelegt werden und man ganz lieb gedrückt wird ...

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Danke für eure Antworten

Antwort von Ritterchen am 31.08.2010, 13:58 Uhr

Ich danke euch allen für eure Antworten zu diesem Thema. Es gibt sie also noch, die Menschen mit Engagement, die nicht nur große Reden schwingen, sondern auch handeln.
Ich fahre dann erst mal mit unserer Tochter in die Musikschule, meine Freundin vertritt mich im Laden und da ich zu Hause keinen Internet-Anschluß habe, können wir erst morgen wieder voneinander hören.
Ich wünsche allen noch einen schönen Tag

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Re:

Antwort von AnLuDiLeJa am 31.08.2010, 15:04 Uhr

PN

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Re: Umfrage

Antwort von Pinky2 am 31.08.2010, 16:17 Uhr

Hallo,

ich habe mich in der 11 SSW nach einer Chorionzottenbiopsie für meinen Sohn entschieden obwohl diese Kinder leider abgetrieben werden können. Ohne Grund übrigens. Mein Sohn hat das Klinefelter Syndrom (http://www.klinefelter.de/cms/). ER ist ein ganz normales KInd ohne Probleme. Ich bin Selbsthilfegruppenleiterin in meiner Stadt und versuche anderen Eltern und Schwangeren mit dem Ergebnis KS zu helfen.

Deswegen kämpfe ich auch dafür vorher eine Schwangerschaftsuntersuchung zu machen damit die Jungs früh genug wissen was sie haben und eine Testosterontherapie bekommen. Je früher man es weiss umso eher kann man Helfen.

Lieben Gruss

Pinky

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Re: Umfrage

Antwort von ohmami am 31.08.2010, 21:30 Uhr

ich versuche mir möglichst nicht an zu maßen andere menschen wegen ihres Tun und Lassens zu ver - urteilen, ich erlaube mir aber - auch wenn ich selbst familiär - nicht betroffen bin, eine meinung zu haben, die auf meinen persönlichen lebenserfahrungen basiert!
Dazu gehört, dass ich auch ein behindertes Kind nicht abtreiben würde, auch wenn direkt durch den befund klar wäre, dass es kaum die geburt überleben könnte!
Die Frage wer in dieser welt normal und wer behindert ist, kommt auf die Betrachtungsweise an!
Für mich gibt es heute einen relativ einfachen Grund, weshalb ich keine Schwangerschaft abbrechen würde: Das 5. gebot, das da klar und deutlich sagt: Du sollst nicht töten!
da steht nicht , es kommt darauf an.....
Ja, mein Glaube hat mich gelehrt, dass nichts nichts nichts im leben passiert, ohne Grund!
So entsetzlich manche erfahrungen sind, ich habe gelernt Dinge zu ertragen auch wenn sie erstmal unerträglich erscheinen.
Das heißt nicht...das ich das tralala auf die leichte Schulter nehme und wuppe...das bedeutet, dass ich hadere und tobe und schreie und weine und es nicht verstehen kann und will....aber ich habe auch gelernt, dass sich immer wieder eine Tür öffnet, dass ganz viele Dinge die unüberwindbar scheinen, zu schaffen sind.Ich habe gelernt, dass das leben da ist um zu lernen.
Auch sterben gehört zum Leben...auch Menschen bei ihrem letzten weg zu begleiten gehört zum Leben...ich bin ebenfalls Im sozialen bereich tätig, Familienpflegerin mit staatl. Anerkennung, ich habe mehrere Familien mit behinderten und kranken Kindern betreut, habe ein Praktikum in den Neuendettelsauer behindertenstätten gemacht und zwar bei schwerst schwerstbehinderten Kindern vom Säuglingsalter bis hin zu pubertierenden Kindern, ihr könnt euch in euren kühnsten Träumen nicht vorstellen, was es für grausame Krankheiten und Behinderungen gibt...ich arbeite seit über 20 Jahren in der Kranken- und Altenpflege und Sterbebegleitung gehört zu meiner täglichen Arbeit...und ich habe schon familien begleitet deren mamas gestorben sind, nach langer schwerer Krankheit.
das alles kann ich durch meinen Glauben tragen und schaffen.
ich habe selbst 4 Kinder, davon eines chronisch krank....ich arbeite z.ZT. 25 Stunden in meinem Beruf und betreue nebenher einen über 90jährigen Herrn. ich bin der Schule meiner Kinder aktiv und in vielen Vereinen...ich bin jetzt 44 und wenn ich schwanger würde, ich würde nicht mehr machen als die 3 Ultraschall U`s die die Kasse zahlt, nicht mal nen Doppler oder sowas...und bei einem Einling würde ich wieder zuhause entbinden und egal wie es käme so würde ich es nehmen...
So zu sein hat mich mein bisheriges leben gelehrt und dazu stehe ich und was andere tun und aus welchen Beweggründen müssen sie selbst verantworten und ich habe kein recht darüber zu urteilen.

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Re: Umfrage

Antwort von Püminsky am 31.08.2010, 22:32 Uhr

Dieselbe Umfrage könntest du mit genau diesem Inhalt auch den Befürwortern stellen ;)
Natürlich sind Worte schnell gemacht.
Aber eine Meinung oder Einstellung hat man doch auch, ohne schon vorher in einer solchen Situation gewesen zusein...?
Ich habe alle Dinge, die über einen normalen US hinaus gingen, abgelehnt, weil ich es einfach nicht übers Herz gebracht hätte, mein Kind abtreiben zu lassen.
Diese Entscheidung ist aber genauso schwer, wie die Entscheidung FÜR eine Abtreibung. Egal, in welche Richtung man geht, es ist immer ein schwerer Schritt.
Ich kann nur sagen: ich bin ehrlich unglaublich froh, dass mein Kind gesund ist. Ob es das bleibt? Das kann keiner wissen...
Sollte ich noch einmal schwanger werden, würde ich trotzdem wieder auf eine FWU verzichten.
Mein Mann ist übrigens Therapeut im Behindertenwohnheim und ich selbst habe auch während des Studiums mehrfach schwerstbehinderte alte Menschen betreut, gefüttert, gewickelt.

Meine Mutter ist Krankenschwester und hat während sie mit mir schwanger war in Bethel gearbeitet. Die Arbeit mit den gesitig behinderten Kindern hat sie so vereinnahmt in ihrer Wahrnehmung, das sie gar nicht mehr daran glaubte, ein gesundes Kind im Leib zu haben. Trotzdem wäre auch sie niemals dazu fähig gewesen, mich abzutreiben.

Zu guter letzt, auch wenn es hier sicher schon öfter erwähnt wurde: die meisten Behinderungen sind erworben und nicht angeboren.

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Re: Umfrage

Antwort von Ritterchen am 01.09.2010, 9:02 Uhr

Ich habe die Umfrage weder an die Befürworter noch an die Gegner gestellt. Ich bin ganz einfach gegen dieses Schwarz-weiß-Denken. Entweder-oder, dazwischen gibt es nichts. Jeder kann seine Meinung vertreten. Aber verurteilen sollte man nicht vorschnell, wie es manche leider tun. Man muß hinter die Dinge schauen.
Danke nochmal an alle für die - in meinen Augen - wirklich sachlich geführte Diskussion.

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Re: Umfrage

Antwort von das4. am 01.09.2010, 9:11 Uhr

Moin!
Ich für mich würde mein Kind so lange leben lassen, wie es selber kann- für andere KANN ich die Entscheidung natürlich nicht treffen.
Was mich nur immer wieder sprachlos macht, ist die Selbstverständlichkeit, mit der angenommen wird, dass man ein schwerstbehindertes Kind abtreibt.
Ich habe es jetzt zweimal in meinem weiteren Umkreis erlebt, dass nach einer solchen Diagnose abgetrieben wurde und ich hatte das Gefühl, dass die Mütter erst hinterher registrierten, was passierte.
Man lässt ihnen keine Zeit, zur Ruhe zu kommen, nachzudenken und mit verschiedenen Menschen zu sprechen. Sie sind (verständlicherweise) fürchterlich aufgewühlt, dann ist da der Arzt, der sagt, dass es so besser ist und die Mitmenschen, die das bekräftigen.
Wie die Mutter dann entscheidet, das ist ganz allein IHR Ding, aber ich finde, sie hat das RECHT, alle Möglichkeiten zu kennen.
Grüße!

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