September 2019 Mamis

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Geschrieben von KielSprotte am 23.09.2019, 16:31 Uhr

Unsere Hausgeburt

Hier mein Geburtsbericht:

Am 12.09. habe ich noch fleißig im Garten gewerkelt – an unserem neuen Bienenhotel die letzten Handgriffe gemacht, rundherum gepflanzt / gesät, ein letztes Mal Rasen gemäht in diesem Jahr etc. etc. Baby war erstaunlich ruhig an diesem Tag, hat sich scheinbar auf seinen großen Tag vorbereitet. Abends dann kurz nach Töchterchen ins Bett (20.00 Uhr) da hundemüde. Nachts wurde ich dann gg. 1.40 Uhr wach – wusste erst gar nicht wieso, da ich sooo tief geschlafen hatte. Dann die Erkenntnis: Wehen. Also haben mein Mann und ich noch getan, was getan werden musste, damit die Wehen auch bleiben bzw. stärker werden . Eine halbe Stunde später hat mich dann nichts mehr im Bett gehalten – ich musste mich einfach bewegen. Wg. unserer Tochter waren wir ja ans Haus gebunden, aber sinnlos durch die Zimmer laufen wollte ich auch nicht – also ab in die Küche, vorkochen kann ja nicht schaden. Mein Mann hat mit einem Kaffee den Beobachterposten auf der Küchenbank zugewiesen bekommen – ich wollte ihn zwar um mich haben, aber doch irgendwie „für mich“ sein und habe losgewerkelt. Wehen waren deutlich spürbar und mir war auch völlig klar, dass es echte Wehen waren – plötzlich war die Erinnerung wieder völlig präsent. Ab ca. 5.00 Uhr wurden sie dann so stark, dass ich sie aktiv veratmen musste. Um 6.00 Uhr wurde dann unsere Kleine wach, also hat Papa sie schnell fertiggemacht und mit ihr kurz gefrühstückt, während ich meine Mama (damit sie unsere Tochter abholt) und unsere Hebi Britta aus dem Bett telefoniert habe. Beide waren auch ratzfatz da, Britta hat dann geschaut, Ergebnis: Mumu sehr weich, aber verschlossen lt. ihr war ich noch mitten in der Latenzphase. Ich konnte dann entscheiden, ob sie bleibt oder noch einmal heimfährt. Ich habe sie dann wieder weggeschickt und wir haben überlegt, ob wir jetzt eine große Runde mit dem Hund laufen oder ich mich in die heiße Wanne lege – zum Glück habe ich mich für die Wann entschieden…..kaum drin, wurden die Wehen noch stärker (lt. meinem Mann war ich schon ganz schön am Prusten) und nach rd. 20 Minuten riss mit einem richtigen Knall die Fruchtblase, bei der nächsten Wehe spürte ich dann einen sehr deutlichen Druck nach unten und habe nur noch gesagt „hol Britta“ (lt. meinem Mann mit 20 Ausrufezeichen dahinter). Britta und ihre Hebammenschülerin Jana kamen dann und sie wollte wissen, ob ich in der Wanne gebären wollte – nein wollte ich nicht, also raus aus der Wanne und rüber ins Geburtszimmer, wo ich mich auf den Gymnastikball gesetzt habe und ordentlich mit den Hüften gekreist habe, mein Mann hat mich gehalten, Rücken massiert und aufgemuntert, was auch bitter nötig war, da die Wehen jetzt quasi ohne Pause kamen. Irgendwie war ich wie in einer Blase – ich habe nur meinen Mann, Baby und die Wehen wahrgenommen. Britta hat lt. meinen Mann ca. alle 10 Minuten nach den Herztönen geschaut, ich hätte behauptet, wenn überhaupt 2x – ich habe nichts „von aussen“ mehr mitbekommen. Plötzlich hatte ich während der Wehe einen ganz fiesen/merkwürdigen Schmerz im Steißbeinbereich und wusste, dass etwas nicht stimmt – ich habe Britta dann gebeten zu schauen, also ab aufs Bett und sie hat dann festgestellt, dass 1. Der Mumu komplett auf war, aber 2. Chico sich etwas falsch in den Geburtskanal gedreht hat, also hat sie ihn noch einmal abgeschoben (AUA)! Direkt bei der nächsten Wehe wollte ich dann mitpressen und bin raus aus dem Bett, da ich unbedingt in die Hocke wollte (hatte ich vorher nie drüber nachgedacht). Mein Mann hat mich gehalten und habe gepresst wie blöde – ich wollte nur noch dieses Kind aus mir raushaben. Britta lag quasi flach auf´m Boden, um Dammschutz zu geben und irgendwann war der Kopf da und ich habe mich nach hinten gleiten lassen, hinten von Jana gestützt, vor mir mein Mann und Britta. Mit der nächsten Wehe kamen dann die Schultern und dann meinte Britta zu meinem Mann „übernimmst du?“, was er auch völlig spontan gemacht hat und so ist unser Sohn Konstantin um 10.44 Uhr mit 4.160 Gramm, 55 cm und einem KU von 38,5 cm in die Hände seines Papas hineingeboren worden. Er hat ihn mir dann sofort in die Arme gegeben und wir haben erst einmal gelacht und geweint gleichzeitig. Sogar Jana hat mitgeheult. Britta hat dann nur einen Blick auf uns geworfen und ist mit Jana raus, damit wir drei uns kennenlernen konnten. Konstantin hat nur mit großen Augen in die neue Welt geschaut (war Dämmerlicht) und nach ein paar Minuten erst einmal genießt und anschließend nur ein wenig gequakt nicht geschrien, dann wurde er unruhig und hat sich auf die Suche nach der Brust gemacht – unglaublich, mit welchen Instinkt unsere Babys auf die Welt kommen. Nach ein bisschen robben und Kopfdrehen hat er dann die Brustwarze gefunden und sich sofort festgesaugt und getrunken, was dann Nachwehen und den Abgang der Plazenta ausgelöst hat. Mein Mann hat dann Britta und Jana wieder reingeholt, Britta hat dann zwar die Nabelschnur (war auspulsiert) abgebunden, aber noch nicht durchtrennt, das hat mein Mann erst viel später gemacht. Wir haben uns dann ins Bett gepackt und weitergekuschelt, während Britta mich untersucht hat (habe ich kaum wahrgenommen), einen kleinen Scheidenriss hat sie mit 2 Stichen genäht, Damm ist heilgeblieben. Irgendwann wollte sie sich dann Konstantin genauer anschauen und ich bin unter die Dusche gegangen, während Konstantin von Papa gebadet wurde. Dann sind wir hoch in unser Schlafzimmer, ich habe bei meinen Eltern angerufen, damit sie unsere Tochter bringen, Konstantin war inzwischen eingeschlafen. Mein Papa hat dann Isabel gebracht – sie kam ins Schlafzimmer gelaufen und als sie ihren kleinen Bruder gesehen hat, blieb sie erst einmal wie angenagelt stehen, kam dann ins Bett gekrabbelt und hat erst einmal die Decke hochgehoben um nach meinem Bauch zu schauen „Bepe?????????“ – wir haben ihr dann erklärt, dass Bepe es nun zu eng im Bauch war und deshalb rausgekommen ist. Den Rest des Tages (und auch die folgenden) haben wir alle 4 zusammen im Bett verbracht und gekuschelt ohne Ende. Isabel liebt ihren Bruder heiß und innig, ständig gibt sie Küsschen und streichelt ihn. Wir sind einfach nur unbeschreiblich glücklich!

Und ganz ehrlich: Wir möchten noch gerne 2 weitere Kinder bekommen, hatten allerdings gesagt, dass wir jetzt erst einmal ein schwangerschaftsfreies Jahr einlegen wollen – aber wenn ich die beiden Mäuse so sehe, bekomme ich direkt Lust, wiederum der Natur ihren Lauf zu lassen und einfach abzuwarten was wann passiert………….Britta hat schon gesagt, dass wir sie beim nächsten gar nicht mehr brauchen ;)

 
7 Antworten:

Re: Unsere Hausgeburt

Antwort von 11Janina11 am 23.09.2019, 17:25 Uhr

Danke für diesen ausführlichen Bericht, ich hatte gehofft, dass du ihn nachreichst.
Wow, für mich wäre das viel zu viel Abenteuer gewesen, aber es hört sich absolut nach DEINER perfekten Geburt an. Das freut mich schlichtweg für dich!
... Und das nach all den Turnübungen auf Malle, damit er sich dreht.
Ps. : .. Und schön, dass auch dein Mann "mitgegangen" ist, hätte sicher auch nicht Jeder gemacht.

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Re: Unsere Hausgeburt

Antwort von PippiLotta16 am 23.09.2019, 17:51 Uhr

Wie wunderschön! Vielen Dank für deinen Bericht, es hat gut getan das zu lesen :)

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Re: Unsere Hausgeburt

Antwort von HeyDu! am 23.09.2019, 17:57 Uhr

Dankeschön .

Ich kann mich gut erinnern wie ich anfänglich zu Hausgeburten stand.

Jetzt, nach fast 40 Wochen klingt dein wundervoller Bericht für mich gar nicht abenteuerlich oder gar riskant.

Ihr habt gewusst was ihr tut und hätte ich nicht zig Baustellen, würde mir die Hausgeburt auch gefallen. Danke Dir sehr fürs Teilen des Momentes.

Bei mir bleibt es hoffentlich bei der Vorstellung, denn in bin ja nun nicht ganz fit, daher Hauptsache schnell genug ins KH .

Alles alles Liebe Euch

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Re: Unsere Hausgeburt

Antwort von Sasa1982 am 23.09.2019, 19:31 Uhr

Wunderschön!!!

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Re: Unsere Hausgeburt

Antwort von Newsoul am 23.09.2019, 19:50 Uhr

Danke für den Bericht eurer Hausgeburt.
Liest sich toll und beeindruckend.

Alles gute für euch!

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Re: Unsere Hausgeburt

Antwort von Gleya, 37. SSW am 23.09.2019, 21:09 Uhr

Wow sehr schön!!!! Vielen vielen Dank. Bei jeder Zeile habe ich mitgeatmet. Hoffentlich wird unsere zweite Hausgeburt in 3 bis 4 Wochen auch so intensiv und gut verlaufen. Hoffe, dass unser Großer (22 Monate) sein Brüderchen auch so annehmen wird, wie es eure Maus macht.
Euch natürlich alles Liebe und Gute zu Viert! Und die Zeit wird zeigen was da noch kommen möge

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Re: Unsere Hausgeburt

Antwort von Mondlicht, 40. SSW am 24.09.2019, 4:20 Uhr

Danke Dir für diesen tollen Bericht!!!
Ich war ganz gefesselt beim Lesen!! Es ist gut zu wissen, dass man sich auf sein Gefühl verlassen kann. Das habt ihr toll gemacht!

Habt weiterhin eine ganz tolle Familienzeit!
Und halt uns auf dem Laufenden, wenn sich Baby 3 auf den Weg macht

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