Schrittweise Eingewöhnung - WENN Kiga mitmacht...

Hallo Jessica,

leider wird die Eingewöhnungsphase meist vom Kindergarten vorgegeben. Viele Kigas sind hier nicht sehr einfühlsam und wollen (nach den üblichen drei bis fünf Schnupper-Aufenthalten vor dem Kiga-Start) gleich den ganzen Vormittag als Bleibedauer. Versichere Dich also erstmal, dass eine schritt- und stundenweise Eingewöhnung in Deinem Wahl-Kiga überhaupt vorgesehen ist.

Optimalerweise beginnt man mit einer Stunde täglich und steigert dann schrittweise. Die Mutter bleibt während der ganzen ersten Woche dabei. Nach einigen Tagen verlässt man als Mutter schonmal gelegentlich den Gruppenraum und geht in ein Nebenzimmer. Während der Eingewöhnungswoche kann die Mutter z.B. zusammen mit den Erzieherinnen mit den Kids basteln oder vorlesen etc., damit sie nicht untätig herumsitzen muss. Erst, wenn das Kind Vertrauen zu den Erzieherinnen gefasst hat und sich z.B. auch von einer Erzieherin trösten lässt, kann man sich ganz verabschieden.

Wie gesagt, bieten leider nur wenige Kigas diese ausführliche (von Kinderpsychologen geforderte) Eingewöhnungsphase an. Bei uns wurde die Radikalmethode befürwortet: Mutter geht und fertig. Angeblich sei dies die beste Lösung, weil das Kind dann nicht endlos an der Mutter klammere, sondern den Absprung besser schaffe. Im Nachhinein habe ich es sehr bereut, das mitgemacht zu haben: Meine Kleine gewöhnte sich im gesamten ersten Jahr nicht richtig ein und fasste bis zum Schluss keinerlei Vertrauen zu den Erzieherinnen. Wir haben dann nach diesem ersten Jahr gewechselt - im neuen Kiga gab es keinerlei Probleme, weil man dort wirklich einfühlsam aufs Kind einging.

Liebe Grüße,

Hexe