Geschrieben von Svenni am 20.07.2008, 21:29 Uhr |
Arbeitsverhalten / Sozialverhalten angehender Zweitklässlerin
Hallo!
Meine kleine zukünftige Zweitklässlerin hat ein klasse Zeugnis bekommen. Allerdings finden sich unter dem Punkten "Arbeitsverhalten" und "Sozialverhalten" folgende Bemerkungen:
"zeigt Anstrengungsbereitschaft auch bei Schwierigkeiten" -> wechselnd.
"hält ein altersgemäßes Tempo ein" -> wechselnd.
"wirkt ausgeglichen" -> wechselnd.
Ok, insgesamt sind es in diesen beiden Bereichen 16 Punkte und sie hat bei den übrigen 13 Punkten die Bemerkung "Immer" oder "überwiegend ja" . Das ist also schon, denke ich, ok. Dennoch...sie wurde bereits mit 5,8 Jahren eingeschult und hat halt im Bereich Organisation so ihre Probleme (allerdings immer weniger werdend) und ist manchmal etwas gestresst, weil sie so hohe Anforderungen an sich stellt; kann mir schon vorstellen, dass sie da etwas verkniffen rüberkommt. Aber das kenne ich von ihr, ist immer so, wenn sie etwas unbedingt will.
Meine Frage: Was kann ich denn mit ihr machen, um ihre Frustrationstoleranz etwas höher zu schrauben? Die Ferien bieten sich ja für das eine oder andere Spielchen an . Außerdem ist sie in manchen Bereichen echt ziemlich langsam, zum Beispiel beim Anziehen, puh...man könnte sagen, ihr kann man beim Laufen die Schuhe besohlen...hier irgendwelche Ideen? Ich wäre dankbar.
LG Svenni
Benennen
Antwort von Vio-1 am 20.07.2008, 22:09 Uhr
Hi
Ich würde einfach versuchen, bei entsprechenden Gelegenheiten die Gefühle/Verhaltensweise etc. zu benennen. Gar nicht korrigierend oder wertend, sondern einfach so, daß sie lernt, was da gerade geschieht.
Beispiel:
Sie möchte unbedingt etwas erreichen, sagen wir mal ein Rätsel lösen und steigert sich da etwas rein, weil es nicht gleich klappt.
Dann würde ich mal draufschauen und sagen: "Mensch, ganz schön knifflig, da kann man ganz schön ungeduldig werden, wenn es nicht gleich klappt und ich seh schon, Du bist auch schon ganz hibbelig"
Oder auch:
Mann, soviel Mühe hast Du Dir gegeben, und jetzt bist Du enttäuscht, daß es nicht geklappt hat.
Usw.
Geht auch beim Anziehen und anderen Trödeleien:
Na, die Socke will heute wohl am liebsten gar nicht an den Fuß - blöd, wenn es immer schnell schnell gehen muß, stimmts?
Probiers mal, hilft nicht von heute auf morgen, aber erst wenn sie selber Gefühle einordnen kann, kann sie sie erkennen und ggf. ändern.
Liebe Grüße,
Vio
Re: Benennen
Antwort von Svenni am 21.07.2008, 21:18 Uhr
Hallo Vio,
vielen Dank. Ganz sicher ist das der richtige Weg und ich ahne es auch schon lange; leider fehlt mir oft die Zeit und gerade jetzt klopft das schlechte Gewissen ganz furchtbar laut bei mir an.
Ich werde in Zukunft sehr viel genauer hinsehen und versuchen, motivierender und verständnisvoller zu sein. Denn ganau da liegt der Haken, wie ich befürchte. Ungeduldige, hibbelige Mutter = ungeduldige, hibbelige Tochter. Logisch irgendwie .
LG Svenni