neue Art von Doktorspiel

Zur Aufsichtspflicht: Klar, die Erzieherinnen sollten so etwas bemerken, nur- Kinder finden irgendwie immer ein paar ruhige Minuten, in denen sie aus den Augen der Aufsichtsperson verschwinden können (In die Bauecke/Küchenecke/Ruheecke usw hocken, zu zweit aufs Klo usw.). Hierbei reicht es, wenn die Erzieherin sich mit Kindern am Tisch beschäftigt und eben einige in die besagten Räumlichkeiten verschwinden.
Daher würde mich auch interessieren woher Du diese detaillierten Angaben hast?
Zum Doktorspiel: Kinder kennen bei Doktorspielen generell keine Ekel. Alles wird befühlt, berochen und ausprobiert. Das sieht für Erwachsene manchmal sehr befremdlich aus, da wir mit solchen Bildern ganz andere Dinge verbinden wie das Kind. Klar, die beschriebenen Details klingen merkwürdig bis sexuell fragwürdig. Dennoch , wenn gleichaltrige Kinder Doktorspiele machen, kommt in der Regel niemand zu Schaden.
Hast Du Dein Kind danach im Alltag beobachtet? Wirkt es verstört, verängstigt? Kommt es Dir so vor, als ob er verunsichert ist durch seine Erfahrungen? Nein? Dann hat es ihm nicht geschadet und Du kannst davon ausgehen, daß er seelisch/körperlich nicht verletzt wurde.
Wäre ich die Mutter, so würde ich mit der Erzieherin das Gespräch suchen und die Beobachtungen in der Gruppe mitteilen. Oft "springen" diese Doktorspiele durch Mund-zu-Mund-Propaganda von einer Gruppe zur Nächsten und plötzlich hat man diese Doktorspiele in jeder Gruppe. Daher wäre es schön, wenn die Erzieherinnen diese thematisieren würden, vieleicht in Form einer kindgerechten Aufklärungsarbeit. Wie diese im Detail ablaufen soll, kann man ja gemeinsam mit den Eltern erarbeiten.
Wichtig ist meiner Meinung nach, den Kindern ein gutes Körpergefühl mit auf den Weg zu geben. Sie wollen Ihren Körper kennen lernen und akzeptieren, eben mit allem, was da "Stinkendes" dazu gehört.
Google doch mal nach "körperfreundlicher Erziehung".

Alles Gute
Kügelchen