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Geschrieben von Kolkrabe am 01.07.2010, 9:41 Uhr

Akzeptanz des Nachwuchses aus früherer Beziehung...

Hallo,

ich habe heute mal aus aktuellem Anlass einige Fragen...

Mir fällt es zurzeit schwer den pubertären Nachwuchs aus der vorangegangenen Beziehung meines Partners zu akjzeptieren, viel mehr mit ihm zurecht zu kommen.
(Akzeptiert habe ich ihn ja)

Es würde sicherlich den Rahmen sprengen, würde ich hier Details nennen. Fakt ist dass ich teilweise verstehen kann wieso er so ist.
Er wurde eben immer nur wie ein Kumpel behandelt, der aus einem schlechten Gewissen heraus und aus Unwissenheit viele Freiheiten hatte. (Noch vor dem Kiga ein TV-Gerät im Zimmer, der dann als Einschlafhilfe lief - nur als Beispiel)
(Und wer sich erinnert - sein Vater hat mir das Leben ja mit WoW schwer gemacht)

Ich habe jetzt einfach Angst dass mein Gegensteuern irgendwann zu Lasten unserer Beziehung geht.
Denn wer wird nicht zum Löwen wenn es um den eigenen Nachwuchs geht?
Ich habe ja auch schon erreicht dass sich mein Partner mit seiner Ex abspricht. Hatten die beiden zuvor nämlich nicht, und das führte dazu dass der Kleine wissentlich die Eltern gegeneinander ausspielen konnte.
Ebenso konnte ich meinen Partner davon überzeugen nicht mehr schlecht vor dem Kleinen über seine Mutter zu sprechen, auch nicht aus verletztem Stolz. (Egal was er von ihr mittlerweile hält)

Und ansonsten verbietet mir kein Zwölfjähriger während des gemeinsamen Essen den Mund, auch nicht aus "Spaß".
Das brachte ihm eine Schelte meinerseits ein, aber so wirklich versteht er das nicht. Mama und Papa fanden das doch auch immer cool?
Aber Mama beschwert sich mittlerweile (wächst ihr über den Kopf) und Papa sieht bei uns dass es auch anders geht.

Allerdings ist der Kleine nicht so oft da, was schon an der Entfernung liegt. ( 2 1/2 Std. Zugfahrt).

Mittlerweile wird er mir gegenüber manchmal feindselig.
Ich möchte nicht dass er einen eigenen Fernseher ins Zimmer bekommt; er "darf" bei mir keine Horrorfilme sehen, nicht bis in die Puppen am PC hocken etc. pp.
(Alles mit Absprache und Rückendeckung meines Partners)

Aber so langsam leidet mein Partner, das merke ich. Und ich will ihm nicht das Gefühl geben dass er sich irgendwann entscheiden muss.
Kinder gehen doch immer vor.
Aber wenn ich seinen Sohn als Familienmitglied behandeln soll dann muss ich ihn doch auch wie meine Kinder behandeln. Und meine Kinder sollen und müssen sich eben an diverse Regeln halten, und die dürfen eben nicht morgens aufstehen und den Fernseher anmachen.
Und der Fernseher läuft eben auch nicht mittags wenn meine KInder da sind.
Es gibt gemeinsame Mahlzeiten, und jeder muss etwas zum gemeinsamen Leben beitragen.
Ebenso muss er sich nun fügen und um 22.00h ins Bett gehen (und nicht mehr wie vorher bis teilweise halb eins wach bleiben und bei uns Erwachsenen im Wohnzimmer hocken)

Das ist für mich wirklich schwierig. Wie kann ich unseren Patchworkhaufen managen ohne jedesmal das Gefühl zu haben ich würde gegen den Jungen und seinen Vater arbeiten?
Denn immerhin finde ich an seiner "alten" Erziehungsmethode nichts was ich meinen Kinder angedeihen lassen möchte. Aber vielleicht bin ich da zu engstirnig?
Mein Partner stimmt mir ja zu und versteht meine Erziehungsmethode als die "bessere".

Da der Kleine aber immer rebellischer wird frage ich mich: Wie lange noch?

Gruß

K.

 
24 Antworten:

Re: Akzeptanz des Nachwuchses aus früherer Beziehung...

Antwort von le1973 am 01.07.2010, 10:10 Uhr

Ich kenne diese Konstellation des Lebens nicht, kann also nur in der Theorie, die ja bekanntlich oftmals einfacher ist, sprechen.

Aber sinnvoll erscheint mir, dass Dein Partner sich mit der Mutter des Jungen diesbezüglich abstimmt. Sie sollten zum Wohle des Kindes in die gleiche Richtung mit ihrer Erziehung tendieren. Klar , der kleine Kerl rebelliert. Ihm muss von beiden Elternteilen aufgezeigt werden, dass es klare Regeln gibt. Ansonsten werdet ihr beide (Du und Dein Partner) zum Spielball.
Und ich sehe das auch nicht so, wie manche Elternteile, die ihren Kindern eintrichtern, wenn Du bei dem anderen Elternteil bist, hat dir der neue Lebensgefährte/die neue Lebensgefährtin gar nichts zu sagen. Ich stelle mir dann vor, wie es mir gehen würde in solcher Situation. Theoretisch: Der Junge darf zu Hause mit Straßenschuhen auf der Couch rumhopsen. Das heißt noch lange nicht, dass er das bei mir darf. Und das werde ich ihm sehr wohl sagen.

Aber wie gesagt, theoretisch ist vieles einfacher. Ich bin gespannt, was Dir die anderen raten, die aus eigenen Erfahrungen berichten können.

Alles Gute.
Diana

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Re: Akzeptanz des Nachwuchses aus früherer Beziehung...

Antwort von Nurit am 01.07.2010, 10:26 Uhr

Mein Mann hat 3 Kinder aus seiner geschiedenen Ehe, von denen eins bei uns wohnt.
Die anderen beiden besuchen uns 14tägig und in den Ferien.
Natürlich gibt es bei den Kindern zu Hause andere Regeln als bei uns; aber ich maße mir schon lange nicht mehr an zu beurteilen, welche Regeln falsch und welche richtig sind. Ändern könnte ich die Kinder im Ernstfall in der kurzen Zeit eh nicht. Lass Dein Gegensteuern: das ist nicht Deine Aufgabe! Ich habe den Eindruck, dass Du versuchst, die bessere Mutter zu sein. Du bist sicher auch nicht perfekt und für den Sohn Deines Mannes ist schnell klar, dass hier nicht um ihn geht, sondern darum, besser als die Ex zu sein(das lese ich in jeder zweiten Zeile von Dir).
Klar; mir hat keiner beim Essen den Mund zu verbieten, das würde ich schon sagen, aber das ist dann auch schon alles.
Wenn mein Mann meint, Sachen zu erlauben, die ich nicht erlauben würde ist das inzwischen auch ok, denn er ist der Vater und hat das Sorgerecht.
Ich will und werde da nicht reinpfuschen. Ich traue meinem Mann so viel Verantwortung zu, dass er weiß, was gut für seine Kinder ist.

Du schreibst einerseits, dass der Junge in der Pubertät ist und andererseits betitelst Du ihn als *der Kleine*.
Das ist für mich auch schon ein Widerspruch. Wahrscheinlich solltest Du ihn nicht als kleinen Jungen behandeln und verstehen, dass pubertierende Kinder schwierig sind und sehr feine Antennen dafür haben, wenn sie bloß geduldet werden und unter dem Deckmäntelchen der angeblich nachzuholenden Erziehung reglementiert werden.
Der Junge ist nicht einmal oft bei Euch; kannst Du Dich da nicht zurücknehmen?

LG,Kathrin

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Re: Akzeptanz des Nachwuchses aus früherer Beziehung...

Antwort von Suka73 am 01.07.2010, 10:42 Uhr

Es tut mir leid, das sagen zu müssen: Aber wenn Du das Gefühl hast, die von Dir (in meinen Augen durchaus sinnvollen und nachvollziehbaren) geschaffenen Erziehungsmethoden vor dem Partner rechtfertigen zu müssen und er hierbei nicht hinter oder vor Dir steht, dann finde ich, hast nicht Du ein Problem sondern Dein Partner.

MIt 12 Jahren bis 22 Uhr auf bleiben - hallo.. im Haus ist bei uns bei den 11-jährigen (fast 12 Jahre alt) spätestens um 21 Uhr Feierabend, da liegen die im Bett,ohne Buch und ohne Licht! Einer von beiden hat einen TV aufm Zimmer, der nach 20 Uhr nicht mehr laufen darf. Das wars auch schon an Freiheiten. Ansonsten finde ich das, was Du eingeführt hast, durchaus ok und überhaupt nicht verwerflich oder in dem Sinne "schlimm", dass ich Angst haben müßte, mein Partner leidet darunter. Warum LEIDET der Partner?! Warum sieht er es nicht genauso wie Du?!

Und es ist klar, dass der Junge sich erstmal gegen Dich auflehnt aber ich denke (wenn nicht jetzt, dann in ein paar Jahren), er wird schon noch auf den Trichter kommen, dass das Leben, was er jetzt bei Dir als Stiefmutter führt, wesentlich besser ist als das, was er vorher geführt hat.

LG Sue

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Re: bis 22 Uhr?

Antwort von Nurit am 01.07.2010, 10:48 Uhr

Wieso soll en 12 jähriges Kind nicht am Wochenende bis 22 Uhr aufbleiben dürfen? Es geht doch hier nur um Wochenenden, oder?

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Re: bis 22 Uhr?

Antwort von Suka73 am 01.07.2010, 10:56 Uhr

ich dachte, es geht um Schlafenszeiten unter der Woche????? Oder hab ich da jetzt was falsch gelesen?!
Am Wochenende, klar. Da habe ich soga rmit meinem Sechsjährigen die Vereinbarung, dass er an einem Tag (also Freitag oder Samstag) so lange aufbleiben darf, bis ihm die Augen zufallen.

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@ Nurit

Antwort von Xusal am 01.07.2010, 11:38 Uhr

Finde auch, man sollte sich da nicht zu sehr einmischen, aber wenn ich das richtig verstanden habe, haben die Beiden ja auch gemeinsame Kinder. Und da ist es doch wirklich schwierig klar zu machen, warum der eine das darf, nur weil er eine andere Mama hat, und die Halbgeschwister müssen spuren und sich an Regeln halten.

Kann mir vorstellen, daß das dann eher in einer Katastrophe endet.
Ich denke es ist gut, wenn es für die Zeit, die der Junge im Haushalt ist, die gleichen Regeln wie auch für die anderen Kinder gibt. Man sollte sicherlich nur nicht versuchen, das Kind vollkommen umzuerziehen, aber das macht sie ja nicht.

Und ich finde gar nicht, daß sie versucht besser als die Ex zu sein. Ist doch ganz natürlich, daß man seinen Erziehungsstil besser als den anderer findet, egal ob ex oder nicht :-)

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Re: Patchwork...

Antwort von vera1970 am 01.07.2010, 12:21 Uhr

... finde ich persönlich auch anstrengend, ich habe einen Sohn, mein Partner vier! Von daher haben wir alle 14 Tage dann fünf Jungs im Alter von 6 bis fast 15 Jahren um uns.

Prinzipiell gelten bei uns "unsere" Regeln, manche sind konform mit den Mama-Regeln, manche nicht.

Anfänglich wollten gerade die Kleinen ihre Köpfe durchsetzen, indem sie sich auflehnten und motzten, weil es bei Mama anders läuft. Aber bei insgesamt 7 Personen in einer Dreizimmerwohnung (hat immer was von Jugendherberge *räusper*) müssen manche Dinge eben anders geregelt werden und da wird auch nicht diskutiert.

Die Erklärung, bei uns gelten die Vera-Papa-Regeln und "Zuhause" die Mama-Regeln, wurde mehr oder weniger geschluckt und bis auf kleinere Dinge läuft es wirklich gut.

Der Papa hat damals auch ganz klar mitgeteilt, dass auch ich hier das Sagen habe, was auch gleich akzeptiert wurde.

Ich sehe es auch so, dass mein Partner das Recht hat, meinem Sohn ebenfalls sagen zu können (müssen), wenn etwas nicht in Ordnung ist.

Bei uns wird nicht laut gesprochen, wir erklären, warum und weshalb manche Dinge so sind, wie sie sind - und das kommt bei den Kindern gut an, selbst wenn es von mir kommt.

Ich vermittele den Jungs meines Partners, dass ich sie 100%ig respektiere, dass ich aber ebenfalls einen gewissen Respekt erwarte. Und das funktioniert. Ich mag die Kerle wirklich gern, wir haben ein liebevolles Verhältnis. Ich denke, der Ton macht halt auch die Musik...

Und - bei uns wird auch niemand bevorzugt, ich bevorzuge meinen Sohn nicht, die Jungs aber ebenso wenig. Keiner soll das Gefühl bekommen, dass irgendwer hintenansteht bzw. besser behandelt wird.

Aber ich denke, das funktioniert wirklich nur so, weil mein Partner und ich an einem Strang ziehen. Wir fallen uns nicht gegenseitig in den Rücken. Sollte einmal einer von uns eine Entscheidung getroffen haben, die der andere so nicht gut findet, wird das unter vier Augen geklärt, aber nicht vor den Kindern...

Es ist sauanstrengend, keine Frage.

Ach ja - bei uns gibt es das auch nicht, dass "schlecht" über die Exen gesprochen wird. Die Kleinen erzählen immer einmal, dass die Mama schlecht vom Papa spricht ("euer Arschloch-Papa" und solche Dinge). Manchmal fällt mir wirklich die Kinnlade runter, wenn ich das höre. Aber das kommentieren wir nicht. Wir reden dann auch nicht über die Mama. Das machen wir nicht, das finde ich superscheiße! Es gibt immer Dinge, die man am Ex / an der Ex Mist findet, gerade im Hinblick auf die Erziehung, aber deswegen wird das nicht vor den Kindern ausgebreitet. Das ist für uns ein NoGo. Auch wenn es mir manchmal unter den Nägeln brennt, ganz ehrlich!

Aber trotzdem, die Kinder machen sich im Laufe der Jahre ihr eigenes Bild, da muss man nicht noch Feuer schüren. Ich finde es nur schlimm, dass sich manche Eltern aus verletztem Stolz oder was weiß ich, auf solch ein Niveau begeben. Früher oder später wird sich das m. E. "rächen".

Und selbst wenn nicht, kann man zumindest sich noch selbst im Spiegel anschauen!

LG
Vera

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Besser als die Ex?!

Antwort von Kolkrabe am 01.07.2010, 12:24 Uhr

Natürlich bin ich besser als die Ex. Sonst wäre sie ja nicht die EX...

Aber mal ganz ernsthaft - ich bin eine andere Persönlichkeit als die Ex.
Und ich bin nicht besser, ich bin anders. Aber ja, meine Werte/mein Erziehungsstil und das, was ich versuche zu vermitteln halte ich für besser (anders?). Sonst würde ich meinen Kindern ja auch einen Fernseher ins Zimmer stellen und sie mit 9 Jahren SAW sehen lassen.

Wer richtig gelesen hat, hat ja sehr wohl verstanden dass ich meinen Partner dazu bewegen konnte eben NICHT mehr schlecht über die Ex zu reden, im Gegenteil, und auch dazu bewegt habe sich mit IHR abzusprechen was Erzeihung etc. anbelangt.
Denn sie sagt selber dass das, was BEIDE in der Erziehung versäumt haben, sich nun rächt.

Grundsätzlich halte ich mich raus.
ABER: In unserem Haushalt leben drei weitere Kinder (unser gemeinsames und meine beiden Großen). und da kann ich ihm nun mal nicht immer Extrawürste braten. Die bekam er bisher mehr als genug.
Und ich schicke ihn ja auch alleine mit seinem Vater los. Kino, schwimmen, Familie etc. Einfach, damit beide Zeit miteinander verbringen ohne dass ich oder die anderen Kids dazwischen funken.

Ich nenne ihn "den Kleinen" da ich einfach weder Vornamen noch Buchstaben nutzen möchte.
Und noch ist er klein.

Ich reglementiere ihn ja nicht, und schon gar nicht vor den anderen.
Das habe ich bisher (leider) nur meinem Partner überlassen. Das führte dazu dass er mir gegenüber immer respektloser wird/ wurde.

ABER: es ist nunmal nicht machbar dass er z.B. ständig etwas anderes zu essen bekommt, dass ich doppelt koche, dass bestimmte (besondere/ teurere) Getränke und Lebensmittel gekauft werden.
Und meinen Kindern muss ich das Sparen beibringen? Beibringen dass man das essen muss was auf den Tisch kommt (wobei wir Absprachen treffen was gekocht wird, dort wird auch er einbezogen)

Länger wach bleiben? Er bleibt täglich so lange wach, wenn er im Urlaub/ Ferien mehrere Wochen da ist.
Ab und an auch mal länger, aber da mische ich mich nicht ein. Ich schicke ihn nicht ins Bett, steht mir nicht zu.

Nur: wie einen GAST soll ich ihn nicht betiteln, da er zur Familie gehört.
Behandel ich ihn als familienzugehörig, soll ich ihn als Gast behandeln?!

Ach ja, und vielleicht auch noch wichtig: die letzten zwei Jahre konnte er bei uns tun und lassen was er wollte. Mein Partner hat sich alles gefallen lassen. ( Er stand dann auch schon vor dem Papa, hat den Gürtel aus der Hose gezogen, zur Schalufe gelegt und auf seine Hand geschlagen, während er seinem Vater Prügel angedroht hat)

Und immer wenn er dann nach Hause kam, hatte er dort Probleme sich wieder den Regeln der Mutter unterzuordnen. Es kamen dann regelmäßig Anrufe bei denen sie oder der Sohn geheult haben weil es wieder Streit gab.
Seit der Kleine mehr Regeln hat klappt es auch Zuhause besser.
Und der Kleine akzeptiert ja im Grunde die Regeln auch, weil es insgesamt besser mit seinem Vater läuft (und das sagt er auch).
ABER - er wird mir gegenüber immr agressiver, patziger, unfreundlicher. Ich werde hier zum "Buhmann", auch wenn ich im Grunde nicht viel sage/reglementiere.

Und nein, er wird nicht "geduldet". Er fühlt sich hier sehr wohl. Und das sagt er auch.

Ich stecke nur in einer Zwickmühle.

Denn - wenn meine Kinder sein Verhalten nachmachen, dann verstehen sie nicht wieso sie es nicht dürfen - er aber schon...
Und je mehr ich ihm etwas sage, desto schwieriger wird die Situation hier.

Schwierig, schwierig.

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Re: Gib die Erziehungsverantwortung an Deinen Partner zurück!

Antwort von Bonniebee am 01.07.2010, 12:27 Uhr

...sondern sein Vater: Es kann nicht angehen, dass er sich für die Erziehung null interessiert und aus Bequemlichkeit bei seinem Sohn alles einfach laufen lässt. Und dass Du dann die Böse bist, die ein Normalmaß an Familienregeln durchsetzen muss.

Da Vater und Mutter des Jungen ihrer Verantwortung offenbar kaum nachkommen, ist es klar, dass der Junge einen Groll auf Dich hat, wenn Du hier Dein Ding allein und ohne Rückhalt durchziehst. Stünden alle hinter einem vernünftigen Konzept für den Alltag und zögen am selben Strang, hättest Du für den Jungen auch nicht die Sündenbock-Rolle.

Ich finde es schwach, dass Dein Partner sich nicht adäquat um seinen Sohn kümmert, sondern dass DU ihn noch davon überzeugen musst, was richtig ist und was nicht. Dass er Dir hier "zustimmt" reicht nicht, denn Worte kosten nichts. Interessant wären Taten. Endlich Erziehungsverantwortung zu übernehmen (und auch seine Ex mal in den Ar... zu treten) wäre SEINE Aufgabe!

Ich würde an Deiner Stelle die Verantwortung für sein Kind an ihn zurückgeben: Frage ihn konkret, was er ab sofort machen wird, um das, was auch er ja als richtig erkannt hat, bei seinem Sohn zu vermitteln und durchzusetzen. ER muss hierzu immer wieder Vater-Sohn-Gespräche führen, sich immer wieder durchsetzen, den Jungen darauf verweisen, dass bei Euch zu Hause Eure Regeln gelten und dass er auf Dich zu hören hat. Wenn Du aber weiterhin allein auf weiter Flur kämpfst, wird sich das Problem verschärfen.

LG

BB

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VERA! Danke...

Antwort von Kolkrabe am 01.07.2010, 12:28 Uhr

.... Du hast Recht, es geht um Respekt.
Denn das sage ich ihm auch immer. Und dass man die anderen Menschen immer so behandeln sollte wie man selbver gerne behandelt werden möchte!

Ich bin keine keifende Furie die ihn ständig zusammen staucht. Auch ich mag den Kleinen, und auch ich werde nur beim Vornamen genannt. Ich bin keine "Stiefmutter", ich bin Papas neue Frau (bald).

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Re: Ups: Anfang sollte heißen: Nicht der Junge ist das Problem, sondern sein Vater! o.T.

Antwort von Bonniebee am 01.07.2010, 12:28 Uhr

hhh

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Re: Besser als die Ex?!

Antwort von vera1970 am 01.07.2010, 13:06 Uhr

Ich vermute mal, Du hast schon auch mal den Weg gesucht, mit ihm (also dem Sohn) unter vier Augen zu sprechen, hast ihn mal direkt angesprochen, weshalb er Dir gegenüber so eine Aggressivität an den Tag legt?

Wieso meinst Du, sieht er Dich als Buhmann? OK, Du bist weder Mama noch Papa, sondern die "Neue" des Papas, stehst von der "Rangordnung" u. U. hinten an.

Aber ich würde versuchen, ihm klar zu machen, dass Dich sein Verhalten verletzt, er Dir bitte mal konkret sagen soll, was ihn an Dir stört, damit Du mit ihm zusammen einen Weg finden kannst, das abzustellen. Würde ihm auch erklären, dass es Dich traurig macht, wenn er sich Dir gegenüber so verhält und er es bestimmt auch nicht schön fände, wenn Du ihn so behandeln würdest, wie er Dich...

Ich vergleiche jetzt mal kurz mit meinem Sohn, der wird im Herbst 11 Jahre alt und mit ihm sind solche Gespräche immer möglich. Natürlich kann er sich mit manchen Dingen noch nicht so ausdrücken, wie wir das als Erwachsene können und tun. Aber wir finden gemeinsam heraus, was der Auslöser für möglichen Unmut ist, sprechen darüber und überlegen dann, wie wir das lösen können. Er fühlt sich dadurch ernst genommen, und ich stelle klar, dass ich nicht die "Perfekte" bin, sondern halt ein großer Mensch, der auch Fehler macht.

Von daher denke ich, wäre vielleicht ein solches Gespräch auch mit dem Jungen möglich, immerhin ist er noch eine Ecke älter als meiner...

Noch eine Idee: vielleicht "sucht" er ja auch nach Grenzen, die Du ihm steckst? Wenn Du eher weniger sagst / reglementierst, nimmt er Dich u. U. nicht für voll?

Schwierig...

Oh ja - das "Kochthema" ist auch eins meiner Lieblingsthemen! Irgendeiner sitzt immer am Tisch und motzt, immer. Da kann ich die Uhr nach stellen, wirklich. Anfangs habe ich mich so geärgert über die "undankbare Brut" *achtungscherz*, aber mittlerweile gehe ich darüber weg, es wird gegessen, was auf dem Tisch steht, ich brate keine Extrawurst, kommt nicht in Frage. Es steht aber jedem frei, sich am Brotkorb zu bedienen und sich eine Stulle zu machen...

Ach ja - übrigens finde ich ebenso, dass Dein Partner in erster Linie handeln muss... Für meinen Geschmack zieht er sich da auch ein wenig zu sehr aus der Affäre.
Mein Partner machte das eine Zeitlang auch, ich war dann immer diejenige, die gemaßregelt hat, sodass ich irgendwann auch zur "Spaßbremse" geworden bin. Da steckte aber letztendlich das schlechte Gewissen des Papas dahinter, der meinte, dass die Kinder doch nur alle 14 Tage da sind und man doch nicht nur "verbieten" könne. Aber das hat sich zum Glück gelegt, denn bei so vielen Personen kann einfach nicht jeder das machen, was er will.

Nochmals LG
Vera

Nochmals LG
Vera

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Re: VERA! Danke...

Antwort von Nurit am 01.07.2010, 13:51 Uhr

Ich lebe seit 8 Jahren in dieser Patchwork-Konstellation und wenn man mein erstes Posting liest, wird man feststellen, dass ich an mehreren Stellen schrieb, dass ich mir die Dinge nicht mehr reinziehe. Sprich: auch ich habe mal gedacht, dass ich Einfluss nehmen muss: auf die nicht richtigen Entscheidungen des Papas, der seine Abwesenheit im Leben der Kinder dann an den Kinderwochenenden mit hirnrissigen Aktionen kompensieren wollte (auch dieses bis-in-die-Puppen-Wachbleiben etc.).
Wir hatten regelmäßig Zoff deswegen, denn meine gleichaltrige Tochter soll nicht unkontrolliert vor der Glotze sitzen. Komischerweise hat es ganz anders geklappt, als ich es dann eskalieren lies: ich habe nichts mehr gesagt (schont die Nerven) und damit ihm die Verantwortung, die er ja da facto auch hat, wieder zugespielt.
Du musst nicht beweisen, dass Du besser bist. Ich habe das spät kapiert und mir immer Mühe gegeben, dass die Kinder bei uns eine schöne Zeit haben. Dann wurden schon aus Bock meinen sorgsam geplanten Aktionen von den Kindern boykottiert; dann habe ich es halt gelassen und fertig.
Ich lege mich grundsätzlich nicht mit Menschen an, die mich provozieren wollen. Wenn ich merke, dass mir die Kinder entgegen kommen wollen, mache ich auch nicht dicht, sondern freue mich, weil ich sie ja auch liebhabe.
Wie gesagt: eine Tochter von ihm wohnt inzwischen auf eigenen Wunsch seit über einem Jahr bei uns...Sie hat sich automatisch dann sofort an unsere Regeln gehalten, ohne großes Palaver.
Einfach ist eine Patchworkfamilie niemals..

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Re: VERA! Danke...

Antwort von le1973 am 01.07.2010, 14:32 Uhr

Ich stimme Bonniebee absolut zu.

Ich denke, für den Jungen ist die Schwierigkeit, den Spagat zwischen beiden Elternteilen zu meistern. Zu Hause scheint er mir der King zu sein und das versucht er natürlich auch bei Euch, durchtzusetzen.

Der Papa muss ganz deutlich mit seinem Sohn reden. Und er muss mit der Mutter reden. Beide Elternteile sollten - zum Wohle des Kindes - an einem Strang ziehen. Aber das wissen alle Eltern - in der Thoerie - selbst. Nur die Umsetzung ist schwer...

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Re: VERA! Danke...

Antwort von vallie am 01.07.2010, 14:34 Uhr

ich finde es gut, wie nurit es macht und beschreibt, mein mann handhabt das mit meiner tochter ähnlich.
alles andere war gescheitert.
allerdings muß er sich auch nicht messen, denn erzeuger ist absent.

diese aneinemstranggeziehe machen auch leibliche eltern nicht. zumindest meine eltern nicht und ich wahrscheinlich auch nicht. man hat meistens unterschiedliche ansichten. einer ist immer weicher.

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Re: VERA! Danke...

Antwort von +emfut+ am 01.07.2010, 14:59 Uhr

Himmel, können wir das Bastle-Deine-Heile-Welt-Gelaber mal einstellen, bitte. "Die Eltern müssen an einem Strang ziehen!" Ja, klasse - in der Theorie.

Was Du außer acht läßt: Erziehungsmethoden sind ganz oft nicht "richtig" oder "falsch" sondern einfach "anders". Der Vater hier hat jahrelang mit seiner Ex "an einem Strang gezogen" - irgendwie. Jetzt hat er eine eine Neue, die hat andere Vorstellungen von Erziehung, jetzt zieht er mit der an einem Strang. Kann er ja machen - aber warum, mit welcher Motivation, sollte die Ex jetzt die Erziehungsmethoden der Next übernehmen? Weil der KV das so meint? Weil der seine Meinung geändert hat?

Kinder "ertragen" verschiedene Erziehungsstile sehr gut. Wichtiger als der "richtige" oder "falsche" Erziehungsstil ist die Berechenbarkeit, die Durchgängigkeit. Und daran knabbert der Junge aus dem UP natürlich erstmal: Papa hat eine Neue, und plötzlich verändert er seinen Erziehungsstil und paßt ihn der Neuen an. Unabhängig davon, ob der KV das wirklich aus Überzeugung macht oder aus Unterwürfigkeit - ich möchte das (zumal pubertäre) Kind sehen, das das nicht zunächst als Unterwürfigkeit interpretieren würde.

Insofern, für mich sind zwei Dinge zu tun:
1. Die Erziehungsverantwortung für den großen Sohn an den Vater zurückgeben. Und wenn für den 12jährigen andere Regeln gelten als für das gemeinsame Kind, dann kann man das notfalls eben über den Altersunterschied erklären, oder wahrheitsgemäß über die seltene Anwesenheit. Er ist halt doch, irgendwie, eine spezielle Art Gast - und meine Gäste müssen auch nicht so viel wie meine Kinder.
2. Den Vater animieren, seine Erziehungsregeländerung mit dem Kind zu besprechen und zu erklären. Und zwar nicht mit dem Totschlagsargument: "Weil meine neue Frau das so findet!", sondern mit einer Erklärung, warum man die neue Regel wichtig findet.

Und schließlich: Ich glaube, viele Mütter (und Väter?) tun sich schwer damit, plötzlich ein (prä-)pubertäres Kind vorgesetzt zu bekommen. Das merke ich auch immer wieder im Teenie-Forum, wenn die Kleinkindmütter sich über die laschen Regeln für Teenies aufregen und meinen: "Ich würde sowas NIE erlauben!" Ich bin der festen Überzeugung: In das Teenie-Alter seiner Kinder wächst man rein, und wenn man die Kinder als Teenies vorgesetzt bekommt, dann fehlt da was an Entwicklung, die man gemeinsam mit dem Kind mitgemacht hat, wenn man das Kind von Geburt an betreut.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: an einem Strang ziehen

Antwort von vera1970 am 01.07.2010, 15:22 Uhr

Kenne ich persönlich von meinem Zuhause, wo meine Eltern sich nicht gegenseitig in den Rücken gefallen sind - obwohl mein Vater oftmals der eher lockerere (blödes Wort) von beiden war. Natürlich habe ich bzw. haben wir Geschwister auch immer versucht, die Eltern gegeneinander auszuspielen, um unsere Wünsche durchzusetzen. Aber meist sind wir gescheitert, Entscheidungen der Eltern wurden von beiden Seiten immer unterstützt, wir haben uns die Zähne ausgebissen.

Unterschiedliche Ansichten sind sicherlich immer mal vorhanden, aber das sehe ich auch nicht als das eigentliche Problem an, sondern eben, wenn einer eine Entscheidung fällt und dem Kind / den Kindern mitteilt und der andere gleich darauf widerspricht, abwertet, interveniert - wie auch immer man das nennen mag. Das geht in meinen Augen nicht und muss auch m. E. nicht sein. Zumindest, wenn wir von irgendwelchen "Alltagsproblemen" sprechen...

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Re: an einem Strang ziehen

Antwort von +emfut+ am 01.07.2010, 15:36 Uhr

Aber genau das "Intervenieren bei Alltagsproblemen" ist bei getrennt lebenden Eltern ja nicht so das Problem.

Wenn ich mit Mann und Kind zusammen lebe und den Kindern sage: "Um 8 seid Ihr im Bett!", und dann kommt Papa um die Ecke und sagt: "Ach, vergeßt Mamas Gelaber, 9 Uhr reicht völlig!" - dann haben wir ein Problem.

Aber wenn man getrennt lebt, dann kann ich prima sagen: "Mir ist egal, wann Papa Euch ins Bett schickt. Wenn Ihr hier seid, gilt 8 Uhr und die Diskussion ist beendet!"

Was anderes sind dann die Nicht-Alltags-Dinge. Wenn Mama ein Handy erst ab 10 erlauben will, und Papa schon dem 8jährigen eines kauft, dann ist das ein Problem - aber das ist eben nicht Alltag, und auch da läßt sich meistens eine "Hier nicht, bei Papa schon"-Regelung finden, wenn man den anderen einfach so sein lassen kann, wie er nun mal ist - anders, aber nicht unbedingt schlechter.

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Re: Akzeptanz des Nachwuchses aus früherer Beziehung...

Antwort von berita am 01.07.2010, 17:08 Uhr

Kann es sein, dass deine Kinder jünger sind? Auch wenn du den Jungen als "Kleinen" bezeichnest, er ist kein kleines Kind mehr und nicht alle Regeln, die für deine Kinder gelten, müssen auch auf ihn zutreffen. Mal abgesehen davon, dass du eben nicht seine Mutter bist. Dein Partner muss die Entscheidungen fällen, die seinen Sohn betreffen, nicht du (und schon gar nicht, muss die Kindsmutter sich dann auch noch deinem Erziehungsstil anpassen, wie hier manche vorschlagen, das ist doch absurd!). Es ist klar, dass der Junge rebelliert, zum einen, weil er sowieso mit einem Fuss in der Pubertät steckt, zum anderen, weil er sicher merkt, dass dein Partner nur dir zu Liebe die harte Linie mitträgt. Meiner Meinung nach solltest du dich aus der Erziehung des Jungen weitgehend raushalten. Natürlich musst du dir keine Beleidigungen gefallen lassen, aber alles andere geht deutlich über das hinaus, was in deinem Aufgabenbereich liegt. Es ist klar, dass dein Partner sich in der Situation hin und hergerissen fühlt und Spannungen zwischen euch entstehen.

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Re: Akzeptanz des Nachwuchses aus früherer Beziehung...

Antwort von babyfelix am 01.07.2010, 17:27 Uhr

Jetzt lehn ich mich vermutlich echt zu weit aus dem Fenster- aber wenn ich das immer so lese, erschleicht sich mir der Eindruck, dass du und dein Partner außerordentlich verschieden seid. Irgendwie sagt in mir eine Stimme: das passt nicht. Sorry, will da nicht verletzend sein.. Aber wie siehst du das?
Für mich klingt das immer so, als wär dein Partner doch eher ziehlich "schlicht gestrickt", so diese Ballerspiele rund um die Uhr, das Kind vorm Fernseher parken und so weiter, und du scheinst so ganz anders zu sein, nachzudenken, dir über Erziehung und Beziehungen Gedanken zu machen...
Ich weiß nicht, aber könnte es sein, dass du ihm da intelektuell ein gutes Stück überlegen bist und das der Kern der ganzen Spannungen ist?
Für mich fühlt sich das so an, als sei das, was euch beschäftigt, eher ein Problem von verschiedenen Welten, nicht von Patchworkrealität. Aber ich kann natürlich auch echt daneben liegen.

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@babyfelix

Antwort von Kolkrabe am 01.07.2010, 18:50 Uhr

Den Eindruck könnte man gewinnen, sicher.
Aber das ist falsch. Er hat bisher nur viele, viele Jahre anders gelebt. Hauptsächlich in div, Abhängigkeiten.
Denn wenn ich den Eindruck gehabt hätte das würde nicht funktionieren würden wir nicht zusammen leben.
Ich denke ich brauche schon einen cleveren Mann ;-)

Liebe Grüße

K.

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Re: Akzeptanz des Nachwuchses aus früherer Beziehung...

Antwort von Nicole-Mami am 01.07.2010, 22:58 Uhr

Hallo,

das hört sich wirklich schwierig an, aber vielleicht liegt das Problem genau darin, dass er "anders" behandelt wird?

Für Deine / Eure Kinder gelten klare Regeln, auf deren Einhaltung bestanden wird, während für ihn diese Regeln entweder gar nicht oder nur ungefähr oder nur ein bisschen oder nur manchmal gelten. Damit fühlt er sich vielleicht ausgeschlossen aus dem ansonsten anscheinend so klaren Familienverband (sicher auch etwas, was ihm fehlt, wenn er zuvor ohne Regeln / Grenzen aufgewachsen ist).

Kinder brauchen klare Grenzen und Regeln und sie brauchen es auch, dass sie mal böse auf uns Eltern sind (und wir sie trotzdem noch lieben).

Bei Euch ist die Situation schon sehr eingefahren, aber vielleicht solltest Du - in Absprache mit Deinem Partner - zu Beginn des nächsten Besuches einfach mal eine klare Ansage machenm welche Regeln bei Euch gelten:

Jeder muss höflich behandelt werden.
Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt, vielleicht kann jeder mal aussuchen.
etc.

Dann solltest Du aber ganz genau wie bei Deinen eigenen Kindern auch diese Regeln durchsetzen - und nicht darauf warten, dass Dein Partner das für Dich tut.

"Besuchsväter" haben oft die Tendenz, ihren Kindern alles zu erlauben, weil sie sie ja nur noch so selten sehen. Mach Deinem Mann klar, dass er damit seinem Kind keinen Gefallen tut. Dass dieses Kind in all dem Chaos, weil seine Familie zerbrochen ist, umso mehr klare Regeln und Grenzen braucht. Dass er seinem Kind hilft, wenn er auf die Einhaltung dieser Regeln besteht und auch Du seinem Kind nur hilfst, wenn Du ebenfalls darauf bestehst.

Wir machen das übrigens auch bei "normalen" Besucherkindern: Unser Haus, unsere Regeln. Punkt. Vereinfacht vieles und tut unseren Nerven gut.

Vielleicht hilft es, wenn Du in Alltagssituationen genauso erzieherisch eingreifst wie bei Deinen eigenen Kindern und nur Grundsatzgespräche Deinem Mann überläßt.

Alles Gute!!!

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Ich weiß jetzt woran es auch liegt - glaube ich...

Antwort von Kolkrabe am 02.07.2010, 9:21 Uhr

beim lesen der Beiträge fiel es mir wie Schuppen von den AUgen -

... während ich mir nämlich die Frage nach "guter", "schlechter" Erziehung, Gleichbehandlung, Väter, Patchwork stelle, habe ich das eigentlioche Problem wohl übersehen:

Er hat doch schon ganz viele Partnerinnen/Partner/Bettgefährten/Ehepartner kommen und gehen sehen.
Unbd ich meine nicht nur zwei oder drei.
Und wenn kein neuer Partner da war, dann waren Mama und Papa wieder ein Paar, wenn auch nur kurz.

Wieso um alles in der Welt sollte er mich da problemlos akzeptieren?
Er muss doch denken dass ich sowieso bald wieder weg bin!
(Und deshalb äußerte er sich auch negativ über die Hochzeit. Nicht weil er es nicht will, sondern weil er einfach Angst hat. Denn er hat gesagt "Danach lasst ihr euch eh wieder scheiden. Ist doch immer so")

Zum ersten Mal ist eine Partnerschaft beständig, und dann wird er in dieser Bindung auch noch mit einem Geschwisterchen konfrontiert. Mit einem leiblichen, und nicht nur mit partnerschaftlichen "Anhängseln". Sondern leiblich und daher quasi "für immer".

Ich sollte mich weniger fragen wie ich das Konzept "Patchwork" unter einen Hut bringe, ich sollte viel mehr das Vertrauen des Kindes in die Partnerschaft und in uns gewinnen.
Und dann, glaube ich, erledigt sich vieles von alleine.

Hier geht es nicht um Regeln, hier geht es um Liebe.
Und es liegt an mir ;-)

Liebe Grüße

K.

die sich manchmal im Kreis dreht und den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht...

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Re: Ich weiß jetzt woran es auch liegt - glaube ich...

Antwort von Nurit am 02.07.2010, 10:36 Uhr

Nein; das sind nicht alleine Deine Fehler!!!
Die Eltern sind dafür verantwortlich sicherzustellen, dass Kinder nicht andauernd wechselnde Bezugspersonen erleben; man involviert die Kinder eigentlich erst in eine gefestigte Beziehung. Klappt nicht immer; aber man sollte es anstreben.
Du muss nichts reparieren, aber Dein Ansatz: es geht nicht um Regeln, sondern um Liebe (oder Zuwendung-je nachdem, was man geben kann) ist richtig.
Ich nehme grundsätzlich keinen Urlaub, wenn die Kinder in den Ferien bei uns sind: sie sollen mal das haben, was sie sonst nicht haben: Papa für sich ganz alleine.
Allerdings arbeitet auch die Zeit für Euch, denn auch Dein Stiefsohn wird merken, dass Du keine Nebenfigur bist und trotzdem auch keine Bedrohung.
Ich erinnere mich *gerne* daran, als wir mal mit den Kindern einen Ausflug machten (mein Mann und ich lebten schon zusammen und unser Baby war unterwegs) . Als wir tankten und mein Mann nicht in unserem (!!) Auto war, um zu bezahlen, fragte mich seine Tochter: warum fährst Du immer in unserem Auto mit, hast Du kein eigenes?
Ich war drauf und dran zu sagen, dass das unser Auto ist und das Auto, was wir der nichtarbeitswilligen Ex immer noch finanzierten, ist ihr Auto.
Aber ich habe es gelassen...

LG,
kathrin

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