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Geschrieben von Mustelaa am 10.01.2024, 8:49 Uhr

Erziehung?

Hallöchen zusammen

In letzter Zeit habe ich mir etwas Gedanken über die Erziehung gemacht. Ich habe eine 2.5 jährige Tochter und für uns als Eltern ist eine gute Erziehung wichtig und ja unter gute Erziehung versteht jeder Mensch was anderes. Als Neulinge auf diesem Gebiet sind wir auf der Suche nach Rat und Tipps von erfahrenen Eltern.

Ich bin ein wenig unsicher, da dies mein erstes Kind ist und ich keine vorherige Erfahrung in der Kindererziehung habe. Ich möchte meinem Kind die bestmögliche Entwicklung ermöglichen und eine liebevolle, unterstützende Umgebung schaffen. Wir geben uns mühe es auch ziemlich einfach zu halten und sind nicht auf einem Super-Eltern-Tour, so dass die anderen genervt sind als gäbe es nur unser Kind auf dieser Welt

Deshalb frage ich euch, liebe Community: Welche Ratschläge würdet ihr einem Elternteil geben, der sein erstes Kleinkind erzieht? Kann man überhaupt ein Kleinkind erziehen? Gibt es spezielle Methoden, die ihr für die Erziehung eines 2-jährigen Kindes empfehlen würdet? Gibt es etwas, das ihr anders gemacht hättet, wenn ihr nochmal von vorne anfangen könntet?

Jeder Ratschlag, jede Geschichte und jede Erfahrung ist wertvoll für mich. Ich danke euch im Voraus für eure Unterstützung und eure Einsichten!

Liebe Grüsse
Mustela

 
14 Antworten:

Re: Erziehung?

Antwort von Kaire am 10.01.2024, 9:06 Uhr

Eine spezielle Methode habe ich nicht, aber ich arbeite (beruflich wie privat) nach folgendem Konstrukt.
Kinder brauchen Halt und Sicherheit. Die gibt es durch Routinen und klare Regeln, die konsequent verfolgt werden.
Welche Regeln, wie viele und ob man auch mal eine Ausnahme machen kann - das hängt stark vom Kind und den Eltern ab.
Mein zwerg (2 Jahre) kommt mit Ausnahmen derzeit z.b. schlecht zurecht (tagelang endlose quengelei und wutanfälle), also gibt es keine - auch wenn das für uns Eltern manchmal unbequem ist. Das kann sich in Zukunft
natürlich ändern, jetzt ist es so.

Beim einfordern der Regeln auf nachvollziehbare, dem Alter entsprechende Konsequenzen achten (z.b. Kind malt die Wand an, Stifte werden sofort weggepackt und gemeinsam die wand sauber gemacht) und vor allem positives Feedback, wenn es klappt.

Du wirst deinen Weg finden, und du wirst Fehler machen, das ist ganz normal. Eltern sind nicht perfekt, auch das ist eine lernerfahrung.

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Re: Erziehung?

Antwort von Mustelaa am 10.01.2024, 9:10 Uhr

Hallo Kaire

Vielen Dank für deine Antwort.

Aktuell hat die Kleine bei uns auch oft Wutanfälle und Quengeleien, da denkt man sich was ich falsch mache - müssen wir halt durch - probieren das auch mit dem Erklären. Danke für die Tipps!

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Re: Erziehung?

Antwort von Pebbie am 10.01.2024, 9:25 Uhr

Hallo !
Was Kaire schreibt kann ich im großen und ganzen unterschreiben.
Hinzufügen möchte ich noch das es wichtig ist als Eltern an einem Strang zu ziehen.

Ich habe immer auf mein Bauchgefühl gehört und mich auch gefragt wie Vorgaben an die Kinder bei diesen aufgenommen werden. Es ist klar das es Dinge gibt die einfach essenziell sind und das Kind im schlimmsten Fall ganz schrecklich findet und auch nicht ausdiskutiert werden müssen. Ich denke da z.B. ans Zähneputzen.

Viele Dinge ergeben sich auch einfach im Rahmen des heranwachsens der Kinder. Und auch wir Eltern wachsen mit. Egal wie alt wir sind.

Viele Grüße
Pebbie

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Re: Erziehung?

Antwort von Bonnie95 am 10.01.2024, 10:21 Uhr

Unsere älteste ist jetzt 3 1/2 Jahre alt.
Wir setzen den Rahmen & in diesem darf sie sich frei entfalten.
Wir haben ein Routineboard - also eine Tafel, die in „Morgen, Mittag, Abend“ eingeteilt ist. Mit Magnettäfelcen befestige ich die Aufgabe (beispielsweise „Zähne putzen“, „Anziehen“, „Essen“) und sie darf die Reihenfolge festlegen.

Ich bzw wir machen das seit gut einem Jahr und es erleichtert mein Leben ungemein. Sie hat einen sicheren Rahmen, halt und Routine, aber dennoch das Gefühl, dass sie selber entscheiden darf & nicht zu sehr fremd gesteuert wird.
Sehr selten also, dass wir Diskussionen führen.
Auch hier gibt’s mal schlechte Tage, unausgeschlafen, krank, etc.- da wird schon gegnatscht. Das darf und soll sie auch! Sie ist keine Maschine
Ebenfalls hat sie Sanduhren (3-20 Minuten). Sie weiß, wenn ich sage „Ich stelle die Uhr auf, in fünf Minuten ist sie abgelaufen & dann gehen wir), dass es dann auch keine Ausnahme gibt.
Durch die visuelle greifbarkeit (Sand läuft ab), kann sie sich was unter 5 Minuten vorstellen & ist darauf vorbeireitet, dass sich nun die Situation gleich ändert.

Wir leben ihr einfach letztlich auch ein miteinander vor. Bitte & Danke werden hier immer verwendet - auch zwischen mir und meinem Mann. Es wird einander geholfen & miteinander gesprochen, erklärt und auch zugehört.

Ich finde Erziehungen sehr individuell, das kann man nicht pauschalisieren.

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Re: Erziehung?

Antwort von M und Ms am 10.01.2024, 10:21 Uhr

Ich kann vor allem die gemeinsame Linie unterstützen, daran hängt es leider oft zwischen meinem Mann und mir. Er sagt „gerne“ erstmal grundsätzlich nein und ich verstehe meist nicht wieso.Und das merkt unsere Große (7) natürlich. Bisher fällt es uns zum Glück nicht oft auf die Füße, aber es wäre durchaus einfacher, wenn wir uns einig wären.

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Re: Erziehung?

Antwort von Schröder am 10.01.2024, 10:37 Uhr

Hej,

Kinder brauchen keine "Erziehung" Kinder brauchen Vorbilder, denn sie nehmen alles aus der Umwelt wahr und Formen dadurch ihr Bild über sich.
Frage Dich also welches Bild sol Dein Kind von sich selbst haben. Und dementsprechend bist Du Vorbild
Werte statt Regeln das ist so so wichtig das sich Kinder gut entwickeln.
Es ist ja schon alles da, wir als Erwachsene dürfen eine Umgebung schaffen die eine JA Umgebung ist.
Jedes Nein und jede Grenze lässt das Kind verharren in einem Bild der Ablehnung, denn Kinder beziehen alles auf sich persönlich

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Re: Erziehung?

Antwort von kia-ora am 10.01.2024, 11:15 Uhr

Mein Ratschlag: orientiert euch NIE an anderen Eltern!


Bei Unsicherheit oder Neugier hilft gute Fachliteratur von Experten.

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Re: Erziehung?

Antwort von Fleurdelys am 10.01.2024, 11:27 Uhr

Bevor man über Erziehung spricht, finde ich es wichtig, etwas über die kindliche Entwicklung zu wissen. Man kann sich mittlerweile ja sehr leicht darüber informieren. Wer z.B. von einem Zweijährigen Mitgefühl oder Rücksicht erwartet, der versteht nicht viel davon, wozu ein Kind in dem Alter kognitiv in der Lage ist.

Wenn das gegeben ist, dann ist es so, wie du es sagst: Jedes Kind ist anders und jede Familie ist anders und lebt in unterschiedlichen Lebensumständen, und das alles zusammen genommen bringt unterschiedliche Erziehungsstile hervor.

Ich persönlich stehe dem Begriff „Erziehung“ irgendwo gespalten gegenüber. Ich weiß, was damit gemeint ist, aber ich assoziiere damit doch irgendwo noch die strenge Hand, die am Kind „zieht“ und es zurechtrückt und in eine Form zwängt, etwas drastisch ausgedrückt.

Nur für mich würde ich es eher als Lernen innerhalb von Beziehungen beschreiben, mit den Eltern und anderen Bezugspersonen als Vorbildern, die sich in das Kind hineinversetzen können und es mit all seinen Charakterzügen kennen, sich auf seine Augenhöhe begeben um ihm die Welt um es herum zu erklären, aber gleichzeitig auch Grenzen zu vermitteln. Dabei sollte man ihm immer die Chance geben, (altersgerecht) seine eigenen Erfahrungen zu machen.

Bei einem Zweijährigen wäre mir wichtig, dass es seine Gefühle kennenlernen darf und auch mal richtig wüten darf, ohne dass man es dabei schimpft. Gefühle zulassen und Trost spenden, ohne dabei auszuweichen. Gleichzeitig aber würde ich beibringen, dass man bestimmte Dinge nicht tun darf, z.B. andere verletzen, Gegenstände kaputt machen. Der Rest würde sich für mich im Alltag ergeben.
Meine Tochter (3,5J) hat schon immer sehr gerne geredet und bei uns klappt es wunderbar, wenn wir ihr Dinge in einer ruhigen Minute erklären. Sie ist dann sehr einsichtig. Aber mir ist bewusst, dass es auch Kinder gibt, die anders ticken.

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Re: Erziehung?

Antwort von Barbaray am 10.01.2024, 12:00 Uhr

Ich bin der Typ Erklärbär und habe unseren Großen dadurch schon dazu gebracht, sich mit knapp zwei Jahren das Knie vom Kinderchirurgen aufschneiden zu lassen, um einen tief eingezogenen Splitter entfernen zu lassen - ohne wie andere Kinder in den Nebenzimmern um sein Leben zu brüllen. Dem Arzt habe ich allerdings auch (für seine Verhältnisse wohl irritierend unmissverständlich) deutlich gemacht, dass mein Kind nicht festgehalten wird und wir uns die Zeit nehmen, die er braucht
Er weiß meist, was wir machen, was ungefähr auf ihn zukommt und wieso, weshalb, warum XY als Verhalten wichtig ist.

Er weiß, dass wir in einer Familie leben, in der wir versuchen, jedem gerecht zu werden, nicht nur einem der Familienmitglieder.

Er weiß, dass Menschen Fehler machen. Und dass man sich entschuldigt, wenn man Blödsinn gemacht hat. Das tue ich bei ihm auch.

Er weiß, dass manche Dinge gemacht werden müssen und man nicht darum herum kommt.
Dass man seine Zähne putzen muss, damit sie nicht kaputt gehen. Dass die Hände gewaschen werden müssen nach dem Toilettengang, weil man sonst den unsichtbaren Toilettenschmutz überall verteilt.

Kinder sind unfassbar intelligent, wissbegierig und wunderbar.
Sie saugen alles in sich auf, beobachten die Welt bis ins kleinste Detail und wenn man ihnen erklärt, warum Dinge geschehen (müssen), machen sie meist (bei Weitem nicht immer) bereitwillig mit.

Mehr gibt‘s bei uns eigentlich nicht:
Gleichberechtigung aller Familienmitglieder (unter Berücksichtigung ihres Entwicklungsstandes, mit allen Rechten und Pflichten - denn wer gleichberechtigt ist, hat nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten), Augenhöhe, viele Erklärungen, gaaaanz viele Gespräche und vor allem Verlässlichkeit.

„Wenn du mir jetzt bei XY hilfst, habe ich nachher mehr Zeit für dich und wir können XY spielen“ läuft bei uns zum Beispiel extrem gut. Dann wird danach aber auch wirklich gespielt oder Quatsch gemacht oder genascht oder… oder… oder…

Und extrem viel Blödsinn. Lachen. Toben. Quietschen. Auf dem Fußboden rumrollen.

Und - in Anlehnung an eine Diskussion neulich - viel Lernen aus eigenem Tun heraus. Wer die Jacke nicht anziehen will bei -10 Grad, geht halt kurz raus und merkt selber, dass es so zu kalt ist.
Wer kippelt, wird darauf hingewiesen, dass man dabei umfallen und sich verletzen kann, wird eng beobachtet und wenn er dann fällt, rechtzeitig aufgefangen, hat aber nach Ansage gemerkt, dass man dabei abstürzen kann.

Ist das ein Erziehungsmodell?
Weiß nicht.
Ich versuche, meine Kinder sich zu mündigen Menschen entwickeln zu lassen.
Wenn das klappt, reicht mir das.

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Re: Erziehung?

Antwort von ml1820 am 10.01.2024, 12:20 Uhr

Ich finde es wichtig, ein gutes Vorbild zu sein, bei meinem beiden (3 und 5) kam dadurch "bitte" und "danke" von selbst, ohne dass ich es ihnen je beibringen musste.

Außerdem gehe ich immer davon aus, dass das Kind gute Absichten verfolgt, auch wenn das nicht gleich erkennbar ist. Daher muss ich kaum mal schimpfen (eigentlich nur, wenn das andere Kind gehaut wird oä).

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Re: Erziehung?

Antwort von Luisi388 am 10.01.2024, 14:06 Uhr

So ähnlich ist das bei uns auch. Ich rede mit auch Tag ein und Tag aus den Mund fusselig, aber es klappt in 90% der Fälle unheimlich gut und wenn nicht, dann ist gerade ein Bedürfnis unbefriedigt (müde, Hunger, etc)

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Re: Erziehung?

Antwort von Ruto am 10.01.2024, 19:06 Uhr

Ja, ab dem Kleinkindalter wird erzogen - egal ob bewusst oder unbewusst. Man beschäftigt sich beruflich und auch privat mit sooo vielen Dingen. Finde, es gibt nichts wertvolleres, als sich mit der Erziehung seines eigenen Kindes zu beschäftigen, die immerhin ein ganzes (!) Leben beeinflusst.

Wenn ihr mit Basics anfangen wollt, kann ich mich nur den Stimmen anschließen, euch mit der Kindesentwicklung auseinander zu setzen. Was ist die Autonomiephase, wieso ist sie so wichtig (!) für die Entwicklung. Und wie kann man als Eltern möglichst entspannt bleiben und sinnvoll Grenzen setzen, alles unter Berücksichtigung des natürlichen Autonomiebedürfnisses?

Eine Buchempfehlung ist Remos Babyjahre, wo man für verschiedene Bereiche (Schlaf, Sozialverhalten, etc.) wichtige Entwicklungsschritte im Baby- bis Kleinkindalter nachlesen kann, jeweils auf den Zeitraum bezogen.
Er vermittelt darin auch schön, dass sich jedes Kind anders entwickelt und das auch gut so ist.
Auch erste Tipps sind dabei, ohne dass man erschlagen wird.

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Re: Erziehung?

Antwort von misssilence am 10.01.2024, 19:54 Uhr

Da ich auf keine eigenen Kindheitserfahrungen zurückgreifen kann, habe ich mir meinen Umgang mit meinen Kindern angelesen. Empfehlen kann ich, neben dem erwähnten Klassiker von Remo Largo:

Das Gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mivh in den Wahnsinn - Danielle Graf und Katja Seide

Wild Child - Eliane Retz

Dein kompetentes Kind - Jesper Juul

Leitwölfe sein - Jesper Juul

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Re: Erziehung?

Antwort von May.Baby am 10.01.2024, 20:29 Uhr

„Erziehung ist Vorbild und Liebe“

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