Der ganz normale Wahnsinn...

Hallo,

naja, wenn man ehrlich ist, gibt es nicht soviele Kinder, die abends wirklich problemlos einschlafen. Wenn man weiß, dass das eher der Normalfall ist, kann man vielleicht schon ein wenig gelassener bleiben und hadert nicht mehr so mit seinem "missratenen" Kind. Meine Tochter ist in dem Alter auch nur eingeschlafen, wenn man eine dreiviertel Stunde daneben lag, und dass auch nur in unserem Ehebett. Mein Sohn (4) schläft abends nur ein, wenn die Tür offensteht und im angrenzenden Büro jemand noch etwa 45 Minuten sichtbar am Computer sitzt - mein Mann und ich wechseln uns dabei ab und surfen dann noch etwas im Internet, der andere kann schonmal runter ins Wohnzimmer gehen.

Wie Du siehst, ich habe keinen ultimativen Erziehungstip für Dich, der das Verhalten Deines Sohnes von jetzt auf gleich einfach abstellt - und so einen Tip gibt's auch nicht wirklich. Ich finde, beim Insbettbringen muss man als Eltern immer so eine Gratwanderung machen zwischen Nachgeben und hart bleiben. Unser Kompromiss besteht darin, dass wir 30 bis 45 Minuten noch etwas Nähe bieten, dann aber runtergehen. Wenn mein Sohn dann noch nicht schläft, sondern weint, geht jeder noch ein einziges Mal zu ihm rauf, mehr nicht. Er weiß also, dass er zwei "Elternbesuche" im Kinderzimmer gut hat, mehr gibt's nicht. Er versucht manchmal, noch mehr rauszuschinden, aber da geben wir nicht nach, auch wenn er weint.

Wir haben immerhin das Glück, dass mein Sohn in seinem Bett bleibt. Der Sohn meiner besten Freundin verlässt das Bett ständig, so wie Dein Kleiner. Er weiß aber, dass er in seinem Zimmer bleiben muss. Er schläft dann irgendwo auf dem Teppich ein und wird später in sein Bett getragen, wenn seine Eltern schlafen gehen. Das klappt seltsamerweise ganz gut, auch wenn das sicher nix für alle Eltern wäre. Es zeigt aber, dass man manchmal unkonventionelle Wege gehen muss.

Mein Trost: Auch diese anstrengende Zeit geht irgendwann sang- und klanglos vorbei!

Grüßle,

Mimi