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Geschrieben von susip1 am 06.01.2011, 21:02 Uhr

Er wundert sich warum ich bös auf ihn bin.....

Hallo!

Kurz: Seit wir Kinder haben (seit 10 Jahren) mach zu 99% alles ich mit und für die Kinder. Mein Mann arbeitet viel und wenn er nicht arbeitet hat er kurz gesagt keine Lust - nur selten - etwas mit uns zu tun.. Auch die Arbeit, Verantwortung, Erziehung etc. hängt an mir - Schule, Kiga - alles erledige ich...

Nun hatten wir beide frei (ich arbeite übrigens auch Teilzeit) und dann war ich noch zusätzlich krank und auch in dieser Zeit mußte alles ich tun (bzw. half halt die Oma aus) und vor allem es gab in diesen 14 Tagen keinen Tag, wo er morgens aufgestanden wäre und ich liegen hätte bleiben können. Nein, er ist 14 Tage liegen geblieben und ich aufgestanden - wie immer - auch als ich krank war......

Dann hab ich manchmal Tage, wo mich das unheimlich nervt, stört und ich mir denk, eigentlich könnt ich auf das alles verzichten....und das sag ich dann auch und zeig ich auch - nur er wundert sich dann immer, was ich bloß hab......................

Mah.....klar, ich könnt alles hinschmeissen, nur schließlich geht es ja auch um die Kinder, deshalb mach ich das nicht einfach leichtfertig.....aber was tun....


Danke

 
29 Antworten:

Re: Er wundert sich warum ich bös auf ihn bin.....

Antwort von Pamo am 06.01.2011, 21:09 Uhr

Hast du ihm gesagt: "Ich bin krank, kannst du bitte frueh aufstehen und x, y und z machen?" Wenn du es seit 10 Jahren alles klaglos erledigst, muesste er Gedanken lesen koennen um auf die Idee zu kommen, dass sein Einsatz gebraucht wird.

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Pamo

Antwort von susip1 am 06.01.2011, 21:15 Uhr

Naja, was ich nicht verstehe.....er fragt ja mich auch nicht, ob ich heute mal aufstehen, nein es wird automatisch angenommen, dass es so ist.....und warum? Weil ich eine Frau bin und er ein Mann....deshalb ist es automatisch so?

Und wenn ich krank bin, dann wär es doch auch einfach normal, dass MANN einfach mal macht und das auch ohne Gedanken zu lesen.....muß man da wirklich noch Gedanken lesen, wenn er sieht, dass ich bis Mitternacht mit Magen-Darm am Klo sitze????


Und kommentarlos nehm ich es nicht hin, immer und immer wieder ist das eigentlich unser einziges Streitpotential.....

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Re: Pamo

Antwort von Pamo am 06.01.2011, 21:19 Uhr

Ich verstehe dich und deinen Frust. Trotzdem entstehen Besitzstaende im Zeitablauf. Sag es ihm anfangs ganz ausdruecklich, richtig mit Liste und genauen Anweisungen. Wenn du das nicht im freundlichen Tonfall kannst, dann tue es lieber schriftlich. Alles damit ihr nicht ueber das Thema streitet und es zu nichts fuehrt.

So kannst du den Besitzstand langsam aufweichen.

Und vor allem: Steh nicht selber auf obwohl du krank bist, sondern bleibe liegen. Gib ihm die Anweisung (oder den Zettel mit Instruktionen) und dann mach wie er: Augen zu, Ohren zu, Tuer zu. Zwischendurch kannst du dir Tee und Huehnersuppe bringen lassen.

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Re: Pamo

Antwort von Fredda am 06.01.2011, 21:29 Uhr

da schließe ich mich Pamo an - Männer (und Menschen überhaupt) sind im Gedankenlesen total unbegabt. SAG ihm doch, dass du krank bist und nicht aufstehen kannst (und dann steh auch nicht auf). Hinterher, womöglich Tage später, nölen, dass er es nicht gesehen hat, wie es dir geht, bringt doch außer Zoff nichts.

Lg

Fredda

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oooch susi

Antwort von vallie am 06.01.2011, 21:37 Uhr

du hattest ja schon mindestens einmal das problem, deine befindlichkeiten nicht wirklich mitteilen zu können.
es scheint, es hat sich nichts geändert...

http://www.rund-ums-baby.de/partnerschaft/beitrag.htm?id=119403

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Es war doch schon immer so, oder nicht?

Antwort von Hofi2 am 07.01.2011, 9:41 Uhr

Wie soll dein Mann auf die Idee kommen, dass es jetzt eben nicht mehr in Ordnung ist für dich. Ihr müßt über solche Sachen reden!!!
Manchmal frage ich mich echt, wie manche Leute eine über 10jährige Beziehung haben können und über solche Sachen nicht reden sondern einfach eingeschnappt sind...

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Fahr in den Urlaub! :-)

Antwort von SagIchMalNicht am 07.01.2011, 10:37 Uhr

... und sorg dafür, dass er nicht einfach die Kinder bei Oma abliefern kann. Also mindestens ein verlängertes Wochenende solltest Du weg sein und er sich einfach mal um den Alltag kümmern ... Idealerweise auch ne ganze Woche während der Schulzeit, inkl. Fahrdiensten, Vereinen und anderem Kleinkram. :-)

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Re: Pamo

Antwort von Susi0103 am 07.01.2011, 11:58 Uhr

da schließe ich mich gleich an.

ich hatte das problem am anfang auch, hab aber immer schon ehr eine große klappe gehabt und bin meist ziemlich gnadenlos ehrlich, deshalb kommts nicht mehr so oft vor.

insbesondere männer (und kinder ;-)) brauchen klare, verständliche aussagen und meist sehr zeitnah (also sowas wie: bei nächster krankheit mach es besser, funktioniert nicht!).

und von alleine kommen nicht viele männer auf die idee, dass etwas, was jahrelang so war, plötzlich nicht merhr ok ist.
und wenn du auch bei krankheit immer aufstehst, dann scheints dir ja nicht so schlecht zu gehen - denkt mann, der bei schnupfen schon den bestatter anruft.

fazit: reden, reden, reden und zwar offen und sofort und nicht erst ewig später.

lg

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Re: Er wundert sich warum ich bös auf ihn bin.....

Antwort von DFAT2008 am 07.01.2011, 12:07 Uhr

Hi, ich denke auch du musst Klarheit schaffen! Meine Krise ist noch lange nicht durch und ich hab erkannt das auch ich ein Leben habe und das leben möchte.

Wenn du immer alles geschluckt hast und alles gtan hast, warum soll er sich dann ändern. Mein Mann wachte erst auf als ich wegen eines Nervenzusammenbruchs nicht mehr aufstehen konnte, war natürlich viel zu spät...

Ich habe auch alles alleine gewuppt und alles getan damit allle glücklich sind nur ich nicht.

FAZIT: Wir mussten Klartext reden und ich habe wirklich nichts ausgelassen. Heute ca. 6 Monate nach meinem Zusammenbruch gehts echt besser. Ich bleibe morgends halt auch mal liegen oder koche nichts, ich sage klipp und klar heute bist du dran und das heisst mit allem, planen, einkaufen, kochen.... Und es klappt.

Denke einmal darüber nach ob du schon einmal Klartext geredet hast. Nicht dieses jeden Tag genörgel und gejammer, sondern wirklich, heute ABEND muss ich mit dir reden und ich will das du mir zuhörst.

Es geht nicht drum zu jaulen, sondern klar seinen Standpunkt zu vertreten.

Dani

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Re: Er wundert sich warum ich bös auf ihn bin.....

Antwort von sisyphos am 07.01.2011, 16:15 Uhr

hast du ihm gefragt als du krank warst ob er mal aufstehen kann?

lg

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Mein Mann sagt offen,

Antwort von flo03 am 07.01.2011, 17:20 Uhr

....ohne das man ihn was sagt, was er tun soll, kann er es nicht riechen, dass seine Frau Hilfe braucht. Männer müssen hingewiesen werden, damit sie merken, sie werden gebraucht. Sag ihn oder schreibe ihn eine Liste, was getan werden muss. Und dann teilt es euch auf. Und wenn ihr krank seit, dann lass auch Dinge mal liegen und macht das nötige nur. Termine für die Kinder solltet ihr euch aufteilen, wenn es geht.

Mein Mann und ich hatten damals das Problem auch gehabt, aber durch mein Zusammenbruch ist einiges geändert worden und er packt an. Wir machen uns eine Liste und arbeiten sie ab. Es klappt soweit ich sagen kann ganz gut.

Vielleicht würde einfach eine Familienratssitzung euch helfen. Wo Positive und Negative Dingen angesprochen werden. Und dazu könnt ihr euch eine Lösung einfallen lassen. Du wirst gebraucht. Und deine Familie hat nichts davon, wenn du ausfällst. Und das solltest du deutlich deine Kinder und deinen Mann sagen.

LG

Claudia

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Re: Da gehören immer zwei zu...

Antwort von Mijou am 07.01.2011, 17:40 Uhr

Hallo,

Dein Mann kann vermutlich immer noch nicht Gedankenlesen, oder? Deshalb musst Du mit ihm Vereinbarungen darüber treffen, wie solche Dinge in Zukunft gehandhabt werden. Wenn Ihr eine gute Ehe habt, kannst Du Dich doch hier sicher auch durchsetzen. Falls Du natürlich ein "Hausputtelchen" bist, das nix zu melden hat in Eurer Beziehung, hast Du noch viel mehr Arbeit vor Dir, aber auch dann kannst Du etwas ändern. Bei uns gibt es feste Absprachen darüber, wer wann was macht. Wenn einer krank ist, wird er vom Anderen natürlich entlastet, wenn das irgend geht. Werd' erwachsen, sage genau, was Du in Zukunft möchtest und setze es dann auch durch, gell!

LG

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Re: Er wundert sich warum ich bös auf ihn bin.....

Antwort von DFAT2008 am 07.01.2011, 20:00 Uhr

HI, tja, ich konnte nicht mehr fragen. Ich lag mit Heulkrämpfen im Bett und konnte mich nicht bewegen, da gabs kein Fragen mehr.

Ich denke eben du sollst nicht fragen sondern Klarheit schaffen das ist das Wichtigste.

Dani

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Re: komische Ansichten ...

Antwort von Suka73 am 07.01.2011, 20:02 Uhr

es erstaunt mich schon ein wenig, dass Viele hier der AP den Rat geben, ganz offen mit dem Mann zu reden, weil er das ja nicht hellsehen kann aber HALLO???? Da ist eine KRANKE Frau daheim - sollte es da nicht normal sein, statt ihrer aufzustehen und sich ein wenig zu kümmern?! MUSS man dazu hellsehen oder frauenverstehen können?! Sehe ich nicht so. Das ist für mich ganz selbstverständlich wie im Kaufhaus die Tür aufhalten, wenn nach mir jemand folgt... aufzustehen im Bus, wenn ältere Leute einsteigen oder schwere Einkaufstüten hochtragen, wenn ich sehe, dass meine Nachbarin eh schon überfordert ist. Dazu brauche ich keine Absprachen und erst recht nicht mit meinem Partner - da MACHT man das einfach so. Möchte mir jetzt jede von Euch hier erzählen, Ihr habt für den Fall der Krankheit, EURER Krankheit, klare Absprachen und Eure Männer kämen ohne diese nicht von allein auf die Idee, Euch zu helfen und es erginge Euch wie der AP? Na, da lob ich mir doch mein Single-Leben.

LG Sue

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Sehe es auch wie Suka...

Antwort von MM am 07.01.2011, 20:20 Uhr

... und hab mich gerade auch etwas gewundert...

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mit dem vorhandenen Material arbeiten

Antwort von Pamo am 07.01.2011, 20:54 Uhr

Theoretisch hast du natuerlich recht, in der Praxis halten aber wenige Menschen die Tuer auf oder bieten einen Sitzplatz an oder kapieren dass ich zu krank bin um Fruehstueck zu machen.
Ich finde es nicht zuviel verlangt, sondern normale Kommunikation zwischen Partnern wenn ich krank bin und meinem Mann das mitteile. Genauso umgekehrt, ich weiss nicht automatisch ob er einfach ein bisschen schlapp ist oder sich so mies fuehlt dass er im Bett bleiben will/muss.
Ja, und wenn er sich die letzten 10 Jahre bei Fieber immer klaglos an die Arbeit gemacht hat, dann glaube ich doch dass er Supermann ist und frage erst gar nicht mehr nach.

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Doch, also Sitzplatz anbieten...

Antwort von MM am 07.01.2011, 21:04 Uhr

... ist hier (zum Glück) noch recht verbreitet. Klar gibt es auch so Dumpfbacken, die sich auf dem Sitz im Bus breit machen und es noch nicht mal peilen, wenn direkt neben ihnen eine alte Omi verwzeifelt am Haltegriff hängt und in jeder Kurve fast hinfällt. Aber ich gehe jetzt mal nicht davon aus, dass der Mann der Fragestellerin von dieser Kategorie ist...

Und: Ich habe nichts dagegen, KLartext zu reden wie oben geraten wird, im Gegenteil, das ist praktisch immer ne gute Idee ;-)!. Finde es halt nur auch seltsam, dass der Typ so gar nicht selber darauf kommt... ?!?

Es sei denn, die Frau hat ihm sozusagen über die Jahre abgewöhnt, auf sie zu achten, weil sich immer alles um ihn gedreht hat und (nur) auf ihn geachtet wurde. Das gibts ja auch - z.B. bei meinen Eltern... Dabei ist mein Vater eigentlich, quasi von Natur aus überhaupt kein "unhilfsbereiter Egoist", nur manchmal etwas faul/bequem - trotzdem ist er unter bestimmten "Beziehungsunständen" dazu geworden bzw. verhält sich so. Und das ändert sich bei ihm nur, wenn die Umstände sich ändern - sprich er jemanden um sich hat, der bestimmte Dinge einfach erwartet und/oder ohne Umschweife "fordert". Dann geht das auf einmal und er ist noch nich mal beleidigt, ja macht das sogar gern! Sachen gibts... - aber das ist ne andere Geschichte. Nur so als Beispiel bzw. Anregung, fiel mir dazu ein.

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Re: Doch, also Sitzplatz anbieten...

Antwort von +emfut+ am 07.01.2011, 21:09 Uhr

Doch, ich glaube, genau das ist hier passiert: Sie hat es ihm abgewöhnt.

Sie schreibt ja, daß seit 10 Jahren alles an ihr hängenbleibt. Wenn sie 10 Jahre lang klaglos auch dann morgens aufgestanden ist, wenn sie krank war - ja, dann darf er auf eine konkrete Ansage warten, wenn sie das jetzt nicht mehr tun will.

Der Mensch ist, letztendlich, ein Gewohnheitstier.

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Re: Doch, also Sitzplatz anbieten...

Antwort von Fredda am 07.01.2011, 23:27 Uhr

Ja und nur weil der Mann, mit dem sie ja hartnäckig zusammenlebt, es nicht macht, obwohl er es SOLLTE, wird doch durch Beleidigtsein nichts besser. Da kann man nur sagen, entweder ein anderer Mann ODER eine Änderung der Gegebenheiten und da ist Reden nunmal ein ganz bewährtes Mittel (plus konsequent sein: "Ich bin krank, du hast ja gehört/gesehen, wie es mir nachts ging, ich muss liegenbleiben, bitte mach du heute mal die Kinder." Augen wieder zu und schlafen.)

Dieses "er SOLLTE aber anders sein" macht nur Kopfweh.

Lg

Fredda
Interessierte können mal nach Byron Katie "The Work" googlen, das befaßt sich genau damit.

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Re: komische Ansichten ...

Antwort von vallie am 08.01.2011, 9:44 Uhr

krankheit definiert sich für menschen unterschiedlich, IST auch unterschiedlich.
ich zb mit meiner migräne, kann manchmal ganz normal weitermachen, weil gedopt, machmal krieche ich aber auch zwischen bad und bett rum.
wenn ich also sage, ich habe migräne, kann niemand wissen, wie es mir tatsächlich geht und ich muß das schon kommunizieren, d.h. morgens schon sagen: hasipupsi, du mußt aufstehen.
dann gibt es weiche, mittelharte und harte krankheitsausleber. so manch eine(r) ist mit einer simplen erkältung schon kurz vor heaven´s door, der nächste schleppt sich noch mit lungenentzündung irgendwohin.
( meine mutter zb wurde nach einer schweren bauchop aus dem kh entlassen und hat am selben tag noch die wohnung geschrubbt). manche leut sind so, da ist es für einen außenstehenden echt schwer.
ausgehend von dem, was susip schon mal gepostet hatte, stecke ich sie mal eben in diese lade.

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Re: komische Ansichten ...

Antwort von flo03 am 08.01.2011, 14:48 Uhr

Es ist immer leicht gesagt, der Mensch muß das ja sehen, wenn jemand Hilfe braucht. Aber so ist das leider nicht so. Ich hatte es damals auch so gedacht. Aber im realen Leben ist es leider nicht so. Und ich glaube auch, dass es viel mit der Erziehung zu tun hat. Mein Vater ging nur arbeiten. Alles andere hat meine Mutter erledigt. Ob sie krank war oder nicht. Und das fand ich damals zum kotzen und wollte das nicht haben. Was mache ich als Erwachsene Frau. Genau das gleiche, wie meine Mutter. Mein Mann hat als Kind das nicht gelernt. Warum, weil seine Mutter das für ihn gemacht hat. Und warum, weil sie es auch nicht anders gelernt hat.

Ich brach selber zusammen und es ist nicht einfach Dinge zu zugeben, dass man es nicht kann. Ich bin so erzogen worden, egal wie schlecht es einen geht, man muss über seine Grenze gehen und sich nicht verstecken. Und versuche das bitte einen raus zu bekommen. So einfach ist das nicht. Ich bin ehrlich, es fällt mir heute noch schwer, meinen Mann Dinge anzuvertrauen, weil ich angst habe, das es nicht gemacht wird oder nicht so gut, wie ich es gerne hätte. Ich muß lernen auch Aufgaben abzugeben. Genau wie das Krank sein. Ich spiele es runter. Ich möchte keinen zeigen, dass ich schwäche habe, sondern immer eine starke Frau, die ihre Kinder zu versorgen hat.
Ich habe eine Mauer um meine Gefühle gelegt, und es gibt wenige Menschen, die mich durchschaut haben. Ich gehe deswegen auch in einer Therapie. Und lerne langsam, mein Leben umzukrempeln. Auch mal schwäche zu zeigen. Und vor allem auch Dinge liegen zu lassen, weil ich es nicht mehr kann.
Es ist immer leicht zu sagen, das muss man sehen, wenn was schief läuft. Aber es gibt Menschen, die das nicht sehen können. Und dazu gehört mein Mann. Er braucht klare Ansagen, was gemacht werden muss und wo ich Hilfe bräuchte. Er selber sagt von sich, wie kann er das riechen, dass ich Hilfe bräuchte, wenn ich nichts sage.
Und seit dem versuchen wir ein Plan aufzustellen, wie er mir helfen kann und wie wir das umsetzen. Vor allem muss ich ihn auch das vertrauen aufbringen, dass er die Aufgaben auch alleine erledigen kann, bzw. wir versuchen gemeinsam als Familie die Aufgabe zu lösen. Das wird meistens vergessen, das man eine Familie ist. Also kein Einzelgänger.

LG

Claudia

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ist ja alles schön und gut, flo

Antwort von claudi700 am 08.01.2011, 15:53 Uhr

die geschichte kennen wir nun langsam alle schon in- und auswendig....

außerdem kannst du deine situation nicht jedesmal mit der von irgendeiner einer anderen posterin vergleichen.

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Re: ist ja alles schön und gut, flo

Antwort von flo03 am 08.01.2011, 16:07 Uhr

Das ist richtig. Aber es ist immer leicht gesagt, dass jeder das sehen muß, wenn was krumm läuft. Man sieht, dass es nicht immer so ist. Sei froh, dass es dir gut geht. Nicht jeder hat das Glück.

LG

Claudia

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Re: ist ja alles schön und gut, flo

Antwort von claudi700 am 08.01.2011, 16:26 Uhr

es sagt eben niemand, dass man dinge, die nicht richtig laufen, per telepathie erkennen kann. es stehen genügend postings in dem thread, die genau das gegenteil erkennen lassen.....

wer sagt, dass es mir gut geht? mir gehts mit sicherheit nicht schlecht, aber warum interpretierst du immer so viel rein, wo nichts zu interpretieren ist? schlimm!

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Re: ist ja alles schön und gut, flo

Antwort von Leena am 08.01.2011, 16:48 Uhr

Na ja, aber wenn man mal die Grundaussage nimmt, dass viele Männer so aufgewachsen sind, dass Muttern immer funktioniert und alles im Griff hat und erledigt, egal, wie's ihr gerade geht, und sie deshalb eben nicht von sich aus auf den Gedanken kommen, ihrer eigenen Frau im Krankheitsfall mal Hilfe anzubieten und ihr Dinge komplett abzunehmen, bzw. dass viele Frauen mit einem Mutterbild aufgewachsen sind, wonach eine "gute Mutter" eben immer alles macht und funktioniert und sie deshalb diese Erwartungshaltung auch an sich selbst haben - ich denken, mit diesem Grundgedanken hat flo schon nicht unrecht.

Im übrigen denke ich auch, frau muss kommunizieren, wenn sie von ihrem Partner Hilfe / Entlastung will, den der kann es schließlich nicht riechen - bzw. nicht riechen, was sie konkret von ihm erwarten, Frauen können nämlich auch schrecklich kompliziert sein...

Ich bin jedenfalls mit einer Mutter aufgewachsen, die der Meinung war, eine "gute Mutter" müsse jederzeit 100% sich um ihre Kinder kümmern, egal, wie es ihr selbst gehe, eine "gute Mutter" dürfe vor ihren Kindern keine Schwäche zeigen, eine "gute Mutter" müsse immer durchhalten etc. pp.

Ehrlich gesagt, ich fand das auch zum Kotzen!

Wobei bei meiner Mutter noch dazu kommt, dass sie ihr Opfer immer so schön betont. *ggrrr* "Ich wollte ja eigentlich - aber es ging ja nicht - die Kinder müssen ja immer vorgehen!" Oder entsprechend - "ach, mir ist das ja alles viel zu viel, mir geht's ja gar nicht gut!"

Ich habe jetzt ein paar Mal als Reaktion auf ihr "mir geht's nicht gut, mir ist das zu viel!" die Konsequenz gezogen, ihr Dinge abzunehmen und für sie zu erledigen. Mit dem Erfolg - meine Mutter war beleidigt. "Ihr traut mir ja gar nichts mehr zu, ich mach euch alles nicht gut genug,.." Juchhu.

Meine Mutter jammert also, dass sie Entlastung braucht, aber wenn man sie entlastet, ist das komplett verkehrt, denn sie will keine Entlastung, sie will nur gesagt bekommen, wie toll sie es macht und wie selbstlos sie sich immer aufopfert.

Kein Wunder, dass mein Vater es schon lange aufgegeben hat, ihr Hilfe anzubieten, wenn sie jammert.

In manchen Menschen stecken schon komische Mechanismen... :-(

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Re: ist ja alles schön und gut, flo

Antwort von claudi700 am 08.01.2011, 16:53 Uhr

das stimmt ja auch, aber wie ich schon schrieb: dann muss man klare ansagen machen, per telepathie gehts nun mal nicht. nichts anderes hast du auch geschrieben.

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Re: ist ja alles schön und gut, flo

Antwort von flo03 am 10.01.2011, 13:25 Uhr

Genau Ansagen und so was sagen zu können ist eine Kunst für sich. Ich muß es noch lernen und es fällt mir schwer los zu lassen. Das geht nur mit professionelle Hilfe.

Leena deine Mama hat wohl das Problem sich gerne im Mitleid haben möchte und reagiert so. Oder sie möchte gerne im Mittelpunkt stehen. Denn jeder würde sich freuen, wenn er Hilfe bekäme. Da kann ich deinen Papa verstehen, dass er sich zurück zieht. Hat sie denn Hilfe in Punkto eines Therapeuten?

Bei mir ist es leider so, dass meine Eltern keine Gute Kindheit hatten. Kriegszeiten, Heimzeiten usw.......und deswegen so sind, wie ich jetzt bin.
Wahrscheinlich hat deine Mama ja auch ein Problem und reagiert so.

LG

Claudia

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@ flo

Antwort von Leena am 10.01.2011, 18:23 Uhr

"Bei mir ist es leider so, dass meine Eltern keine gute Kindheit hatten. Kriegszeiten, Heimzeiten usw.......und deswegen so sind, wie ich jetzt bin.
Wahrscheinlich hat deine Mama ja auch ein Problem und reagiert so."

Ja, meine Mutter ist auch ein "Kriegskind", sie hat die Flucht miterlebt und anschließend die Einquartierung etc., und sie sagt selbst manchmal, ihre Mutter hätte sich nur "richtig" um sie gekümmert, wenn sie krank gewesen wäre, das wäre immer toll gewesen, da hätte sie einfach im Bett liegen können und wäre verwöhnt worden. sonst hätte sie immer "funktionieren" müssen. Ich denke schon - Küchenpsychologie lässt grüßen, ich weiß! - dass diese Erfahrungen sie geprägt haben und sie vielleicht deshalb heute so jammert, um Aufmerksamkeit zu bekommen (und sie immer wieder Krankheiten als Druckmittel benutzt).

Wobei es ihr definitiv nicht darum geht, dass sie tatsächlich Hilfe oder Unterstützung bei irgendwelchen Dingen bekommen möchte, sondern - meinem Eindruck nach - reißt sie sich gerne alle Beine aus und möchte dafür ganz viel Bewunderung / Anerkennung.

Da ich aber eher der Typ bin, der lieber etwas hilft und im Bewundern weniger gut ist, gibt es da durchaus - äh - Reibungsverluste... :-/

Gerade letzte Woche - Kind 2 war krank, mein Mann und ich mussten aber beide arbeiten. Meine Mutter bot von sich aus an, das kranke Kind tagsüber zu übernehmen - gut, wunderbar, war ich ihr dankbar dafür. Aber als ich ihn abholte, durfte ich mir einen langen Vortrag zum Thema "eigentlich wollte ich ja mit meiner Freundin heute xy machen, und meine Freundin war so enttäuscht, dass ich abgesagt habe, aber die Kinder gehen NATÜRLICH vor, auch wenn ich ja sooo gerne mit meiner Freundin..." Damit tue ich mich dann extrem schwer, schließlich hat sie von sich aus angeboten, das kranke Kind zu hüten.

Aber meine Mutter ist mittlerweile so alt, da ändert sie sich nicht mehr, und ich ändere sie auch nicht. Und für einen Therapeuten würde sie erst recht keine Notwendigkeit sehen... (wobei ich eigentlich auch nicht die Notwendigkeit sehen würde, manche Dinge sind halt so, wie sie sind, hätte ich gedacht...)

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Re: @ flo

Antwort von flo03 am 10.01.2011, 19:00 Uhr

Mensch da könnte man wirklich Geschwister sein. Ich bin auch jemand, der gerne hilft, aber keine Leistung haben möchte. Das ist doch selbstverständlich. Und diese Art hach ich hatte eigentlich was anderes vor....habe ich auch sehr oft gehört.

Hilfe kann man sich nur holen, wenn man es wirklich auch möchte. Ich denke deine Mama hat es noch nicht begriffen, dass sie Probleme hat. Mein Dad ist genauso. Er braucht Hilfe, aber er sieht es nicht. Und durch seine Art hat er uns Kinder leider nichts gutes bei gebracht.

Meine Mama war da ganz anders. Sie war der Mensch, der die Familie gehalten hat. Egal wie sie sich gefühlt hatte. Sie hatte sogar die schlimme Erkrankungen runter gespielt (daran ist sie leider gestorben). Und so was spiegelt an einen ab. Ich bin das auch, aber ich habe langsam gelernt, dass ich nicht mehr alles kann und ich gerne Hilfe annehme. Meine Angst war immer eine Gegenleistung zu geben. Und ich muss lernen, dass es nicht immer so ist.

Bei mir ist noch einiges aufzuarbeiten. Ich hoffe aber, dass deine Mama es doch noch lernt.

LG

Claudia

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