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Geschrieben von Johanna2 am 02.07.2003, 9:40 Uhr

Was kann ich von einem 4jährigen erwarten?

Hallo!

Ich bin mir derzeit etwas unsicher: Unser Sohn (seit knapp 3 Monaten 4 Jahre alt) war schon immer ein bequemer. Wenn er sich morgens anziehen soll, spielt er immer wieder zwischendurch, so dass ich ewig drängeln muss, damit er fertig wird. Dazu habe ich keine Lust. Mein Mann meint, ich muss auch Ausnahmen machen, ihn auch mal anziehen, weil er das vielleicht braucht. Aber ich denke, solche Ausnahmen irritieren unseren Sohn nur. Was meint Ihr?

Eigentlich bin ich ein Freund davon, dass Kinder aus den Konsequenzen ihres Verhaltens lernen sollen. Aber was kann ich von einem 4jährigen (der noch kein Zeitgefühl hat geschweige denn die Uhr lesen kann) erwarten? Kann ich die harte Tour fahren: Wenn Du Dich nicht anziehst, kannst Du eben nicht in den Kiga gehen (auch wenn mir das Herz blutet, weil etwas besonderes stattfindet)?

Und kennt Ihr ein nettes Buch speziell über die Erziehung von Jungen?

Danke!
Johanna

 
9 Antworten:

Re: Was kann ich von einem 4jährigen erwarten?

Antwort von HeikeW am 02.07.2003, 10:03 Uhr

Mein Sohn wird in zwei Wochen vier. Er zieht sich auch selber an, aber wenn ich es eilig habe, und er rumtrödeln will, dann mache ich das auch schon mal.

Es gibt ein Buch von Stephen Biddulph, das sich mit Jungen beschäftigt ("Jungen, wie sie glücklich aufwachsen" oder so ähnlich) Ich habe von diesem Autor schon "Das Geheimnis glücklicher Kinder" und "Noch mehr Geheimnisse glücklicher Kinder" gelesen und fand beide sehr gut. Da ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das andere Buch auch hilfreich ist.

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Wäre auch ein prima Thema für das Jahresforum... ;-)

Antwort von HeikeW am 02.07.2003, 10:15 Uhr

ot

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Re: Was kann ich von einem 4jährigen erwarten?

Antwort von Mama J. am 02.07.2003, 10:16 Uhr

Habe zwar eine Tochter(4,5 Jahre), aber ich antworte mal trotzdem.
Wir haben das gleich Problem. Ich habe für mich das so entschieden, und es ist bei uns eine ganz gute Lösung.
Morgens ziehe ich sie an, helfe beim Zähneputzen u.s.w., denn da sollte es etwas schneller gehen. Abends macht sie alles alleine, ich gebe ihr genügend Zeit (1/2 std.) und sie weiß wenn sie die Zeit überschreitet ( ich sage ihr : ist der Zeiger oben, dann ist es 20.00 Uhr )dann ist keine Zeit meh um vor dem schlafen noch Kasette im Bett zu hören, oder ein Buch zu lesen. Das versteht sie und ich denke, nach anfänglichen Schwierigkeiten, sie hat es akzeptiert. Es kommt auch heute noch vor das sie trödelt, dann erinnere ich sie daran. Manchmal mag sie aber lieber trödeln und mag nicht Kassette hören. Das akzeptiere ich dann auch, dann darf es auch mal 15-20 min. später ins Bett gehen.Ohne Kasette!!
Das mit der Uhr, das lernen die Kleinen ganz schnell. Meine Tochter kennt die Uhr natürlich noch nicht, aber weil wir das oft machen mit der Zeitvorgabe ( Zeiger oben, Zeiger unten, oder auch mal Zeiger auf der 3, auf der 9 usw.) kann sie schon recht gut einschätzen wie lang das ist. Sie sieht ja auch wie die Zeit vergeht. Ich glaube das ist nur eine Sache der Gewöhnung.
Vieleicht konnte ich etwas helfen. LG Jana

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Re: Wäre auch ein prima Thema für das Jahresforum... ;-)

Antwort von DorisL am 02.07.2003, 10:40 Uhr

Hallo,

unsere Grosse (fast 4 Jahre) trödelt auch oft. Sie muss dann die logische Konsequenz "ertragen". Wenn sie z.B. abends trödelt, dann haben wir keine Zeit mehr eine Geschichte vorzulesen, wenn sie morgens trödelt, haben wir keine Zeit gemeinsam zu frühstücken (sie frühstückt dann in der KiTa) usw.

Ihre kleine Schwester (2 Jahre) habe ich ohne mit der Wimper zu zucken schon morgens im Schlafanzug in der KiTa abgegeben...

Im Grossen und Ganzen klappt es ganz gut, da ich zum Glück genug Zeit morgens einplanen kann. Ich ziehe sie nur selten selber an, da ich finde, dass ein Kind in dem Alter das schon alleine beherrschen sollte.

Liebe Grüße,

Doris

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Re: Was kann ich von einem 4jährigen erwarten?

Antwort von RenateK am 02.07.2003, 10:41 Uhr

Hallo,
unser Urs ist gerade 5 geworden und wir haben die Probleme auch immer mal wieder. Damit, dass er nicht in die Kita kann, kann ich nicht drohen, weil er ja hin muss, wir müssen ja auch zur Arbeit. Was ich gemacht habe ist, dass wennn er nicht rechtzeitig fertig ist, dass er dann kein Frühstück bekommen (um 9 frühstücken sie in der Kita, insofern ist das nicht schlimm) - und er dann auch einige male keines bekommen hat. Am Frühstück zu Hause scheint im aber zu liegen.
Wenn ich merke, dass er noch sehr müde ist, helfe ich aber schon mal beim anziehen
Gruß, Renate

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Re: Was kann ich von einem 4jährigen erwarten?

Antwort von RamonaD am 02.07.2003, 11:06 Uhr

Hallo Johanna!
Du solltest froh sein, ich bin ja schon zufrieden wenn Marcel es einmal im Monat schafft sich zumindest seine U-Wäsche alleine anzuziehen*g*. Nein ersthaft. Marcel ist auch Entwicklungsverzögert und somit ziehe ich ihn immer noch überwiegend an.
Ich habe aus dem Kiga den Tip bekommen eine zeitliche Begrenzug für Marcel zu schaffen, die er auch versteht. D.h. ich sage ihm, wenn ich in die Küche gehe und Dein Kigabrot schmiere, hast Du noch etwas Zeit, stelle ich deinen Rucksack auf den Flur wollen wir bald los, ziehe ich meine Schuhe an wird es allerhöchste eisenbahn und wenn ich mir meine Jacke anziehe ist es zu spät und Du musst so in den Kiga gehen wie Du gerade bist.
Das soll dann auch durchgezogen werden. Und wenn er erst ein Bein im der Hose hat, muss er das andere entweder unterwegs rein stecken oder halt mit der halb angezogenen Hose in den Kiga gehen.
Wie gesagt, leider ist das bei Marcel das Problem das er jetzt so gerade eben verstanden hat welches Kleidungstück an welches Körperteil gehört und in welcher Reihnenfolge es angezogen wird(also erst die U-Hose und dann die Hose und nicht anders herum).
Wenn ich ihn jetzt damit noch unter drück setzen würde wäre alles vorbei bei uns deshalb bewahren wir uns diese Taktik bis er es besser beherrscht.
Ich denke aber schon das Du von Deinem Sohn erwarten kannst das er sich allein anzieht und das auch in der gesetzten Frist. Tut er es nicht muss er "nackt" oder im Nachtzeug in den Kiga. Die Sachen kannst Du dann mitnehmen und die Erzieherinnen werden dafür sorgen das Dein Kind die Zeit erhält um sich anzuziehen die es braucht.
Liebe Grüße
Ramona

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nicht viel *gg*

Antwort von Martine am 02.07.2003, 11:26 Uhr

Hallo,

naja, mein Sohn ist letzte Woche 4 Jahre alt geworden. Morgens bleibt einfach zu wenig Zeit, sich ihm selbst zu überlassen. Deshalb ziehe ich ihn an! Er ist auch zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt, die ihn eben interessieren. So verteidigt er eben sein Spielzeug vor seinem kleinen Bruder (15 M). Klar bin ich genervt davon, aber eigentlich nur, wenn ich im Zeitdruck bin. Und wenn er nicht mitmacht. DAnn schimpfe ich auch mit ihm.
Ich denke aber, dass Jungen dafür wenig Interesse haben, sich selbst anzuziehen. Die Nachbarstochter hat schon Interesse mit ihren 2 Jahren an Klamotten, will dieses oder jenes nicht anziehen, aber das und das. Legt sich teilweise ihre Sachen auch zusammen. Das macht sie schon eine ganze Weile (sie wird im Sept. 3 J). Sie ist eh sehr interessiert, was die Erwachsenen machen und steht ständig bei ihnen rum und will mitmischen (in der Küche, beim Wickeln, beim Putzen....). Ehrlich gesagt würde mich das mehr nerven, wenn mein Kind so wäre. Sie spielt eben kaum mit anderen Kindern. Das macht mein Sohn ausgiebig. Ich denke einfach (auch wenn es schwer fällt), dass man akzeptieren sollte, dass die Kinder diesbezüglich kein Interesse haben. Ich glaube nicht, dass man früh anfangen muss, damit sie das lernen. Beim Frühstück erinnere ich ihn immer wieder daran, dass er essen soll, weil ich gleich duschen will und wir dann losgehen. Das klappt ganz gut. ABends klappt es eher schlechter, weil er da schon soooo müde ist, dass er völlig unkonzentriert ist. Da steck ich ihn auch gelegentlich mal ins Bett, ohne dass er zu Ende gegessen hat.
Ich denke, es ist Ansichtssache, wie Du das händeln willst.

Grüsse
Martine

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Re: Was kann ich von einem 4jährigen erwarten?

Antwort von Tathogo am 02.07.2003, 15:32 Uhr

Hallo!

Ich denke schon das du erwarten kannst,das er sich alleine und in einer bestimmten Zeit anzieht...

Ich denke auch das du ggf "die Harte Tour" fahren solltest,wenn es nicht anders geht.

Rede mal mit deinem Sohn.Sag ihm,daß die Trödelei am Morgen nicht O.K ist(weil du ja vielleicht zur Arbeit mußt oä).Frag ihn mal ob er selber einen Vorschlag hat,was ihr tun könnt,damit er in Zukunft nicht mehr zwischendurch spielt und trödelt...

Man könnte zB eine Zeit festlegen(Eieruhr stellen)-die er mit spielen verbringen darf nach dem wecken zB.Wenn die Uhr klingelt,hat er dann Zeit seine Klamotten anzuziehen.Du gehst noch zweimal hin und sagts ihm das,wenn er zum Stichpunkt nicht fertig ist,geht ihr eben trotzdem(ggf halt in Unterhosen...).Das mußt du mit ihm vorher auch SO absprechen.

Außnahemen bestätigen natürlich die Regel-soll heißen wenn es SONST immer gut klappt,kannst du ihm natürlich auch MAL helfen ;o)
Die Kids glauben da erst mal nicht dran,daß man es wirklich bringt und sie im Schlafi in den Kiga bringt und probieren es vielleicht mal aus.

Meine waren genau EINMAL halb angezogen im Kiga...seitdem haben wir(zumindest was das Thema angeht) keine Probleme*g*.

Das ist jetzt natürlich nur EIN Beispiel..Es gibt bestimmt noch andere Situationen.
Ich finde es immer wichtig Absprachen (MIT den Kids)zu treffen,an die sich Eltern UND Kinder halten sollten...

Das klappt bei uns(größtenteils!) auch echt gut!

LG
Tanja

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Re: Keine Erwartungen...

Antwort von Astrid am 02.07.2003, 17:52 Uhr

Hallo Johanna,

nur weil er beim Anziehen trödelt, ist Dein Sohn keineswegs ein "Bequemer". Denn das allmorgendliche Trödeln sehe ich bei ausnahmslos allen Kindern aus unserem Bekanntenkreis und natürlich auch bei meiner eigenen Tochter (4), unabhängig vom Charakter. Ich finde es bedenklich, seinem Kind schon so früh einen Persönlichkeitsstempel wie "bequem" oder ähnliches aufzudrücken. Denn das könnte dazu führen, dass Dein Sohn unbewusst Deiner Erwartung entspricht und dadurch auf Dauer erst wirklich bequem wird. Kinder bemühen sich ja immer, die elterlichen Erwartungen zu erfüllen, leider auch die negativen. Vielleicht ist es ja nur eine Frage des Standpunktest, und er ist nicht etwa ein besonders bequemes Kind, sondern Du eine besonders hektische und eilige Mutter? Ist jetzt nicht bös gemeint, aber manche Dinge werden einfach klarer, wenn man mal den eigenen Blickwinkel verändert.

Ich würde morgens einfach mehr Zeit einplanen. Wie Du schon richtig sagst, haben Vierjährige noch kein so gutes Zeitgefühl, und was Eile ist, wissen sie noch lange nicht. Das Lernen aus der logischen Folge oder der Konsequenz wende ich zwar auch manchmal an. Es funktioniert aber in vielen Fällen nicht oder eignet sich gar nicht erst, finde ich. Meiner Meinung nach ist es in vielen Situationen lediglich eine beschönigende Umschreibung für die alte, traditionelle Strafe, und das gefällt mir persönlich nicht so. Und ich würde Deinen Sohnemann - selbst wenn er trödelt - nicht mit Kiga-Entzug dafür bestrafen, dass bei Kindern Schnelligkeit einfach noch keinen besonders hohen Stellenwert hat und sie den Grund für Eile noch nicht verstehen können.

Vielleicht können wir (ich weiß, es ist schwer) ja auch von unseren Kindern lernen, dass Eile doch wirklich eigentlich etwas Schlechtes ist. Nicht umsonst gibt es meditative Übungen, bei denen man lernt, alle Alltagstätigkeiten mal bewusst dreimal so langsam zu machen, wie sonst. Damit man zu mehr Gelassenheit kommt, in der Gegenwart lebt und nicht immer daran denkt, was man gleich noch alles schaffen und tun muss... Seltsamerweise kriegt man nämlich trotzdem alles Wichtige geschafft, in Wirklichkeit ist nämlich Zeit genug vorhanden, wenn man sich etwas mehr davon gönnt, oder?

Liebe Grüße und nix für Ungut,

Astrid

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