nochmal ich

bin jetzt daheim, vorhin war ich noch auf arbeit. wollte nur sagen, dass ich natürlich niemandem auf den schlips treten wollte. ich war ja selber erstaunt, wie schnell sich das läppert und habe deshalb hier gepostet.

es is nicht so, dass geld bei mir einen hohen stellenwert hat - im gegenteil. ich bin selbst in den ärmsten verhältnissen gross geworden, meine eltern waren viel zu jung und unfähig, meine mama war mit 21 schon geschieden, allein mit 2 kdis und hatte nichts im griff. ich und mein bruder waren in heimen und früh auf uns selbst angewiesen. wenn ich mit 10 klamotten brauchte, musste ich selber zum amt und dafür betteln, das könnt ihr mir glauben od. nicht, es war so. meine ausbildung musste ich selber schauen, wie ich das durch kriege. bis 28 war mein leben ein auf und ab, geld hatte ich nie. gott sei dank, hat meine oma mich oft untersützt, sonst wär ich heute nicht da, wo ich jetzt bin.

mein mann und ich wir arbeiten hart. mein mann arbeitet 11 monate im jahr durch, mit nur einem tag in der woche frei. ich arbeite 4 vormittage, meinen mann sehe ich am sonntag nachmittag. an jedem feiertag, an jedem geburtstag und vorallem immer dann, wenn andere frei haben, arbeiten wir. das ist der preis, wenn man ein hotel hat. wir müssen so viel arbeiten, den zu viele angestellte können wir uns nicht leisten.

wir sind übrigens weder reich noch wohlhabend. wir gehören zum mittelstand, eher unterer mittelstand sogar.

wir wohnen in einer mietwohnung (gut, im januar beziehen wir unser neu gekauftes haus) und fahren ein auto. im urlaub waren wir die letzten 10 jahre genau 3 mal.

geld ist nicht das wichtigste im leben. es geht nichts über die gesundheit und die familie (meine meinung) und ihr (du montpelle) könnt mir glauben, dass ich diese werte auch meinen kids vermittle.

aber ich geniesse halt, nicht jeden cent umdrehen zu müssen. ich geniesse, all meine rechnungen bezahlen zu können und mir halt mal ein paar esprit klamotten kaufen zu können. ich rede schliesslich nicht von haute couture od. wie man das schreibt. ich bin ein ganz normaler durchschnittsmensch, dem nichts in die wiege gelegt worden ist und sich aus dem schlamassel rau gekämpft und hoch gearbeitet hat. darauf bin ich stolz und ich geniesse es.

übrigens, auch wenn ich jetzt ne million gewinnen würde, wöllte ich kein anderes haus, als das, was wir uns jetzt endlich leisten können (reihenendhaus).

lg v. und schöner sonntag noch