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Geschrieben von Rena25.02 am 14.10.2001, 14:14 Uhr

Off Topic: Süßstoffe: verkappte Arzneimittel!

Hallo Allerseits,

Ich habe einen interessanten Artikel gefunden unter:
http://www.das-eule.de/arzt599.html

Ich hoffe Ihr seid mir nicht böse, wenn ich ihn hier einfach reinkopiere, aber ich vermute er wird viele von Euch interessieren.

Süßstoffe: verkappte Arzneimittel!

von Dr. med. Peter Porz


Aus der Sicht unserer Patienten mögen Süßstoffe kalorienfreier Zucker-Ersatz sein. Aus pharmakologischer Sicht öffnen sich jedoch Abgründe. Weniger wegen des
Einsatzes als appetitanregende Stoffe in der Tiermast, sondern weil viele Süßstoffe ihre "Karriere" als Medikamente begannen.

Antidiabetika im Kaffee

Zum Beispiel Saccharin, das ursprünglich zur Desinfektion und Konservierung
verwendet wurde. Aufgrund seiner strukturellen Verwandschaft zu den Sulfonamiden
liegen antibiotische Eigenschaften nahe. Ferner fällt die Ähnlichkeit zwischen
Sulfonamiden und Sulfonylharnstoffen auf. Die Antidiabetika fördern die
Insulinausschüttung und sind chemisch nicht nur mit dem Saccharin, sondern auch mit Acesulfam K und Cyclamat eng verwandt: Die ihnen gemeinsame NHSOx-Gruppe ist
sowohl für die pharmakologischen Effekte als auch für den süßen Geschmack von
Bedeutung (4, 7).

Im Tierversuch ist längst nachgewiesen, dass Acesulfam K und Saccharin in hohen
Dosen die Insulinsekretion stimulieren (3). Die seit mehr als 50 Jahren beim
Menschen beobachteten hypoglycämischen Effekte des Saccharins weisen in die
gleiche Richtung. Womöglich ließe sich manch ein zu scharf eingestellter Diabetes allein durch Verzicht auf Süßstoffe besser in den Griff bekommen.

Schmerzmittel in der Limo
Die reine Süße von Aspartam kam bei der Suche nach einem Mittelgegen
Magengeschwüre zum Vorschein. Seine Ähnlichkeit mit dem Hormon CCK sei hier
nur der Vollständigkeit halber erwähnt (6). Mittlerweile konnte in einer kleinen
Doppelblind-Studie gezeigt werden, daß es auch als Schmerzmittel taugt
(EU.L.E.N-SPIEGEL 1999/H.3/S.10): Bei Osteoarthritis genügten 76 mg Aspartam
täglich, um das Auftreten von Gelenkversteifungen und Schmerzen spürbar zu
verringern. Zudem gibt es Hinweise auf opioide, anti-thrombotische und
fiebersenkende Effekte.

Womit wir wieder beim Cyclamat angelangt wären, das bei der Entwicklung eines
fiebersenkenden Medikamentes entdeckt wurde. Der Metabolit Cyclohexylamin
führte im Tierversuch zur Hypertonie (2). Da niemand weiß, wieviel Cyclamat Darmflora zu Cyclohexylamin umwandelt und weil das Ausmaß dieses Umbaus
ständig variiert, kann von Unbedenklichkeit keine Rede sein.

Gleiches gilt für die mutagene Wirkung von Acesulfam, die Nierenschäden durch
Steviol sowie für die Glycyrrhizinsäure, die zum Pseudohyperaldosteronismus führen kann und deren pharmakologische Wirkungen seit alters her bekannt sind (1, 5, .

Paradoxe Effekte im Süßstoff

Man fragt sich unwillkürlich, wie es möglich ist, derart potente Arzneimittel ohne Zulassung in großer Menge und ohne Warnhinweise zu vermarkten. Womöglich
stehen einer Zulassung als Arzneimittel die Nebenwirkungen im Weg - und so
beschränkt man sich auf den süßen Geschmack. Doch auch der hat es in sich, denn
er löst reflektorisch eine Insulinausschüttung aus und fördert so Hunger und Appetit.
Damit wirken Süßstoffe dem Wunsch nach schlankhaltenden Lebensmitteln diam
diametral
entgegen.

Dennoch bergen die Süßstoffe eine wichtige Erkenntnis: Ihre paradoxen Effekte
weisen darauf hin, dass wir nicht nur bei Süßstoffen in hoher Dosis mit neuen
Wirkungen rechnen müssen, sondern umgekehrt auch bei Arzneimitteln in niedriger
Dosis. Wir müssen uns nicht nur auf schwächere Wirkungen gefasst machen,
sondern auch auf völlig andere.

Ich denke, wir sollten vor allem Diabetikern und Übergewichtigen von Süßstoffen
abraten. Angesichts der möglichen pharmakologischen Nebeneffekte ist nicht
nachzuvollziehen, dass sie täglich und lebenslänglich Substanzen zu sich nehmen,
bei denen einzig der Masteffekt belegt ist. Zwar sind die verzehrten Mengen in der Regel gering. Aber manche Bevölkerungsgruppen, wie etwa Essgestörte, verwenden Süßstoffe löffelweise.


Sorry - das es so lang geworden ist - ich dachte nur - es würde Euch interessieren.

Des weiteren hoffe ich das ich nicht gleich wieder angegriffen werde - da ich ja nicht gerne hier im Forum gesehen bzw. gelsen werde.

Gruß
Rena

 
1 Antwort:

Re: Off Topic: Süßstoffe: verkappte Arzneimittel!

Antwort von Jenny S. am 14.10.2001, 18:59 Uhr

Vieles davon war mir persönlich schon bekannt, deshalb lasse ich auch die Finger von Süßstoffen.
Aber ich denke es ist gut, dass Du darauf aufmerksam gemacht hast, denn es wird viele geben, die aus verschiedenen Gründen zu Süßstoffen greifen. Das kann sich natürlich auch auf den unerfüllten KiWu auswirken.

Jenny

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