Stillen

Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Atombiene am 11.01.2018, 19:12 Uhr

Zwiehmilch - und es kann doch funktionieren

Achtung, laaaang!!

Hallo zusammen,

Dieser Post richtet sich an alle Mamis, die mit dem Stillen Probleme und Angst vor dem Zufüttern haben. Er soll euch etwas Mut geben, denn genau das hätte ich am Anfang meiner Stillzeit auch gebraucht. Vielleicht gibt es ja auch die ein oder andere Mama, die ein ähnliches Erfolgserlebnis mit euch teilen möchte

Mein kleiner Mann ist jetzt fast 7 Monate alt. Während der Schwangerschaft stand für mich fest, dass ich unbedingt stillen möchte. Laut meiner Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs auch kein Problem - denn schließlich könne jede Frau stillen, man muss es nur wollen.

Dann war der Wurm da und es klappte NICHTS. Im Krankenhaus wurde mir von lieben Krankenschwestern das richtige Anlegen gezeigt, aber alleine habe ich es einfach nicht richtig hinbekommen. Resultat: an Tag 4, Tag der Entlassung, hatte ich blutige und entzündete Brustwarzen und war am Ende meiner Nerven.

SO sollte sich Stillen anfühlen? Das war also der richtige Weg?

Ich war verzweifelt. Noch am gleichen Tag hat mir mein Mann eine Milchpumpe aus der Apotheke geholt - kriegt man auf Rezept nahezu umsonst und meine Nachsorgehebi hat mir Stillhütchen verordnet und mit mir Anlegen geübt. Der Schmerz ging irgendwann weg - recht früh nach einer Woche - aber die Stillprobleme blieben.

Mein kleiner Mann hing die ersten Wochen ungelogen den ganzen Tag an der Brust. Was Clusterfeeding bedeutet war mir zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt, aber das war mehr ... Es war DAUERstillen. Und das schlimme war, er hat kaum zugenommen. Mal 30 g in der Woche, mal 5 g ... dann wieder nur 15 g. Das war zu wenig, eindeutig. Ich habe von 10 Uhr früh bis 16 Uhr fast durchgestillt mit ein paar Pausen von 10 bis 20 Minuten und dazwischen abgepumpt. Dann ging es von 17 bis ca 22/23 Uhr weiter und dann in der Nacht alle zwei Stunden. Ich war ein Zombie.

Meine Hebi ist absoluter Gegner vom verfrühten Zufüttern, aber hier sah sie keine andere Möglichkeit mehr. Ich hatte offensichtlich zu wenig Milch. Trotz abpumpen, trotz Stilltee, Bockshornklee und alkoholfreien Weizen und und und. Angelegt war er sowieso dauernd.

Ich hatte Angst vor dem Zufüttern und einem vorzeitigen Abstillen. Als er dann ca. 3 Wochen war, habe ich damit aber begonnen. Es war hart. Stillen, Pumpen, Pre ... und wieder von vorn. Den ganzen Tag. Abgepumpte Milch konnte ich nicht zufüttern, da bin ich am Anfang mit Müh und Not auf 30 ml am Tag gekommen.

Aber alle Mühe hat sich gelohnt - mein Wurm hat endlich zugenommen und mit dem Stillen ging es immer besser. Erst habe ich 60 ml am Tag zugefüttert, dann 90 ml und dann 160 bis 240 ml. Er wurde ja auch größer und hatte mehr hunger. Das ging so bis er ca. 12 Wochen war. Irgendwann hatte ich keine Nerven mehr zum Abpumpen. Das hat sich nach und nach ausgeschlichen. Ich habe mir immer weniger Sorgen und Gedanken gemacht, die Stillpausen wurden immer größer. Er hat auch nicht mehr so lange am Stück getrunken.

Und siehe da .... auch das Zufüttern hat sich nach und nach reduziert. Mit drei Monaten gab es nur noch eine kleine Flasche am Tag a 120 ml und dann nur noch alle zwei Tage und irgendwann, ich denke um den vierten Monat, hat sich das Fläschchen vollends ausgeschlichen.

Jetzt ist er wie gesagt fast 7 Monate und ich stille immer noch. Habe genug Milch und mein kleiner Mann wächst und gedeiht prächtig. 8860 g bei 73 cm Ich habe nicht vorzeitig abgestillt. Es hat funktioniert. Und damit möchte ich anderen Hoffnung geben, die sich in der gleichen Situation befinden und kein Land in Sicht sehen.

Ich konnte es nicht mehr hören - ich bemühe mich nicht genug, öfter anlegen (Aha, wie oft denn noch, wenn er quasi mit meiner Brust verwachsen ist?? ?!), jede Frau kann stillen, es liegt an der Technik etc. All die schlauen Ratschläge, die nichts genützt haben, die einem nur Versagen suggerieren ... wir sind den Weg der Zwiehmilch gegangen. Man muss sein schlechtes Gewissen einfach ablegen.

Das ist nur ein Erfahrungsbericht! Das heißt nicht, dass es immer klappen muss. Aber es kann.

Liebe Grüße
Eure Atombiene mit schlafendem Wurm auf dem Bauch

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.