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von Leena  am 15.09.2014, 12:14 Uhr

Zwischen allen Stühlen - auch Thema Herkunftsfamilie...

Ich weiß gar nicht warum, im Grunde ist das ja gar nicht meine Baustelle - aber seit gestern Abend nimmt mich das tatsächlich extrem mit, ich habe schon die Nacht auf dem Klo verbracht und fühle mich einfach beschissen. :-(

Es geht um meine Schwester und meine Eltern... also einerseits die Situation Schwestern - Eltern, andererseits auch noch die Situation Eltern untereinander.

Meine Schwester ist seit rund einem 3/4 Jahr arbeitslos. Sie hat vorher schon nur 50% gearbeitet, weil sie "genügend Freizeit für sich braucht" (sie ist alleinstehend mit Mini-Wohnung und mehreren Katzen), dann ist ihr Arbeitgeber mit Pauken und Trompeten pleite gegangen. Mit ihrer 50%-Stelle hat sie entsprechend nicht sooo viel verdient, meine Eltern haben ihr schon seit Jahren die Altersvorsorge gezahlt, meine Mutter hat ihr auch regelmäßig so etwas zugesteckt, teilweise in Absprache mit meinem Vater, teilweise auch heimlich, wenn er mal wieder gebrummt hatte... Jetzt bekommt meine Schwester ALG I, und aufgrund ihres Teilzeit-Jobs ist das nicht wirklich viel. Also hat sie bei meinen Eltern gejammert und meine Mutter hat daraufhin entschieden, ihr seit einigen Monaten mehrere hundert Euro monatlich als fixen Zuschuss zukommen zu lassen.

Meine Schwester hat ihre letzte Arbeit Spaß gemacht - und der Ex-Arbeitgeber plant eine neue Firma, für diese Firma will meine Schwester dann arbeiten. Sie hat jetzt schon eine erste Homepage erstellt, betreut einige potentiell angedachte Projekte... alles natürlich noch unentgeltlich, die AG ist ja pleite und hat noch keinen neuen Geldgeber aufgetan. :-(

Mein Vater ist zunehmend unglücklich mit der Situation, er möchte das eigentlich so nicht mehr und fing dann gestern, als meine Eltern hier zu Besuch waren, bei mir an, wie ich das denn sehen würde und was ich denn tun würde... Er wäre dafür, langsam mal weniger Geld zu zahlen, um meine Schwester zu "motivieren", sich mal einen neuen Job zu suchen. Meine Mutter war sichtlich sauer, sie wollte mir gegenüber eigentlich überhaupt nicht darüber sprechen - und sie wollte an den Zahlungen auch nichts ändern, aber mein Vater suchte "Unterstützung" für seine Position. Fand ich schon irgendwie unfair - ich fühle mich nicht in der Position, meinen Eltern da "kluge Ratschläge" zu geben, SIE müssen wissen, was SIE machen - auch wenn ich glaube zu wissen, was ich machen würde. (Ich glaube, ich würde mein rd. 50-jähriges Kind nicht mehr "erziehen" wollen oder durch Geld "motivieren" wollen - bei einem rd. 50-jährigen "Kind" würde ich mich als Eltern dafür nicht mehr zuständig fühlen, behaupte ich jetzt, das ist ausschließlich Sache des Kindes, das ist schließlich hinreichend abgewachsen... andererseits bin ich mir sehr sicher, in der Situation meinem Nachwuchs nicht weiter kräftig Geld zubuttern zu wollen - wie gesagt, das "Kind" ist schließlich hinreichend erwachsen oder sollte es zumindest sein.)

Meine Mutter war dabei unglücklich bis bekümmert - meine Schwester würde ihr ja erzählen, dass sie bei Zeitarbeitsfirmen eine Stelle bekommen könnte, aber das wolle sie ja eigentlich nicht, sie hoffe ja weiter auf ihre Ex-Firma, aber wahrscheinlich müsse sie doch... ob ich denn was wüsste, wie es bei meiner Schwester mit Bewerbungen etc. aussähe..? Nein, mir gegenüber hat sie kein Bewerbungsvorhaben erwähnt, als ich mal gefragt hatte, meinte sie nur, sie halte es für sinnvoller, alle ihre Arbeitskraft in den Wiederaufbau ihrer Ex-Firma zu stecken, das wäre einfach eine Arbeit, die ihr Spaß gemacht habe... Meine Mutter fühlte sich mit der Situation unglücklich, meine Schwester müsse doch langsam mal tätig werden, und mein Vater fand eben, wenn sie nicht tätig wird, wolle er die monatliche Unterstützung jeden Monat um 100 Euro reduzieren... womit meine Mutter auch unglücklich war.

Hinterher habe ich festgestellt, aufgrund von anderen Informationen von meiner Schwester, die ich hatte, und den Informationen von meinen Eltern, dass sie jetzt mit ALG I und den monatlichen Zahlungen meiner Eltern im Monat mehr Geld hat als vorher, als sie noch gearbeitet hat.

Ehrlich gesagt, mich hat das angekotzt - und ich habe mich im Loyalitätskonflikt gefühlt. Ich hatte die Informationen von meiner Schwester nicht, um sie an unsere Eltern weiterzugeben. Andererseits, wenn sie unsere Eltern bescheißt und ich das merke - muss ich dann meine Klappe halten oder moralisch auf sie einreden, dass sie da was ändern soll..? Wäre - für mich - auch viel verlangt. Mein Mann meinte, in dem Fall solle ich zu meinem Vater halten, der mich schließlich um Hilfe gebeten hätte, und meinen Eltern Bescheid sagen.

Habe ich dann - telefonisch - getan. Hatte meine Mutter am Telefon, die im ersten Moment total perplex und stocksauer war, im zweiten Moment aber dann sofort meinte, na ja, so lange gäbe es diese monatlichen Zahlungen von ihnen an meine Schwester ja noch nicht und sie hätten ja vorhin schon gesagt, ab September würden sie die Zahlungen reduzieren... (Hatten sie nicht gesagt - mein Vater wollte es, meine Mutter war da noch strikt dagegen!) Und außerdem, meine Schwester ist ja in einer schwierigen Phase etc. pp., aber da meine Mutter derzeit keinen festen "Zusatz-Job" hat als Elternzeit- oder Krankheitsvertretung, sondern nur "auf Zuruf" gelegentlich ein paar Stunden arbeitet, habe sie schon beschlossen, meiner Schwester zu sagen, dass sie sich die Unterstützungsleistungen an sie in der Höhe nicht mehr leisten könnten und deshalb reduzieren müssten...

Ich habe nicht das Vertrauen in meine Schwester, dass sie meine Eltern (oder jemand anders, z.B. mich) nicht (mehr) bescheißen wird.

Ich habe nicht das Vertrauen in meine Mutter, dass sie meinem Vater sagen wird, dass es meiner Schwester dank ihrer derzeitigen monatlichen Zahlungen jetzt finanziell besser geht als zu Zeiten, als sie gearbeitet hat.

Ich habe nicht das Vertrauen in meine Mutter, dass sie meiner Schwester gegenüber insoweit Klartext reden wird, dass sie sie nicht mehr so unterstützen WOLLEN.

Und ich habe nicht das Vertrauen in meine Eltern, dass sie meine Schwester oder mich jemals für erwachsen genug halten werden, dass sie nicht mehr an uns "erziehen" wollen.

Ich habe kein Vertrauen mehr - in keinen von ihnen.

Und - ja, ich weiß, meine Herkunftsfamilie ist so, wie sie ist, und wenn ich sie mir noch so sehr anders wünschen würde, ändert das genau gar nichts. Und ob ich Vertrauen in meine Eltern oder meine Schwester habe - das ist allein mein Problem, im Grunde ist es ziemlich irrelevant und was nicht ist, ist eben nicht.

Trotzdem fühle ich mich einfach nur restlos mies... wirklich richtig fertig. :-(

 
65 Antworten:

Re: Zwischen allen Stühlen - auch Thema Herkunftsfamilie...

Antwort von claudi700 am 15.09.2014, 12:33 Uhr

hallo leena,

deine eltern-/familienthemen hattest du ja schon öfter berichtet und ich weiß, wie schwer es ist, solche themen nicht an sich ranzulassen.

grundsätzlich ist es nicht dein bier. punkt aus.

aber... und jetzt kommt es halt doch... es nervt dich, es nimmt dir energie und - seien wir ehrlich - es stinkt dir. deine eltern haben selbst genug probleme (ich erinnere mich an dein postings im aktuell bzgl. wohnung...), dann noch die schwester, die sich irgendwie ein wenig "durchzumogeln" scheint, und jetzt diese finanzgeschichte.

die situation ist zum kotzen, wie du selbst erleben musstest.

ich denke, du solltest beiden parteien deine meinung sagen, denn ich habe schon den eindruck, dass du es nicht einfach schlucken kannst, im gegentei. es kommt alles hoch....

im endeffekt musst du aber auch auf dich achten. diese probleme würden dich m. e. gar nicht so sehr tangieren, wenn du selbst mehr "bei dir" sein könntest. ich denke, dass du mit diesem thema wegen deiner grundsätzlichen überlastung nun auch schwerer umgehen kannst.

löse nicht die probleme deiner eltern und/oder deiner schwester. aber ich denke, es ist dein gutes recht, deinen unmut kundzutun und ggf. lösungen vorzuschlagen.

lg
claudia

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Re: Zwischen allen Stühlen - auch Thema Herkunftsfamilie...

Antwort von Leewja am 15.09.2014, 12:33 Uhr

Ach, Liebes, das tut mir herzlich leid....eine sehr unschöne und zum miesfühlen absolut berechtigendes Situation...

aber tatsächlich ist das einzige,, was Dich was angeht, der eine Halbsatz, dass Deine Eltern auch DICH für nicht erwachsen und voll nehmen und rumerziehen meinen zu müssen....

Am rest kannst und wirst Du tatsächlich nichts ändern.

Das macht es aber nicht weniger unschön und doof und zwiepsaltend, und dafür hast du mein volles mitgefühl

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Re: Zwischen allen Stühlen - auch Thema Herkunftsfamilie...

Antwort von Pamo am 15.09.2014, 13:16 Uhr

Ich kann dich sehr gut verstehen. Bei mir in der Familie ist eine ähnliche Konstellation, nur dass meine Schwester schon viel länger die Hand aufhält und meine Mutter es sich noch nicht einmal ansatzweise leisten kann ihr zu geben was sie ihr gibt.

Meine Mutter hat das im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte so eingerichtet, meine Schwester hat keine Gewissensprobleme von ihr zu nehmen - meine Hilfe ist nicht vonnöten.

Der Unterschied zwischen unseren Situationen ist, dass du einen Vater hast der dich rein zieht. Ich kann dir nur raten, dich da wieder raus zu ziehen. Wenn er nicht mehr geben will, dann wird er es nicht mehr tun - ganz ohne deinen Rat.

Ich halte mich da vollkommen raus. Es bringt ja niemandem etwas, wenn ich mich da einmische. Ich habe gelernt, mitfühlend zu nicken und "hmm, hmm, ja, oweh, ach du Arme" zu sagen und das wars. Lustig ist - mehr will meine Mutter auch gar nicht!

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Re: Zwischen allen Stühlen - auch Thema Herkunftsfamilie...

Antwort von Strudelteigteilchen am 15.09.2014, 13:37 Uhr

Und warum hast Du das nicht genau so den jeweilig Beteiligten gesagt?

Zum Vater: "Papa, ich bin, was die Reduzierung der Zuwendungen angeht, ganz auf Deiner Seite. Allerdings nicht aus pädagogischen Gründen, denn für Padagogik ist der Zug abgefahren. Aber weil ich einfach denke, daß Ihr nicht mehr für xxx zuständig seid, fertig! Im übrigen will ich da eigentlich gar nicht reingezogen werden. Sie ist erwachsen, Ihr seid erwachsen - macht, was Ihr meint."

Zur Mutter: "Schade, aber ich kann Dir nicht vertrauen, daß Du diese Informationen an Papa weitergibst. Jetzt ist doch eh nicht mehr wahr, was Du vorhin noch gesagt hast."

Und dann gehst Du und suchst Dir einen netten Therapeuten, der es schafft, Dir eine LmaA-Haltung anzutrainieren.

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Re: Zwischen allen Stühlen - auch Thema Herkunftsfamilie...

Antwort von Silvia3 am 15.09.2014, 13:38 Uhr

Du hast alles getan, was Du tun konntest, hast Deine Eltern darüber informiert, dass die Schwester sie bescheisst. Alles weitere ist jetzt ihre Sache. Ich würde mich an Deiner Stelle da komplett raushalten, besonders da Du ja noch andere Baustellen mit Deinen Eltern hast.

Ich hatte es ja schon einmal in einem anderen Thread gesagt: ich persönlich empfinde es als grob unfair, dass Eltern einem Kind geben, dem anderen nicht (außer ein Kind übernimmt Pflegeaufgaben oder andere zeitaufwändigen Pflichten). Ich an Deiner Stelle wäre darüber sehr gekränkt und würde mich schon deshalb aus der ganzen Geschichte raushalten. Du hast nichts davon, außer Dauerärger mit den Eltern. Schaffe Abstand und kümmere Dich um Dich und Deine Kernfamilie.

Alles Gute.
Silvia

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Re: Zwischen allen Stühlen - auch Thema Herkunftsfamilie...

Antwort von Boots2012 am 15.09.2014, 13:55 Uhr

Hi Leena,

mir geht's mit unter ähnlich wie dir. Ich habe eine jüngere Schwester, die seit sie von Zuhause ausgezogen ist ständig unseren Vater (Mutter gibt es nicht) nach Geld anhaut.
Meine Schwester ist jetzt seit 4 Jahren verheiratet, ausgewandert und lebt mit Mann und 2 Söhnen in der Nähe ihrer Schwiegerfamilie. Mein Schwager arbeitet und dem Paar stehen aufgrund des Berufes meines Schwagers einige Vergünstigungen zu (Miete, Steuern, Lebensmittel).
Ich hab keine Zahlen aber man müsste meinen, dass der Mann genug verdient um die Familie zu ernähren. Luxus wird nicht drin sein aber irgendwann soll ja meine Schwester auch wieder arbeiten und dann geht denk ich mal mehr.

Leider hat meine Schwester (und mein Schwager) die schlechte Angewohntheit alles auf Pump zu kaufen ("Ist ja eine 0% Finanzierung und Ratenw erden erst in 6 Monaten fällig" O-Ton) sind so ihre Argumente ständig Konsumgüter wie Handy, Auto, Möbel etc.... neu zu kaufen, obwohl ein kompletter Hausstand vorhanden ist. Auch eine Brust-OP (auf Kredit) musste sein, obwohl dafür kein Geld übrig war. Ständig musste mein Vater Finanzspritzen unterschiedlichster Höhe geben, damit die Familie überhaupt Benzin, Essen, Strom bezahlen kann. Die Schwiegerfamilie wird wohlgemerkt nie gefragt, "die haben ja nichts" heißt es dann.

End vom Lied war, dass mein Dad nach kurzweiligen Trennungsabsichten meiner Schwester in diesem Jahr einen höheren Kredit aufnahm um meiner ihr einen Schuldenfreien Start hier zurück in der Heimat zu ermöglichen. Meine Schwester entschied nach einigen Beratungsgesprächen allerdings gegen eine Trennung (schön für die Kinder und für sie, ehrlich). Mein Vater hat ihr dennoch das ganze Geld gegeben, damit sie schuldenfrei ist, falls es doch noch zur Trennung kommen sollte. Vereinbart war, dass meine Schwester die monatlichen Raten trägt. Seit April hat sie genau EINMAL bezahlt..... Mein Vater erzählt mir das immer wenn sie ihn nach Geld gefragt hat und es fällt mir unglaublich schwer mich zurück zu halten. Zuletzt hat er Ihr Geld geschickt einen Tag (!!!) nachdem die beiden sich ein nigelnagel neues Auto gekauft hatten, obwohl ein Auto vorhanden war (das musste aber repariert werden, da kauft man sich lieber gleich ein neues. Denn da wo die leben scheint reparieren keinen Sinn zu machen. Frag mich nicht....), sie hätten kein Geld für Essen & Co. Keine Zwei Tage später gibt's schicke Fotos auf Facebook vom gemeinsamen Hochzeitstags-Wochenende samt Geschenken. Und vorgestern wurde auf Facebook verkündet, dass meine Schwester jetzt Besitzerin des IPhone 5S inkl. neuem Vertrag ist....Ich könnt kotzen.

Es ist nicht so, dass ich meinen Vater noch nie nach Geld gefragt habe. Aber zum Einem handelt es sich bei mir um vergleichsweie kleine Summern und zum Anderen zahle ich meinem Dad jeden Monat Geld auf's Konto dafür. Außerdem wohne ich ganz nah an meinem Vater und wir verbringen viel Zeit miteinander und helfen uns gegenseitig im Alltag (Renovieren, Sperrmüll schleppen, Einkaufen etc...).

Naja, ich bemühe mich ab sofort um vollkommene Neutralität. Ich habe kein Geld was ich ihr schicken könnte (absolute Notfälle außen vor), somit fragt sie mich nicht und mein Dad hat für's Alter gut vorgesorgt. Ich lass ihn machen und versuche mich zusammen zu reißen, was mir nicht leicht fällt.

Ich glaube in deiner Situation hätte ich meinem Vater auch Bescheid gesagt, denn mein Dad steht mir näher als jeder Mensch auf dieser Erde und ich könnte nicht zulassen, dass man (egal wer) ihn belügt und um sein Geld bringt. Aber begzl. der Grundentscheidung jemandem Geld zukommen zu lassen würde ich meine Meinung für mich behalten.

Sorry, ist lang geworden, weil es eben bei mir ähnlich aktuell ist....
Boots

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Re: Zwischen allen Stühlen - auch Thema Herkunftsfamilie...

Antwort von Hase67 am 15.09.2014, 14:37 Uhr

Hallo Leena,

ein Dahlke-Jünger würde deinen nächtlichen Kloaufenthalt jetzt ziemlich eindeutig interpretieren - du findest die Situation einfach zum K...en.

Ich bin bei STT, sprich wirklich mal aus, was du denkst und versuche zumindest, dabei nicht zu nett und zu diplomatisch zu sein. Du musst niemanden brüskieren, aber das aussprechen, was du hier schreibst. Deine Mutter ist so oder so sauer, kriegt sich aber wieder ein, dein Vater ist vielleicht kurzfristig enttäuscht und deine Schwester wird denken: Was geht die das an? Letztendlich wird sich am Status Quo nur eins ändern: Dass du Klartext gesprochen hast, wo du stehst, statt all das, was du wirklich denkst, mit dir als Bürde herumzuschleppen. Das allein kann schon ziemlich befreiend sein und die Voraussetzung, sich gegen zusätzliche Bürden, die dir deine Familie aufhalst, zu wehren.

Ganz objektiv sind die drei erwachsen, ganz objektiv verhalten sie sich total unerwachsen (das ist aber nicht unüblich in Familienkonstellationen) und ganz objektiv ist es nicht dein Bier - mal abgesehen davon, dass es moralisch eine Frechheit ist, deiner Single-Schwester mit Arbeitsunlust hohe Geldsummen in den Hintern zu blasen und sich bei dir dann auch noch moralische Unterstützung zu holen, wenn man mit der Situation, in die man sich selbst hineinmanövriert hat, unglücklich ist.

Du wirst von ihnen indirekt finanziell und direkt emotional ausgebeutet, und das ist bei euch zur Selbstverständlichkeit geworden. Das ist aber nicht selbstverständlich, sondern eine Sauerei. Deshalb such dir jemanden, der dir hilft, deine Gefühle richtig zu sortieren, damit du nicht mehr mit den anderen mitleidest, sondern auch mal mit dir selbst Mitgefühl hast - und dann das tust, was dir guttut, nicht den anderen.

LG

Nicole

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Re: Zwischen allen Stühlen - auch Thema Herkunftsfamilie...

Antwort von blond am 15.09.2014, 14:54 Uhr

Manche Menschen lassen sich einfach ausnehmen. Mein Vater ist auch so, allerdings bei Bekannten und "Freunden". In der Familie geizt er eher rum, aber anderen das Geld hinterhertragen. Das Geld sieht er natürlich nie wieder, könnte genauso gut auf der Autobahn aus dem fahrenden Auto werfen.

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Re: Zwischen allen Stühlen - auch Thema Herkunftsfamilie...

Antwort von cystus am 15.09.2014, 17:33 Uhr

ja so ähnlich kenne ich es auch in manchen...bei uns früher...
mit meinen vater etc.

ich kann da nur sagen-sei wahrhaftig und vor allem sage das was du willst, wenn du damit abslout nichts merh zu tun haben und von hören möchtest musst dus sagen.

deine eltern sind diejenigen die geld freiwillig geben, wenn sie meinen sich dazu verpflichtet zu fühlen oder es eben gerne wollen, dann dürfen sie sich auch nicht beschweren.

wenn kein geld da ist, würden sie ihr nichts geben bzw. weniger.
aber das ist ihre lektion-sie wissen jetzt ja auch das deine schwester jetzt merh hat als vorher, von da an...
dein vater wird wissen ob er weiterhin so viel geld geben will,kann usw.
ab da würde ich mich dann aber raushalten..ist deren sache.

deine schwester verstehe ich nicht, hört sich bissel(nicht 1005) von typ mensch an die ich so meine -sorry-

sie könnte dich auch erst mal was anderes machen und dennoch die "bald neue firma2 unterstützen.....
und dann wenn es die neue firma gibt, den anderen job kündigen und dann da einsteigen....

wie gesagt ich kenne eben eine menge leute die der ansicht sind sie arbeiten nur das was ihnen spass macht....(vielleicht verstehst du mich jetzt etwas besser?!)

in den augen von eltern ist man glaube ich nie erwachsen..man bleibt doch irgendwo ewig kind.....- erlebe ich auch oft, bzw. erfphle udn erfahre ich auch oft.
ich hoffe ich machs später anders mit meinen.

gewissensbisse wegen dem allen musst du jedenfalls nicht haben, denn du darfst sagen was dich beklemmt....diese rechte haben wir

ich rate nur etwas zum loslassen, lass sie letztendlich so alle wie sie anscheinend dann ja sein wollen...und denke daran das sie selber wählen können.

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Re: ich weiß nicht, ob es schon erwähnt wurde, weil ich nicht alles gelesen hab

Antwort von MartaHH am 15.09.2014, 17:59 Uhr

Aber wie schaut es denn bei deinen Eltern eigentlich aus; können sie sich die Bezuschussung deiner Schwester leisten?
Es kann durchaus mal der Fall eintreten, dass deine Eltern aufgrund von einem eintretenden Pflegefall z.B. in eine finanzielle Schieflage geraten. Für diesen Fall sollten sie vorsorgen, und zwar in erster Linie. Deine Schwester ist für sich selbst verantwortlich!
Schlimmstenfalls (was aber wirklich selten ist) könnte es ja zumindest theoretisch dazu kommen, dass das "Sozialamt" sich irgendwann an dich wendet, um die für alte Eltern aufgewendeten Kosten bei dir wieder reinzuholen.
Insofern bist du tatsächlich nicht so ganz unbeteiligt, wie man gerne sagt. Auch für solche Momente ist es ganz gut, wenn offen gelegt ist, wer von den Kindern welche Zuwendungen erhalten hat.

Meine Schwiegereltern geben dem Bruder meines Mannes auch seit 30 Jahren immer wieder Geld, haben ihn wirklich richtig unterstützt und alles mögliche und unmögliche bezahlt. Meinen Mann stört das nicht, ich würde allerdings im Falle von Pflegebedürftigkeit und einer damit in Zusammenhang stehenden Kostenteilung schon darauf achten, dass eine Aufrechnung stattfindet. Wir haben im Gegensatz zum Bruder ein Kind, und auch wenn ich keinerlei Ansprüche habe, unsere Tochter wäre davon schon betroffen.

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Re: ich weiß nicht, ob es schon erwähnt wurde, weil ich nicht alles gelesen hab

Antwort von Hase67 am 15.09.2014, 20:51 Uhr

Marta,

du führst da ein heikles Thema an, über das ich auch in dem Zusammenhang auch schon nachgedacht habe, zumal die beiden nicht mehr wirklich gut beieinander sind. Falls also das betreute Wohnen unumgänglich werden würde, wäre das denn dann durch die Einkünfte deiner Eltern abgedeckt? Oder müsstest du ggfs. sogar noch Elternunterhalt zahlen? Ich will dich jetzt nicht noch wuschiger machen, aber im Auge behalten solltest du das auf jeden Fall in eurer Konstellation...

LG

Nicole

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stimme MartaHH zu!!!

Antwort von 2Seesterne am 15.09.2014, 21:37 Uhr

Hallo Lena,
erstens stimme ich dem Beitrag von MartaHH zu. Wenn deine Schwester so wenig verdient/gar nichts, wird man sich evtl. wegen Unterhalt an dich wenden. Wahrscheinlich wirst du mit vier Kindern nichts zahlen müssen, aber unmöglich ist das nicht. Und dann schaust du zweimal blöd aus der Röhre. Einmal, weil du kaum finanzielle Zuwendungen bekommen hast, und weiterhin, weil du dann noch blechen darfst.
Desweiteren möchte ich anmerken, dass ich glaube, dass dein Vater vor deiner Mutter sterben könnte. Vielleicht maße ich mir mit der Vermutung etwas viel an, aber es wäre eine Überlegung wert. Dann würde deine Mutter vielleicht weiterhin vom Erbe deiner Schwester Geld zustecken bis es aufgebraucht ist. Auch dann müsstest du vielleicht für die Betreuung deiner Mutter aufkommen. Wobei wir wieder bei obigem Beispiel wären.
Außerdem habe ich festgestellt - wer am lautesten schreit, bekommt am meisten. Du schreist nie, bei dir läd man nur ab. Schrei doch auch mal, auch wenn sich vielleicht nichts ändert und deine Eltern/Mutter vielleicht tödlich beleidigt ist. Ich lese in diesem Zusammenhang immer gerne die Gruselgeschichten von fiametta.
Unbekannterweise alles Gute udn mein Mitgefühl
2seesterne

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Re: Korrektur

Antwort von MartaHH am 15.09.2014, 21:46 Uhr

Ich schrieb: "wer von den Kindern" (...)
Muss natürlich heissen: welches der Kinder welche Zuwendungen erhalten hat.

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Re: Korrektur

Antwort von Pamo am 16.09.2014, 8:31 Uhr

Es kommt auf den Zeitpunkt der Zuwendungen an. Wenn die Eltern 20 Jahre bevor sie pflegebedürftig werden, ihr Vermögen an eins von drei Kindern verschenken, dann ist das so. Die dürfen das.

Da können die Kinder mental "aufrechnen" was sie wollen.

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Re: Korrektur

Antwort von Hase67 am 16.09.2014, 9:03 Uhr

Ja, das "dürfen" sie schon. In der aktuellen Situation der Eltern sollte man aber durchaus mal dokumentieren, was da für Gelder fließen für den Fall, dass die Eltern definitiv nicht mehr allein gelassen werden können. Der Schwester ist das vermutlich auch nicht klar, dass da eventuell Rückforderungen auf sie zukommen könnten. Und Leena darf sich m. E. zumindest dagegen wehren, auch noch emotional ausgesaugt oder nachträglich zur Kasse gebeten zu werden, oder?

LG

Nicole

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Re: Korrektur

Antwort von Pamo am 16.09.2014, 9:08 Uhr

Wenn die Eltern sich das gefallen lassen, dass sie über ihr Geld Rechenschaft ablegen, dann kann man das dokumentieren. Gute Idee!

Meine Schwester würde die Rückzahlungspflichtinfo vermutlich jede Woche aufs Neue vergessen, das passt ihr nämlich nicht ins Lebenskonzept.

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Re: Korrektur

Antwort von Nikas am 16.09.2014, 10:18 Uhr

Den Floh mit dem möglichen Pflegefall würde ich an Deiner Stelle, Leena, der Mutter ins Ohr setzen, aber ganz dicke. Da handeln Deine Eltern nämlich sehr verantwortungslos innerhalb der ja nicht lösbaren Familienbande, wenn sie ihr Geld einer nicht minder verantwortungslosen Tochter zuschanzen, und dann im Pflegefalle der Allgemeinheit bzw. ihren Kindern zur Last fallen. Rechne ihr das doch einmal eingehend vor. Und sage ihr, dass dann womöglich auch Du einstehen musst; und das mit 4 Kindern (so viele hast Du doch, wenn ich nicht irre). Und frage sie auf den Kopf zu, ob sie das gut oder gar verantwortungsvoll fände.

Wenn Deine Schwester 50 ist, sind Deine Eltern doch auch nicht mehr die jüngsten? Das heisst der Pflegefall kann schneller eintreten, als man 100 Euro aus der Tasche holt. Und was ich auch nicht verstehe: Deine Mutter muss noch hinzuverdienen? Dann ist das alles ja jetzt schon prekär.

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und wenn leenas mutter das egal findet?

Antwort von Leewja am 16.09.2014, 10:25 Uhr

oder vielleicht gar den anspruch hat, dass leena die schwester ebefalls unterstützt? am besten jetzt gleich, aber spätestens, wenn die letern nicht mehr da sind?
das ist ja alles schön aufdröselbar von außen, wenn man aber mitten im familiengeflecht sitzt UND die Möglichkeit "sich von der familie loszusagen" als option für denjenigen menschen, nämlich leena, schlicht aus charakterlichen gründen AUSSCHEIDET, dann kann man relativ herzlich wenig tun...oder?

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Re: und wenn leenas mutter das egal findet?

Antwort von Pamo am 16.09.2014, 10:47 Uhr

Ja, versuchen kann man es. Aber wenn sich die Eltern nicht drum scheren, dann hat man nicht viele Möglichkeiten.

Evtl. kriegen die Eltern einen heilsamen Schock, wenn man ihnen mal ein Pflegeheim inkl. dem tollen "Service" im Mehrbettzimmer zeigt, den so ein alter Mensch ohne erwähnenswertes Einkommen bekommt. Ihre Entscheidung - ihre Wahl.

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Re: und wenn leenas mutter das egal findet?

Antwort von Nikas am 16.09.2014, 10:47 Uhr

Tun kann man doch immer was, leewja. Oder ersticken im Familiengeflecht. Von außen kann man immer leicht reden, ja. Aber dieses leichte steckt den heillos verstrickten vielleicht an.
Leena muss sich ja nicht lossagen, sondern nur Grenzen setzen und mal Klartext reden (ich kenne jetzt aber die hier bestimmt schön mehrfach geschilderten Familienbande nicht so genau und weiss also nicht, wie luftabschnürend sie vielleicht sind). Sooo schnell sagt sich freilich niemand, in dem Fall die Eltern, los; trotz Klartext. Vielleicht im Gegenteil. Wie egal die Mutter was findet, würde sich ja zeigen, wenn Leena mal ihre Stirn zeigt.

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Re: und wenn leenas mutter das egal findet?

Antwort von Pamo am 16.09.2014, 10:48 Uhr

Ich glaube nicht, dass das im Möglichkeitenraum ist. Leider.

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Re: und wenn leenas mutter das egal findet?

Antwort von Hase67 am 16.09.2014, 10:49 Uhr

Aber das gilt doch grundsätzlich für jeden Rat, der hier gegeben wird, oder nicht? Ich habe jetzt auch nirgends gelesen, dass jemand empfiehlt, sie solle sich "lossagen". Dass es Leena schwerfällt, sich (nicht nur in dieser Familie) ihrer Haut zu wehren, ist ja auch nicht wirklich neu. Mit dem, was ihr hier - von außen, wie du richtig bemerkst - geraten wird, kann sie doch letztendlich anfangen, was sie möchte...

Was würdest du denn raten?

LG

Nicole

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Re: Korrektur

Antwort von MartaHH am 16.09.2014, 10:55 Uhr

Ja, die 10-Jahresfrist erinnere ich noch.
Na gut, dann kann jemand in so einer Lage entweder einen guten Anwalt nehmen (sollte er in Anspruch genommen werden) oder eben für die Eltern zahlen und sich damit trösten, dass es moralisch gesehen schon völlig in Ordnung geht.
Wir würden meine Schwiegereltern sicher auch nicht hängen lassen, sondern zahlen.
Vermutlich würden wir sogar auch den Bruder unterstützen. Wenn wir es können. Immerhin hat der jetzt im Gegensatz zu uns Eigentum gekauft, und wenn er die Hypothek ohne Eltern nicht mehr wuppen kann...
Alles eine Frage der Einstellung, oder?

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Lossagen würde diesbezüglich eh nix nützen

Antwort von Strudelteigteilchen am 16.09.2014, 11:25 Uhr

Finanziell ist sie drin, so oder so. Daher kann man da eh nix raten. Es ist auch grundsätzlich allen Eltern erlaubt, ihre Bedürftigkeit im Alter selber herbeizuführen - auf welche Art auch immer. Wenn die Eltern jede Woche eine Kreuzfahrt machen würden, oder Omma im Jugendlichkeitswahn jeden Monat eine Harley schrotten würde, wäre das Geld auch weg.

Ich meine mich an zwei Dinge zu erinnern (ohne Garantie - Siebhirn ich bin, nichts ich weiß):
1. Die Mutter erwartet - und hat das auch schon artikuliert - daß Leena finanziell einspringt bzgl. der finanziellen Unterstützung der Schwester, wenn die Eltern mal nicht mehr sind.
2. Grundsätzlich reichen die Geldeingänge der Eltern für ein Auskommen, auch im Pflegefall.

Ersteres ist ein Unding, zweiteres ist eine Erleichterung.

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Ach so, im übrigen.....

Antwort von Strudelteigteilchen am 16.09.2014, 11:31 Uhr

.... bezweifel ich, daß Leena im Ernstfall zahlen müßte. Der Selbstbehalt gegenüber den Eltern ist recht hoch, außerdem hat sie Kinder, denen sie zunächst unterhaltspflichtig ist. Leenas Ehemann ist raus, es zählt nur ihr eigenes Einkommen, Rücklagen für die eigene Altersvorsorge und Hausabträge sind - grob gesagt - auch raus.

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Re: Lossagen würde diesbezüglich eh nix nützen

Antwort von MartaHH am 16.09.2014, 11:35 Uhr

Nicht so ganz...
http://m.mdr.de/nachrichten/elternunterhalt102.html#mobilredirect

Entscheidend sind nach dem zitierten BGH-Urteil die ersten 18 Jahre. Wenn Eltern da ihrer Verpflichtung den Kindern gegenüber nachgekommen sind, muss das erwachsene Kind zahlen. Aber mit Ausnahmen, wie könnte es anders sein.
Zitat: Kinder können auch nicht haftbar gemacht werden, wenn Eltern ihre Bedürftigkeit selbst herbei geführt haben, etwa durch Alkohol oder Drogenkonsum.

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nein, was ich meine ist:

Antwort von Leewja am 16.09.2014, 11:42 Uhr

wenn leena sich trauen würde, klartext zur eden (was ich bezweifel) fürchtet sie einen solchen eklat, ein solches zerwürfnis, dass es eben einem "lossagen" gleichkäme. Fürchtet sie, ob das stimmt, steht ja auf einem uns allen unbekannten blatt.

Somit ist es aber schwer, zu sagen, stell dich mal auf deine hinterbeinchen udn biete denen die stirn...das wird und kann sie vielleicht wirklich (noch) nicht...

was ich raten würde? ich würde, wie sie es auch schon tut, der "ungerechtigkeits"-schiene völlig fernbleibven, gelichzeitig aber MIR SELBER versuchen, klar zu machen, dass ich "nicht meiner Schwester Hüterin bin"....dass eine erwachsene frau selber für sich aufkommen muss und kein "echter" moralischer anspruch an mich besteht, eine erwachsene faru mitzuernähren....


tatsächlich IST es immer einfacher, von außen zu bewerten und zu reden udn ich fidne das forum dafür durchaus sehr sinnvoll, weil ja eben der NICHT emotional getrübte blick so gnadenlos ehrlich sein kann...ob man ihn aber annimmt, das liegt beim einzelnen und die konsequenzen daraus (und seien es nur die gefürchteten) trägt mnanb dann wieder alleine...und das erfordert vielleicht mehr mut oder aber einen ganz anderen charakter, als mancher aufbringen kann

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Re: Lossagen würde diesbezüglich eh nix nützen

Antwort von Pamo am 16.09.2014, 11:49 Uhr

Der von dir geschilderte Fall betrifft Eltern, die ihrer Unterhaltspflicht gegenüber ihren Kindern nicht nachkommen. Auf Leenas Fall trifft das m.E. nicht zu.

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Re: Lossagen würde diesbezüglich eh nix nützen

Antwort von Strudelteigteilchen am 16.09.2014, 11:56 Uhr

Ich bezweifle sehr stark, daß die (sehr strengen) Regeln zum Ausschluß der Unterhaltspflicht bei Leena zutreffen.

Alleine die Tatsache, daß die Eltern das Geld verjubeln - für welchen Zweck auch immer - ist jedenfalls kein Grund. Zumal die Eltern sich ja so ganz grundsätzlich und allgemein um Leena gekümmert haben, als sie klein war. Zumindest habe ich nichts anderes gehört/gelesen bisher.

Ein Ablehnen der Unterhaltspflicht muß auch im Verhältnis zwischen Leena und ihren Eltern selber begründet sein. NICHT im (besseren? anderen? teureren?) Verhältnis zwischen den Eltern und Leenas Schwester.

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Re: nein, was ich meine ist:

Antwort von Hase67 am 16.09.2014, 12:04 Uhr

"wenn leena sich trauen würde, klartext zur eden (was ich bezweifel) fürchtet sie einen solchen eklat, ein solches zerwürfnis, dass es eben einem "lossagen" gleichkäme. Fürchtet sie, ob das stimmt, steht ja auf einem uns allen unbekannten blatt."

Es ist zwar reine Spekulation, weil es keiner von uns wissen kann, aber ich bin mir nicht sicher, ob das eine konkrete Furcht vor einem "Zerwürfnis" ist. Es ist nun mal sehr schwierig, jahrzehntelang eingeschliffene Verhaltensmuster in einer Familie aufzubrechen, das weiß ja jede(r) von uns aus eigener Erfahrung. Ich habe ja immer die Hoffnung, dass hartnäckiger Input von außen vielleicht doch den ein oder anderen Denkanstoß gibt, etwas am eigenen Verhalten zu ändern...

Konkret wünschen würde ich mir für Leena, dass sie mal so richtig wütend wird über das, was da mit ihr gemacht wird. Dass sie mit sich selbst mal so viel Mitgefühl hat wie mit all den Leuten, die da an ihr zerren, vor denen sie sich immer wieder rechtfertigt und dann am Ende auch noch als einzige ein schlechtes Gewissen hat...

LG

Nicole

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Ganz wichtiger Satz, den du da schreibst:

Antwort von Fredda am 16.09.2014, 12:07 Uhr

"Dass sie mit sich selbst mal so viel Mitgefühl hat wie mit all den Leuten, die da an ihr zerren, vor denen sie sich immer wieder rechtfertigt und dann am Ende auch noch als einzige ein schlechtes Gewissen hat... " Mal aus Eigeninteresse, Selbstliebe und -achtung handeln, nicht aus Pflichtgefühl oder wie immer man es nennen könnte, und erleben, dass die Ergebnisse gar nicht egoistisch, kaltherzig oder katastrophal sind, sondern im Gegenteil.

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Re: Lossagen würde diesbezüglich eh nix nützen

Antwort von MartaHH am 16.09.2014, 12:09 Uhr

War auch eher allgemein, nicht direkt auf Leena bezogen. Also auf den genannten Fall, dass jemand jeden Monat ein Motorrad schrottet.

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Re: Lossagen würde diesbezüglich eh nix nützen

Antwort von MartaHH am 16.09.2014, 12:10 Uhr

Siehe Antwort an Pamo. Motorrad jeden Monat schrotten geht m.E. nicht. :)

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ja, das ist vermutlich richtig

Antwort von Leewja am 16.09.2014, 12:10 Uhr

ich ticke aber sehr wie leena in der beziehung und kann auf sehr bauchgefühliger ebene ihre ängste in dieser hinsicht extrem gut nachvollziehen.

das macht natürlich eure einwürfe nichtw eniger richtig und wichtig...die schwierigkeit ist aber auch hier das umsetzen---mit der angst im nacken, ihr könntet eben doch unrecht haben und es wäre eben DOCH egoistisch, kaltherzig udn katastrophal....

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Re: ja, das ist vermutlich richtig

Antwort von Pamo am 16.09.2014, 12:12 Uhr

aber es gibt doch so viele Leute wie du, die dir ein einmaliges egoistisches, kaltherziges und kathastrophales Verhalten verzeihen würden

hast du kein Vertrauen in die Kraft deiner Güte?

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wow, das ist eine irgendwie essentiell wirkende frage

Antwort von Leewja am 16.09.2014, 12:35 Uhr

ich weiß nicht so genau.....darf ich drüber nachdenken?

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Re: wow, das ist eine irgendwie essentiell wirkende frage

Antwort von Pamo am 16.09.2014, 12:36 Uhr

sehr gerne!

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Re: Lossagen würde diesbezüglich eh nix nützen

Antwort von Strudelteigteilchen am 16.09.2014, 13:44 Uhr

Bei Absicht magst Du Recht haben - aber dann sollte man vielleicht den Geisteszustand der Person prüfen lassen.

Doch wenn es halt versehentlich passiert

Was ich definitiv weiß, da erlebt: Ein Mensch darf sein Vermögen verschenken, auch an Hinz, Heinrich und den Bäcker am Eck. Da gelten dann zwar die bekannten Regeln bezüglich der Rückforderungsfristen, aber das ist ja eh kompliziert: Wenn der Beschenkte das Geld verballert hat, hat man u.U. Pech gehabt. Und wenn die Frist abgelaufen ist, sowieso.

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Erstmal vielen Dank für die vielen verschiedenen Ansichten und Ausgangspunkte...

Antwort von Leena am 16.09.2014, 15:56 Uhr

...im Moment "denkt es" noch sehr in mir und ich habe noch keine Ahnung, was dabei herauskommt - oder eben nicht.

Noch kurz zu ein paar der angesprochenen Punkte:

Meine Eltern sind beide Anfang / Ende 70, sie haben Einnahmen aus Renten und Pensionen von deutlich über 5.000 Euro monatlich. Meine Mutter arbeitet "auf Zuruf", ich glaube, weil sie das Gefühl braucht, gebraucht zu werden. Im Übrigen ist sie sehr stolz darauf, die älteste aktive Lehrerin hier zu sein. Auf das Geld sind sie jedenfalls nicht angewiesen - was ihre beabsichtige Aussage meiner Schwester gegenüber, dass sie nicht mehr so viel zahlen könnten, wenn sie nichts verdient, stimmt also inhaltlich nicht. (Was die Sache für mich eigentlich nur schlimmer macht - ich HASSE es, wenn jemand nachweislich lügt. Das ist so dumm, finde ich!)

Meine Eltern sind nicht reich, aber sie haben schon ein gewisses Vermögen.

Für ein vergleichsweise gepflegtes, wenn auch nicht wirklich exklusives "Seniorenwohnheim" dürften ihre monatlichen Einkünfte (mit oder ohne die Unterstützung an meine Schwester) tatsächlich ausreichen. Im Fall eines echten Pflegefalls bzw. zweier Pflegefälle - ja, da würden ihre monatlichen Einkünfte (auch mit Leistungen der Pflegeversicherung) vermutlich langfristig nicht reichen, aber für rund 10 Jahre mit zwei kompletten Härtefall-Pflegefällen dürfte das vorhandene Vermögen doch reichen - schätze ich.

Wie es kommt, weiß eh kein Mensch - aber diesen finanziellen Aspekt finde ich insoweit tatsächlich für mich derzeit weniger relevant.

Was den Klartext-Aspekt angeht:

Meine Schwester verträgt grundsätzlich Klartext, und so, wie ich sie kenne, nehme ich an, sie würde kurzfristig explodieren, sich aber vermutlich wieder "einkriegen" - schließlich will sie ja auch immer wieder etwas von mir (bisher aber nur einmal, in einem gesundheitlichen Notfall, als meine Mutter längerfristig absolut nicht verfügbar war, direkt Geld). Wobei sie grundsätzlich auch bereit ist, Leute, die ihr quer kommen, aus ihrem Leben zu entfernen... das ist allerdings insoweit für mich ein Risiko, was ich einzugehen bereit bin. (Habe ich auch schon probiert, ging insoweit allerdings um andere Dinge. Manchmal hat sie sogar schon Anzeichen von Einsicht gezeigt - die allerdings nie wirklich anhielten...) Wobei es durchaus auch Dinge gibt, die sie sich von niemandem sagen lassen würde, ohne ihn wirklich aus ihrem Leben zu entfernen - denke ich.

Mein Vater - kann ziemlich explosiv werden. Er ist halt auch der Typ, der seine Ruhe haben will, und wenn ihm dann jemand wirklich quer kommt... eher ungünstig. Allerdings ist mein Vater insoweit auch nicht "das Problem", inhaltlich bin ich ja - was den Zuschuss an meine Schwester als solchen angeht - eh seiner Meinung, und was ich über seine erzieherischen Ambitionen denke, ist ihm so oder so tatsächlich egal, er muss mich ja nicht ernst nehmen. *schiefgrins* Ich könnte mich mit ihm also durchaus darauf einigen, dass ich es unfair finde, wenn er mich in diese Problematik zwischen ihm, seiner Frau und seiner Tochter mit hinein zieht, obwohl es gar nicht meine Baustelle ist, und dass er das anders sieht. ;-)

Was meine Mutter betrifft - mein Problem ist da, dass sie - für mein Empfinden - eine extrem selektive Wahrnehmung hat, allerdings auch schon immer gehabt hat, seit ich denken kann. Wenn ich ihr sage, du hast doch gerade noch das-und-das gesagt / getan, ist sie regelmäßig komplett beleidigt und felsenfest der Überzeugung, sie hat nie ... oder: natürlich hat sie schon immer... !!! Wenn ich also zu meiner Mutter sage: "Schade, aber ich kann Dir nicht vertrauen, daß Du diese Informationen an Papa weitergibst. Jetzt ist doch eh nicht mehr wahr, was Du vorhin noch gesagt hast." - dann kann sie nicht begreifen, was ich ihr damit sagen will. Dieses "jetzt ist doch eh nicht mehr wahr, was du vorhin noch gesagt hast" - das kann sie irgendwie nicht realisieren. Wie gesagt, meinem Empfinden nach hat meine Mutter da eine sehr selektive Wahrnehmung und lebt komplett in einer anderen Welt als ich.

Als ich im Studium war, gab es mehrfach Situation, bei denen ich mich mit ihr angelegt hatte, ganz bewusst - es endete regelmäßig damit, dass mein Vater dann auf mich einredete, ich solle mich entschuldigen, meine Mutter hätte es nicht so gemeint... solche Szenen schätze ich daneben, und da ich nicht mehr glaube, sie erreichen zu können, sehe ich derzeit auch keinen sittlichen Nährwert darin, solche Szenen quasi absichtlich herbeizuführen. Ich glaube, es gibt Kämpfe, die man nicht gewinnen KANN... :-/

Im Grunde bleibt mir also offenbar nur, mich emotional aus dem ganzen Mist irgendwie "rauszuziehen" und für mich Abstand zu gewinnen.

Ganz profane blöde Frage: Wie geht man das an? Caritas-Familien- und Lebensberatung, oder wer könnte da z.B. Ansprechpartner sein..? Spontan finde ich ja reichlich Angebote sowohl für Ehe- als auch für Erziehungsberatung, aber das trifft's ja beides nicht.

Und - nein, im Moment wäre ich noch nicht so weit, es mir verzeihen zu können, wenn ich da wirklich "egoistisch" wäre... :-(

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Ist es Deine jüngere Schwester? o.T.

Antwort von Steffi528 am 16.09.2014, 17:47 Uhr

.

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Ist es Deine jüngere Schwester? - Nein, meine ältere! o.T.

Antwort von Leena am 16.09.2014, 17:51 Uhr

.

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Re: Erstmal vielen Dank für die vielen verschiedenen Ansichten und Ausgangspunkte...

Antwort von Fredda am 16.09.2014, 18:59 Uhr

Was würdest du denn als "egoistische" Reaktion empfinden?

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Egoistische Reaktion...

Antwort von Leena am 16.09.2014, 19:35 Uhr

Einmal einen Urschrei loszulassen, nach dem Motto: Macht was Ihr wollt, aber lasst mich mit Eurem Mist in Ruhe und beklagt Euch nicht hinterher bei mir, dass es nicht so gelaufen ist, wie Ihr gehofft habt! Es ist EURE Baustelle und ich will NICHTS davon wissen. Ich bin nicht für Euch (= meine Eltern) und Dich (= meine Schwester) verantwortlich! Lasst mich außen vor und erwartet nicht von mir, dass ich hinterher Eure Probleme irgendwie "gerade biege", wenn Ihr mir vorher eh nicht zuhört... :-(

Und dann wenigstens erstmal danach zu handeln...

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Re: Egoistische Reaktion...

Antwort von Fredda am 16.09.2014, 19:43 Uhr

Versuch mal, das einfach nur zu DIR zu sagen und dich entsprechend zu verhalten - mal sehen, ob sie es überhaupt merken...

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Re: Egoistische Reaktion...

Antwort von Hase67 am 16.09.2014, 20:49 Uhr

Mit einem "Urschrei" erreichst du auch eher gekränkte Reaktionen, du musst gar nicht laut oder heftig werden. Aber mach mal das, was Fredda vorgeschlagen hat - sag es dir eine Weile selbst, bis es dir in Fleisch und Blut übergegangen ist. Und wenn deine Eltern auf dich zukommen und dir ihr Leid klagen, machst du es, wie Pamo vorgeschlagen hat: Bedauernd gucken und sagen, dass du verstehst, wie schwierig IHRE Situation ist. Und dann erst mal abwarten. Sieht das jemand als Aufforderung, dich zu fragen, was du denn dazu meinst, kannst du ja immer noch sagen: "Mich darfst du da nicht fragen - das ist eine Sache zwischen euch."

Das ist nicht egoistisch, du setzt nur klare Grenzen, die der Sachlage angemessen sind.

LG

Nicole

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Re: Egoistische Reaktion...

Antwort von Pamo am 17.09.2014, 8:13 Uhr

Machs ohne diesen egoistischen Schrei. Sei respektvoll und lass sie ihren freien Willen leben.

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Re: Egoistische Reaktion...

Antwort von Fredda am 17.09.2014, 8:20 Uhr

Und sie müssen gar nicht merken, dass du damit wahrscheinlich dem ganzen System gut tust, vielleicht halten sie dich (Leena, nicht dich, Pamo ;)) sogar für desinteressiert und egozentrisch, während du genau das Richtige machst und du brauchst es ihnen nicht zu erklären.

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Habe nachgedacht:

Antwort von Leewja am 17.09.2014, 8:30 Uhr

fürchte wohl eher MEIN Nichtverzeihen, also, mir selber....nicht das der Welt.

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Re: Habe nachgedacht:

Antwort von Pamo am 17.09.2014, 8:47 Uhr

Dann bist du kein gütiger Mensch.

Magst du auch darüber noch ein bisschen nachdenken?

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Könnte man die Situation nicht auch aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen?

Antwort von Petra28 am 17.09.2014, 9:13 Uhr

Für mich sieht es so aus, als würden sich Leenas Eltern (insbesondere die Mutter) über die Unterstützung der Schwester ein bisschen ihren Seelenfrieden erkaufen. Wenn Leena davon schreibt, dass ihre Mutter heute schon vergessen hat, was sie gestern gesagt hat, dann spricht das für eine große Verdrängungsleistung und das tun doch Menschen immer dann, wenn schmerzhafte Dinge im Raum stehen. Das kann zum Beispiel die Erkenntnis oder auch nur der Glaube daran sein, bei der älteren Tochter im Kindesalter "etwas falsch gemacht" zu haben.

Wem wäre denn geholfen, wenn die Eltern die Zahlungen einstellen würden? Die Mutter wäre unglücklich, die Tochter unglücklich zu sehen (entweder noch ärmer oder im ungeliebten Job), würde sich vermutlich immer noch die Schuld daran geben und könnte diese Schuld nun auch nicht mehr abtragen. Der Vater wäre über seine unglückliche Frau unfroh. Leenas Schwester wäre unfroh, denn sie müsste sich stärker einschränken - entweder in ihren materiellen Bedürfnissen oder im Anspruch, einen Job zu machen, den sie mag. Leena hätte vielleicht einen kurzen Moment der Genugtuung, dass ihre ältere Schwester die Quittung für ihren Lebensstil bekommt. Dauerhaft froher würde sie das aber auch nicht machen - denn sie hat ja dadurch nicht mehr von dem, wofür ihre Schwester für sich im Übermaß sorgt: Freiheit und Freizeit.

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Re: Könnte man die Situation nicht auch aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen?

Antwort von Silvia3 am 17.09.2014, 9:54 Uhr

Da hast Du recht, aber wenn Leena gar nichts macht, ist sie unglücklich. Denn es geht ihr ja nicht darum, dass die Mutter die Zahlungen einstellt, sondern sie will aus allem rausgehalten werden und darum kann und sollte sie bitten. Einfach ein klares und deutliches: "Macht Euren Scheiß allein, aber haltet mich da raus, ich will nichts davon hören" und dann mit den Konsequenzen (beleidigte Familie) erst einmal leben. Die werden sich schon wieder einkriegen.

Einmal muss man es halt in aller Deutlichkeit aussprechen, damit alle Beteiligten es auch verstehen. Nur immer Andeutungen und um den heißen Brei rumreden führt bei solchen Menschen, wie es Leenas Familie zu sein scheint, selten zum Erfolg.

Silvia

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deine worte bewege ich doch immer in meinem herzen

Antwort von Leewja am 17.09.2014, 10:15 Uhr

und ja, stimmt: mir selbst ggü. jedenfalls nicht (ich weiß aber auch nicht, ob ich "gütig" auf meine Liste der selbstbeschreibenden adjektive gesetzt hätte....das kling t entweder nach Oma oder nach heiliger....)

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Re: Könnte man die Situation nicht auch aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen?

Antwort von Petra28 am 17.09.2014, 10:19 Uhr

Im Grunde ihres Herzens stören sie die Zahlungen schon. Denn wenn mir etwas egal ist, dann macht es mich auch nicht fertig, darüber zu reden. (Allerhöchstens wenn jemand in Endlosschleife nur ein Thema hat.)

Sie möchte jedoch rausgehalten werden, am besten gar nichts davon wissen, weil das kleine Teufelchen auf ihrer Schulter ihr zuflüstert: "Sie bekommt Zucker in den Hintern geblasen und ich rackere mich ab. Das ist nicht fair!" Auf der anderen Seite sitzt das Engelchen und meint: "Die Eltern können doch mit ihrem Geld machen was sie wollen und außerdem ist das deine Schwester." Der Konflikt ist in ihrem Inneren, nicht im Außen. Und da fände ich es geschickter, einfach mal den Blickwinkel zu wechseln (wobei "einfach" natürlich ein großes Wort ist, wenn man nicht in der Situation drin steckt).

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Re: deine worte bewege ich doch immer in meinem herzen

Antwort von Leena am 17.09.2014, 10:41 Uhr

Ich persönlich finde es jedenfalls wesentlich leichter, anderen Menschen irgendetwas "zu verzeihen" o.ä. als mir selbst... :-/

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Re: deine worte bewege ich doch immer in meinem herzen

Antwort von Pamo am 17.09.2014, 10:45 Uhr

Aber liebe Leena, weisst du denn nicht, dass du gar nicht zur Verzeihung anderer wirklich in der Lage bist, wenn du dir selber nicht verzeihen kannst?

Tu den anderen Menschen den Gefallen und lerne das.

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Re: Könnte man die Situation nicht auch aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen?

Antwort von Leena am 17.09.2014, 10:54 Uhr

Mich machen nicht die Zahlungen an sich fertig, sondern die unterschiedlichen Erwartungen meiner verschiedenen Familienmitglieder (an mich).

Mein Vater ist unglücklich, weil er nicht mehr zahlen will, und drängt meine Mutter, die Zahlungen sukzessive runterzufahren.

Meine Mutter ist mit der Gesamtsituation meiner Schwester unglücklich und zwischen den Forderungen ihres Mannes (= Zahlung runter/einstellen) und den Forderungen ihrer Tochter (= ich brauch Geld, gib mal!) zerrissen. Wobei sicherlich ein schlechtes Gewissen der älteren Tochter gegenüber mitspielt, im Stile von "ich bin schuld, dass sie so ein schwieriger, antisozialer Mensch geworden ist" (O-Ton meiner Mutter, als sie sich bei mir ausjammerte).

Ich weiß, dass meine Schwester meine Eltern bescheisst über die Höhe ihrer Ex-Einnahmen und des ALG I.

Bin ich loyal zu meinem Vater, der mich quasi "um Hilfe gebeten" hat, weil ER unglücklich ist?

Bin ich loyal zu meiner Schwester und halte dicht, dass ich weiß, sie bescheisst unsere Eltern?

Eine Loyalität muss ich quasi verletzen.

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sei loyal zu dir selber

Antwort von Leewja am 17.09.2014, 11:03 Uhr

das sind drei reichlich erwachsene menschen, alle mit reichlich selbstbewusstsein, starrköpfigkeit und durchsetzungsvermögen gesegnet (so sehr, dass von ellem drie nicht genu für sich über war), die dürfen, können und müssen das unter sich ausmachen.

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Re: deine worte bewege ich doch immer in meinem herzen

Antwort von Leena am 17.09.2014, 11:06 Uhr

Wieso..?

Ich meine, wieso nicht wirklich in der Lage?

Bei anderen Menschen habe ich kein Problem damit, dass sie sich menschlich verhalten und nicht "perfekt" sind.

Bei mir erwarte ich schon, meinen eigenen Ansprüchen an mich selbst entsprechen zu müssen.

Ich glaube, dass hat noch nicht mal was mit Hybris zu tun, sondern wahrscheinlich eher mit leider leicht lädiertem Selbstwertgefühl. *örgs*

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ichschließmichmalan

Antwort von Leewja am 17.09.2014, 11:08 Uhr

ich bin auch "netter" zum Rest der Welt, als zu mir selber.Und das durchaus "ehrlich".

Ist das nicht ein recht verbreitetes "Frauenleiden"?

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Re: ichschließmichmalan

Antwort von Pamo am 17.09.2014, 11:17 Uhr

Nein, das geht weit über ein sog. Frauenleiden hinaus.

Ich dreh es mal so, vielleicht ist es so verständlicher?

"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!"

Was für eine reduzierte Liebe hat denn jemand zu bieten, der sich selber gegenüber so hart, verurteilend und ohne Vertrauen ist? Wie würdet ihr umgekehrt über die sog. Liebe von jemandem denken, der ohne Güte zu sich selber ist?

Lieber möchte ich euch beidegeschätzten Damen einfach zum Nachdenken über diesen zentralen Punkt anregen als das jetzt tot zu pflücken. Bitte.

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ich denke, versprochen

Antwort von Leewja am 17.09.2014, 11:20 Uhr

denke und danke (ist ja auch eigentlich alter wein in mal wieder neuem schlauch, aber dennoch danke , ab und zu muss ein neuer schlauch vermutlich sein, um alte krusten aufzubrechen)

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Fassen wir noch mal zusammen:

Antwort von Petra28 am 17.09.2014, 11:30 Uhr

- Dein Vater ist in der Lage, auf den Tisch zu hauen - kann sich aber gegen Deine Mutter langfristig nicht durchsetzen: sein Problem
- Deine Mutter ist die (heimliche) Chefin der Familie und hegt Schuldgefühle gegenüber der "schwierigen Tochter: ihre Sache
- Deine Schwester ist "schwierig": ihr Problem
- Du bist die "gute Tochter" und möchtest das auch auf jeden Fall bleiben: und das ist eben auch Dein "Problem" und Deine Erwartung an Dich, da haben die anderen gar nichts mit zu tun. Das ist Deine Nische, die Du für Dich gefunden hast, Deine Rolle in der Familie.

Es ist doch eigentlich völlig egal, ob der Betrag, den Deine Schwester jetzt zur Verfügung hat, höher ist als vorher, oder?

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Re: Fassen wir noch mal zusammen:

Antwort von Hase67 am 17.09.2014, 11:48 Uhr

Schöne Zusammenfassung, Petra.

Ich zitiere mal:
"Du bist die 'gute Tochter' und möchtest das auch auf jeden Fall bleiben: und das ist eben auch Dein "Problem" und Deine Erwartung an Dich, da haben die anderen gar nichts mit zu tun. Das ist Deine Nische, die Du für Dich gefunden hast, Deine Rolle in der Familie."

Da hat Petra absolut Recht, aber: Mach dir das selbst nicht zur Falle. Ich finde es von Petra auch außerordentlich gut analysiert, dass sich deine Mutter gegenüber deiner Schwester quasi "freikauft", weil sie (also deine Schwester) eben nicht so gut "funktioniert" und deine Mutter Schuldgefühle hat, dass sie da etwas Entscheidendes in der Erziehung versäumt hat - vielleicht läuft das gar nicht so bewusst ab. Du funktionierst im Gegenzug perfekt, aber es ist in den Augen deiner Eltern (oder deiner Mutter) offenbar selbstverständlich und insofern nicht genug "wert", um es entsprechend zu würdigen. Deshalb leistest du immer mehr, als du musst.

Unabhängig von diesem Leistungs- und Funktionsprinzip, das du ja sehr verinnerlicht hast, bist du aber - auch, wenn du dich mal "egoistisch" verhältst - genauso liebens- und würdigenswert wie deine Schwester, und du hast auch Respekt und wohlwollende Behandlung deiner Eltern "verdient", wenn du dich abgrenzt. Ob sie das geben können, steht auf einem anderen Blatt, aber es reicht schon mal, wenn du dir sagst, dass du das auf jeden Fall wert bist, egal, wie "nett und aufopfernd" du zu den anderen bist.

Die Idee mit der Caritas-Familienberatung finde ich nicht schlecht. Meine Beratung setzt übrigens auch nicht nur an Kernfamilien- und Paarproblemen an, sondern auch an Strukturen und Mustern, die wir beide (mein Mann und ich) aus unseren Herkunftsfamilien mitbringen. So jemand kann dir also - sofern du eine gute Beratung erwischst - durchaus ein paar neue Perspektiven aufzeigen und alte "Bewertungen", die du übernommen hast, auflösen. Mach das für dich, es wird dir gut tun, davon bin ich relativ überzeugt.

Nicole

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Re: Fassen wir noch mal zusammen:

Antwort von Petra28 am 17.09.2014, 12:05 Uhr

Danke Nicole, ursprünglich wollte ich auch noch ergänzen: "Du musst diese Rolle aber nicht spielen, wenn Du es nicht möchtest." Dann habe ich mich jedoch entschieden, erstmal abzuwarten, was Leena dazu meint.

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Re: ich denke, versprochen

Antwort von Leena am 17.09.2014, 21:26 Uhr

...ich danke und denke ebenfalls.

LG!

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