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Geschrieben von Julischäfchen am 08.06.2023, 20:46 Uhr

Zwei Stunden Einschlafbegleitung?

Hallo miteinander!
Mal ein ganz neues Thema: Einschlafprobleme!

Meine Tochter ist 3 1/2 und war bis vor etwa sechs Monaten ausgesprochen unkompliziert beim Einschlafen. Wir konnten sie (zumindest für einige Monate) nach den Einschlafritualen (Vorlesen, Singen etc.) in ihr Bett legen, uns noch ein paar Minuten dazusetzen, haben eine Sternenlampe mit Musik angemacht und konnten dann rausgehen. Sie ist dann fast immer alleine eingeschlafen.

Seit dem Herbst letzten Jahres hat sie riesige Probleme beim Einschlafen. Entweder mein Mann oder ich müssen permanent daneben sitzen oder liegen, sie lässt uns keine Minute mehr aus dem Zimmer gehen, steht dann sofort auf und läuft hinterher. Manchmal berührt ihr Kopf kaum das Kissen, da sitzt sie schon wieder und kräht, dass sie nicht einschlafen kann. Sie ist sprachlich sehr weit und man kann viele Dinge schon gut mit ihr besprechen, aber in diesem Falle kann sie nicht sagen, was das Problem ist. Sie ist entweder nicht müde oder ist müde, kann aber trotzdem nicht einschlafen. Wir haben schon versucht, sie früher oder später ins Bett zu bringen, ganz egal, sie schläft frühestens gegen 21.00 h ein- und muss gegen 6.30 h wieder raus. Manchmal wird es auch 22.00 h oder noch später. Tagsüber ist sie dann teilweise sehr müde, aber gegen Abend wirkt sie dann wieder fit. Nicht aufgedreht, sondern einfach wach. Mittagsschlaf macht sie übrigens schon seit dem letzten Sommer nicht mehr.

Sie geht seit September in den Kindergarten, diese Schlafprobleme haben aber erst viele Wochen danach angefangen.
Das Problem trat, wenn ich mich richtig erinnere, vor allem auf, nachdem ich in ihrem Bettchen die Gitterstäbe entfernt hab, so dass sie selber raus kann. Begeistert steigt sie seitdem immer wieder aus.
Und die blöde Toniebox hat wohl auch ein bisschen dazu beigetragen, dass sie lieber die Geschichte zu Ende gehört hat statt zu schlafen. Die wurde aber nun aus dem Schlafzimmer verbannt.

Am liebsten würde sie jeden Abend in meinem
Arm in meinem Bett einschlafen, da klappt es meistens am besten und das ist manchmal die letzte Möglichkeit, sie zum Schlafen zu kriegen. Das möchten wir aber eigentlich auf Dauer nicht einführen .

Hat jemand von Euch ähnliche Probleme erlebt und kann mir Tipps geben, die Situation zu verbessern? Wir sind mittlerweile wirklich ein bisschen am Ende, weil mein Mann und ich seit Monaten keine gemeinsamen Abende mehr haben. Einer von uns sitzt jetzt immer den ganzen Abend im Zimmer unserer Tochter.

Lg Juli

 
8 Antworten:

Re: Zwei Stunden Einschlafbegleitung?

Antwort von Ich-bins am 09.06.2023, 7:16 Uhr

Hallo,
Umsere Maus ist 4 3/4 und ist noch nie alleine eingeschlafen.

Macht ihr noch das Ritual mit Vorlesen von dem du geschrieben hast? Das bringt die Kinder besser runter als Hörspiele.
Auch kuscheln und Schlaflied (eine begrenzte Anzahl) helfen, dabei am besten schon das Licht ausmachen.
Wir setzten uns dann neben sie und streicheln sie, bis sie eingeschlafen ist.

Danach ist erst Partnerzeit. Ja, wir haben also nicht viel Zeit füreinander. Das muss einem aber klar sein, wenn man ein kleines Kind hat.

Kann euer Kind mal bei Oma und Opa oder jemand anderem übernachten? Das versuchen wir einmal im Monat zu ermöglichen, um dann Partnerzeit zu haben. Das genießen wir dann um so mehr.

Irgendwann wird auch unser Kind alleine einschlafen können, bis dahin genießen wir es sie begleiten zu dürfen.

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Re: Zwei Stunden Einschlafbegleitung?

Antwort von Jorinde17 am 09.06.2023, 10:02 Uhr

Huhu,

ein Einschlafritual ist natürlich wichtig, aber es sollte nicht ausarten. Alle Kinder lieben es, Mamas und Papas Aufmerksamkeit zu bekommen, das ist normal und okay. Aber eure Tochter hat im Moment bei euch die Führungsrolle übernommen: Sie bestimmt allein, wie lange ihr bei ihr bleibt, wie lange sie also eure Aufmerksamkeit bekommt (oder eher: erzwingt), und das ist nicht gut. Auch nicht für sie.

Kleine Kinder sind damit überfordert, wenn sie über Mamas und Papas Zeit und ihr Handeln allein bestimmen sollen. Und es nutzt ihnen außerdem auch gar nicht, das erlebt ihr ja gerade. Ein Kind schläft gar nicht besser ein, dass es seinen Eltern keinen Feierabend mehr erlaubt. Beide Seiten haben also nur Nachteile.

Deshalb müsst ihr einen Mittelweg finden: Zum einen ein schönes Insbettgeh-Ritual vornehmen, danach aber auch gehen. Wenn sie aufsteht, ruhig ein bisschen straight sein und Nein sagen. Im Moment hilft Entschiedenheit und Konsequenz mehr als totale Nachgiebigkeit, denn viele kleine Kinder brauchen etwas Halt und Klarheit beim Einschlafen.

Ja, das löst an den ersten Tagen einen Konflikt aus, das stimmt. Aber ein drei Jahre altes Kind hält diesen Konflikt aus. Es protestiert natürlich und weint unter Umständen auch mal. Aber da es selbst längst eine eigene Persönlichkeit entwickelt hat, weiß es auch, dass die Bedürfnisse der Eltern und seine eigenen nicht immer zusammenpassen. Und dass es sich im Alltag nicht immer durchsetzen kann.

Viele Eltern glauben, jeder Konflikt sei schädlich, aber das stimmt nicht. Kinder dürfen erleben, dass Eltern ihre Führungsrolle wahrnehmen und das nicht dem Kind überlassen. Das ist sogar wichtig, denn ein Kind, bei dem die Eltern keinerlei Grenze setzen, ist überhaupt nicht glücklich.

Auch Eltern dürfen einen Feierabend haben. Den brauchen sie sogar, weil sie sonst keine guten Eltern mehr sein können. Weil sie sich nicht erholen können, keine Zeit mehr für sich als Paar haben und übermüdet sind. Solche Eltern sind zuerst unterschwellig, später auch offen reizbarer und ungeduldiger mit dem Kind. Niemand hat also etwas davon.

Deshalb müsst ihr jetzt den notwendigen, heilsamen Konflikt aushalten: Es gibt ein Einschlafritual, das maximal 30 Minuten dauert. Danach haben beide Seiten Feierabend. Eure Tochter darf die Erfahrung machen, dass sie auch mit Rabbatz kein längeres Ritual erzwingen kann. Und vor allem darf sie die wichtige Erfahrung machen, dass sie auch ohne zweistündiges Programm sehr wohl gut einschlafen kann. Das kann ein paar Tage dauern. Aber da sie altersmäßig längst so weit ist, wird sie es schaffen - wenn ihr ihr helft, indem ihr ab jetzt Klarheit vermittelt.

LG

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Re: Zwei Stunden Einschlafbegleitung?

Antwort von ml1820 am 09.06.2023, 14:37 Uhr

Was spricht dagegen, dass sie in deinem Arm einschläft, wenn es dafür schneller und ohne Frust funktioniert? Das wird nicht ewig so bleiben. Meine Erfahrung ist, je mehr ich mir wünsche, dass die Kinder schnell einschlafen, desto länger dauert es. Wenn ich ganz entspannt das kuscheln genieße, schlafen sie meist sehr schnell.

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Re: Zwei Stunden Einschlafbegleitung?

Antwort von Häsle am 10.06.2023, 10:54 Uhr

Ich würde ihr ein größeres Bett kaufen (oder eine Klappmatratze neben ihr Bett legen) und mich zum Einschlafen zu ihr legen. So haben wir es gemacht, nach einigen Fehlversuchen bei unserer Großen.
Ich denke, Kinder spüren, wenn die Eltern genervt sind und das Einschlafen so schnell wie möglich hinter sich bringen wollen.

Wir lagen direkt neben/an den Kindern, haben kurz vorgelesen und geredet, dann entspannt in unseren Büchern gelesen und die Zeit einfach auch zum Runterkommen genutzt. Es hat so gut wie nie länger als 15 Minuten gedauert, bis die Kinder so tief schliefen, dass wir aufstehen konnten.
Da wir auch nie ausufernde Abendrituale hatten, hat es uns idR insgesamt keine halbe Stunde "gekostet", von 100 auf 0, inkl. Zähneputzen etc.

Die Kinder sind inzwischen 17 und fast 9, und bei der Großen merkt man mE, dass ihr starkes Bedürfnis nach Nähe und Sicherheit immer gestillt wurde. Wie der Kleine sich noch entwickelt, weiß man nicht. Ansonsten sind unsere Kinder eher unterbehüteter Wildwuchs und unproblematisch, wenn ich mir unser Umfeld so anschaue. Was da teilweise den ganzen Tag für ein Theater rund ums Kind gemacht wird/wurde (Ernährung, Bildung, Hobbys etc.), dann aber abends das Kind plötzlich parieren muss/musste, weil die Eltern keinen Bock mehr auf ihre Kinder haben, echt krass.

Wie stark ausgeprägt so ein Bedürfnis ist, ist bei jedem unterschiedlich, und man sollte Kindern sowas auch nicht künstlich anerziehen. Aber man spürt ja als Elternteil, was das Kind in dem Moment, in dieser Entwicklungsphase, braucht. Bei einigen Kindern, und wenn man offen darüber spricht, sind das nicht wenige, gibt es Einschlaf-"Probleme". Ob und wie man darauf eingehen kann, hängt auch damit zusammen, wie viele kleine Kinder man hat. Was sich eigentlich auch ganz gut steuern ließe...

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Re: Zwei Stunden Einschlafbegleitung?

Antwort von Muffin2020 am 11.06.2023, 7:36 Uhr

Ich war immer ein Verfechter des Familienbetts. Super unkompliziert…… mit EINEM Kind.
Ich habe drei und alle ausquartiert, weil ich nicht mehr schlafen konnte.
Dann war es erst so, dass sie trotzdem alle nachts zu uns kamen oder gerufen haben.
Mittlerweile sind sie 8, 5 und 3.
Vor einer Woche hatte ich die schlimmste Nacht überhaupt. Einer lag links, einer rechts von mir. Nummer drei hat sich auf mich raufgelegt. Da war für mich Schluss. Ich habe es mit ihnen besprochen, dass ich sie lieb habe, aber das so nicht mehr möchte. Wenn einer nachts zu uns kommt bringe ich ihn wieder zurück.

Und von einem Tag auf den anderen schlafen sie alle durch. Der Große schläft zwar beim kleinen mit im Bett, aber meine Güte… sie SCHLAFEN.

Den Durchbruch brachte einfach meine Entschlossenheit, dass ich wirklich fertig mit Familienbett bin. Das halbherzige Larifari und sie wollen ja nur kuscheln und meine Nähe hat NICHTS gebracht.

Zum einschlafen setzt der Papa sich eine halbe Stunde mit ins Zimmer. Sind sie dann noch wach wechseln wir in den „Wir schauen alle 20 Minuten nach“ Modus. Meist schlafen sie dann beim ersten nachschauen aber auch schon.


Also noch eine Stimme für liebevolle Strenge

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Re: Zwei Stunden Einschlafbegleitung?

Antwort von Goldherz am 11.06.2023, 23:18 Uhr

Hallo,

in dem Alter deines Kindes beginnt oft die "magische Phase" mit Monstern, selbst Superkräfte haben etc.
Aber in dieser Zeit kommt oft eben auch die Angst vor der Dunkelheit, weil die Kinder sich nun vorstellen, was in ihr alles schlimmes lauern könnte.
Vielleicht kommt euer Kind deshalb nun schlechter zur Ruhe, bzw. möchte nicht schlafen. Das ist etwas Neues und Abstraktes, was es eben vllt. so auch gar nicht benennen kann.
Ihre ganze Welt hat sich verändert. Und der Kindergarten wird auch noch seinen Teil beitragen.
Wie ihr damit umgeht, müsst ihr entscheiden.
Mein Kind schläft bei uns im Bett. Eben auch weil die Angst vor der Dunkelheit etc. so groß ist. Wir hatten auch ein Spray gegen Geister.
Für uns passt das so. Das Einschlafen geht so völlig unkompliziert.

Grüße

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Re: Zwei Stunden Einschlafbegleitung?

Antwort von Julischäfchen am 13.06.2023, 20:58 Uhr

Hallo Ihr Lieben,

Ganz vielen lieben Dank für die netten und zahlreichen Antworten und Tipps, in denen ich mich sehr häufig mit meiner Meinung wiedergefunden habe

Wir haben tatsächlich, nachdem ich den Beitrag gepostet hatte, eine direkt erschreckend einfache Lösung gefunden: die Maus darf jetzt immer nach dem Abendessen noch 10-30 Min Toniebox hören. Dazu muss gesagt werden, dass ich ausgesprochen kritisch bin, was die Benutzung von Medien wie Tablet, Handy, Fernseher und eben auch Toniebox in ihrem Alter angeht. Das wird strikt reglementiert und zeitlich sehr begrenzt „verwendet“. Deswegen ist die Maus auch ein echter Bücherwurm.

Durch das Toniebox hören kommt aber die ganze Familie wunderbar runter, wir können ganz entspannt noch ein bisschen aufräumen und das Schlafzimmer vorbereiten. Wir gehen dann ins Bett, lesen zusammen noch eine längere oder zwei kurze Geschichten und dann wird geschlafen. Häufig nehme ich sie nun mit in mein Bett und wenn sie schläft, trage ich sie in ihr Bett rüber.

Klappt wunderbar, die Einschlafzeit hat sich mindestens halbiert, keiner ist mehr genervt-was vermutlich das Hauptproblem gewesen ist.
Top!

Einen schönen Abend Euch allen!

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Re: Zwei Stunden Einschlafbegleitung?

Antwort von Klugeeule am 22.06.2023, 12:52 Uhr

Eure Tochter hat kein Problem, ihr habt eins!

Mein Ratschlag: Gebt sie mal eine Woche zur Ona, dann habt ihr mal eine Woche euren gewünschten ruhigen Abend zu zweit.
Vielleicht klappt es nach der Woche bei Oma wider mit dem Einschlafen.

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