Unser Jahr fängt ja "fantastisch" an...

Ich denke, du tust dem kleinen Kerl Unrecht. Vermutlich macht er hunderte Male am Tag, genau dass, was du von ihm erwartest/ verlangst, ohne dass du das überhaupt wahr nimmst. Er isst, wenn du den Tisch deckst, er isst, was du auf den Tisch stellst, er kommt, wenn du ihn rufst, er geht mit dir raus, wenn du nach draußen willst, er fasst dich an, wenn ihr an einer Straße entlanglauft, er bleibt mit dir an der Ampel stehen, er spielt allein, wenn du gerade keine Zeit hast, er lässt sich wickeln, wenn die Windel voll ist - achte einfach mal darauf, wie oft dein Kind kooperiert, wie oft du deinen Bock durchsetzen kannst - bestimmt relativiert sich dein Eindruck.

Darüber hinaus finde ich, dass ihr den kleinen Kerl tatsächlich überfordert. Für Tischsitten und Zimmer aufräumen ist er mit zwei einfach noch zu klein. Vielleicht hast du Lust, dahingehend mal ein wenig im Forum von Dr. Posth zu stöbern. Überforderung ist neben Müdigkeit, Durst und Hunger eine häufige Ursache für heftige Trotzreaktionen.

Erziehung ist Liebe und Vorbild, sonst nichts. Um ihn eure Regeln beizubringen, lebe sie ihm vor. Wenn es bestimmte Dinge gibt, mit denen du überhaupt nicht leben kannst, dann sage ihm das in einer persönlichen Sprache: "Ich will nicht, dass du mit Essen herumläufst, weil ich keine Zeit habe, hinterher alles sauber zu machen" und gehe davon aus, dass du das noch oft sagen musst, geduldig, liebevoll und ohne Vorwürfe.

Jesper Juul "Dein kompetentes Kind" fand ich gut zur Thematik.

LG