Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von tomundsophie, 7. SSW am 22.04.2006, 16:29 Uhr

Fruchtwasseruntersuchung notwendig ?

Hallo ihr,
erwarte im Dezember unser viertes Kind und bin bis dahin 36 Jahre ! Habe bisher nie eine Fruchtwasserunterschuchung machen lassen, stand nie zur Debatte. Ist es aber nicht so, dass man dies ab 35 Jahren unbedingt tun sollte ??? Habt ihr es machen lassen oder werdet ihr es machen lassen ? In der wievielten Woche wird so etwas vorgenommen, das ist doch in einer bestimmten Zeit oder täusche ich mich ? Und wie lange dauert es, bis man die Auswertung bekommt ???
Freue mich auf zahlreiche Antworten.
Gruss SAndi

 
11 Antworten:

Re: Fruchtwasseruntersuchung notwendig ?

Antwort von Kalogo am 22.04.2006, 19:46 Uhr

Hallo Sandi,

von "notwendig" und "unbedingt machen lassen" kann da keine Rede sein !

Es hat mit der ärztlichen Haftung wegen eventuell unterlassener Aufklärung zu tun, wenn Ärzte einer Schwangeren ab 35 Jahren eine Fruchtwasseruntersuchung vorschlagen. Ab diesem Alter soll die Wahrscheinlichkeit eines Kindes mit Chromosomenveränderungen höher sein als das Risiko, daß bei der Fruchtwasseruntersuchung etwas schief geht.

Was man aus diesen Infos macht, ist dann jedem selbst überlassen.... So gibt es z.B. auch Untersuchungen, die zeigen, daß die Risiken einer Fruchtwasseruntersuchung doch nicht so hoch sind (wenn vorher keine Fehlgeburt war oder Auffälligkeit wie Blutungen während der Schwangerschaft).
Google dazu doch mal etwas ...

Erfahrungen habe ich hinreichend :
Bei allen 5 Schwangerschaften habe ich eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen; im Alter zwischen 33 und 41 (mein Mann ist deutlich älter). Ich fand sie psychisch zunehmend belastender, vor allen Dingen die Frage "was wäre wenn ?" ... Vor die Frage wurde ich aber zum Glück nie gestellt und auch Komplikationen bei den Fruchtwasseruntersuchungen gab es nie.

Ganz klar sollte die Sache sein, wenn Du einen Schwangerschaftsabbruch bei einer Chromosomenstörung des Kindes bereits jetzt ausschließen kannst - dann ist die Fruchtwasseruntersuchung überflüssig (sooo klar war die Sache für uns nicht).

Die Untersuchung wird um die 16. Woche herum gemacht. Das Ergebnis braucht 2 - 3 Wochen; der sog. Fish-Test (muß man meist selbst bezahlen; um die 100 Euro) gibt bereits nach 1 Tag ein erstes Ergebnis zu den häufigsten Chromosomenstörungen.
Nicht zu übersehen : Ein Abbruch in diesem Schwangerschaftsstadium geht nur noch über eine "normale" Geburt und das muß der Horror schlechthin sein ...

Das sollten mal die ersten Infos sein. Wie gesagt : Google hilft da auch sehr weiter - verunsichert aber auch evt.
Nie vergessen : Es gibt stets bis zuletzt Risiken, aber deren Wahrscheinlichkeit ist immer - meist viel ! - geringer als die Wahrscheinlichkeit, in einigen Monaten ein süßes Baby zu haben.

Also vor allen Dingen Glückwunsch zur anstehenden Nr. 4 :-)

Gruß Julia (Nr. 5 ist seit 2 1/2 Wochen da)

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Re: Fruchtwasseruntersuchung notwendig ?

Antwort von madnurse, 12. SSW am 22.04.2006, 22:51 Uhr

Hallo Sandi,
ich erwarte im November auch mein viertes Kind, bin aber schon 39. Wir (mein Mann und ich) haben uns gegen eine FU entschieden. Sie gibt einem ja im günstigen Fall nur Auskunft, daß das Kind keine Trisomie 13;18 oder 21 hat. Somit hat man aber immer noch keine Garantie, daß das Kind kerngesund geboren wird. Ich könnte auch ein krankes oder behindertes Kind nicht hergeben. Deshalb macht eine FU bei uns keinen Sinn. Unbedingt machen lassen muß man sie nicht. Mein FA hat mir auch dazu geraten. Wir haben uns eben dagegen entschieden. Man muß sich allerdings schon vorher über mögliche Konsequenzen im klaren sein.

LG Sabine

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Re: Fruchtwasseruntersuchung notwendig ?

Antwort von sabine mit Amelie am 23.04.2006, 0:05 Uhr

Hallo Sandi,

die FWU ist nicht notwendig, sie wird oft mals empfohlen, weil laut Statistik das Risiko eines behinderten Kindes ab 35 Jahren ansteigt.
Ich persönlich habe letztes Jahr im Januar meine 2. Tochter im "zarten" Alter von knapp 44 Jahren bekommen. Ich habe keine FWU machen lassen, weil ich Komplikationen hatte. Ich hatte von Anfang an bis zur 16 SSW Blutungen und in der 12. SSW eine Sturzblutung, so dass ich dachte, das Baby verloren zu haben. Mein FA hatte als Diagnose beginnender Abort geschrieben. Wenn ich ehrlich bin, war mir das sehr "recht", denn ich hätte nur meinem Mann zu liebe eine FWU machen lassen, aber ich denke, egal was gekommen wäre, ich hätte das Kind behalten. Lange Rede kurzer Sinn, meine kleine Maus ist kerngesund zur Welt gekommen. Inzwischen ist sie 15 1/2 Monate und ein absoluter Wirbelwind und unser aller Sonnenschein. Ich für mich war mir aber damals total sicher, dass ich ein gesundes Baby bekommen werde. An deiner Stelle würde ich auf meinen Bauch hören und ich denke, in deinem "Alter" müßte man keine FWU machen lassen. Ich wünsche dir eine gute Entscheidung, wie auch immer die ausfällt.

Liebe Grüße

Sabine

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Re: Fruchtwasseruntersuchung notwendig ?

Antwort von Nr.6, 18. SSW am 23.04.2006, 8:07 Uhr

Hallo,
ich hatte in der 10./11.SSW Sturzblutungen und dabei ging Nr.7 verloren. Darüber bin ich immer noch traurig, aber Nr.6 lebt!!!!! Aufgrund des Teilaborts und der vorzeitigen Wehen, die ich bei allen Schwangerschaften hatte, entschieden wir und nach der 1. großen Ultraschalluntersuchung gegen eine Fruchtwasserspiegelung. Ich kann auch meinen 4. Sohn bereits seit der 15. SSW, mit leichten Tritten seinerseits, hin und wieder spüren. Die Angst ist auch bei mir da.Ich habe am 18.5.2006 das große Organscrening und große Hoffnung auf ein gesundes Kind.
Liebe Grüße!
Nr.6

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Re: Fruchtwasseruntersuchung notwendig ?

Antwort von S_A_M am 23.04.2006, 10:05 Uhr

Kurz: Abschätzungen zur Wahrscheinlichkeit (!) einer Chromosomenbesonderheit beim ungeborenen Kind sind theoretisch durch Ultraschall und auch Untersuchungen des mütterlichen Blutes machbar, eine Diagnose (!) gibt es jedoch bislang dadurch NICHT. Daher sind diese nicht-invasiven Untersuchungen (Nackentransparenzmessung / First-Trimester-Screening, Nasenbeinmessung usw.) kein Ersatz für invasive Untersuchungen wie z.B. die Amniozentese, wenn man mit hoher diagnostischer Sicherheit etwas über das Vorliegen oder den Ausschluss bestimmter (nicht aller, das geht nicht!) Chromosomenbesonderheiten beim ungeborenen Baby sagen möchte.

Zur Amniozentese kannst du hier etwas nachlesen: http://www.regenbogenzeiten.de/amnio.html

Zu deinem Alter: Dein Arzt wird dir die Amniozentese vorgeschlagen haben. Das muss er bei allen Frauen tun, die älter als 35 sind. Wenn man es mal "böse" aber korrekt formuliert, liegt das im Grunde daran, dass ab diesem Alter die Wahrscheinlichkeit für eine Frau, ein Kind mit z.B. Down-Syndrom (Trisomie 21) zu erwarten, statistisch gesehen fast genauso hoch ist wie das mögliche Risiko, dass sie ihr Kind durch eine durch die Untersuchung ausgelöste Fehlgeburt verliert. Es ist in gewisser Weise ein Gegeneinanderrechnen von behinderten und fehlgeborenen Kindern. Die Raten kommen ab dem Alter von 35 Jahren und steigend relativ bald in etwas auf das gleiche raus, sodass man sagen kann: Ab hier würde es sich statistisch gesehen eher "lohnen", das Risiko einer Fehlgeburt einzugehen, um zu gucken, ob das Kind behindert oder soweit man das sehen kann "normgerecht" ist, als bei niedrigerem mütterlichen Alter. Statistisch gesehen! Persönlich sieht das immer anders aus, denn man trägt ja keine unpersönliche Zahl in sich, sondern ein Baby, zu dem man eine persönliche Bindung hat

Hier lässt sich die Entwicklung ganz gut ablesen wenn man bedenkt, dass das Risiko einer durch die Fruchtwasserpunktion ausgelösten Fehlgeburt bislang durchschnittlich je nach Quelle mit 0,5 bis 2% beziffert wird und eine jüngere Studie Werte von 0% (wenn insbesondere keine vaginalen Blutungen vorliegen/vorlagen und es in früheren Schwangerschaften keine spontanen Fehlgeburten oder Schwangerschaftsabbrüche gab) bis etwa 3-4% angibt (wenn entsprechende Risikofaktoren vorliegen/vorlagen):

Die Wahrscheinlichkeit für eine Frau im Alter von 25 Jahren, mit einem Kind mit Down-Syndrom (Trisomie 21) schwanger zu werden, liegt bei weniger als 0,1 %, im Alter von 35 Jahren bei 0,3 %, im Alter von 40 Jahren bei 1 % und im Alter von 48 Jahren bei 9 %. Die Wahrscheinlichkeit für andere Chromosomenbesonderheiten wie z.B. Trisomie 8, 9, 12, 13, 18, 20, X ist deutlich geringer als die Wahrscheinlichkeit für ein Kind mit Down-Syndrom, denn die Trisomie 21 kommt weltweit am häufigsten vor (durchschnittlich 1x bei 700 bis 800 Geburten).

...und das es auch kein Weltuntergang ist, ein Kind mit Down-Syndrom anzunehmen, großzuziehen und einfach zu lieben, weil es in erster Linie "Kind" ist und nicht "Kind mit Down-Syndrom", zeigen ebenso eindrucksvoll wie ehrlich die unter diesem Link aufrufbaren Erfahrungsberichte: http://www.regenbogenzeiten.de/LinksErfahrungsberichte.html

Liebe Grüße
Sabine

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NT allein unsicherste Methode

Antwort von uli_s am 23.04.2006, 14:12 Uhr

Hallo, Sabine,

ein paar kleine Korrekturen bezüglich der Zahlen:
Das Risiko für eine Trisomie 21 bei Frauen im Alter von 48 Jahren liegt sicher nicht bei 9%. Lies mal die Auswertungen der englischen Perinatalerhebungen von Frau Morris durch. Danach steigt das altersbedingte Risiko nach dem 45. Lebensjahr nicht mehr weiter an, es scheint sogar wieder zu fallen.
Zur Prävalenz von Neugeborenen mit Down-Syndrom (ohne Einfluss der Pränataldiagnostik): Durch die Verschiebung der mütterlichen Altersstruktur in der deutschen Gesellschaft (aber auch in anderen Industrieländern) liegt die Prävalenz inzwischen bei etwa 1:500 bis 1:550.
Viele Grüße
Uli

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Re: Fruchtwasseruntersuchung notwendig ?

Antwort von capricorn am 23.04.2006, 17:46 Uhr

Hallo,

ich habe 4 Kinder und das vierte mit 36 bekommen. Ich hatte genau wie du Angst und mein FA wollte eine Chorionzottenbiopsie machen.
Aber nach langem überlegen und vielem abwägen, habe ich mich dagegen entschieden. Ich habe in der 12.SSW eine Nackenfaltenmessung machen lassen und in der 21.SSW nochmal ein Organscreening. Beide Untersuchen waren o.B.
Genau das was mir mein Bauch schon seit der 5.SSW sagte!!!!!!!!
Man sagte mir aber auch das das Risiko einer Behinderung größer ist wenn man 35+ ist und sein 1. Kind bekommt.

Hör einfach mal in dich hinein und ein extra US ist definitiv nicht gefährlich für dein Baby. Aber er hilft ein bisschen zur Beruhigung!!! *zwinker*

Alles Gute für die SS!!!!

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Re: NT allein unsicherste Methode

Antwort von S_A_M am 24.04.2006, 8:39 Uhr

Hallo Uli!

Herzlichen Dank für deine Anmerkungen :-) Wo kann ich die Ergebnisse der Perinatalerhebungen von Frau Morris einsehen? Stehen sie zufällig (oder absichtlich ;-) ) im Netz?

Liebe Grüße
Sabine

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Ich habe mich in älteren Beiträgen schon

Antwort von seansmama am 24.04.2006, 12:45 Uhr

dazu ausgelassen. Geh einfach mal unter die Suche oben und gib als Suchwort nochmals Fruchtwasseruntersuchung ein.

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Re: FU muss man nicht mehr machen?????

Antwort von uli_s am 24.04.2006, 22:23 Uhr

Hallo, Sabine,

nein, leider steht's nicht im Web.
Schau mal im pubmed unter folgenden Artikeln nach: Der erste ist die Auswertung der Perinatalerhebung, im zweiten steht bereits im Abstract, was ich mit meinem kleinen Beitrag sagen wollte:
Morris JK, Mutton DE, Alberman E. Revised estimates of the maternal age specific live birth prevalence of Down's syndrome. J Med Screen. 2002;9(1):2-6.

Morris JK, De Vigan C, Mutton DE, Alberman E. Risk of a Down syndrome live birth in women 45 years of age and older. Prenat Diagn. 2005 Apr;25(4):275-8.

Viele Grüße

Uli

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Re: Herzlichen Dank an Uli! o.T. aber mit vielen Grüßen :o)

Antwort von S_A_M am 25.04.2006, 1:09 Uhr

o.T.

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