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Geschrieben von Hannah88freudig am 29.03.2023, 20:21 Uhr

Wie reagieren? Machtkämpfe

Ich bin gerade echt am verzweifeln und erhoffe mir Tipps von euch. Mein Sohn (3,5 Jahre alt) ist klug, sprachlich sehr weit und eigentlich ein echtes Goldstück. Aber aktuell treibt er mich in den Wahnsinn. Ich fühle mich nur noch schlecht, weil ich das Gefühl habe den ganzen Tag nur zu schimpfen und zu drohen. Ich hasse mich selber dafür, aber in den Situationen bin ich tatsächlich überfordert und weiß mir nicht anders zu helfen. Es sind richtige Machtkämpfe, die er genauso mit Papa und teilweise nun auch mit Oma austrägt. Im Kindergarten ist er super lieb ( hier den Großteil des Tages auch).
Es geht immer um die gleichen Dinge:
Zum Beispiel: nach dem Kindergarten soll er sich bitte die Hände waschen. Neuerdings rennt er weg, sagt nein und lacht. Ich sage dreimal bitte Händewaschen, wieso weshalb warum.
Bis es mir dann reicht. Dann zähl ich bis 3, schnappe ihn mir und trage ihn zum Waschbecken etc. Ergebnis : Riesen Geschrei.
Danach ist alles gut.
Oder beim Zähneputzen darf er ein kurzes Video auf dem Handy schauen. Er diskutiert jeden Tag, weil er noch ein zweites sehen will. Ich bleibe konsequent. Dann gibt es Riesen Geschrei, es wird teilweise gehauen, getreten, Türen geschlafen.,
Dann sage ich, dass ich runter gehe und er sich melden soll, wenn er sich beruhigt hat. Das funktioniert teilweise. Oft kommt er dann aber hinter mir her, schlägt Türen, schmeißt Sachen , brüllt die ganze Zeit. Dann werde ich auch laut, drohe ( wenn du nicht aufhörst, gibt es nie wieder ein Video, gehen wir nicht da und da hin usw.).
Ich hasse es, dass diese Situation neuerdings ständig eskalieren. Sobald der Sturm vorüber ist, ist alles wieder gut. Ich entschuldige mich dann auch, aber ich weiß nicht, wie ich sonst reagieren könnte!?

 
13 Antworten:

Re: Wie reagieren? Machtkämpfe

Antwort von LaElla am 29.03.2023, 20:36 Uhr

Ohje du arme! Ich kann mir vorstellen wie anstrengend das sein muss.
Ich bin kein Experte und mein Sohn ist erst 8 Monate, aber ich habe grade überlegt, wie ich an solche Situationen ran gehen würde und warum ein Kind solche Machtkämpfe ausübt.
Kleinkinder sind ja zunehmend durch uns fremdgesteuert. Ihnen wird andauernd gesagt, was sie wann und wie tun sollen. Vielleicht könntest du die ihn irgendwie an den Situationen beteiligen, es für ihn Interessanter gestalten. Ihn irgendwie wirksam sein lassen.
Beim Händewaschen zum Beispiel. Fahr mit ihm in den Laden und lass ihn eine Seife aussuchen?! Gehe mit ihm zusammen zum Waschbecken und frage ihm, ob er dir bei deinem Händen helfen kann?! Mache die Dinge gemeinsam mit ihm und fordere seine "Unterstützung". Vielleicht ist es so spaßiger für ihn.
Wie gesagt, ich war noch nicht in der Situation, aber vielleicht können so kleine Dinge schon etwas Druck rausnehmen

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Re: Wie reagieren? Machtkämpfe

Antwort von Jofrie am 29.03.2023, 21:01 Uhr

Ich empfehle die von ganzen Herzen das Buch (gibt es auch als Hörbuch, z.B. bei Bookbeat) "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn - der entspannte Weg durch Trotzphasen" und den Potcast von Kathy Weber "Familie verstehen" bei Youtube.
Beides in Kombination hilft soo sehr, sich und sein Kind zu verstehen und im Buch sind zig Alltagsbeispiele und wie man sie ohne Schimpfen lösen kann.

Dein Sohn ist noch in der Autonomiephase. Er möchte selbst bestimmen. Sein Bedürfnis nach Autonomie ist nicht genug gestillt. In der Kita muss er funktionieren und tut das auch. Irgendwann ist es ihm genug. Du kannst ihm helfen, indem du sein unerfülltes Bedürfnis hinter seinem Verhalten erkennst (Mamanähe, Autonomie, Spiel und Spaß o.a.) und dann mit ihm zusammen einen Weg findest, wie er das bekommt und gleichzeitig auch tut was du dir von ihm wünschst. Beispiel Autonomie beim Händewaschen. "Möchtest du diese Seife oder diese Seife zum Händewaschen. Du suchst alleine aus!" Spiel und Spaß beim Händewaschen "Der Teddy wäscht auch die Hände" Frag ihn ob er eine Idee hat, wie er jetzt Spaß und Händewaschen verbinden könnte. Kinder haben viele Ideen. Er fühlt sich dann gesehen und gehört. Es geht ihm nicht ums Händewaschen. Es steht immer etwas hinter dem Verhalten der Kleinen.

Ich wünsche euch alles Gute! :)

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Re: Wie reagieren? Machtkämpfe

Antwort von funkahobbes am 29.03.2023, 21:03 Uhr

Ich sage kurz und knapp, was ich erwarte. Angekündigte Konsequenzen ziehe ich auch durch, sonst werde ich unglaubwürdig - überlege dir, was du androhst und ob du die Konsequenzen selber tragen willst also zb beim Händewaschen gibt es bei mir kein Essen, wenn das nicht erledigt ist. Wer nicht Zähne putzt bekommt 2 Tage keine Süßigkeiten. (Wenn er trotzdem abends nicht putzen will, frage ich ihn ein zweites Mal mit Hinweis auf die Konsequenzen, und akzeptier seine Entscheidung dann auch und reite nicht drauf rum. Die nächsten zwei Tage sage ich dann nur knapp „du hast dich entschieden nicht zu putzen und deshalb gibt es 2 Tage keine Schleckereien für dich“ und es wird nicht diskutiert)

Türen knallen, treten etc ist eine andere Liga, denn das geht gegen dich. ich weiß nicht, ob ich jetzt einen shitstorm ernte, aber wenn diese Aktionen bzw Kämpfe bei meinen Jungs sich wieder häufen oder extrem werden, greife ich vermehrt auf die Supernanny Jo Frost zurück und das Kind muss eine Pause machen (naughty step technique) da gibt’s viele Folgen auf YouTube und Facebook
Ich hab schon als Teenie gern ihre Sendungen gesehen
Anfangs muss man viel Geduld und einen langen Atem haben, aber nachdem sie wussten, dass ich Ernst mache und es nur bei klaren Hausregeln bzw. klarem Fehlverhalten anwende (treten, Dinge in der Wut zerstören, mit Essen schmeißen, Beschimpfungen) wurde es viel besser.
Wichtig ist für mich immer, dass ich ruhig und bestimmt bleibe und mich nicht auf Diskussionen einlasse. Und nach der Pause immer „hugs and kisses“

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Re: Wie reagieren? Machtkämpfe

Antwort von Aixoni am 29.03.2023, 21:05 Uhr

Meine Tochter ist fast 3 und bei ihr ist es noch nicht so ausgeprägt, aber bei ihr hilft Konsequenz sehr gut.

Sie darf zB wenn ich die kleine Schwester ins Bett bringe die ca 20 Minuten mit der Oma Fernsehen. Danach hole ich sie dann und bringe sie ins Bett. Eine Weile hatte sie dann die unschöne Angewohnheit mich anzuschreienund nach mir zu hauen wenn ich reinkam, weil sie weiterschauen wollte. Ich habe kein Problem damit, wenn sie nochmal kurz einen Abschluss finden will (sie schauen meist eine Zoosendung, also zB bis die Löwenfütterung vorbei ist), aber das war für mich einfach inakzeptabel. Einmal hat das schrille kreischen sogar die Schwester wieder geweckt. Ich habe ihr dann erklärt, dass ich dieses Verhalten nicht möchte und sie gerne richtig mit mir reden kann. Wenn sie mich so anschreit darf sie am nächsten Tag in der zeit eben nicht Fernsehen. Es hat ein paar mal gedauert, aber sie hat es verstanden und fragt mich nun einfach, ob sie das noch zuende schauen darf.
An deiner Stelle würde ich also konsequent sein, wenn ich sage, dass es am nächsten Tag wegen seines Verhaltens kein Video beim Zähneputzen gibt.

Nach der Kita Hände waschen ist hier auhh nicht verhandelbar. Generell werden die Hände gewaschen, wenn man von draußen rein kommt. Wenn sie die Hände nicht wäscht darf sie auch nicht spielen gehen, weil sie ihr Spielzeug nicht dreckig machen soll. Wenn sie sich doch etwas greift, dann wird es erstmal einkassiert, bis ich es gewaschen/gereinigt habe. (Klingt vllt übertrieben, aber sie buddelt bevorzugt draußen in Erde und so sehen ihre Hände halt oft auch aus. Nur nach der Kita lass ich die Sachen natürlich auch oft liegen). Da gab es aber kaum jemals einen Machtkampf.

Prinzipiell finde ich Konsequenzen gut, wenn die Konsequenzen passend sind. Nicht Hände waschen mit Fernsehverbot oder irgendwo nicht hingehen zu bestrafen wäre unsinnig und für ein Kleinkind unverständlich.

Leider passiert es mir auch manchmal, dass ich wütend werde, wenn ich mit ihrem Dickkopf überfordert bin. Dann entschuldige ich mich aufrichtig bei ihr und dann ist es aus meiner Sicht auch wieder gut. Ich arbeite daran, besser zu werden aber am Ende des Tages bin ich nur ein Mensch und nicht perfekt.

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Re: Wie reagieren? Machtkämpfe

Antwort von Fleurdelys am 29.03.2023, 21:09 Uhr

Habe ich so ähnlich auch momentan mit meiner 2,5-Jährigen. Gerade das Händewaschen ist immer eine Herausforderung. Eine Zeit lang ging das mal mit Spielen ganz gut, jetzt ist es jedes Mal ein Kampf.
Und witzigerweise hat sie in letzter Zeit auch herausgefunden, dass wir nochmal Zähne putzen müssen, wenn sie danach noch Hunger hat und etwas isst - und sie dann theoretisch noch ein zweites Video schauen kann. Das hab ich aber schnell durchschaut und mache das nicht mit (dann muss sie zur Not selbst nochmal putzen, auch wenn das nicht so gründlich ist).

Beim Videoschauen gebe ich also einfach nicht nach und lasse sie wütend sein. Wenn es so eskaliert, würde ich erstmal versuchen, selbst so ruhig wie möglich zu bleiben. Vielleicht auch eine neue Routine probieren. Wenn du bei dem Video bleiben willst, eventuell etwas danach einführen, zu dem du sofort übergehen kannst.

Beim Händewaschen bin ich auch etwas überfragt. Ich merke aber, dass ihr Autonomiebestreben hier sehr deutlich wird. Manchmal kommt sie nämlich nach kurzem Spielen freiwillig ins Bad, dann wenn *sie* will. Ich muss sie also erstmal kurz machen lassen und ankommen lassen. Allerdings läuft sie ja dann mit schmutzigen Händen in der Wohnung rum und fasst alles an. Manchmal hilft es auch, bevor wir in die Wohnung gehen schon anzukündigen, dass wir gleich als allerallererstes Hände waschen und es mit etwas Lustigem zu verbinden. Da muss man eben kreativ werden. Vielleicht entsteht daraus auch ein nettes Ritual. Muss ich selbst mal ausprobieren.

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Re: Wie reagieren? Machtkämpfe

Antwort von LaElla am 29.03.2023, 21:27 Uhr

Angekündigte Konsequenzen durchzuziehen finde ich super! Jedoch sollten die Konsequenzen eine logische Folge auf das Handeln haben.
Kein Essen wenn die Hände nicht gewaschen wurden?? Und was ist wenn dad Kind sich partout wehrt? Bekommt es dann am Tag kein Abendbrot?
Sorry, ohne dich angreifen zu wollen, aber den shitstorm solltest du wohl eher dafür kassieren als für die Stille Treppe Für mich ein absolutes no go

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Re: Wie reagieren? Machtkämpfe

Antwort von Baerchie90 am 29.03.2023, 21:33 Uhr

Hier halfen ganz oft Kleinigkeiten.
Mehr Mitbestimmungsrecht, selbst wenn es "nur" die Reihenfolge war. Vieles hatten wir in zweifacher Ausführung, einfach nur damit Kind sich eines aussuchen konnte. Egal ob Seife, Zahnbürste, Windel oder T-Shirt... Ein "möchtest du A oder lieber B?" kam deutlich besser beim Kind an als "du musst noch..."
Auch die Reihenfolge bestimmen lassen, half oft: "was kommt zuerst? Anziehen oder Zähne putzen? :-) "

Auf Ablaufpläne waren meine Kinder auch ziemlich scharf. Also bebilderte To-do-Listen, wo erledigtes abgenommen oder durchgestrichen wird. Da könnte ich mir ein Bildchen mit "Händewaschen" nach einem Bildchen mit "Kindergarten" auch super vorstellen. Solche Pläne gibt es oft mit Sternchen zum Sammeln, wir haben sie aber "nur" zum visualisieren des Alltags genutzt und das haben meine Kinder wirklich super angenommen

Für's Zähne putzen würde ich mir was anderes überlegen, wenn es mit dem Handy zur Zeit immer eskaliert. Vielleicht ein Lied, welches 3 Minuten geht? Oder eine Sanduhr und er hat die Aufgabe, bescheid zu sagen, wenn sie durch ist? Bei meinen Kindern kam auch ein Handspiegel gut an, dann konnten sie zu gucken und ich habe kommentiert, wo ich putze. Oder auch die Reihenfolge bestimmen lassen: zuerst oben oder unten? Erst rechts oder links? Hab ich schon die kaufläche unten gemacht? Was fehlt jetzt noch? :-)

Und dann half noch ganz viel atmen und die Akzeptanz, dass nicht immer alles rund laufen muss.
Gerade wenn Kind gerade müde/hungrig/erschöpft/durstig ist, dann sind die kleinsten Kleinigkeiten (wie zb kurz Händewaschen) manchmal schon zu viel verlangt. Manchmal hilft da ein bisschen entgegen kommen und manchmal darf man da auch mal fünfe gerade sein lassen. Davon geht die Welt nicht unter. :-)

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Re: Wie reagieren? Machtkämpfe

Antwort von Aurum am 29.03.2023, 21:52 Uhr

Hi, bei uns hilft es viel wenn wir gemeinsam Hände waschen.. eigentlich hilft es auch beim Zähneputzen.
Ich sag halt "komm wir gehen zusammen, ich muss ja auch meine Hände waschen, die Schnupfenviren aus dem Kindergarten Abwaschen". Oder ich putze auch meine Zähne. Videos schauen wir dann nicht, das macht es bei uns schlimmer wenn wir sowas dazu erlauben, egal ob Hände waschen oder Zähne putzen (Spreche aus Erfahrung), das gäbe auch dauernd einen Riesenkampf. Und während dem Putzen kommentiere ich nebenher welchen Bereich wir jetzt aktuell putzen. Danach bin ich die Zahnärztin, er legt sich in meinen Schoß und ich putze nochmal nach...

Türen knallen usw ist schwer... Da kommt bei mir die Monster Mama raus, wir wollen nicht dass er Dinge bei uns kaputt macht. Das sagen wir so. (Ehrlicherweise hat mein Mann auch schon Mal Lego von ihm aus dem Fenster geworfen, so nach dem Motto Auge und Auge. Wir haben aber dann festgestellt dass das nicht der richtige Weg ist ;)).

Wenn das Kind sehr dreckige Hände hat würde ich außen schon einen Eimer Wasser hinstellen für den groben Dreck.

Aktuell sage ich meinem Sohn nachmittags beim Abholen im kindergarten dass er sich dort noch die dreckigen Hände wäscht. Klappt zum Glück gut...

Man muss viel ausprobieren denke ich, um seinen Weg zu finden. Konsequent sein ist auch nicht mein Ding (Zb mit nicht Süßigkeiten essen, daher versuche ich es weitgehend ohne " wenn, dann " Sätze, denn auch die bekomme ich vom Kind wieder zurück. "Wenn du nicht sofort essen machst dann musst du mir 2 Schokostücke geben" zb.. Ist aber sehr schwer. Man muss das vorher auch Mal durchdenken was man machen kann, sonst regiert man eben wieder wie immer. Ist ein Lernprozess, für Eltern und Kinder. Alles liebe

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Re: Wie reagieren? Machtkämpfe

Antwort von Parimo am 30.03.2023, 10:23 Uhr

also für mich ist das eine logische Konsequenz. Das Händewaschen hat doch einen Grund! Damit Viren/Bakterien weg sind und nicht noch zB beim Essen in den Körper oder sonst wo hingelangen. Soll er dann mit schmutzigen Händen essen? Also, vorausgesetzt, das ist jetzt Hände waschen vor dem essen und nicht irgendwie mega zeitlich versetzt.

Was wäre denn aus deiner Sicht eine zusammenhängende Konsequenz?
Ehrliche Frage.

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Re: Wie reagieren? Machtkämpfe

Antwort von Halimon am 30.03.2023, 11:38 Uhr

Hey,
meine Tochter ist noch ein Jahr jünger, daher weiß ich nicht, ob das vergleichbar ist.
Aber auch wir kennen das nur zu gut, dass sie sich nicht die Händewaschen will. Oder, ganz großes Thema, nicht gewickelt werden will. Oder nicht ins Haus kommen will.
Was bei uns hilft (natürlich nicht immer): alles vorher ankündigen. "Wenn wir gleich zuhause sind, was machen wir als erstes?" -"genau! Händewaschen!" Oder "Du brauchst eine frische Windel!" -"Nein!!" -"Nein? Möchtest du lieber weiterspielen?" -"ja!!" - "Okay, noch 5 Minuten spielen, dann gibt es die frische Windel!" Dann kooperiert sie oft. Oder ein Spiel draus machen. Mit dem Flugzeug ins Badezimmer zum Händewaschen/zum Wickeltisch fliegen lassen. Oder mit dem Taxi, oder mit der Eisenbahn etc.
Manchmal singen wir auf dem Weg dahin.

Auch wir gucken ein Video zum Zähneputzen, und auch wir hatten die Situation, dass sie geweint und gezetert hat, weil sie noch eins gucken wollte. Ich bin auch immer konsequent geblieben. Und habe dann vorher schon angekündigt "EIN Video gucken wir an. Okay?" Wenn es hinterher Geschrei gab, hatte ich Verständnis, dass sie sooo gerne noch eins gucken wollte, es beim Zähneputzen ja aber immer nur eins gibt, sie morgen aber wieder eins anschauen darf. Momentan klappt es super und sie gibt mir von sich aus das Handy nach einem Video zurück.

Es hängt natürlich sehr von der eigenen Verfassung ab, wieviel Kraft man gerade hat, dass jede alltägliche Erledigung zu einem großen Trara wird.
Da ich es auch hasse, mir meinem Kleinkind zu schimpfen und zu streiten, denke ich mir immer: Kämpfe nur die Kämpfe, die es wert sind.

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Re: Wie reagieren? Machtkämpfe

Antwort von Ruto am 30.03.2023, 13:57 Uhr

Vieles ist eine Frage der Haltung. Was ist wichtig, wo kannst du Spielraum geben?
Ziel der Autonomiephase ist ja, dass die Kinder selbstständiger werden. Gleichzeitig brauchen sie Grenzen und Halt, auch weil sie Gefahren natürlich noch gar nicht als solche erkennen können.
Lass dich gar nicht erst in einen Machtkampf ziehen.
Ein Kleinkind darf und soll wüten dürfen, aber es muss im Bereich des Zumutbaren bleiben. Ein Kind, das sich im Supermarkt auf den Boden wirft? Aushalten, möglichst gelassen bleiben und nicht nachgeben. Kind möchte ein zweites Video sehen? Dann äußert es eben seinen Unmut. Wird es dabei handgreiflich, klare Grenzen ziehen.
Regeln sollten möglichst Sinn in der Abfolge geben. In deinem Beispiel: Vor dem Händewaschen passiert eben gar nichts. Dein Kind will bestimmt was anderes von dir - klare Haltung zeigen: "Erst Händewaschen, dann Essen"(vorher kein Essen) Oder "Ich spiele erst mit dir, wenn du Hände gewaschen hast".
Bis 3 zählen finde ich ungünstig, weil es ohne direkten und greifbaren Zusammenhang mit dem erwünschten Verhalten steht. Das kann sein Kind noch gar nicht begreifen.

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Re: Wie reagieren? Machtkämpfe

Antwort von Hannah88freudig am 30.03.2023, 16:59 Uhr

Danke für eure Antworten. Letztendlich hilft wahrscheinlich ( wie hier mehrfach erwähnt) nur konsequent bleiben.
Dieses spielerische mitbestimmen lassen oä. findet mein Mutterherz natürlich auch am besten und bisher haben wir das auch so gemacht, aber in der aktuellen Phase bringt es nichts.

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Re: Wie reagieren? Machtkämpfe

Antwort von funkahobbes am 30.03.2023, 21:18 Uhr

Das bezieht sich direkt auf das Händewaschen vor dem Essen, bei uns gibt’s keinen Essensentzug als pauschale Strafe, keine Sorge
Die Konsequenz muss schon immer in direktem Zusammenhang stehen und für die Kinder verständlich sein, sonst ist es ja willkürlich. Und wir Erwachsene müssen uns genauso dran halten

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