zurück| Geschrieben von Sommer2019 am 15.05.2021, 20:11 Uhr |
Erfahrungen abstillen
Mein Entschluss steht fest. Ich stille mein 21 Monate altes Kind ab.
Seit einiger Zeit, bestimmt schon über mehrere Monate, ist das Stillen immer schmerzhafter geworden. Habe aber keine Brustentzündung, Milchstau oder sonstiges. Es zieht so schlimm, wenn mein Sohn stillt. Hauptsächlich sind die Schmerzen an den Brustwarzen bis etwa 1 cm um den Warzenhof rum. Ich kann mir die Schmerzen nur so erklären, dass die Saugkraft zu genommen hat oder meine Brustwarzen mit der Zeit empfindlicher geworden sind. Von Anfang an lief die Milch sehr gut. Es gab keinerlei Komplikationen.
Unsere Stillbeziehung war schön, aber auch sehr anstrengend. Fast 1 Jahr lang kam er nachts alle 1 bis 1,5 Stunden.
Bis gestern waren es noch 4 bis 5 Stillmahlzeiten. Meistens haben wir nach dem Mittagsschlaf, vor dem Nachtschlaf, 1 bis 2 mal nachts und morgens vor dem Aufstehen gestillt.
Gestern beim Zubettbringen tat das Stillen plötzlich schon beim 3. mal saugen so sehr weh, dass ich den Tränen nahe war. Habe es meinem Sohn erklärt, dass die Milch aua macht und das sie bald leer sein wird. Es war erstaunlicher weise OK für ihn. Danach wurde er zu seiner gewohnten Zeit wach und ließ sich innerhalb von 15 Minuten mit gutem Zureden und schunkeln wieder zum Schlafen bringen. Doch um 3 Uhr nachts wurde er wach und konnte nicht wieder einschlafen. Wir waren bis halb 5 wach. Wasser anbieten, schunkeln, tragen, kuscheln, singen, nichts hat lange geholfen. Ich bin standhaft geblieben, habe nicht gestillt. Die Angst vor den Schmerzen ist groß. Es hat dann auch so geklappt. Auch heute nach dem mittagsschlaf und beim abendlichen einschlafen brauchten wir nicht stillen. Er zeigt auf die Brust und sagt aua. Ich denke, er hats verstanden. Meinen Brüsten geht es gut. Es ist nichts hart oder heiß.
Sorry, der Text ist lang geworden. Musste mir das alles mal. Runterschreiben. Vielleicht hilft es euch ja auch um meine schlussfrage zu beantworten.
Was meint ihr, wie lang die schlaflosen Nächte anhalten können? Wann wird er wirklich verstanden haben, dass unsere Stillbeziehung vorbei ist? Wird er bald durchschlafen oder ist es wahrscheinlicher, dass er trotzdem zu seinen gewohnten Zeiten wach wird?
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Re: Erfahrungen abstillen
Antwort von Jolina2019 am 15.05.2021, 20:21 Uhr
Ich denke, so ähnlich wie beim Schnuller, wird es mindestens 2 Wochen dauern...
Aber er scheint es doch gut zu akzeptieren?
Ich kenne diese Schmerzen so ähnlich wenn meine Tochter saugt und saugt und es kommt aber nix mehr. Dann dauert es eine Weile und es kommt wieder Milch, dann ist auch das Ziepen weg.
Ich fühle mit 
Re: Erfahrungen abstillen
Antwort von Jumalowa am 15.05.2021, 20:26 Uhr
Ich habe bei einer Stillmutter mal gelesen, Sie hat sich die Brustwarzen abgeklebt und gesagt es tut Ihr weh. So wie du es quasi machst und die Kinder waren jeweils in dem gleichen Alter. Kann ein paar Tage dauern oder ein paar Wochen.
Re: Erfahrungen abstillen
Antwort von Sommer2019 am 15.05.2021, 20:29 Uhr
An zu wenig Milch habe ich auch schon gedacht. Vor allem weil die schmerzen insgesamt sehr schleichend stärker geworden sind. Wobei die ein oder andere Nachmahlzeit auch schmerzfrei war, ich dabei aber ganz deutliche schluckgeräusche wahrnehmen konnte.
Danke, für dein Blick in die scheinbar richtige Richtung.
Tröstet mich schon etwas, dass ich keine volle Milchbar abschließe, sonder eher nur den letzten Schritt selber gehe, statt das Stillende meinem Kind zu überlassen. Leider hat er dann keine Möglichkeit mehr dem saugbedürfnis nachzukommen. Schnuller und Flasche werden seit Geburt an verweigert. Ich schätze, dass wird aber nicht schaden.
Ich hoffe du hast recht und mein Sohn akzeptiert es schnell.
Mein anderer Sohn (ehemaliges flaschen-und Schnullerkind) hat Änderungen in der Hinsicht immer sofort akzeptiert.
Re: Erfahrungen abstillen
Antwort von Sommer2019 am 15.05.2021, 20:34 Uhr
Das mit dem abkleben hab ich auch gedacht, aber mein Sohn akzeptiert es zum Glück auch, wenn ich einfach meine Brust bedeckt lasse. 
Dann drücke ich mal die Daumen, dass wir es in ein paar Tagen geschafft haben und nicht mehrere Wochen harten Kampf haben werden.
Re: Erfahrungen abstillen
Antwort von HHKatha am 16.05.2021, 6:24 Uhr
Hi du!
Bei mir war’s fast genau so, meine Milch war mit der zweiten Schwangerschaft dann irgendwann weg und Stillen tat nur noch weh. Bei uns war es ich glaube eine oder zwei Nächte, dann hat er angefangen mit einem Aufwachen weniger und schlief dann (wenn ich mich recht erinnere) auch ganz schnell durch. Ich drücke die Daumen, das es bei euch genauso gut läuft!! 
Re: Erfahrungen abstillen
Antwort von Junalina am 16.05.2021, 6:27 Uhr
Guten Morgen
Ich kenne das schmerzende Gefühl. Bei mir ist es definitiv der Mangel an Milch. Meine Tochter hat sich tagsüber fast abgestillt. Wenn sie mal eine schlechte Nacht hat und oft an die Brust will, tut es irgendwann auch so sehr weh.
Jetzt war sie gerade krank und hat auch tagsüber wieder gestillt, da ging es auch nachts besser, da die Produktion wohl wieder angekurbelt wurde.
Meine große Tochter habe ich mit 1 Jahr abgestillt, weil ich wieder nachts arbeiten musste. Sie hat zuvor keine Flasche akzeptiert. Wasser und nuckel haben nicht geholfen. Sie hat dann pre genommen als ich nicht da war. Es musste ein warmes Getränk sein.
Aber dein Sohn ist ja schon deutlich älter. Biete ihm doch mal warmen Tee oder warmes Wasser an.
Ansonsten finde ich, dass er das ja zu verstehen scheint. Das ist doch super.
Ich finde es auch richtig, dass du deine Bedürfnisse wahrnimmt und die stillbeziehung beenden möchtest.
Bei uns hat das endgültige abgewöhnen der nächtlichen Flasche (die sie als Stillersatz bestimmt bis zum 2. Geburtstag genommen hat) mit viel kuscheln dann ungefähr 1 Woche gedauert.
Halte durch. Das pegelt sich sicher schnell ein.
Re: Erfahrungen abstillen
Antwort von Sommer2019 am 16.05.2021, 6:39 Uhr
Danke auch dir für deine Antwort.
Heute nacht war er leider wieder zu seinen gewohnten Zeiten wach, auch genau so lange, wie in der ersten Nacht. Diesmal aber schon mal ohne großes schreien oder weinen.
Re: Erfahrungen abstillen
Antwort von Sommer2019 am 16.05.2021, 6:42 Uhr
Danke für deinen positiven Bericht.
Leider möchte der Herr weder Schnuller noch warmes Wasser aus der Flasche haben. Tee mag er leider auch garnicht.
Mit viel Geduld und ein paar schlaflosen Nächten werden wir das Thema hoffentlich schnell beenden können.
Re: Erfahrungen abstillen
Antwort von Data_ am 16.05.2021, 7:36 Uhr
Ich glaube auch, dass ihr auf einem guten Weg seid. Du bist authentisch und stehst deinem Sohn bei seiner Abschiedstrauer bei und sagst ihm einfach, was Sache ist. Wie häufig er nachts aufwacht, lässt sich ja nicht vorweg sagen - er muss ja hauptsächlich eine andere Möglichkeit entwickeln, wieder in den Schlaf zu finden, und das kann mal mit deiner Hilfe und mal selbständig gelingen.
Bei meinem damals dreijährigen ging es innerhalb weniger Tage, dass er aufgehört hat zu fragen. Aber er war auch Monate später noch etwas wehmütig.
Als ich realisiert habe, dass die Stillzeit vorbei ist, war es einerseits sehr befreiend, andererseits aber auch ein Verlust für mich. Nimm dir Zeit, dass auch Du Abschied nimmst von dieser sehr innigen und nahen, besonderen Zeit.
Auf der praktischen Ebene war es hilfreich, dass er nicht meine nackten Brüste zu sehen bekam (beim Anziehen, Duschen etc).
Re: Erfahrungen abstillen
Antwort von Mörchen17 am 16.05.2021, 8:36 Uhr
Bei meinem Sohn und mir war es so, dass ich, als er knapp 20 Monate alt war, einfach nicht mehr stillen wollte, ich hielt es nicht mehr aus, ihn an der Brust zu haben. Ich meinte damals noch zu meinem Mann, ich weiß jetzt, wie Katzenmamas sich fühlen, wenn sie ihre Jungen von den Zitzen verscheuchen, genau so empfand ich es auch, so ein Drang, das Kind von der Brust fernzuhalten.
Ich hatte ihn zu dieser Zeit noch abends vor dem Einschlafen und nachts gestillt. Das "Einschlafstillen" (es war eigentlich keins, weil er dabei nicht einschlief) haben wir dadurch abgeschafft, dass mein Mann ihn ein paar Abende lang zum Schlafen brachte, danach war die Brust auch bei mir abends kein Thema mehr. Im Übrigen habe ich ihm tags gesagt, dass ich nicht mehr stillen möchte, dass er doch die paar Tropfen Milch nachts auch gar nicht mehr braucht und wir einfach so kuscheln können, und dann habe ich ihn ehrlich gesagt in einer Nacht, als er aber wieder nach der Brust verlangte, ziemlich angeraunzt, dass ich nicht mehr stillen will. Da schaute er ziemlich erschreckt, aber das wirkte dann - ab dem Zeitpunkt hat er nie wieder stillen wollen. Er wollte auch sonst nachts nichts haben, kein Wasser oder sonst etwas, nur seinen Nucki, den er aber vorher auch schon nahm. Die Nächte haben sich bei uns dadurch nicht verändert, er schläft (er wird bald vier Jahre alt) bis heute nicht wirklich durch und ist auch manchmal längere Zeit nachts wach.
Bei Dir klingt es so, als hätte auch Dein Sohn durchaus kapiert, dass er nicht mehr stillen kann, und ich denke nicht, dass sich so lange Wachperioden nachts oft wiederholen werden, Dein Sohn müsste ja auch müde sein. Generell ruhigere Nächte sollte man sich vom Abstillen allerdings nicht versprechen, so meine Erfahrung.
Re: Erfahrungen abstillen
Antwort von Sommer2019 am 16.05.2021, 10:03 Uhr
Vielen Dank auch dir für deinen Erfahrungsbericht.
Re: Erfahrungen abstillen
Antwort von Sommer2019 am 16.05.2021, 10:05 Uhr
Danke dir für deine Antwort. Ruhigere Nächte wären schon was feines. Aber wenn er 2 mal wach wird und schnell durch streicheln und singen wieder einschläft, bin ich schon sehr zu frieden.
Re: Erfahrungen abstillen
Antwort von Skylights110 am 16.05.2021, 10:12 Uhr
Denke nach einer Woche wird es okay sein. Kinder in dem alter gewöhnen sich meist schnell um.
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