Chronisch kranke und behinderte Kinder

Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Mrs. Chocolate am 18.04.2010, 21:46 Uhr

mit 6 Jahren ins Sprachinternat?

Hallo allerseits,

es gibt eine Sache, die lässt mich nicht mehr los - Mein Sohn (bald 5) hat eine ausgeprägte Sprachentwicklungsstörung und besucht einen Sprachheil-Kiga.

Nächsten Sommer wird er schulpflichtig und die Prognosen für eine Regelschule sehen bis jetzt schlecht aus. Selbst der Besuch einer Grundschule die einen speziellen Sprachzweig hat, ist fraglich. Nach weiterem Rumbohren bei der Leitung des Sprachheil-Kigas, meinte man dann zu mir, dass dann nur noch ein Sprachheilinternat in Frage käme. Dieses Internat ist knapp 100 km von unserem Wohnort entfernt und die Kinder sind dann nur am WE zu Hause.

Ich bin so schockiert und entsetzt über diese Möglichkeit und der Gedanke an dieses Internat lässt mich nicht mehr los. Es kann doch nicht sein, dass man ein gerade mal 6 Jahre altes Kind auf ein Internat schickt?! (schicken soll/muss)

Allein bei dem Gedanken kommen mir die Tränen und ich kann das überhaupt nicht fassen!

Gibt es hier irgendjemanden der davon schon einmal gehört hat?

Fassungslose Grüße

 
11 Antworten:

Re: mit 6 Jahren ins Sprachinternat?

Antwort von Pamo am 19.04.2010, 3:53 Uhr

Kenne ich mich nicht aus. Aber ich würde es nicht machen. Ich war mit 7 Jahren mal 4 Wochen alleine in Kinderkur und war viel zu jung und anhänglich für so eine Trennung.

Ausser, du denkst dein Kind würde das wollen? Wie wäre es, wenn ihr euch das mal vollkommen unverbindlich anguckt?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: mit 6 Jahren ins Sprachinternat?

Antwort von aby am 19.04.2010, 7:41 Uhr

Ich kenn mich zwar auch nicht sonderlich aus, aber bei uns ist es so:

Wir haben keinen Sprachheilkiga, wir haben nur eine Sprachheilschule nach dem Grundschulprinzip. Dort können die Kinder nach der 2. oder 4. Klasse in die Regelschule. Sollte das zu "schwer" sein für die Kinder haben wir eine Förderschule für sprachlichbehinderte Kinder. Diese Kinder haben dann die Möglichkeit, nach beenden dieser Schule ein Internat zubesuchen. Dort können sie versuchen, ihren Hauptschulabschluß zu machen und haben 5 Praktikas und haben die Möglichkeit dort ihre Ausbildung zu machen.

Das ist zumindest der Gang einer Bekannten, der uns evtl. auch erwarten wird.

Mit 6 Jahren könnte ich meinen Sohn nicht ziehen lassen. Hast du dich mal nach anderen Möglichkeiten Informiert?
SPZ, Rathaus/Bürgerbüro?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: mit 6 Jahren ins Sprachinternat?

Antwort von Pebbie am 19.04.2010, 9:29 Uhr

Hallo !

Gibt es in Eurem Landkreis keine Sprachförderschulen ??
Vielleicht wäre auch eine Sprachheilreha ( habe ich Anfang des Jahres mit meinem Sohn gemacht ) auch eine gute Möglichkeit der intensiven Förderung.

Ich habe im Bekanntenkreis Eltern, die ihren Sohn in eine Internatsschule gegeben haben, weil er eine Krankheit hat, die ihn im "normalen" Leben von einen auf den anderen Moment agressiv machen. Es war ein Heidenaufwand das zu diagnostizieren. Sie haben sich dazu entschieden, weil dem Kind dort sehr geholfen werden konnte und ihm dort im schulischen Bereich die nötige Förderung zu kommt. Er ist dort seit der ersten Klasse und die ganze Familie profitiert davon. Der Junge ist nicht unglücklich.
Es kann also gut gehen, ich würde nur erst einmal alle Möglichkeiten vor Ort ausschöpfen.

LG Ute

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@ Pamo, @ Aby

Antwort von Mrs. Chocolate am 19.04.2010, 9:34 Uhr

Danke für eure Antworten.

Mein Sohn würde das niemals wollen. Er ist sehr anhänglich und er hat nur mich...

Ich hoffe inständig, dass wir noch eine andere Möglichkeit für ihn finden. Wie von mir geschrieben, natürlich möchte ich ihm alle Möglichkeiten ermöglichen um sich irgendwann mal verständlich ausdrücken zu können, aber mit 6 Jahen ins Internat? Das finde ich unmenschlich und nicht altersentsprechend.

Im SPZ waren wir schon, bis auf seine Sprachstörung ist alles bestens.

Liebe Grüße

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @ Pebbie

Antwort von Mrs. Chocolate am 19.04.2010, 10:02 Uhr

Hallo Ute,

Förderschulen gibt es hier, aber nicht die richtigen. Die Förderschule müsste den Schwerpunkt Sprache haben.

Sprachheil-Reha bekomme ich nicht durch, weil er ja schon einen Sprachheil-Kiga besucht, mir wurde gesagt, beides geht nicht.

Vielleicht finde ich noch andere Möglichkeiten, aber es sieht wirklich schlecht aus.

Danke dir und liebe Grüße

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @ Pebbie

Antwort von Pebbie am 19.04.2010, 10:14 Uhr

Hallo !

Das es eine Sprachförderschule sein muss ist klar ;-)
Mein Sohn besucht im 3. Jahr eine.
Gibt es echt keine in Eurem Landkreis? Kann ich mir ja fast nicht vorstellen !

Schaut Euch doch mal dieses Internat unverbindlich an, vielleicht zerstreut das einige Bedenken !
Ich kann jetzt aus Erfahrung sprechen, das die ersten 2 Schuljahre eines sprachverzögerten/behinderten Kindes sehr, sehr wichtig sind. Dort werden die Grundlagen für den Erwerb der Schriftsprache geschaffen. Auch wenn es sich hart anhört, wenn es keine anderen Möglichkeiten gibt, muss man vielleicht auch gegen das Herz und für den Kopf entscheiden.

Von wo kommt Ihr ??

LG Ute

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @ Pebbie: Ich schicke dir eine PN

Antwort von Mrs. Chocolate am 19.04.2010, 10:36 Uhr

...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @ Mrs. Chocolate : Du hast direkt 2 PN´s ;-) LG Ute

Antwort von Pebbie am 19.04.2010, 14:31 Uhr

.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @ Pamo, @ Aby

Antwort von aby am 19.04.2010, 14:31 Uhr

Hallo!!

Ich meinte, ob euch das SPZ vielleicht Ratschläge geben könnte.

Die müßten doch auch von Einrichtungen und Schulen wissen.
Weißt du was ich meine?

Mich sprach die Ärztin nämlich auch schon an wegen der Sprachheilschule und ich meinte dann auch nur, dass ich ihn gerne im Sprachheilkiga hätte, es aber bei uns keine gebe. Da meinte sie doch, in Lxxx, aber bei KiGa-Kindern werden die Fahrtkosten nicht übernommen nur bei Schulkindern und da ist ja auch die Förderschule.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: mit 6 Jahren ins Sprachinternat?

Antwort von Merle63 am 19.04.2010, 15:58 Uhr

Ich kenne Kinder, die wegen einer anderen Behinderung ins Internat müssen. Ich bin sicher, dass diese Kinder sehr darunter leiden, von ihren Familien getrennt zu leben.

Für unsere Familie käme eine solche Trennung nie und nimmer in Frage.

Wenn es schulisch keine akzeptable Lösung gibt, gäbe es vielleicht die Möglichkeit, den Wohnort zu wechseln, so dass dein Sohn Fahrschüler zur Sprachheilschule sein könnte? Ich würde dort mal anfragen, wie weit die Kinder entfernt wohnen dürfen, um noch mit dem Taxi gefahren zu werden. Vielleicht wäre das eine Lösung für euch?

Deine Bedenken kann ich absolut nachvollziehen. Ein Kind gehört zu seiner Familie!

LG Merle & Co.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: mit 6 Jahren ins Sprachinternat?

Antwort von betty71 am 19.04.2010, 21:02 Uhr

Hallo,

ich habe eine bekannte Familie, die ihre damals knapp 6-jährige Tochter ca. 100 km entfernt für ca. 6 Monate in ein spezielles Sprach-Internat schickten. Das Mädchen hat einen Gendefekt und konnte sich zu diesem Zeitpunkt nur mit für Außenstehende unverständlichen Lauten verständigen.
Sie kam auch an jedem Wochenende nach Hause.

Als ich dies hörte, war ich auch geschockt. Das Internat hat jedoch bei diesem Mädchen so tolle Erfolge erzielen können, dass alle, insbesondere das Mädchen, daraus erheblich profitierten. Die Kleine schien auch überhaupt nicht unglücklich zu sein. Sie hatte einen riesen Sprung gemacht, konnte sie sich doch nun endlich auch Außenstehenden mitteilen. Ohne das Internat wäre es nie machbar gewesen. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Eltern dem Mädchen schon im Vorfeld eine starke Förderung im In- und Ausland zukommen ließen, finanziell ist dies alles darstellbar. Es lag also nicht an zu wenig Förderung, dass sprachmäßig sich nichts tat. Mittlerweile besucht sie eine Schule für geistig behinderte Kinder und spricht für Ihre Verhältnisse toll.

Ich denke, dass man es, ohne genau die Situation zu kennen, nicht allgemein verteufeln sollte. Für mich wäre es auch nicht vorstellbar, aber sicherlich gibt es Umstände, die dies rechtfertigen.

VG
Bettina

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.