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Geschrieben von Donald am 11.05.2012, 21:28 Uhr

Einsiedlerdasein

Hallo!

Hat hier jemand auch einen Mann, der sich selbst genug ist? Mein Mann hat sich in den letzten Jahren sehr verändert - früher war er ein echt geselliger Mensch, der gerne unter Leute gegangen ist und fleißig Freundschaften gepflegt hat.

In den letzten Jahren hat sich viel verändert: Kinder, anstrengende Arbeitszeiten, sehr viel Stress mit dem gemeinsamen Kinder - rund um unsere Arbeitszeiten und meine Studienzeiten - betreuen, sehr zeitaufwendiges kirchliches Ehrenamt - aber sonst: fast nichts mehr....

Freundschaften bestehen, weil ich sie pflege, weil ich sehr daran hänge und den Kontakt zu anderen Menschen auch brauche, es gibt keinen Elan für gemeinsame Wochenend-unternehmungen, vom gemeinsamen Weggehen ganz zu schweigen.

Irgendwie fühle ich mich wie eine 60-jährige Frau nach 40 jähriger Ehe - ja irgendwie fühle ich mich wie meine Schwiegereltern, die führen auch so ein elendlangweiliges Leben.

Ich habe das schon oft angesprochen, es ändert sich sehr kurz nur was und dann ist wieder alles wieder das Gleiche.

Ich verstehe schon, das er müde ist - das bin ich auch - aber für sein Ehrenamt hat er ja auch noch Zeit und ich habe echt Angst, komplett zu "vereinsamen" - sehr drastisch ausgedrückt. Und ich will auch nicht so leben - wenn ich ihn mit etwas "zwangsbeglücke" zieht er eine Miene wie hundert Tage Regenwetter und das macht mich wahnsinnig.

Hat jemand einen Rat für mich?

lg Donald

 
22 Antworten:

Re: "Einsiedlerdasein"

Antwort von Fredda am 11.05.2012, 21:30 Uhr

Machst du alleine was? Vielleicht KANN er grad nicht. Wir haben auch manchmal solche Phasen, jeder, was soll den neben "Kinder, anstrengende Arbeitszeiten, sehr viel Stress mit dem gemeinsamen Kinder - rund um unsere Arbeitszeiten und meine Studienzeiten - betreuen, sehr zeitaufwendiges kirchliches Ehrenamt" noch reinpassen? Ehrenamt musst du halt auch als "Freizeit" gelten lassen.

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Re: "Einsiedlerdasein"

Antwort von Donald am 11.05.2012, 21:42 Uhr

Sicher mache ich alleine bzw. mit den Kindern was (sonst würde mir wohl die Decke auf den Kopf fallen), aber wir sind eine Vierer- und keine Dreierfamilie!

Und Ehrenamt lasse ich schon als Freizeit gelten, weil ich im gleichen Ehrenamt unterwegs bin und das sehr gut verstehen und nachvollziehen kann. Aber wenn man irgendwann nur mehr über das Ehrenamt mit ihm reden kann, find sogar ich es anstrengend :-(

Und trotzdem wünsche ich mir Zeit als Familie - Zeit, die man nicht zuhause verbringt und irgendwo herumwurschtelt - kann auch mal recht schön sein, aber immer oder zumindest meistens???
Wenn ich ihm jetzt z.B.: vorschlage, dass wir am Sonntag doch Radfahren gehen könnten, würde er mich total genervt anschauen - das müsste man ewig vorher planen.

Und ich wünsche mir für ihn Freundschaften - oder wie auch immer man das unter Männern nennt - und für uns beide Freundschaften, und nicht nur solche, die bestehen, weil ich sie pflege... verstehst du, was ich meine?

Stimmt, es passt nicht mehr viel rein (aber mir geht´s zeitlich nicht viel anders als ihm) aber das was reinpasst, könnte man doch wertvoll verbringen - oder?

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Re: "Einsiedlerdasein"

Antwort von Fredda am 11.05.2012, 21:48 Uhr

:-)

Für mich heißt wertvoll zur Zeit: Zuhause. Ruhe. Lesen. Garten. Hundespaziergang. Noch mehr Ruhe. Wenn Aktivität, dann Campingwochenende, wenn Zeit ist. Ab und zu ausgewählte liebe Freunde, die zu uns kommen oder die wir besuchen, aber selten.

Für Herrn Fredda ist es: Zuhause im Garten was wegschaffen, mit den Kindern was machen, mit mir was machen. Aber nichts Geplantes, nichts Aufwendiges.

Seine Freundschaften muss er schon selber haben/pflegen/etc. - das kannst du ihm nicht andienen.

Lg
Fredda

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Re: "Einsiedlerdasein"

Antwort von Donald am 11.05.2012, 21:58 Uhr

Stimmt schon, zuhause kann auch wertvoll sein - aber auch zuhause verbringen wir die Zeit nicht wertvoll, leider :-(

Ich fühl mich einfach einsam - als Familie - und auch als Frau, aber das ist wohl ein ganz anderes Problem.
Vielleicht sollte ich mir darüber mal Gedanken machen....

Lg
Donald

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Re: "Einsiedlerdasein"

Antwort von Strudelteigteilchen am 11.05.2012, 23:29 Uhr

Zitat:
"aber das was reinpasst, könnte man doch wertvoll verbringen - oder?"

Jeder definiert "wertvoll" halt für sich anders - und seine Definition ist nicht schlechter als Deine.
Mir drängt sich der Eindruck auf, daß Du seine Definition abwertest.

Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Du die Perspektive änderst. Von "Du sollst xxxxx tun!" in "Ich wünsche mir von Dir xxxx!" Das erlaubt ihm, seine Prioritäten so stehen zu lassen - aber Dir zuliebe auch mal etwas anderes zuzulassen.

Mich kann man mit solchen Rama-Aktivitäten auch jagen, das ist einfach nicht meins. Aber ich habe eine Freundin, die weiter weg wohnt und gerne mit uns sowas macht, wenn sie zu Besuch ist - und dann bringt es mir durchaus Spaß. Sie darf nur nicht jede Woche kommen ;-).

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Das ist ein Lernprozess für beide Seiten......

Antwort von Charlie+Lola am 12.05.2012, 8:05 Uhr

Meiner und ich haben auch unterschiedliche Ansichten von einer "erfüllten" Freizeit.............man muß an der Kommunikation unterinander arbeiten und auch akzeptieren das man nicht alles zusammen machen kann und muss. Ich war immer die die mußte, weil die Meinung meines Göttergatten war "wir sind eine Familie also muß man alles zusammen machen"
Stell dir mal vor du hast 5 Kinder von 3, 6, 9, 10 und 15 Jahren und du mußt dann alles zusammen machen? Geht nicht ;-)
Es muß Freiräume geben für beide, jeder mal mit den Kindern und auch alle zusammen. Aber das muß man absprechen, äußern und planen. (also mußt Du auch für Dich wissen was Du willst und machen können, vielleicht kriegt er ja dann wieder Spass dran)

Du kannst doch zum grillen einladen (wenn er sich da rausziehen kann ist das doch o.k.) oder muß er dann auch die ganze Zeit am Tisch sitzen?
Vielleicht würde er sich doch 1 Stündchen dazu setzen und es gut finden?

Wenn du ein WE mit Radtour planen mußt weil er das so braucht dann mach das doch.............ihr habt kinder, Jobs, Ehrenamt.........da ist man nicht mehr so spontan wie mit 20.

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Danke für Deine Definition Strudelteigteilchen ....................

Antwort von Charlie+Lola am 12.05.2012, 8:06 Uhr

"Rama-Aktivitäten"............ ;-)

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ja aber...

Antwort von Butterflocke am 12.05.2012, 9:23 Uhr

diese "Rama-Aktivitäten" gehören doch zur allgemeingültigen (nach meinem Gefühl) Definition von "glücklichem Familienleben"...

Mich stresst das in Bezug auf solche Sachen auch ungemein, da ich nichts Schönes an der zwagsweisen "Wertvollverbringung" des Sonntags (zB) finde....
Ich brauche, wenn ich nicht arbeiten muss, auch mal mein schlodderiges "in den Tag hineinleben"....

Werde ich dann am Montag von gefühlten 50 Kollegen gefragt, was wir denn mit Kindern "bei DEM schönen Wetter" am Wochenende "Wertvolles" unternommen haben....
Selbstverständlich waren die vorbildlichen Eltern bereits um 9.00 auf dem Weg zum Ausflugsziel, Picknick-Korb mit korrekten Zutaten gepackt usw...
Zu der Zeit dachte ich noch nichtmal ans Aufstehen!

Aber das muss....offensichtlich....?!?
Und ja, ich bewerte mich und unser Leben automatisch durch diesen "Druck".

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Re: ja aber...

Antwort von kravallie am 12.05.2012, 9:27 Uhr

ich krieg schon die krise, wenn ich das wort "ausflüge" lese, die man "als familie" gemacht haben muß...

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ich denke spontan an gekochte Eier..........

Antwort von Charlie+Lola am 12.05.2012, 9:30 Uhr

*gg*

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Re: ja aber...

Antwort von Butterflocke am 12.05.2012, 9:35 Uhr

ich auch!!!

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Re: ich denke spontan an gekochte Eier..........

Antwort von kravallie am 12.05.2012, 9:44 Uhr

an gekochte eier????????

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Re: "Einsiedlerdasein"

Antwort von rebi am 12.05.2012, 9:47 Uhr

ich habe auch so ein Exenplar Daheim und wenn ich dann mit unserer Tochter
etwas untenehmen will, wie in die Jugendherberge von der Kirche aus,
dan kommt er nicht mit, weil er schon seid 9 jahren nicht mehr mit zur Kirche kommt, weil Ihm wohl alles zu Familiär wurde.
also wenn wir zwei dann weg fahren dann ist er plötzlich gesellig und sitz schon mal im Wohnzimmer und liest auch ein Buch, findet es schade, dass wir zwei wegfharen wollen, Wochenende ist doch Familientag, heee plötzlich !
er kommt nicht mit ins Schwimmbad er kommt nicht mit zum Jahresmarkt,
er kommt Abneds Heim schmeisst sich ims Pyama schmiert sich Brote und ab an den PC.. Wochenende genau so, essen und ab an den PC..
wenn wir vorschlagen etwas zu tun, dann fühlt er sich gerade nicht gut,
meine Tochter weinte schon oft , und sagte mir sie glaube papa hätte sie nicht Lieb..
ich sagte das meinem Mann, doch doch natürlich, aber ich will meine Rihe haben, und muss arbeiten...
Urlaub wenn er dann kein Pc hat, und wir weg sind, wandern wir zuammen aber sein Händi ständig in der Hand GPS oder so ein quatsch plaudern und so gibt es nicht..
ich habe mich damit abgefunden , aber meine Tochter leidet darunter, darum
ist jetzt ein Gespräch nötig. Meine Tochter hat bammel davor, ich sagte Ihr
wir drei müssen eine Lösung finden, damit du zufrieden wirst und Papa
weiss wie du dich fühlst, damit Er die Chanse hat sich gedanken zu machen
und wir hoffen können er ändert etwas an seinem Verhalten. Ubs sorry lamng geworden

rede mit Ihm sage Ihm was los ist..
rebi

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Bei "unseren Ausflügen" damals anno Tuck, die übrigens jeden Sonntag stattfanden

Antwort von Charlie+Lola am 12.05.2012, 9:50 Uhr

ohne Diskussion und wenn und Aber, wurden natürlich Eier gekoch, Brote geschmiert und Getränke mitgenommen.

Ich habe es gehasst als Kind, jeden Sonntag Terror mit Oma und Opa im Auto und erst mal 2 1/2 Stunden auf die Autobahn damit man was sieht von der Welt.

Für Urlaube gabs zu den Broten und Eiern noch Kartoffelsalat und Frikadellen. Klassisch halt..........

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Re: ja aber...

Antwort von Strudelteigteilchen am 12.05.2012, 9:56 Uhr

Zitat:
"Und ja, ich bewerte mich und unser Leben automatisch durch diesen "Druck"."

Das ist aber schade. DA würde ich dran arbeiten. Nicht an den Rama-Aktivitäten.

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Re: ja aber...

Antwort von Butterflocke am 12.05.2012, 9:59 Uhr

ich weiß ich weiß....in der Theorie...
In der Praxis hab ich ein schlechtes Gewissen, dass ich RA nicht mag und (viel zu?) selten unternehme.....

Aber gut zu wissen, dass es nicht nur mir so geht!!!

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"Rama" nervt....

Antwort von SkyWalker81 am 12.05.2012, 11:19 Uhr

Hier auch: diese Zwangsausflüge, weil ja so super Wetter war...supernerv.
Da lieg ich lieber faul im Garten;
Und Indoorspielplätze oder Hallenbad bei miesem Wetter am WE:
was bitte ist daran toll ?Alles überfüllt, Lärm, andere genvervte Eltern, neeee.
Klar ab und an ein Radausflug oder mal an den See macht schon Spass.
Aber doch nicht ständig, bloss weil alle anderen ja so super aktiv sind.

Juckt mich nicht die Bohne.
Gesellig bin ich auch, aber heutzutage hat man doch, sowieso mit Kindern und Job und evtl. noch Vereinen "unweigerlich" genug Kontakte und Aktivitäten.
Da ist mir dann das wenige "daheim wurschteln" und einfach mal rumgammeln "heilig".

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Hartgekochte Eier

Antwort von Leena am 12.05.2012, 11:25 Uhr

...die Eier früher beim Picknick auf den Ausflügen kenne ich auch noch... *grins*

Es war richtig legendär, wenn dann mein Großvater, der eine ausgesprochene Abneigung gegen Schmutz und Krümel etc. hatte, sein hartgekochtes Ei immer am Stück in den Mund steckte, damit er auf gar keinen Fall mit dem Eigelb bekrümeln könnte - und war dann eine ganze Weile ganz still und hat vor sich hingegessen... hach ja, verdammt lang her - aber ich als Kind war schwer davon beeindruckt. ;-)

Heute bin ich allerdings definitiv kein Freund von solchen Rama-Ausflügen, mache sowas ausgesprochen gar nicht gerne, jedenfalls grundsätzlich, und bin zufrieden, wenn ich mich einen Tag die Woche wenigstens ein bisschen irgendwo in eine Ecke verkrümeln kann und ein bisschen Ruhe habe. Umso dankbar bin ich dafür, dass meine Eltern (vor allem mein Vater) ausgesprochen gerne solche Unternehmungen mit den Enkelchen macht, im Normalfall wenigstens zweimal im Monat - und ich habe dann einen halben Tag frei und nur 1 - 2 Kinder hier...

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Re: "Einsiedlerdasein"

Antwort von Ebba am 12.05.2012, 13:38 Uhr

Ich kann nachvollziehen, was du meinst. Aber, dein Mann ist , wie er ist und hat aus Gründen, die du vielleicht nicht nachvollziehen kannst oder willst keine Power für häufige Familienaktivitäten. Aber er ist sonst für dich da, ihr führt Gespräche und engagiert euch für die gleichen Dinge. Familienzeit zu viert habt ihr bestimmt auch beim gemeinsamen Essen, TV gucken oder spielt mal ein Gesellschaftsspiel.
Für deine sozialen Aussenkontakte ist dein Mann IMHO nicht verantwortlich, auch wenn es vielleicht mit einem Mann, der extrovertiert ist und dafür sorgt, einfacher ist (oder auch nicht). Den Hintern hochkriegen musst du, wenn ich das mal so sagen darf :-).
Wenn du dich einsam fühlst, dann such dir Aktivitäten die dir Freude machen. Dabei lernst du dann vielleicht nette Menschen kennen und es ergeben sich Bekanntschaften. Mindestens aber hast Du, zB während eines Sportkurses, Fotokurses oder sonst was bei der VHS Konakt zu Menschen mit ähnlichen Interessen oder du aktivierst ein paar alte Bekanntschaften durch eine Einladung zum Kaffee und baust das weiter aus. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die meisten Menschen freuen, wenn jmd. auf sie zu geht und das keineswegs als lästig empfinden. Die meisten sind erstmal offen, was sich daraus ergibt zeigt sich.
Eine Freundin von mir, deren Mann schon seit Jahren beruflich sehr engagiert und dadurch eingespannt ist, hat das zur Perfektion entwickelt. Lernt sie irgendwo Menschen kennen, die sie zunächst sympathisch findet, dann ladt sie die zum Kaffee ein. Manchmal ergibt sich darauf eine nette Bekanntschaft, manchmal wars das. Mit einer Bekannten hat sie einen Kegelclub gegründet und dann sie sie losgezogen und haben nette Frauen angeprochen ob sie Lust hätten mitzumachen. Sie hat Inzwischen einen großen und aktiven Bekanntenkreis. Einsam ist sie bestimmt nicht. Nur ich fehle ihr natürlich ;-)
Das liegt nicht jedem, aber als grobe Marschrichtung kann man sich das schon mal vornehmen. Muss ja nicht der Kaffee zu Hause sein. Ein Kinobesuch und anschließend noch ein Bier bei dir oder in einer Kneipe oder sonst ähnliches gehen bestimmt auch.

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Re: "Einsiedlerdasein"

Antwort von RR am 12.05.2012, 19:32 Uhr

Hallo
wir treffen Freunde zzt. auch nicht allzuoft was aber auch daran liegt dass wir selbstständig sind u. unter der Woche keine Zeit haben, Samstags dann auch oft arbeiten müssen u. meine Freundin z. B. hat einen Job im Altenheim, die muss oft auch Sonntags hin.... Andere Freunde haben auch Kinder u. oft mit ihnen was anderes vor....

Allerdings kann ich dich verstehen mit Unternehmungen, auch wenn viele hier schreiben sie "gammeln" gerne mal auf dem Sofa o. im Garten sonntags. Meinem Mann würde das auch genügen - aber: er kommt täglich raus - ich nicht - selbst wenn ich arbeite bin ich "zu hause" da möchte ich Sonntag was anderes sehen - muss nicht für den ganzen Tag sein - aber mal 1-2 h Radfahren, spazieren gehen, eine Burg ansehen, zu einem Tierpark gehen, auf den Bolzplatz, Drachen steigen lassen, zur Kirmes, zum See..... all das sind Dinge die doch auch den Unterschied zwischen Werktag u. WE zeigen. Wir schlafen auch erst mal aus u. dann machen wir Mittagessen (im Sommer auch gerne im Garten), danach wird sich nochmal 1 h auf die Couch/in den Liegestuhl gesetzt u. so um 15 h gehts bisschen weg. Spät. 18/19 h sind wir wieder zu hause.

Und wegen der "Rama-Aktivitäten" - was glaubt ihr an was sich Kinder (o. auch ihr selbst wenn ihr mal älter seid u. vielleicht nicht mehr so raus könnt) später einmal gerne erinnern? Ans immer nur daheim auf dem Sofa gammeln sonntags? Daheim im Garten sitzen? Wohl kaum.....

Daher finde ich es schon wichtig - solange die Kinder Interesse dran haben - etwas als Familie zusammen zu unternehmen. Unser Sohn (8) liebt es unterwegs zu "picknicken" - das muss nichts großes sein, ein Apfel u. was zu trinken auf der Bank im Wald sind 100x interessanter als daheim auf der Couch!

Daher würde ich an Donalds Stelle auch darauf hinarbeiten, dass schon mal wenigsten 2 h am WE "mit der Familie" etwas anderes als "zu hause rumwurschteln" gemacht wird! Da bleibt noch Zeit genug zum gammeln, fürs Ehrenamt etc......

viele Grüße

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Re: Naja, da muss man wohl realistisch sein...

Antwort von Bonniebee am 12.05.2012, 20:38 Uhr

Ich glaube, Du musst realistisch sein: Sieh Dir ohne Illusionen an, was Du von Deinem Mann erwarten kannst, und was Du von ihm nicht erwarten kannst. Bei vielen Menschen zeigt sich die Persönlichkeit und die echte Veranlagung ja erst im Laufe der Jahre deutlicher. Wenn man jung und frisch verliebt ist, sieht man das alles (auch bei sich selbst) noch nicht so genau, da sind meist Beide noch spontan und unternehmungslustig. Da kennen beide Partner auch ihre individuelle Veranlagung und ihre Bedürfnisse noch nicht so genau, das entwickelt sich halt.

Bei Euch entwickelt es sich in unterschiedliche Richtungen - er wird gesetzter, Du bist weiterhin unternehmungsfreudig. Das kann man auch durch Appelle und Gespräche nicht ändern - die haben allenfalls kurzzeitig Erfolg, wie Du schon ausprobiert hast. Das muss aber nicht heißen, dass man sich trennen sollte. Es heißt bloß, dass man pragmatisch werden muss: Da Du Deinen Männe nicht grundlegend verändern kannst, musst Du halt mehr Dein eigenes Ding machen. Diese Erfahrung machen viele Frauen. Das eigene Glück hängt halt nicht nur vom Partner ab, sondern davon, was man SELBST aus seinem Leben macht. Vielleicht stellst Du momentan Deine Zufriedenheit zu sehr auf Deine Vorstellungen von Familie ab?

Bei Freunden von uns ist es auch so, dass die Frau die Unternehmungslustige ist, und der Mann der Bequeme, oft Müde, Geschaffte. Sie hatten ein bis zwei Jahre eine schwere Ehekrise deshalb. Sie haben sich aber zusammengerauft. Nun verreist die Frau oft alleine übers Wochenende, besucht dabei Verwandte, Bekannte oder Freundinnen, geht auch sonst viel mit Freundinnen weg, unternimmt alles, was ihr wichtig ist. Die Kinderbetreuung übernimmt dann der Mann oder auch mal die Großeltern. Sie hat sich außerdem beruflich weiter entwickelt, was sie ebenfalls viel zufriedener gemacht hat. Sie macht halt ihr eigenes Ding, liebt ihren Mann aber trotzdem noch und umgekehrt.

Klar wäre es schöner, Dein Mann hätte mehr Familiensinn und wäre unternehmungslustiger. Es ist aber eben anders. Ich glaube, wenn Eure Beziehung eine Zukunft haben soll UND Du zugleich zufriedener werden möchtest, musst Du Dich von manchen Wünschen an Deinen Mann, die er langfristig so nicht erfüllen wird, verabschieden. Das ist nicht schön, geht aber auch. Baue Deine Hobbys, Deinen Freundeskreis und vielleicht auch Deinen Beruf (oder die Rückkehr in den Beruf) mehr aus. Sitze nicht nur trübe zu Hause herum und warte darauf, dass Dein Mann Dich glücklich macht.

LG

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Re: Naja, da muss man wohl realistisch sein...

Antwort von Donald am 13.05.2012, 14:07 Uhr

Danke für Eure zahlreichen Antworten!

Es ist mir schon klar, dass sein zeitlicher Rahmen sehr eingeschränkt ist und ich glaube auch nicht, dass ich ihn überfordere.
Vielleicht lege ich auch nur soviel Wert auf diese "Rama-Aktivitäten" weil ich an meine Kindheit keine solchen Erinnerungen habe, wir haben nie etwas gemacht (meine Eltern haben eine Landwirtschaft), keine Ausflüge, keinen Urlaub - und ja, ich habe das damals schrecklich empfunden und tue es jetzt noch.
Daher will ich nicht, dass unsere Mädels es genauso haben.
Wobei ich natürlich auch nicht jeden Tag was unternehmen möchte, dass kann ich schon wegen dem Lernen nicht, aber immer zuhause sein, ist halt auf Dauer auch langweilig.

Ich werde jetzt einfach versuchen, einen besseren Mittelweg zu finden, der uns allen vier gut tut. Mehr allein mit den Mäusen unternehmen aber auch schauen, dass noch was zu viert zustande kommt (die Mädels wollen Papa natürlich auch mithaben).

Freundschaften pflege ich ja sowieso, nur will man bei "ganzen" Familien nicht immer wie das fünfte Rad am Wagen mit machen, wenn die gemeinsam was unternehmen...

Danke nochmal für Eure Antworten - einiges war sehr interessant.

lg Donald

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