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Geschrieben von dr.snuggles am 27.02.2011, 10:45 Uhr

ohmann, es geht steil bergab

es war ja zu erwarten, oder?
nach neun monaten fernbeziehung fängt es an zu krieseln.
sind die erwartungen zu hoch? alles zu anstrengend?
ich bin die woche über alleine mit einem vierjährigen, arbeite voll, habe stress, bin noch (!) nicht überfordert, aber etwas gestresst manchmal. mein kind und ich haben uns mittlerweile prima arrangiert.
mein freund pendelt, kommt fast jedes wochenende zu uns, weil ich auch oft noch sonntags arbeite.
jetzt schleicht es sich ein, dieses gefühl, vielleicht zu hohe erwartungen zu haben, also bei mir.
ich setze ihn, glaube ich, nicht unter druck. vielleicht unterschwellig. es wäre natürlich toll, wenn er hier einen job bekäme, aber da habe ich schon aufgegeben und farge mich nach der ganzen sich eingestellt habenden routine mit mir und dem kind, ob ich das überhaupt noch will, dass er herkommt? ich spreche das thema nicht mehr an, weil seine antworten immer diessleben sind, nur immer gereizter. ich sehe aber keinen einsatz!
die wochenenden sind mist. viel streit, scheinbar bei beiden unterschwellige, angestaute gefühle, frust, ärger. wir sind beide schnell gereizt, ich habe langsam das gefühl, er bringt immer alles durcheinander, wenn er kommt. das spürt natürlich auch das kind.
ich kann das alles nicht so gut beschrieben, ich fühle nur die veränderung in mir, und bei ihm merke ich es doch auch.
das war klar, dass das irgendwann mal so kommt. jetzt heißt es, an der beziehung arbeiten. ohmann, ich kann das gerade alles nicht so gut.

schwer gefrustet,
snuggles

 
20 Antworten:

achja, und extrem unschöne nebenwirkung

Antwort von dr.snuggles am 27.02.2011, 10:46 Uhr

ich fresse den ganzen frust in mich rein, vermutlich werde ich irgendwann platzen. bin total fett geworden, verdammt.

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Re: ohmann, es geht steil bergab

Antwort von vallie am 27.02.2011, 11:08 Uhr

ich kann das nachvollziehen. du hast das gefühl, er stört, wenn er kommt, weil er die abläufe durcheinanderbringt.
das ist das eine und das ist auch nachvollziehbar. er hat die fahrerei, was mich auf dauer auch mürbe machen würde.

die allesübergreifende frage ist:
liebst du ihn noch?
was empfindest du bei dem gedanken, er geht heute abend und kommt nie wieder zu dir, sondern nur noch um euren sohn zu sehen/holen?

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Snuggles, HEUTE morgen im Auto zur Arbeit

Antwort von Leewja am 27.02.2011, 11:11 Uhr

habe ich mich gefragt, wie Ihr das wohl packt...


dennn bei uns mit ähnlicher 8eher noch milderer) belastung meinerseits wars schon kritisch, als mein mann sich frisch selbständig gemacht hatte und abends quasi nie vor 12.00 zu hause war--- ich also Kind und haushalt nach meinem vollen arbeitstag noch vollständig allein erledigt hatte...

da ging mir schon abendliches "Ich bin ja sooooo müde2 auf die nerven ("ja, frag MICH mal!!!") und an den WE, also ab Sa nachmittga, denn vormittags war er natürlich auch im Büro) kam er mir ebenso wie jetzt dir dbfdw als "Eindringling" und fremdkörper vor...

es ist jetzt besser, ich hatte ihn an neujahr nach langeoog gescheicht, 4 tage allein, um mal zur rughe zu kommen...dort beschloss er dann, abends um 19 Uhr zuhause zu sein, zur not (es ist gar nicht oft nötig!!!) nach dem Abendessen und Kindinsbettgedöns dann noch an den Schreibtisch zu gehen.- und rums, ist es entspannter...

Aber die option scheitert ja irgendwie bei euch an mangelnden jobchancen (oder seinem willen? ich weiß es nicht...?)

abgedroschen, aber wahr, da hilft vermutlich nur reden...

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Re: achja, und extrem unschöne nebenwirkung

Antwort von babyfelix am 27.02.2011, 11:13 Uhr

Fernbeziehungen sind schon eine Herausforderung.
Ich kenne es in verschiedenen Varanten: zunächst hatte ich mit meinem Freund die klassische Wochenendbeziehung, dann war er über Monate ganz weg (Schweiz), als er zurück kam sind wir erst zusammengezogen, bevor er dann wieder wegzog (beruflich bedingt), ich zog nach einer Weile nach, nun wohnen wir zwar zusammen, aber er arbeitet in einer anderen Stadt und kommt erst spät heim, wenn ich schon schlafe und wenn er morgens erwacht, bin ich schon wieder weg...
Es ist wie bei den Königskindern bei uns ("sie konnten zueinander nicht finden-das Wasser war viel zu tief" oder so...).
Ich glaube, für euch ist es sicher schwierig, dass ihr ja vorher schon zusammen gelebt habt- da weiß man, wie alles läuft, hat seine Routinen und so weiter.
Bei mir selbst spüre ich immer, dass der Wechsel so schwer ist. Man hat sich an eine Situation gewöhnt, da ändern sich plötzlich die Spielregeln wieder.
Und bei Wochenendbeziehungen ist dieser Wechsel ja quasi zusätzlich noch einmal impliziert: es gibt eine Woche allein und einWochenende zu zweit.
Wichtig aus meiner Sicht:
1.) dass man versucht, den Abstand zwischen diesen Welten nicht zu groß werden zu lassen- also einander in der Woche informieren über das Wichtigste, den Parner weiterhin bei Entscheidungen einbinden, seinen Rat einholen...
2.) sich klar zu machen, dass auch für den anderen die Welt am Sonntag nicht stehen bleibt und sich erst Freitag weiterdreht- ihm uneifersüchtig sein Leben gönnen.
3.) eine Perspektive zu haben- und sei sie noch so vage- dass dies kein Dauerzustand ist, sondern eine Übergangslösung. Über diese mögliche Zukunft sprechen. Konsens erzielen.
4.) sich nicht zu sehr auf "dieses Wochenende" versteifen. Es muss nicht perfekt sein. Die Beziehung besteht auch außerhalb dieses Wochenendes. Ein gutes Gespräch am Telefon an einem Mittwoch oder eine wundervolle E-Mail an einem Donnerstag kann man ebensosehr schätzen wie ein Candlelightdinner mit anschließendem Wahnsinnssex an einem Freitag oder Samstag.
5.) nicht immer ist die Fernbeziehung Schuld. Auch andere Paare haben Zoffzeiten. Locker bleiben!
Wünsch euch viel Glück!

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Re: ohmann, es geht steil bergab

Antwort von Andrea&Würmchen am 27.02.2011, 11:46 Uhr

Ich kann das "Eindringling"-Gefühl nachvollziehen, auch wenn wir keine Fernbeziehung im herkömmlichen Sinne führen. Mein Mann ist viel unterwegs, oft ein, zwei Wochen am Stück, dann aber auch wieder mal wochenlang hier (das bedeutet dann ca. 12 Stunden Bürozeit täglich). Gerade jetzt, vor seiner aktuellen Reise, hatte ich das dringende Gefühl, ihn wegschicken zu müssen, damit hier ein bisschen Ruhe einkehrt. Durch spätes Heimkommen, wenn er im Büro arbeitet, Hektik, die abendliche Termine verbreiten, und diverse andere Umstände ist es hier immer irgendwie unruhig, wenn er da ist. Eingespielte Abläufe mit den Kindern geraten durcheinander, weil er z.B. gerade dann heimkommt, wenn die Kinder gerade mal 2 Minuten im Bett sind (und ihm dann natürlich noch von ihrem Tag erzählen müssen), usw.

Andererseits vermisse ich seine Unterstützung, seine Hilfe, sein Hier-Sein, ja: einfach ihn selbst, wenn er weg ist. Die Abwesenheit lässt die Freude auf die Anwesenheit wieder aufkommen. So ist es ein ständiges Hin-und-Her, ein Geben und Nehmen, ein Auf und Ab. Aber ein in letzter Konsequenz schönes, positives - auch wenn es oft nervt.

Gibt es diese Freude auf den Partner bei Euch noch?

Ja, es klingt abgedroschen, aber da ist Reden, reden, reden wohl wirklich das einzige, was Klarheit bringt...

Grüße,
Andrea

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Re: ohmann, es geht steil bergab

Antwort von Fredda am 27.02.2011, 11:51 Uhr

Hallo, snuggles!

Mensch, das ist wirklich blöd. Man kann deinen Frust fast anfassen. Und es ist so verständlich. Wenn ich dran denke, dass ich, wenn Herr Fredda mal ein freies Wochenende hat, auch schon finde, er bringt alles durcheinander, dabei ist er ja schon meistens mittags kurz zuhause und kommt abends, wenn auch spät, nach Hause. Mit den Kindern und meinem Ablauf bin ich alleine auch entspannter und souveräner. Wenn ein "selten-Heimkommer" dann mal länger da ist, baut sich so eine Spannung auf, als würde er über den eigenen Ablauf, das eigene System urteilen und auf die Schnelle sein eigenes etablieren wollen.In Friedenszeiten ist das nicht so. Aber wenn ohnehin Stress in der Luft liegt...

Würde es dich etwas entspannen, wenn er mal die nächsten Wochenenden nur Oskar abholen würde und was mit ihm machen (oder noch besser: Vater und Sohn sind bei dir in der Wohnung und du kannst mal was ganz anderes machen?). Keine Dauerlösung aber vielleicht mal ein entstressender break.

Und vergiss nicht, dass du das alles sehr gut machst. Job, Kind, Umzug - du machst das alles wirklich gut.

Lg

Fredda

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ääääh- mein armer Mann war nie vor 20:00 zuhause...

Antwort von Leewja am 27.02.2011, 11:54 Uhr

bis mitternacht machte er dann doch nicht...

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die frage nach der liebe

Antwort von dr.snuggles am 27.02.2011, 12:02 Uhr

traue ich nciht, mir selbst zu stellen. mein hirn setzt dann aus. es will mir die frage nicht beantworten. mein herz ebenfalls.
ich versuche immer, es ihm leichter zu machen. bedaure an den richtigen stellen, versuche, ihn aufzubauen. aber ich bleibe total auf der strecke.
ich gehe innerlich an die decke, wenn er hier ankommt und erstmal klagt, wie müde er sei, wie anstrengend das alles ist. ich fühle mich schuldig an der ganzen situation. wir waren zum glück nie so blauäugig, das wier gesagt haben,d as wuppen wir mit links. wir wussten, dass das, was ist jetzt, irgendwann kommen wird. zum glück sind wi ja schon groß. leider aber auch feige und nicht mehr besonderes gesprächig.
naja, wenn er heute abend nicht fahren sollte, greife ich mal an. habe schiss.

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Re: die frage nach der liebe

Antwort von SkyWalker81 am 27.02.2011, 12:39 Uhr

Liebe heisst nunmal auch Verzicht.
Er will irgendwie nicht "dir hinterher", du nicht mehr "zurück".
Beide habt ihr euch mit der "unterderWoche" Situation gut arrangiert und geniesst es so.
Das WE allerdings ist für euch beide nur noch Stress.
Stress, weil ihr euch verpflichtet fühlt, Oskar wenigstens da Familie zu sein, und deshalb, weil eben so viel Erwartung in diese kurze Zeit gesteckt. wird.
Hilft tatsächlich nur REDEN: was will er (wirklich), was willst Du ?
Gefühle beschreiben, sich anschauen dabei. Ja, ihr seid schliesslich beide erwachsen. Oskar hat nix davon, wenn ihr es ausschweigt und dann beide explodiert.
Also nicht feige sein.

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Re: ohmann, es geht steil bergab

Antwort von elisabeth.die.erste am 27.02.2011, 12:53 Uhr

bist du nicht nach berlin ( ) gegangen? da findet sich doch bestimmt was für deinen mann, wenn er nicht gerade bayrische trachtenmode verkauft, oder?!



P.S. danke für deinen beitrag, ich dachte nämlich schon darüber nach, auch von meinem mann weg wieder zu meiner familie zu ziehen, aber jetzt werde ich es noch einmal überdenken (wären auch 400km, und mein mann arbeitet auch jedes 2. wochenende)

P.P.S. sorry, das ich dir keinen guten ratschlag geben kann... nur das hier:

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Re: die frage nach der liebe

Antwort von +emfut+ am 27.02.2011, 13:33 Uhr

Sky, Du vermischst da kräftig die Elternebene und die Paarebene.

Das ist zunächst mal ein Paar-Problem - und auf der Ebene muß es auch gelöst werden. Oskar ist da außen vor, finde ich.

Snuggles, Ihr habt es gewußt - aber habt Ihr auch überlegt, was Ihr macht, wenn es eintritt? Was war der Deal an der Stelle?

Meine Freundin hat derzeit das gleiche Problem - der Mann arbeitet unter der Woche weit weg, kommt am Wochenende nach Hause, und dann ist sie genervt von seinen Erwartungen und er genervt von ihrem "es läuft doch prima ohne Dich und eigentlich störst Du nur". Sie hatten zwischenzeitlich einen Modus gefunden, der für vier oder fünf Monate gut gepaßt hat, jetzt arbeiten sie an einem neuen Modus, der erste (hart erarbeitete) trägt nicht mehr.

Sie weint sich immer bei mir aus - und ich bin erstaunt, so aus der Distanz, daß offensichtlich ein einmal ausgearbeiteter Modus nicht für immer trägt - auch wenn sich die Umstände gar nicht groß geändert haben. Aber die Gefühle ändern sich halt - und zwar nicht mal unbedingt die Gefühle zueinander, sondern vor allem die Gefühle zur Situation.

Habt Ihr Zeit für Euch? Ohne Kind?

Vielleicht mal Perspektiven erarbeiten? Wenn-Dann-Szenarien aufstellen?

Es tut mir leid. Sehr. Ich fand Euch als Paar so klasse, als wir uns getroffen haben.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: ohmann, es geht steil bergab

Antwort von Suka73 am 27.02.2011, 13:48 Uhr

wenn Dein Hirn schon ausschaltet, wenn Du Dir versuchst die Frage nach der Liebe zu stellen - dann wäre das für mich persönlich ein untrügliches Zeichen (nicht nur, dass Du die Antwort nicht hören willst)

Vielleicht ist es der Erwartungsdruck, den Ihr selbst hattet oder alle Anderen, die Unkenrufe "das geht doch nie im Leben gut so lange Zeit und auf so eine weite Entfernung", dass man es zwingend allen recht machen muss und möchte, obwohl man gar nicht will.
Es ist etwas Anderes, aber die ersten Monate in München bin ich auch u.a. nur geblieben, weil in Berlin Leute saßen, die mir gesagt haben, dass ich zu unselbständig für München bin, so ganz ohne meine Eltern und ohne Hilfe, dass ich das im Leben nicht packe und eh schneller wieder da bin, als ich bis 10 zählen kann.
Mein Freund hatte sich ja recht schnell nach meinem Umzug von mir getrennt und ich hatte sogar noch eine Wohnung in Berlin, so dass ich locker hätte wieder zurück kommen können - bin ich aber nicht. Und das lag eben nicht nur an dem tollen Job, den ich hier damals hatte - nein es lag auch daran, dass ich an etwas festhalten wollte, was mir andere nicht gönnten, andere mir immer mies geredet hatten und was andere mir nie zugetraut hatten... es war einfach eine Stolzfrage.
Bis zum Umzug nach München hatten mein Freund und ich 1,5 Jahre eine Fernbeziehung über diese Distanz geführt, und wir sahen uns immer von Fr - So - und ich habe mich jedesmal wie TIER auf ihn gefreut, bevor er ankam.

Du sagst selbst, er nervt Dich schon, wenn er ankommt. Was ja, aber das weißt selbst, nicht passieren sollte, wenn man ne Fernbeziehung führt, sich auf den Anderen freut weil man ihn selten sieht. Es ist klar, dass er ein kleiner Störfaktor ist in einer Welt, die 5 Tage die Woche nur aus Dir und Deinem Sohn besteht. Die Frage ist, stört er, weil er sonst nicht integriert ist oder würde er auch auf DAUER stören, weil Dir Dein Leben aktuell so gefällt.

Vielleicht sucht auch Dein Freund nicht mit dem nötigen Elan, weil er sich selbst nicht mehr sicher ist, ob er überhaupt nach Berlin möchte...

LG Sue

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Re: die frage nach der liebe

Antwort von vallie am 27.02.2011, 13:52 Uhr

mir tut es auch leid, fand euch ziemlich cool.
ich bleibe aber dabei: im falle von noch bestehender liebe, dürfte der modus nicht schwer zu finden sein.
also geh in dich und finde raus, wie du zu ihm stehst.
wenn ihr beide die liebe bejaen könnt, freut ihr euch auch wieder aufeinander.
dein schlechtes gewissen kommt natürlich noch erschwerend hinzu:
er jammert, du bist sauer, weil du eigentlich mehr grund zum jammern hast, aber an der ganzen situation fühlst du dich schuldig.
solange du schiss hast, ist noch nichts verloren.

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dann werde ich mal

Antwort von dr.snuggles am 27.02.2011, 14:51 Uhr

danke euch.
versuche jetzt seit stunden, ihn zu erreichen, sein chef ebenfalls (berufliche frage). geht keiner ran. jetzt mache ich mir sorgen.

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Re: ohmann, es geht steil bergab

Antwort von Terkey235 am 27.02.2011, 16:55 Uhr

Snuggles, entspann dich, das ist völlig normal.

Wenn ich es richtig zusammenfasse, dass seid ihr vor deinem Umzug ein gutes Team gewesen, aber kein Paar von der Sorte, das ständig aneinander hing, dem Gegenüber ins Ohr säuselte und ohne den Anderen nicht zurecht gekommen wäre. Ihr hattet eine gleichberechtigte Partnerschaft und jeder konnte seinem recht umfangreichen Job nachgehen. Somit funktionierte die Partner- und Elternschaft prima, aber die Unabhängigkeit war beidseitig gegeben.
Nach deinem Umzug hast du es dir nett gemacht, die Anfangsschwierigkeiten wie Kinderbetreuung, Wohnung finden, in den Job eingewöhnen ausgeräumt, also eine ganze Menge geschafft - und zwar allein. Dein System läuft, Dem Kind geht's gut, alles klappt. Da ihr nicht in das sehnsuchtsvolle Schmachten der Frischverliebten abdriftet und zudem gar keine Zeit habt, den Partner groß zu vermissen, ist es nachvollziehbar, dass es dich erstmal nervt, wenn da Einer kommt und Steinchen in dein gut funktionierendes System wirft. Zudem noch zu Zeiten, in denen du eigentlich Erholung bräuchtest. Ihm wird es nicht anders gehen: Nach einer arbeitsreichen Woche kann er 250km im Wochenendverkehr überbrücken und weiß, dass es eigentlich erholsamer wäre, sich auf's Sofa zu legen. Stattdessen kommt er in eine Umgebung, in der er eigentlich nicht recht zu Hause ist. Die Frau seines Herzens ist zudem schlecht drauf und er muss immer wieder mal mit der Frage rechnen, warum er es noch nicht geschafft hat, sich einen Job in B zu suchen. SIE habe es ja schließlich auch geschafft, zudem mit Kind.
Ihr seid beide schon von Anfang an eher mies drauf, weil es wieder Krach geben könnte und keiner zufrieden ist. Hinzu kommt, wie schon beschrieben, dass dabei niemand die dringend nötige Entspannung findet.

Langfristige Optionen: Er kommt ganz nach B, ihr sucht euch am besten eine neue Bleibe, die euch dann beiden "gehört". Dann beginnt eine neue Annäherungsphase und der Alltag kehrt zurück.
Oder ihr überlegt, ob ihr besser so zurecht kommt und euch seltener seht, z.b. nur jedes zweite Wochenende. Ist mit Kind aber schwierig.
Dritte Option wäre Trennung.
ABER: Aus eigener Erfahrung kann ich dir berichten, dass sich die Situation entspannt, wenn ihr euch entspannt. Ganz bestimmt. Als mein Mann für "höchstens sechs Monate, ich bin bestimmt eher wieder da" nach B ging, wollte ich jedes Wochenende wissen, was denn nun Phase sei. Ich fand es doof, alles allein regeln zu müssen. Zumal es damals sehr viel zu regeln gab (Umzug, Renovierung, neuer Job bei mir). Ich fühlte mich plötzlich ziemlich auf mich gestellt, auch wenn ich ihn bei seinem Schritt unterstützt habe und seien Entscheidung gut fand.
Nun ja, aus den sechs Monaten sind inzwischen bekanntlich 20 geworden. Nach drei, nach sechs Monaten habe ich immer ich immer wieder nachgehakt, wann er wiederzukommen gedenke. Er hatte nie eine passende Antwort, wollte diese und jende Phase des Projekts noch mitmachen, war aber auch selbst immer wieder zerrissen und genervt von der Fahrerei, vermisste die Kinder, vermisste mich. Er konnte sich einfach nicht so recht entscheiden und war verunsichert.
Ich kam derweil immer besser hier klar, konnte alles organisieren, war niemandem Rechenschaft schuldig. Eigentlich wäre er nicht unverzichtbar für meinen Ablauf, fiel mir auf. Genervt war ich immer dann, wenn er mir eine schlachtfeldartige Küche hinterließ und ich sonntagsabends Rotweingläser spülen durfte Zudem fand ich es unfair, dass er mir keinen konkreten Zeitpunkt für seine Rückkehr nennen konnte. Das war nicht der Deal und nicht die Art von Familienleben, die ich mir vorgestellt hatte. Mich hat es gestresst und ihn auch.
Ich habe dann überlegt, wie man die Situation verbessern könnte. So bin ich dann viel öfter nach B gefahren. Mal mit Kindern, mal ohne. Wir hatten Zeit für uns und ich habe mich seeehr mit der Stadt angefreundet. Die Kinder noch viel mehr. Ich ahtte bedenken, ihnen könnte die weite fahrt was ausmachen, aber sie lieben es (im Gegensatz zu mir...) Wir wechseln uns nun öfter ab und machen in den jeweiligen Städten tolle Unternehmungen, nehmen uns immer was schönes vor, fahren öfter gemeinsam - als Paar oder als Eltern - weg. Ich habe irgendwann aufgehört zu fragen, wie seine Planung aussieht. Das hat soooo viel Druck rausgenommen und durch meine neuentdeckte Liebe für B bin ich sogar froh, die Stadt nicht aufgeben zu müssen (vielmehr ist die Überlegung, evtl. dorthin zu ziehen. Aber das hat Zeit).
Bei uns lief es zwar nie wirklich schlecht, das muss ich zugeben. Aber es war durchaus ein Störfaktor und ich fühlte mich oft allein gelassen. Trotzdem hat es enorm geholfen, den Druck rauszunehmen. Wenn sich bei einem von uns beruflich eine neue Perspektive ergibt, planen wir um. So lange genießen wir die gemeinsame Zeit und die Vorteile - bei allem bestehenden Nachteilen.
Also schnapp dir deinen Kerl, geh zu Rocco 'ne Pizza futtern, melde die um die Ecke bei McFit oder sonstwo an, lass den Mann mal einen Nachmittag was mit den Knirps machen, tu was nur für dich und entspann dich. Lass nicht die vielen Fragen überhand nehmen, die von dir wissen wollen, wie es weitergeht. Arbeite an der Partnerschaft, aber bau nicht zu viel Druck auf.

Es drückt dich ganz herzlich, terkey

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Re: ohmann, es geht steil bergab

Antwort von Sakra am 27.02.2011, 18:02 Uhr

tja suka hat in ihrem ersten satz das geschrieben, was ich auch gedacht habe.

habt ihr die möglichkeit auf ein ungstörtes WE, vielleicht in anderer umgebung, um euch über eure gefühle füreinander klar zu werden?

ihr klingt beide sehr gefrustet, aber so kann es ja auch nicht weitergehen, sonst leidet ihr 3 drunter.

einen ratschlag ausser reden ,kann ich dir leider auch nicht geben, kann es aber gut nachvollziehen , wie es dir geht.

LG

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das muss nichts bedeuten

Antwort von ratlos... am 27.02.2011, 22:50 Uhr

liebe snuggles...

ich verstehe deine situation vollends, ich habe in einer wochenendebeziehung ein kind bekommen und es auch in einer wochenendebeziehugn aufgezogen. insofern kenne ich diesen wochenendstress (noch schlimmer fand ich den ferien-stress,also wenn es um wochentage ging) zur genüge und weiß wie sehr es stresst und frusted und stört, wenn die abläufe durcheinanderkommen (das ist stress auf der praktischen ebene aber eben auch auf der emotionalen, weil man gleichzeitig noch ein schlechtes gewissen bekommt, immerhin ist der partner ja mal da).

ich finde es angesichts eurer stresssituation NICHT sinnvoll, jetzt vordergründig darauf zu gucken, wie tief die gefühle denn so sind. ich weiß nicht, wie du auf stress reagierst, aber ich kenne von mir die "schockstarre", die emotionale vorgänge bei übermäßigem stress schlicht und ergreifend "auf eis" legt. ich kenne das als temporäres problem. viel wichtiger fände ich den mut zu offenen gesprächen und einer gründlichen selbstbefragung... was konkret stresst dich - an ihm, an dir, am kind, an der situation. konkret. kann man das ändern? und so weiter. durch nicht-reden dürfte es nicht besser werden. und ich fände es nun nciht völlig ungewöhnlich, wenn bei dieser konstellation und den umbrüchen und veränderungen die es bei euch gab, die gefühle für den partner mal eine zeitlang weniger präsent sind und vielleicht vor allem negativer natur sind, wenn ihr euch kaum noch positiv erlebt.
geht es auch um anerkennung? deinerseits und seinerseits? wer mehr leistet? tut euch diesen konflikt nicht an oder macht euch klar, dass nicht zu vergleichen ist, wie ihr lebt. du als vollzeitarbeitende faktisch alleinerziehende hast ein ganz anderes leben als dein vollzeitarbeitender, sein kind vermissender partner. ist theoretisch leicht gesagt...ich weiß. als frau, die die klagen des mannes da nie recht nachvollziehen konnte und die sich sehr oft absolut nicht für die "alleinerziehenden-leistung" anerkannt fühlte, kann ich dir wirklich nur raten: er kann dein leben nicht recht nachvollziehen und du seins vielleicht auch nicht. aber damit kann man sich einrichten, indem man diese andersartigkeit für die zeit, die es eben dauert, akzeptiert und anerkennt.... denn der stress der fahrerei (und den kenne ich seit der nachfolgebeziehung auch von der seite der fahrenden) ist auch nicht zu unterschätzen. mich würde das auf dauer fertig machen. ich weiß, is schwer....

kurz....nicht gleich die flinte ins korn werfen, dafür aber brille putzen....!

liebe grüße und viel mut :-)

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Re: ohmann, es geht steil bergab

Antwort von Dinkel20 am 28.02.2011, 0:31 Uhr

Die äußeren Umstände überdecken wohl grade Eure Liebe.

Die Entfernung bekommt Euch nicht. Ihr tanzt verschiedene Tänze, jeder hat eine andere Melodie im Kopf und einen andern Takt, wenn Ihr am WE aufeinander zutanzt und zdann auch noch zu hohe Erwartungen habt.

Ich wage die These, dass Fernbeziehungen dann eher scheitern, wenn der Mann sich hinbewegen muss. Da gibt sich dein Goldschatz derzeit ja recht bräsig.

Ganz einfach: Wenn Ihr beide Eure Liebe retten wollt, wird es im Endeffekt auch so sein. Eine zwischenzeitliche Trennung nicht ausgeschlossen.
Wenn einer von beiden sie nicht der Rettung Wert erachtet, tja, dann.....


Wenn Ihr aber zusammenbleiben wollt, passt dann aber bloß auf, dass Ihr Eure Liebe nicht vom verdammten Alltag kaputtmachen lasst. Und kämpft drum.

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Re: ohmann, es geht steil bergab

Antwort von Hase67 am 28.02.2011, 10:45 Uhr

Hallo Snuggles,

auch wenn es langweilig klingt: gemeinsamer Alltag ist ein wichtiger Beziehungskitt. Hier ist auch zeitweise Frust angesagt, weil wir beide aus beruflichen Gründen viel "aneinander vorbei" leben und da von Ulis Seite für meinen Geschmack zu wenig Einsicht und Bemühungen bestehen.

Ein Stück weit gehört zum Lieben und Zusammenleben ja auch, einander zu brauchen, miteinander den Alltag zu teilen - nicht, weil man nicht alleine auch klarkäme, sondern weil es einfach schön ist, sich vom anderen getragen und unterstützt zu fühlen. Wenn beide nur noch in ihrer eigenen Umlaufbahn kreisen, gehen einfach die Berührungspunkte verloren. Das gilt umso mehr, als bei euch (wenn ich mich recht erinnere) die körperliche Paarebene auch seit Jahren eher vor sich hindümpelt (entschuldige die Indiskretion und korrigier mich bitte, wenn das so nicht mehr stimmt).

Dass du Angst hast, dich zu fragen, ob du ihn noch liebst, spricht für mich für Angst vor den möglichen Konsequenzen oder Konfliktscheuheit. Wie viel von deinem Frust entsteht denn dadurch, dass von seiner Seite so wenig Initiative kommt, sich beruflich in Berlin neu zu orientieren? Mich würde das extremst nerven, weil ich mir sicher bin, dass er (wenn ihm wirklich ernsthaft daran gelegen wäre) ganz sicher jobmäßig unterkommen würde, wenn auch vielleicht nicht sofort mit gleicher Bezahlung in in gleich qualifizierter Position. Im umgekehrten Fall gilt es ja oft als Selbstverständlichkeit, dass Frau dem besserverdienenden Partner hinterher zieht und da auch durchaus erst mal einen Dödeljob übernimmt, bis sich was Passenderes findet. Was hält ihn davon ab? Die nette Zusammenarbeit mit dem Ex-Chef kann es ja nicht sein, oder? Und so spannend ist Erfurt ja auch nicht wirklich...

LG

Nicole

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Re: ohmann, es geht steil bergab

Antwort von Petra28 am 28.02.2011, 11:01 Uhr

Wie oft sprecht ihr euch unter der Woche? Ein Problem scheint ja zu sein, dass sich vieles zum Wochenende aufstaut.

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