Elternforum Erster Kinderwunsch

Off Topic: Süßstoffe: verkappte Arzneimittel!

Off Topic: Süßstoffe: verkappte Arzneimittel!

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Allerseits, Ich habe einen interessanten Artikel gefunden unter: http://www.das-eule.de/arzt599.html Ich hoffe Ihr seid mir nicht böse, wenn ich ihn hier einfach reinkopiere, aber ich vermute er wird viele von Euch interessieren. Süßstoffe: verkappte Arzneimittel! von Dr. med. Peter Porz Aus der Sicht unserer Patienten mögen Süßstoffe kalorienfreier Zucker-Ersatz sein. Aus pharmakologischer Sicht öffnen sich jedoch Abgründe. Weniger wegen des Einsatzes als appetitanregende Stoffe in der Tiermast, sondern weil viele Süßstoffe ihre "Karriere" als Medikamente begannen. Antidiabetika im Kaffee Zum Beispiel Saccharin, das ursprünglich zur Desinfektion und Konservierung verwendet wurde. Aufgrund seiner strukturellen Verwandschaft zu den Sulfonamiden liegen antibiotische Eigenschaften nahe. Ferner fällt die Ähnlichkeit zwischen Sulfonamiden und Sulfonylharnstoffen auf. Die Antidiabetika fördern die Insulinausschüttung und sind chemisch nicht nur mit dem Saccharin, sondern auch mit Acesulfam K und Cyclamat eng verwandt: Die ihnen gemeinsame NHSOx-Gruppe ist sowohl für die pharmakologischen Effekte als auch für den süßen Geschmack von Bedeutung (4, 7). Im Tierversuch ist längst nachgewiesen, dass Acesulfam K und Saccharin in hohen Dosen die Insulinsekretion stimulieren (3). Die seit mehr als 50 Jahren beim Menschen beobachteten hypoglycämischen Effekte des Saccharins weisen in die gleiche Richtung. Womöglich ließe sich manch ein zu scharf eingestellter Diabetes allein durch Verzicht auf Süßstoffe besser in den Griff bekommen. Schmerzmittel in der Limo Die reine Süße von Aspartam kam bei der Suche nach einem Mittelgegen Magengeschwüre zum Vorschein. Seine Ähnlichkeit mit dem Hormon CCK sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt (6). Mittlerweile konnte in einer kleinen Doppelblind-Studie gezeigt werden, daß es auch als Schmerzmittel taugt (EU.L.E.N-SPIEGEL 1999/H.3/S.10): Bei Osteoarthritis genügten 76 mg Aspartam täglich, um das Auftreten von Gelenkversteifungen und Schmerzen spürbar zu verringern. Zudem gibt es Hinweise auf opioide, anti-thrombotische und fiebersenkende Effekte. Womit wir wieder beim Cyclamat angelangt wären, das bei der Entwicklung eines fiebersenkenden Medikamentes entdeckt wurde. Der Metabolit Cyclohexylamin führte im Tierversuch zur Hypertonie (2). Da niemand weiß, wieviel Cyclamat Darmflora zu Cyclohexylamin umwandelt und weil das Ausmaß dieses Umbaus ständig variiert, kann von Unbedenklichkeit keine Rede sein. Gleiches gilt für die mutagene Wirkung von Acesulfam, die Nierenschäden durch Steviol sowie für die Glycyrrhizinsäure, die zum Pseudohyperaldosteronismus führen kann und deren pharmakologische Wirkungen seit alters her bekannt sind (1, 5, . Paradoxe Effekte im Süßstoff Man fragt sich unwillkürlich, wie es möglich ist, derart potente Arzneimittel ohne Zulassung in großer Menge und ohne Warnhinweise zu vermarkten. Womöglich stehen einer Zulassung als Arzneimittel die Nebenwirkungen im Weg - und so beschränkt man sich auf den süßen Geschmack. Doch auch der hat es in sich, denn er löst reflektorisch eine Insulinausschüttung aus und fördert so Hunger und Appetit. Damit wirken Süßstoffe dem Wunsch nach schlankhaltenden Lebensmitteln diam diametral entgegen. Dennoch bergen die Süßstoffe eine wichtige Erkenntnis: Ihre paradoxen Effekte weisen darauf hin, dass wir nicht nur bei Süßstoffen in hoher Dosis mit neuen Wirkungen rechnen müssen, sondern umgekehrt auch bei Arzneimitteln in niedriger Dosis. Wir müssen uns nicht nur auf schwächere Wirkungen gefasst machen, sondern auch auf völlig andere. Ich denke, wir sollten vor allem Diabetikern und Übergewichtigen von Süßstoffen abraten. Angesichts der möglichen pharmakologischen Nebeneffekte ist nicht nachzuvollziehen, dass sie täglich und lebenslänglich Substanzen zu sich nehmen, bei denen einzig der Masteffekt belegt ist. Zwar sind die verzehrten Mengen in der Regel gering. Aber manche Bevölkerungsgruppen, wie etwa Essgestörte, verwenden Süßstoffe löffelweise. Sorry - das es so lang geworden ist - ich dachte nur - es würde Euch interessieren. Des weiteren hoffe ich das ich nicht gleich wieder angegriffen werde - da ich ja nicht gerne hier im Forum gesehen bzw. gelsen werde. Gruß Rena


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Vieles davon war mir persönlich schon bekannt, deshalb lasse ich auch die Finger von Süßstoffen. Aber ich denke es ist gut, dass Du darauf aufmerksam gemacht hast, denn es wird viele geben, die aus verschiedenen Gründen zu Süßstoffen greifen. Das kann sich natürlich auch auf den unerfüllten KiWu auswirken. Jenny