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Geschrieben von lilawiese am 16.01.2018, 13:44 Uhr

OT - uneinsichtiger Opa

Hallo Ihr Lieben,

meist bin ich nur stille Mitleserin, mein Anliegen hat auch nur im weitesten Sinn mit Partnerschaft zu tun.

Es geht um meinen Opa, 83 Jahre alt, gesundheitlich beeinträchtigt (schwerhörig, sieht schlecht, Probleme mit dem Gleichgewicht), allerdings noch voll berufstätig. In letzter Zeit häufen sich Autounfälle, bisher glücklicherweise nur Blechschäden, in den letzten 6 Jahren sind aber (auch durch damit verbundene Rechtsstreits) ca. 45.000 € an Kosten aufgelaufen. Es waren natürlich immer die anderen Schuld (u.a. ein parkendes Auto). Er ist auch mittlerweile ein wahnsinnig unsicherer Fahrer, dazu aber -bedingt durch Altersstarrsinn - mehr als uneinsichtig.

Das Thema nicht mehr Autofahren steht für ihn überhaupt nicht zur Debatte, seine Söhne scheuen auch das Gespräch und meine Oma ist froh, wenn sie nicht zu ihm ins Auto muss, sie kann ihn bei dem Thema allerdings auch nicht erreichen. Seine Söhne sagen, sie wollen ihm sein letztes Stück Selbständigkeit nehmen.

Meine Angst ist nun
a, dass es nicht bei Blechschäden bleibt, sondern früher oder später ein Personenschaden (im schlimmsten Fall mit einem Kind) passieren wird
b, er mein Kind (2), das oft bei ihnen im Hof spielt, zu Schaden kommt

Mit sich reden lässt er nicht, meine Bedenken tut er ab ("Ich fahre seit 65 Jahren Auto, ich weiß was ich mache."). Kennt das jemand und hat Tipps wie man vielleicht doch an ihn rankommt? Ich bin echt ratlos.

Ich habe auch schon versucht, über die Polizei eine Überprüfung der Fahrtauglichkeit machen zu lassen (ich weiß, es ist link, habe auch sehr lange mit mir gerungen ob ich es wirklich machen soll, aber der Gedanke, sollte ein Personenschaden passieren und ich hätte das dadurch vielleicht verhindern können, hat mich dazu bewogen, es doch zu tun). Leider waren der Sachbearbeiterin der Führerscheinstelle mehr oder weniger die Hände gebunden, da es ja "nur" Blechschäden waren und er sich bei dem Gespräch auch wirklich zusammengerissen hat.

Sorry für den langen Text, aber ich hoffe, umso mehr Infos ich geben kann, umso mehr wird sich der möglicherweise ergebende Shitstorm in Grenzen halten.

Achja, wir wohnen am Stadtrand, eine gute Anbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist gegeben, außerdem wohnen wir und meine Eltern nur eine Straße entfernt und könnten viele Fahrdienste übernehmen.

 
31 Antworten:

Re: OT - uneinsichtiger Opa

Antwort von Zero am 16.01.2018, 14:34 Uhr

Viele Fahrschulen bieten einen Fahrcheck an - klingt nicht so bedrohlich wie eine Fahrtauglichkeitsprüfung der Polizei.

Vielleicht mal sorum versuchen es ihm schmackhaft zu machen, damit er selbst seinen stand kennt.
Wenn er den Fahrcheck besteht, kann er euch ja sagen "Ätsch bätsch!Ich habe es euch ja gesagt!", wenn nicht, Führerschein abgeben - ggf mit Aussicht auf, zumindest im ersten Jahr, pro Monat eine Montagskarte für die Öffentlichen.
Damit argumentieren, das man sich Sorgen macht, das die Unfälle sich häufen und, wie du schon erwähnt hast, er von Glück reden kann, das es noch nicht zu einem Personenschaden oder schlimmeren gekommen ist.

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Re: OT - uneinsichtiger Opa

Antwort von Morla72 am 16.01.2018, 16:09 Uhr

Kann man über das Auto was machen? Ist der Wagen schon älter, evtl. reparaturbedürftig? Ganz ehrlich, wenn da Menschenleben auf dem Spiel stehen, würde ich auch zu fiesen Mitteln greifen. Also im Zweifel was am Wagen manipulieren und dann von einem (befreundeten) Automechaniker die Reparaturkosten hoch schätzen lassen, so dass es sich evtl. nicht mehr lohnt... Oder steht Opa dann im Autohaus und kauft ein neues?

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oder

Antwort von Morla72 am 16.01.2018, 16:11 Uhr

den Hausarzt mit ins Boot holen? Sofern der Opa nicht von der Sorte "Ärzte sind alle nur Quacksalber" sind, hat die Einschätzung eines Mediziners noch mal anderes Gewicht als das, was die Familie sagt.

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Re: OT - uneinsichtiger Opa

Antwort von lilawiese am 16.01.2018, 18:49 Uhr

Ja, ganz genau. Er hat sich mittlerweile schon wieder ein neues ausgesucht, weil das letzte ja jetzt schon so oft repariert wurde

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Re: OT - uneinsichtiger Opa

Antwort von Miene-Biene00 am 16.01.2018, 19:06 Uhr

Lasst doch einfach die Schlüssel des Autos verschwinden und tut es als verlegt ab- so habe ich es bei Familienmitglieder von älteren Leuten mitbekommen.

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Re: OT - uneinsichtiger Opa

Antwort von Hubbeldubbel am 16.01.2018, 19:11 Uhr

Eine Nachbarin und Bekannte meiner Großeltern ist was sehen und hören betrifft stark einschränkt, schon Jahre aber sie fuhr fast täglich durch die Gegend. Letztes Jahr hat sie auf der Landstraße mit 60 km/h einen Unfall verschuldet. 1 Toter, 1 Verletzter und sie sitzt im Rollstuhl.

Ich fühle mich nicht (mit)schuldig, denn auch ich hatte Polizei und Führerscheinstelle informiert aber es passierte natürlich nichts.

Was sagt Dir das? Es kann ewig gut gehen und dann haut's rein... :-(

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Re: OT - uneinsichtiger Opa

Antwort von zwergchen31 am 16.01.2018, 21:47 Uhr

Es gibt spezielle Ärzte, die bei älteren Menschen die Fahrtauglichkeit checken. Google mal. Hausarzt geht auch!

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Ich habe...

Antwort von desireekk am 16.01.2018, 23:37 Uhr

Hallo,

meine Mutter war 84 als ich ihr die Autoschlüssel abnahm.

Sie hatte nur einen kleinen Blechschaden (der so evtl. "jedem" passieren könnte), ABER für mich war sie eine entsicherte Waffe auf 4 Reifen.

Ich war da sehr klar, und habe nun eine zutiefst verletzte Mutter (wobei sie noch dazu jetzt dement ist, es verblasst also alles sowieso inzw.). ABER mir sind die Menschenleben um sie herum wichtiger as ihr gekränkter Stolz.
Sie wohnt auch mitten in der Stadt und kann alles laufen (tat sie auch vorher), der Hbf ist 500 weg, jetzt muss sie die weiteren Strecken eben ggf. mit dem Zug fahren.

Es mich etwas gedauert bis ich beider Schlüssel habhaft wurde, aber DAS habe ich mir erlaubt. Zum Schutze aller.

Gruss

D

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bekannte Situation- ganz übel

Antwort von Benedikte am 17.01.2018, 5:20 Uhr

ich habe die anderen Beiträge nicht alle gelesen

wir hatten das auch- mit meiner Mutter. genau wie bei Deinem Opa die Situation. Sie hatte ewig den Führerschein, immer umsichtig und unfallfrei gefahren und dann ging es los. Genau wie bei Euch, kleinere Schäden, IMMER andere Schuld , skurrilste Begründungen ( sie war vor einen Parkautomaten gefahren der da steht solange ich mich erinnern kann- und behauptete, dass er da noch nie gestanden hätte (was eh auch egal gewesen wäre). Hatte körperliche beschwerden, kann schlecht laufen, nur eben noch das Gaspedal durchdrücken.

Wir haben beim TÜV angerufen- die rechtslage in deutschland ist klar. Du kannst niemandem VORHER den Führerschein abnehmen, mag er noch so alt und fahruntauglich sein. Einsichtig war meine Mutter auch nicht, zumal sie eben merkte, dass sich ihr Allgemeinzustand verschlechterte und Autofahren für sie immer Selbständigkeit bedeutete.

Wir konnten sie zu einem ADAC Fahrtraining überreden- das war schonmal gut und wichtig, vor allem, weil sie den Fahrtrainer eben nicht kannte und das Verhältnis nicht so belastet war.

Danach wurde das Auto umgerüstet- also überall so abstandsmelder dass man akustische Signale kriegt wenn was anderes im Weg ist

dann verirrte sie sich immer häufiger mit dem auto und fand nicht mehr zurück

jedengfalls, irgendwann hatte sie einen etwas größeren Unfall wo auch eine Person zu Schaden kam. Es war ein Ausländer ( O Ton meiner Mutter: Jeder weiß, dass die Polen nur rasen und nicht Auto fahren können, der war natürlich schuld), der das ganze letztlich ohne Polizei und allem bereinigen wollte

und irgendwie hatte sie dann doch zumindest kurzfristig Einsehen und den Führerschein zurückgegeben- was sie allerdings schon kurz darauf bedauerte.

aber- die Situation ist total verfahren, menschlich und rechtlich. Ich kann Dir nicht helfen, nur zur Vorsicht raten und Dir mein Mitgefühl aussprechen

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Re: OT - uneinsichtiger Opa

Antwort von zschnecke am 17.01.2018, 10:25 Uhr

Hallo,
wir haben bei meinem Opa auch den Hausarzt mit ins Boot geholt.
Der deutliche Rat seines Arztes (das ist schließlich eine Autoritätsperson) hatte Gewicht und Opa hat das Auto stehen lassen.
Wenn es nicht der Arzt ist vielleicht gibt es eine andere "einflussreiche" Person außerhalb der Familie.

Viel Erfolg und gute Nerven.

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Re: Einfache Antwort:

Antwort von Bonniebee am 17.01.2018, 10:55 Uhr

Dazu gibt es nur zweierlei zu sagen:

Niemals und unter keinen Umständen sollte eines Deiner Kinder beim Opa mitfahren. Ich habe das selbst auch so gehandhabt: Meine Kinder durften weder mit meinem Vater noch mit meinem Schwiegervater mitfahren. Mein Vater ist tatterig und fährt unsicher und mit ständigen Blechschäden. Mein Schwiegervater rast, und zwar nicht zu knapp, obwohl er nur noch eine schwerfällige, verzögerte Reaktionsfähigkeit hat. Man muss die alten Männer dabei nicht kränken: Meinem eigenen Vater habe ich gesagt, meine Kinder dürften eh nur mit uns fahren, wir seien da etwas heikel. Hat er zwar nicht verstanden, er war aber auch nicht gekränkt. Dem Schwiegervater habe ich gesagt, dass er mir etwas zu "sportlich" fährt und ich deshalb nicht mag, wenn die Kids dabei sind. Hat er auch geschluckt, ohne es mir nachzutragen, denn "sportlich" hören Männer ja ganz gern.

Das Zweite ist: Wenn Dein Opa sich selbst gefährdet, ist das seine Sache, und die Deiner Oma. Sie sind beide erwachsene Menschen. Alte Leute sind oft sehr stur und uneinsichtig. Sie empfinden sich selbst nicht als alt, sie halten nur Andere für alt. Und sie nehmen nicht wahr, dass ihre Leistungsfähigkeit abnimmt. Letztlich ist das Nicht-hinsehen-Wollen aber ihre Entscheidung, Du kannst da wenig machen, und das musst Du auch nicht. Es wäre ja - wenn überhaupt - auch eher Sache Deiner Eltern. Achte lieber gut auf Deine eigene Familie. Weder Du noch Deine Kinder fahren natürlich mit dem Opa mit - und fertig. Andere Kinder der Verwandtschaft sollten von ihren Eltern ebenso geschützt werden, aber das ist nicht Deine Aufgabe, sondern die der anderen Eltern (Cousinen, Cousins usw.).

LG

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Aber...

Antwort von Morla72 am 17.01.2018, 12:17 Uhr

...es geht doch nicht nur um die eigene Brut!
Und die AP hat ja auch Angst, dass der Opa das Kind mal auf dem Hof über den Haufen fährt.

Es geht aber auch um alle anderen Verkehrsteilnehmer! Und ja, ich würde auch nicht gern mich verantwortlich fühlen müssen, wenn Opi (so wir sowas noch hätten) andere Menschen zu Tode fährt und ich hätte nicht alles mögliche vorher unternommen, um ihn vom Fahren abzuhalten.

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Bei uns das Gleiche, auch mit meinem Opa

Antwort von Glücksfee am 17.01.2018, 12:23 Uhr

Das Gute war, dass er ständig Schlüssel und andere Dinge verlegt und dementsprechend gesucht hat.

Da uns auch Himmelangst war haben wir dann den Autoschlüssel und Garagenschlüssel weg genommen. War fürchterlicher Stress, weil er gesucht und gesucht hat. Aber letztlich hat er sich dann damit arrangiert und hat sich von uns chauffieren lassen. War aber alles andere als einfach.

Wir sind diesen Weg damals nicht leichtfertig gegangen, aber wir wollten auch nicht erleben, wie Personen zu Schaden kommen.

Viele Grüße von der Glücksfee

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Re: OT - uneinsichtiger Opa

Antwort von 3wildehühner am 17.01.2018, 12:43 Uhr

Ich kenne das von zwei meiner Omas.
Die eine fuhr allerdings immer nur noch in den Ortskern zum Einkaufen. Dennoch fanden wir das alle schwierig; auch da kann sie sich selbst und anderen Schaden zufügen.
Glücklicherweise hat sie dann mal beim Fahren auf die Einfahrt Gas und Bremse verwechselt und ist gegen die Garage gefahren. Es war nur Blechschaden, aber dann hat es auch selber eingesehen. Sie hat sich dann so ein Elektromobil gekauft.

Bei meiner anderen Oma kam die Einsicht nicht von alleine. Sie wohnt in ein er verkehrsberuhigten Zone (Schrittgeschwindigkeit) und raste da immer mit 30 bis 50 km/h durch die Gegend. Allerdings fuhr sie auf allen anderen Straßen, inklusive Autobahn die gleiche Geschwindigkeit.

Da meine Tante es nicht verantworten wollte, hat sie meiner Oma die Schlüssel abgenommen. Zuerst hat sie sich natürlich sehr aufgeregt, aber es dann doch eingesehen und sie hat das Auto dann meiner Kusine geschenkt, die sie dann zu allen Terminen begleitet hat.
Kurz danach fing ihre Demenz an, immer weiter fortzuschreiten und da war es gut, dass der Kampf schon ausgestanden war.

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Re: OT - uneinsichtiger Opa

Antwort von Strudelteigteilchen am 17.01.2018, 13:20 Uhr

Wenn Du einen sanften und sicheren Weg weißt, sag es mir, wir suchen ihn auch noch.

Mein Vater hat bisher noch keine Unfälle gebaut - auch keine kleineren - aber wir befürchten, daß das nur noch eine Frage der Zeit ist. Dazu kommt, daß er unter Schlafapnoe leidet, die zwar behandelt wird, aber so richtig vertrauen wir der Sache nicht. Bis letztes Jahr ist er immerhin deutlich weniger gefahren, aber jetzt hatte er im Herbst eine Hüft-OP, seitdem fährt er wieder mehr, weil der ÖPNV natürlich mühsam ist, wenn das Gehen schwerfällt. Dazu kommt, daß keine von uns in der Nähe meiner Eltern wohnt, wir können also nicht mal Fahrdienste anbieten.

Mein Onkel war beruflich unglaublich viel mit dem Auto unterwegs, auch oft auf längeren Strecken. Nach seiner Pensionierung, die aus verschiedenen Gründen erst mit 70 stattfand, hat er seinen Führerschein abgegeben und ist ab da nur noch Taxi und Bahn gefahren. Zu allen Anlässen hat er sich Taxigutscheine gewünscht (und wir waren froh, ihm was Sinnvolles schenken zu können - bei älteren Herren, die alles haben, ist das ja sonst etwas schwierig), und er scheute sich auch nicht, mal nachzufragen, ob ihn jemand mitnehmen könnte. Damals war meine Mutter voll der Bewunderung und fand das eine tolle Entscheidung. Aber jetzt, wo es sie selber betreffen würde, ist das alles natürlich gar nicht mehr wahr *seufz*.

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Re: OT - uneinsichtiger Opa

Antwort von Itzy am 17.01.2018, 14:08 Uhr

Meine Oma war auch, die anderen Schuld, das stand da noch nie usw... Nach dem 5. Blechschaden hat ihr mein Bruder mal ausgerechnet wieviel Taxi sie für das Geld hätte fahren können. Und was wohl hochgerechnet in der nächsten Zeit an Kosten kommt. Das, und das sie sich nicht mehr um Tanken, Parkplatz, freie Scheiben, TÜV usw. kümmern muss hat sie letztlich überzeugt.

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Re: OT - uneinsichtiger Opa

Antwort von memory am 17.01.2018, 14:17 Uhr

Mein Mitgefühl...Rat habe ich auch keinen! Bei uns hat es der Uropa (92)erst eingesehen , als er rückwärts in den Hof einfuhr und auf dem Sandkasten landete, wo nur 2min vorher noch mein Kleiner drin saß!

Aber völlig ohne Einsicht......kann man leider nicht viel machen:-( außer höllisch aufpassen bzw. ihnen so viele Fahrten wie möglich abzunehmen!

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Re: OT - uneinsichtiger Opa

Antwort von katja13 am 17.01.2018, 17:07 Uhr

Ein Thema, dass viele Familien betrifft..... es sollte wirklich mal eine gesetzliche Regelung her!

Mein Opa war auch so ein Sturkopf, fuhr bis zum 90. Lebensjahr und es war ganz furchtbar.... Er war dazu auch noch derjenige, der Fahrprüfungen abgenommen hat (in der DDR hat das ein Verkehrspolizist getan) und hielt sich daher für allwissend.

Die Chance kam, als das Auto dann zum Glück schwächelte, er es stehen lassen musste und meine Mutter es dann vom Schrotthändler hat abschleppen lassen! Er hat natürlich getobt, aber das Auto war in der Presse

Eine friedliche Lösung gibt es in diesen Fällen nur selten, ich wünsche dir gute Nerven!

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Re: OT - uneinsichtiger Opa

Antwort von lymue92 am 17.01.2018, 21:25 Uhr

Habt ihr ihm schonmal vorgeschlagen ein fahrsicherheitstraining zu machen?

Da werden reelle gefahren simuliert und er erkennt wie fit er wirklich am Steuer ist.

Wenn du glück hast erkennt er das seine Reaktionszeit mehr als schlecht ist und verzichtet freiwillig.

Versuch wäre es wert.

Ps sollte pflicht für alle werden meiner Meinung nach.
Mach ich für mich selbst alle zwei Jahre beim ADAC

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Re: @Morla - Nein, man ist nicht für alle erwachsenen Fam.mitglieder verantwortlich!

Antwort von Bonniebee am 18.01.2018, 10:30 Uhr

Die AP hat aber ja alles versucht! Sie kann ihn ja schlecht einsperren.

Ich finde es seltsam, wenn Frauen sich für die ganze Familie allein verantwortlich fühlen. Und auch noch glauben, es sei ihre Schuld, wenn der Opa sich verantwortungslos verhält und jemanden verletzt. Nein, wir Frauen sind NICHT für sämtliche erwachsenen Familienmitglieder verantwortlich, und auch nicht für das, was sie tun - sofern wir alles Menschenmögliche probiert haben!

Wenn Du Dich nicht gern "mitverantwortlich fühlen" würdest, wenn Dein "Opi" etwas verbricht, wie Du schreibst - dann lass' es doch einfach! Vielleicht hast Du da selbst ein ziemliches Abgrenzungsproblem...? Du bist nicht die Mutti der Nation und auch nicht die Mutti der gesamten Familie. Das ist ein bissl größenwahnsinnig, und an dieser völligen Selbstüberschätzung kann eine Frau nur scheitern.

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Äh...

Antwort von Morla72 am 18.01.2018, 10:48 Uhr

Du schießt hier aber gerade weit übers Ziel hinaus.
Ich bin weder größenwahnsinnig, noch fühle ich mich als Mutti der Nation. (Noch als Mutti von irgendwas, vielen Dank. Ich bin Mama meines Kindes, das wars dann auch schon.)

Es ging nur darum, dass ich durchaus noch den ein oder anderen Versuch machen würde an Stelle der AP, es ist nämlich noch nicht ALLES versucht worden, wie du meintest. Daher auch mein Rat, mit dem Hausarzt zu sprechen.

Und nein, ich bin nicht verantwortlich, wenn Opa jemanden über den Haufen fährt, aber wenn man sinnlose Unfälle vermeiden kann, finde ich das begrüßenswert.

Und ich weiß nicht, was da bei dir getriggert wird, dass du gleich solche Geschütze auffährst, aber mach mich bitte nicht zur Zielscheibe davon.

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Re: OT - uneinsichtiger Opa

Antwort von lilawiese am 18.01.2018, 13:37 Uhr

Vielen Dank für Euren Zuspruch und Euer Verständnis.

Das mit dem Fahrsicherheitstraining ist eine gute Anregung, er hat eh bald Geburtstag.

Mit Hausarzt ins Boot holen wird schwierig, da er nicht bei unserem "Familienhausarzt" ist und den eigentlich niemand kennt.

Ich sehe mich auch nicht in der Verantwortung, ihn vom Fahren abzubringen, das ist m.E. der Job seiner Söhne und seiner Frau. Meine Oma kann sich leider nicht durchsetzen und zwei Söhne sind zu feig sich der Diskussion zu stellen und einer sagt, es betrifft ihn ja nicht, weil er weit genug weg wohnt . Es hätte sich einfach angeboten, wenn das über Polizei und Führerscheinstelle funktioniert hätte, dann wäre von uns niemand der Böse gewesen.

Die Schlüssel verschwinden zu lassen hatten wir auch schon versucht, ihr glaubt gar nicht, wie schnell ein Händler da Ersatzschlüssel beschaffen kann .

Und mein Kind würde nie im Leben zu ihm ins Auto kommen, da interveniert sogar meine Großmutter.

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Bonniebee???

Antwort von desireekk am 18.01.2018, 23:50 Uhr

Hallo,

also: mein mann muss eine (mir völlig unbekannte) verdammt feminine seite haben Deiner Ansicht nach... denn bei uns fühlt ER sich für alles verantwortlich...
Und ich finde Du greifst Morla da ganz schön (zu) heftig an, warum?

Und weißt Du, ich bin ja jemand, der anderen immer Ihre Dinge "lässt" und eben NICHT sich für die gefühle anderer verantwortlich fühlt.

ABER:
wenn ICH wüsste, dass ab jetzt eine Familie (aus der Nachbarschaft?) ihrer Existenz und des Familienvaters beraubt wurde, nur weil ich weggeschaut habe als der tatterige Opa unkontrolliert über die Strasse eierte...
Oder ein Kind für immer im Rollstuhl sitzen wird deswegen...

DANN muss ich aufstehen und etwas tun!

Meine Mutter war völlig beratungsresistent, mit NULL Einsicht.
Da habe ich die Schlüssel weg, beide.

Gruss

D

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Re: Bonniebee???

Antwort von kevome* am 19.01.2018, 8:48 Uhr

Ich stimme Bonniebee zu. Ich finde so manche Maßnahme absolut übergriffig.

Es handelt sich um erwachsenen Menschen und nicht um Kinder, die wir erziehen müssen. Daher kann man das sicher ansprechen und diskutieren aber die Schlußfolgerungen und Konsequenzen aus ihrem jeweiligen Handeln müssen auch älteren Menschen weiterhin zugestanden werden.

Bloß aus Altersgründen verliere ich als Mensch doch nicht das Recht eigenständige Entscheidungen zu treffen. Oder ab welchem Alter dürfen Menschen wieder wie Kinder behandelt werden? Schlüssel verstecken und ähnliches erinnert mich an die Erziehung von Kleinkindern und nicht an Beziehungen auf Augenhöhe, die alte Menschen m. E. auch weiterhin erwarten dürfen.

Ich hoffe sehr, dass meine Kinder niemals auf die Idee kommen, mich derartig bevormunden zu müssen.

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Re: Bonniebee???

Antwort von stjerne am 19.01.2018, 8:53 Uhr

Eine Seniorin aus meinem Bekanntenkreis musste auch erst ein Kind überfahren, bis die Polizei ihren Führerschein kassierte. Sie sieht es immer noch nicht ein.
Ich schätze die Eltern des Kindes (das Kind lebt zum Glück noch) wären ganz froh, wenn da jemand vorher eingegriffen hätte...

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Re: Bonniebee???

Antwort von Leena am 19.01.2018, 9:43 Uhr

Es sagt ja auch niemand, dass es einfach wäre, wenn alte Menschen ihr Handeln nicht mehr wirklich reflektieren können. Aber wenn der andere wirklich nicht mehr kann, halte ich es schon für die Aufgabe des Umfeldes, wenigstens zu versuchen, da irgendwie einzuwirken. Einem Betrunkenen nimmt man ja im Zweifelsfall auch den Autoschlüssel weg, wenn er unbedingt noch fahren will, oder? Und sagt nicht - der ist zwar unzurechnungsfähig, aber wenn er drauf besteht, dann lass ich ihn selbstverständlich! Oder?

Bei meinem Schwiegervater war das Autofahren auch ein sehr schwieriges Thema, aber ihm war immerhin wohl schon bewusst, dass er nicht mehr so konnte wie früher. Er ist dann, also er mal eine "Spritztour" machen wollte, beim Rausfahren aus seiner eigenen Garage am Garagentor hängen geblieben - kein großer Schaden, aber da ist ihm schon bewusst geworden, dass er wirklich nicht mehr so kann wie er gerne wollte. Das Auto stand dann bis zu seinem Tod in der Garage, gelegentlich haben Kinder oder Enkel es genutzt und mein Schwager hat es regelmäßig zum TÜV, zur Inspektion und zweimal im Jahr zum Reifenwechsel gefahren - das war meinem Schwiegervater sehr wichtig. Selber gefahren ist er aber dann nicht mehr. Wir waren sehr dankbar darum!

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Re: Bonniebee???

Antwort von Morla72 am 19.01.2018, 10:51 Uhr

Es geht doch nicht darum, grundsätzlich alten Leuten das Fahren oder sonstwas zu verbieten. Auch ein 25-jähriger, der aus gesundheitlichen Gründen fahruntauglich ist, sollte bitte dann die Einsicht haben und nicht fahren!
Wenn der Opa mit 90 noch fit und reaktionsschnell ist, soll er von mir aus fahren. Aber doch nicht, wenn es so krass ist, dass alle im Umfeld um Leib und Leben fürchten.

In meiner Heimat gab es mal einen Fall (stand in der Zeitung), da hat die Polizei einen Rentner angehalten, der so schlecht gesehen hat, dass sein Enkel (minderjährig) immer mit auf dem Beifahrersitz fahren musste um ihn auf Schilder, Ampeln etc. hinzuweisen. Und da soll man dann nichts sagen, weil, er ist ja alt genug, der uneinsichtige Herr?

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Re: Bonniebee???

Antwort von kevome* am 19.01.2018, 18:46 Uhr

Natürlich soll man etwas sagen. Habe ich doch auch geschrieben.

Mich stören solche Maßnahmen wie Schlüssel wegnehmen oder verstecken, das Auto manipulieren oder ähnliches was hier vorgeschlagen wurde. Das finde ich extrem übergriffig und nicht akzeptabel. Das steht Kindern oder Enkeln einfach nicht zu, dass sie ihre Eltern/Großeltern derartig entmündigen. Augenhöhe muss unter Erwachsenen gleich welchen Alters einfach sein.

Ich kann reden, Dritte bitten mit dem Uneinsichtigen reden, Fahrsicherheitstraining oder Fahrtüchtigkeitschecks verschenken.... Aber eben nicht entmündigen.

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Re: Bonniebee???

Antwort von Leena am 19.01.2018, 19:10 Uhr

Augenhöhe hast Du aber, je nach Erkrankung, irgendwann nicht mehr.

Ja, natürlich muss man respektvoll sein und die Würde des anderen achten und all das, aber ich verstehe, dass irgendwann der Punkt kommen kann, an dem man den Kranken nicht mehr so behandeln kann, als wäre er nicht krank.

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Re: @Morla - Nein, man ist nicht für alle erwachsenen Fam.mitglieder verantwortlich!

Antwort von Daffy am 20.01.2018, 12:30 Uhr

Tatsache ist doch, dass es eine gewaltige Gesetzeslücke gibt, die Unbeteiligte Leben und Gesundheit kostet. Es gibt eben eine nicht ganz kleine Minderheit unter den Senioren, die nicht nur körperlich, sondern auch geistig rasant abbaut und das dann selber erkennen und beurteilen soll

Alles, was solche Kamikaze-Fahrten verhindert, fällt unter Notwehr/Nothilfe. Und da hätte nicht nur die Verwandtschaft, sondern auch die Nachbarschaft mein vollstes Verständnis.

Hilft es nichts, wenn man sich an die Justiz oder den Versicherer wendet? Wenn die Polizei bei einem Unfall eingeschaltet wird, kommt es doch zu einem Verfahren? Können dann nicht weitere Untersuchungen gefordert werden? Immerhin schreiben einige von entzogenen Führerscheinen nach Unfall...

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Re: interessantes Thema

Antwort von Bookworm am 21.01.2018, 11:06 Uhr

Ich wusste nicht, dass es so wenig rechtliche Handhabe gibt.

Mein Vater war zum Glück einsichtig, meine Mutter auch weitgehend.
Mein Schwiegervater (84) hat ähnlich viele Blechschäden wie der Opa der AP, brettert aber unbeirrt mit 180 über die Autobahn und schimpft über Langsamfahrer :-X

Ich fürchte da könnten wir auch lange auf Einsicht hoffen.
Er wohnt aber sehr ländlich und öffentliche Verkehrmittel fallen wirklich komplett flach.

LIebe AP: BITTE lass Dein kleines Kind NICHT MEHR beim Opa in der Einfahrt spielen. Mir stellen sich sämtliche Haare auf bei der Vorstellung!

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