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Geschrieben von FrauSilke am 18.01.2020, 19:52 Uhr

Essstörung bzw. Futterstörung

Guten Abend! Ich bin neu hier und erhoffe mir einen Austausch und Tipps mit Eltern, die ähnliches erlebt haben. Kurz zu unserer Situation. Unser Sohn, fast 9 1/2 Monate, wurde zwei Wochen vor Termin eingeleitet aufgrund von mangelnder Versorgung und wurde mit nur 2.370 g geboren. Er lag dann noch 10 Tage auf der Kinderintensiv wegen der Temperatur und dem Trinken. Er hat also von Beginn an immer sehr wenig getrunken und das zieht sich bis heute durch. Unser Sohn wurde vom Kinderarzt nun als untergewichtig eingestuft mit nur 6.800 g. Er meint, dass er viel mehr Brei essen müsste und wir sollten es mal mit Brei aus der Flasche versuchen. Wir haben nun alles versucht, Brei aus Flasche, Gläschen, selbst kochen, aber er zeigt einfach keinen Hunger. Das hat er noch nie richtig, weshalb wir ihn ca. alle 3 Stunden füttern. Seit einigen Wochen ist es aber nun so, dass er sehr stark abbaut und immer weniger zu sich nimmt. Ich habe auch die Befürchtung, dass er unsere Anspannung merkt und wir unwissentlich Druck aufbauen. Wir wissen einfach nicht mehr, wie wir mit ihm umgehen sollen. Zur Orientierung, unser Speiseplan sieht wie folgt aus:

- Zwischen 2 und 4 Uhr: 90 - 130 ml Pre
- Gegen 6 h, wenn er aufwacht: 40 - 80 ml Pre (er hat zu dieser Zeit nie Appetit)
- gegen 8.30 h: 100 - 130 ml Pre (er schläft dann dabei ein für sein kurzes Nickerchen)
- Zwischen 11 und 11.30 h: 30 - 50 g Brei zum Mittag, danach 90 - 100 ml Pre (er schläft dabei ein zum Mittagsschlaf)
- momentan gegen 17 h: 30 - 50 g Milchbrei
- 18 h: Pre 100 - 150 ml zum Einschlafen

Wie ihr seht, trinkt er hauptsächlich zum Einschlafen, weil er dann zumindest etwas mehr trinkt. Im wachen Zustand will er kaum trinken. Seit ein paar Wochen verweigert er alles, ob Milch oder Brei, am Nachmittag. Wenn wir Brei füttern, isst er die ersten Löffel gut, dann fängt er aber an mit allen Mitteln abzulenken und wenn das nicht wirkt, weint er, sobald ich den Löffel anfassen. Wir wissen wirklich nicht mehr weiter. Wir hoffen so sehr, dass uns jemand helfen kann. Lieben Dank vorab.

Silke

 
13 Antworten:

Re: Essstörung bzw. Futterstörung

Antwort von Schnegge89 am 18.01.2020, 19:58 Uhr

Pre darf im 1. Jahr gerne noch Hauptnahrungsmittel sein. Von daher ist Brei nicht notwendig.

Hier wurde Brei in dem Alter auch mehr und mehr verschmäht. Stattdessen gab es feste Nahrung.

Eventuell kann der Arzt euch auch Spezialnahrung mit mehr Kalorien verschreiben.

Wenn er von Anfang an eher zart war, ist es doch nicht verwunderlich, dass es dabei bleibt. Ist er denn auf seiner Perzentile geblieben oder abgerutscht?

wurde nach den Ursachen gesucht, dass er so wenig Nahrung aufnimmt? Störung beim Schlucken oder ähnliches?

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Re: Essstörung bzw. Futterstörung

Antwort von Sommer2019 am 18.01.2020, 19:59 Uhr

Ist er zum Löffeln vllt zu müde? Mein 2. Kind mochte nie essen, wenn er schon müde war. Versuch mal den brei 1 bis 1,5 Stunden vorm schlafen zu geben und weiterhin die flasche zum einschlafen.
Vllt isst er dann mehr und trinkt trotzdem noch zum schlafen gut.

Viel Glück

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Re: Essstörung bzw. Futterstörung

Antwort von FrauSilke am 18.01.2020, 20:09 Uhr

Danke für die Antwort. Ja, er war sonst immer auf der untersten Linie und ist jetzt darunter. Er nimmt kaum noch zu. Bisher wurde eine Unverträglichkeit auf Milch ausgeschlossen. Unser Eindruck ist, dass er mehr trinken und essen könnte, aber u. a. keine Lust hat. Es gab nämlich auch Tage, da hat er zu unserem Erstaunen richtig reingehauen für seine Verhältnisse. Wenn er nicht von Kontrolle zu Kontrolle etwas mehr abgerutscht wäre, würden wir uns auch nicht solche Sorgen machen. Wir haben auch den Eindruck, dass er an fester Nahrung interessiert ist. Er probiert z. B. morgens gerne kleine Brotstücke. Aber scheint damit noch nicht umgehen zu können, denn er fängt so lange an zu würgen, bis das Stück wieder draußen ist.

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Re: Essstörung bzw. Futterstörung

Antwort von muddelkuddel am 18.01.2020, 20:09 Uhr

neben den tipps der vorschreiber würde ich dem kind auch noch essen in die hand drücken, vom tisch mitessen lassen (also das, was ihr auch esst nur weniger gewürzt)

brötchen oder brot (ggf selbst gebacken mit weniger salz) mit butter, frischkäse oder fleischgläschen als streichwurstersatz, nudeln, kartoffeln, kürbis etc.

vielleicht wird essen so interessanter und mehr zum familienerlebnis?!

LG

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Re: Essstörung bzw. Futterstörung

Antwort von FrauSilke am 18.01.2020, 20:10 Uhr

Danke! Ja, das könnten wir versuchen, allerdings nehme ich an, dass er dann noch gar keinen Hunger hat. Ich denke immer, dass die Abstände zwischen den Mahlzeiten eh schon sehr gering sind.

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ergänzung

Antwort von muddelkuddel am 18.01.2020, 20:11 Uhr

ist er denn sonst soweit fit, munter, beweglich? mein ältester war auch immer am rande der untersten perzentile und lange stillkind, der nahm immer episodenweise zu (wochenlang nicht und dann über nacht ein kg schwerer)

der arzt meinte damals, das wäre okay, solange der individuelle rhythmus ähnlich bleibt und das kind fit wirkt

LG

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Re: Essstörung bzw. Futterstörung

Antwort von Schniesenase am 18.01.2020, 20:15 Uhr

Liebe FrauSilke,

es ist immer schwer, wenn man mit so einem zarten Persönchen zu tun hat, das so wenig essen möchte. Was Euch anbetrifft, wäre es sicher hilfreich, wenn Ihr eine wirkliche Ernährungsexpertin für Babys finden könntet, die Euch unterstützt. Manche Hebammen können das und sind gut fortgebildet.

Da ich mein Kind in diesem Alter überwiegend gestillt habe, kann ich zum Flaschenfüttern nichts sagen außer, dass Premilch nach Bedarf gegeben werden sollte. Wenn das Kind lieber Pre trinkt als zu essen, dann ist das in diesem Alter vollkommen ok, und dann lass ihn reinhauen, so viel er möchte!

Was mich wundert, ist, dass der Kinderarzt nicht geschaut hat, ob ein Mangel vorliegt, der zur Appetitlosigkeit führen könnte: Wenn Zink und Eisen zu wenig sind, führt das bei den Babys häufig zu Appetitmangel, und dann befindet man sich in so einem Teufelskreis, zu dem noch zusätzlich Druck auf die Eltern ausgeübt wird, das Kind zum Essen zu bringen, was aber unmöglich ist. Darum kommen dann nicht selten bald noch wirkliche Essstörungen dazu, weil das Kind Essen als Zwang und unangenehm und zu vermeiden erlebt und nicht nach seinem Körpergefühl gehen kann.

Ich bin kein Experte, aber ich hatte auch ein Kind, das Zink- und Eisenmangel hatte, wenn auch viel später, und es war sehr gut, dass ich tags wie nachts noch so lange stillte. Den Mangel kann man mit einem einfachen Bluttest nachweisen. Ja, da muss Blut abgenommen werden, und das macht kein Arzt ohne Not, aber hier reicht es doch vielleicht auch nicht, nur Druck auf die Eltern auszuüben.

Zum Vergleich: Mein Kind wog zur Geburt 2680g (reif geboren), mit 6 Monaten 5325g und mit 10,5 Monaten 7250 g. Sie war immer an der untersten Perzentile, manchmal drunter, manchmal drüber und kam irgendwann wieder bei der ca. 7%-Perzentile an, wo sie dann bis heute immer blieb. Der Appetit kam nach dem 5. Lebensjahr mit der Substitution von vor allem Zink und bisweilen auch Eisen wieder, und heute isst sie ganz normal. Das ist ärztlich kontrolliert und per Rezept verordnet. Ich habe aber auch da noch gestillt, so dass sie eben noch von der optimalen Zusammensetzung der Muttermilch profitieren konnte.

So gesehen ist Dein Sohn jetzt noch nicht so ganz dramatisch dran, nur erst einmal, damit Du etwas ruhiger werden kannst, ist das doch schon gut zu wissen.

Manche Kinder mögen die Konsistenz von Brei nicht. Vielleicht googlest Du mal Fingerfood oder "Breifrei" oder "Baby led weaning". Hier ging das besser als Brei. Hirsebrei wurde aber gern gegessen.

Ich wünsche Euch, dass Ihr eine gute Begleitung dafür findet und die Ursache für den mangelnden Appetit gefunden wird. Vielleicht brütet Dein Kind auch gerade was aus und ist aktuell deswegen schlapp, vielleicht hat die Appetitlosigkeit aber auch Gründe, und das sollte schon herausgefunden werden.

Alles Gute!

VG Sileick

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Re: Essstörung bzw. Futterstörung

Antwort von Julizwillinge am 18.01.2020, 20:16 Uhr

Hallo Frau Silke,

meine Tochter ist 1,5 Jahre alt und wiegt 7,4 Kilo. Der Kinderarzt meint sie ist etwas zierlich, aber solange sie zunimmt, alles gut.
Sie ist in der 33. SSW als Zwilling geboren und wog 1450 Gramm. Solange die Kinder gut drauf sind und sich entwickeln ist alles gut.

Ich kann euch nur raten, den Druck raus zunehmen und lieber öfter Pre geben. Als unsere Kleine so alt war wie euer Kleiner, hat sie Brei auch verweigert. Und ganz ehrlich, um auf die Kalorien zu kommen, die in der Pre sind, müssten die Kleinen so viel Brei essen, dass schaffen die nicht.

Was Ärzte gerne außer acht lassen, ist die Genetik des Kindes. Seid ihr beiden sehr kräftig, oder eher zierlich. Wie ward ihr als Babys, sehr dick, eher dünn, dass spielt alles eine Rolle.

Bitte macht euch nicht verrückt, dann wird euer Sohn auch entspannter und isst wieder besser. Vielleicht mag er auch lieber Fingerfood.

LG Julizwillinge

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Re: Essstörung bzw. Futterstörung

Antwort von FrauSilke am 18.01.2020, 20:44 Uhr

Ich danke euch allen sehr für die ausführlichen Beiträge. Das beruhigt schon sehr. Wir werden auf jeden Fall unseren Arzt auf einen möglichen Mangel ansprechen. Es ist einfach so schwer, Druck abzubauen, wenn man ständig Ratschläge bekommt und es heißt, das Kind müsste doch schon... Und dass einem immer wieder gesagt wird, wie schmal das Kind doch ist. Als ob man das nicht selber wüsste. Die Leute wissen gar nicht, was sie einem damit für Druck machen. Deshalb danke ich euch

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Re: Essstörung bzw. Futterstörung

Antwort von frau_e_2017 am 18.01.2020, 21:00 Uhr

Mein Sohn hatte in dem Alter ca 7,9 kg bei einem Geburtsgewicht von 3,2 kg, also gleich viel zugenommen wie dein Sohn. Das Essen war bei uns auch mühsam. Es fing mit ca. 4 Monaten an mit Stillpausen von 5-6 h, er hat sich einfach nicht anlegen lassen. Ich erinnere mich, dass ich ihm nach dem Abstillen mit 5 Monaten um 4 Uhr morgens eine Flasche gegeben habe (ca 120 ml) und das reicht ihm bis 12 mittags. Er hat zu schreien begonnen, wenn er die Flasche nur gesehen hat. Brei hat er auch selten mehr als 100 g gegessen, vom Obst Getreide Brei am Nachmittag hab ich ihm nur ein Drittel der vorgeschlagenen Menge zubereitet. Das erste Jahr haben wir ihn nur mit Ablenkung von Bilderbüchern gefüttert ... mittlerweile ist er 2,5 Jahre und isst mal mehr oder weniger, mal motiviert oder auch nicht aber es passt grundsätzlich. Was hat bei uns geholfen? Also vor allem die Zeit, an ca 14 Monate wurde es besser. Und feste Zeiten mit größeren Abständen, dh Frühstück um acht, Mittagessen um halb zwölf, 3-4 Stunden dazwischen lassen. Nachtflasche reduzieren oder abgewöhnen und einfach akzeptieren, dass er nichts mehr essen möchte, Druck rausnehmen. Alles Gute!

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Re: Essstörung bzw. Futterstörung

Antwort von FrauStorch am 18.01.2020, 21:50 Uhr

Unser Sohn hat in diesem Alter auch nur schlecht gegessen. Brei und Co verschmähte er, von anderen Dingen würgte er auch. Ich hatte gestillt und er trank nur zu Hause im Bett und dann nicht viel. Er war viel zu abgelenkt durch alles um ihn herum. Er war allerdings ordentlich kräftig,daher achteten wir nie auf das Gewicht.
Das Problem ist, dass sich irgendwann ein Teufelskreis entwickelt wenn man soviel Druck aufbaut. Essen wird nicht zu etwas normalem, sondern zu einer anstrengenden Drucksituation. Wie soll das Kind da Genuss und Freude am Essen lernen?

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Re: Essstörung bzw. Futterstörung

Antwort von Aubergine123 am 19.01.2020, 9:11 Uhr

Dass sie nicht mehr viel zu nimmt kann auch daran liegen, dass sie mobiler geworden ist, da verbrennen die kleinen ja auch Kalorien.
Meine Tochter ist jetzt 16 Monate und sie hat sich das erste Jahr nicht besonders für feste Nahrung interessiert. Mal hat ihr was geschmeckt, beim nächsten Mal hat sie das Gesicht verzogen und wollte es schon nicht mehr. Ich stille sie heute auch noch viel. Essen ist in dem Alter für manche Babys eher Spielzeug, das ist aber auch vollkommen in Ordnung. Lass sie mit dem Essen spielen, ganz ohne Druck und sie wird es sich irgendwann zum Mund führen, wenn sie soweit ist. Wenn man ihnen aber immer mit einem besorgten Blick essen in den Mund steckt dann reagieren sie irritiert darauf und wollen das nicht.
Im Kinderwagen isst meine Tochter übrigens am besten, dass ist wohl wie Kino mit Popcorn für sie. Du kannst ihr auch beim spielen auf dem Boden Fingerfood in die Hand geben denn manche wollen das spielen nicht unterbrechen und reagieren verärgert wenn sie plötzlich essen müssen.
Wie andere bereits geschrieben haben: keinen Druck ausüben, sie essen alle, wenn sie soweit sind!

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Re: Essstörung bzw. Futterstörung

Antwort von QueenMum am 19.01.2020, 12:56 Uhr

Hallo ich finde dein Kind entwickelt sich dem Geburtsgewicht entsprechend normal weiter. Unsere Große 40SSW geboren wog auch nur 2500 und mit 1 Jahr hatte Sie Ihr Gewicht etwas mehr wie verdreifacht also etwas unter 8 kilo. Heute ist Sie genau auf der 50iger Linie und hält diese auch. Ich habe einfach auf das ganze vertaut und mich nie unter Druck setzen lassen. Lass deinem Kinde seine Zeit. Wenn er aufeinmal alles verweigert kann es einfach an den Zähnen liegen, da musste ich unsere Große auch anders anlegen damit Sie isst. Bleib ruhig und vertraue dir als Mutter. Brei hat unsere da noch sehr wenig genommen.

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