zurück| Geschrieben von Marzipan2015 am 29.01.2019, 23:17 Uhr |
Geburtshaus Erfahrungen
Ihr Lieben,
ich habe mich ja entschieden im Geburtshaus zu entbinden. Soweit so gut.
Jetzt habe ich aber eine Rechnung bekommen, ich soll 450,-Euro für die dreiwöchige Rufbereitschaft bezahlen. Das Problem ist, meine Beihilfekasse zahlt genau 0,00Euro dazu und meine Versicherung nur 30%. Da bleibt ganz schön viel Anteil für uns übrig. Außerdem gehört es bei dem Geburtshaus irgendwie dazu, dass man drei Termine bei einer Körpertherapeutin macht. Das hat mich auch jeweils 60,-Euro gekostet und wird nichtmal anteilig übernommen. Auch wenn die Sitzungen sehr gut waren, den Stein der Weisen haben wir nicht gefunden und die 180,-Euro haben auch weh getan. Jetzt noch die 315,-Euro für die Rufbereitschaft... Wenn ich meinem Mann davon erzähle, besteht er auf eine KH-Haus-Geburt. Er ist sowieso nicht dafür, dass ich im GH entbinden will.
Weiß denn jemand von Euch, ob ich eine Rufbereitschaft von drei Wochen nehmen MUSS? Oder könnte ich auch sagen, ich will das nur z. B. für die letzten beiden Wochen und gehe dann halt das Risiko ein!?
Außerdem verunsichern mich die Posts aus den anderen Monaten schon ziemlich. Meine Güte, was da zum Teil für schreckliche Sachen passiert sind. Klar, es bleibt immer auch ein Risiko und auch im KH kann genug schief gehn. Ich bin einfach unsicher.
Gern nehme ich Eure Tipps, Anregungen, Gedankengänge entgegen.
Beitrag beantwortenRe: Geburtshaus Erfahrungen
Antwort von Romy1990, 35. SSW am 30.01.2019, 9:17 Uhr
Ich habe mich mit dem Thema Geburtshaus nur wenig beschäftigt, aber ich habe gelesen, dass man da einiges selber zuzahlen muss. Bei uns im Geburtshaus sind es sogar laut Website 660€ die einem für die Rufbereitschaft (hier allerdings während der gesamten Schwangerschaft) privat in Rechnung gestellt werden. Ich denke nicht, dass du das verhandeln kannst, aber versuch es doch einfach. Das ist sicher auch in jedem Haus anders.
Von irgendwelchen Horrorgeschichten aus Foren würde ich mich an deiner Stelle nicht abhalten lassen. Die gibt es genauso viel über Krankenhausgeburten. Wenn man da Berichte liest, sei es in Bewertungen von KHs oder Geburtsberichte kann einem auch schon mal anders werden.
Ich würde mich davon nicht beeinflussen lassen. Ich denke eine Geburt kann an so vielen Stellen individuell sein, dass man da pauschal wenig bewerten kann. Jede Geburt ist anders, jede Frau empfindet Schmerz anders und geht anders damit um. Man kann mit der betreuenden Hebamme gut zurechtkommen oder nicht. Kann den Gynäkologen/in vor Ort mögen oder nicht. Die eine Frau empfindet die Tipps der Hebamme als hilfreich, die andere möchte nur ihre Ruhe.
Ich denke da ist ein Geburtshaus nicht anders als ein Krankenhaus. In beidem kann es schöne Geburtserfahrungen geben oder eben auch nicht.
Wenn du dich dafür entschieden hast im Geburtshaus zu entbinden würde ich, wenn es dir finanziell möglich ist, bei deiner Entscheidung bleiben. Vielleicht versuchst du mit denen über die Rufbereitschaft zu verhandeln und schaust nach einem KH zu dem du im Falle des Falles als Alternative fahren könntest, dann hast du vielleicht ein bischen mehr Ruhe. Solltest dann aber bedenken, dass du die Rufbereitschaft ja trotzdem bezahlt hast, auch wenn du ins KH gehst weil dein Baby nicht in der Zeit der bezahlten Rufbereitschaft auf die Welt kommen wollte. Dann hast du das Geld auch noch um sonst aus gegeben. Wäre halt auch schade.
Re: Geburtshaus Erfahrungen
Antwort von Pedi86 am 30.01.2019, 14:53 Uhr
Selbst mit beschäftigt habe ich mich damit nicht, aber eine bekannte sagte mir, sie hätte sehr hohe Kosten nicht von der Krankenkasse übernommen wurden...Es ist halt eine Sonderleistung...Hausgeburten werden die Kosten der Hebamme meine ich auch nicht komplett übernommen.
Re: Geburtshaus Erfahrungen
Antwort von NerdyLady1978, 35. SSW am 30.01.2019, 20:52 Uhr
Die Rufbereitschaft meiner Beleghebamme kostet genausoviel - es heißt nur drei Wochen, aber sie würde auch davor oder danach, sagt sie.
Das mit den drei Wochen hat wohl irgendeine vertragliche Bewandnis, das habe ich mir aber leider nicht genau gemerkt.
Meine Krankenkasse übernimmt davon aber einen Gutteil. Ich schätze, ich würde es sonst aber auch machen, das ist es mir einfach wert. Eine gute Geburt ist mir wichtig, zumal es ja die letzte sein wird - bei dir ja wahrscheinlich auch?
Ich kann verstehen, dass es viel Geld ist, ich habe das vom letzten Weihnachtsgeld schon zurückgelegt, "einfach so" hätte ich 400 Euro auch nicht übrig.
Wenn du dich mit der Entscheidung wohl fühlst, dann würde ich es auch machen. Ich fände Geburtshaus auch sympathisch, das gibt es aber hier nicht mehr.
Krankenhaus mit Beleghebamme ist dann das "nächst-netteste", denn eine Hausgeburt, das traue ich mich nicht ;-)
Re: Geburtshaus Erfahrungen
Antwort von Marzipan2015 am 31.01.2019, 16:45 Uhr
Vielen Dank für Eure Nachrichten. Ich mache mir tatsächlich seit Tagen Gedanken. Die Hebammen aus dem GH sind schon nett, aber so wie ich es mir gewünscht hätte, ist es auch nicht. Ich hatte zwischendrin mal ein, zwei Fragen wegen meiner Beschwerden. Wirklich weiterhelfen konnten sie mir nicht und ich hatte auch das Gefühl, dass sie das eher als störend empfanden, obwohl ich nur vorsichtig per sms gefragt hab oder aber sogar erst beim Vorsorgetermin.
Ich glaube, würde ich mich da vollkommen wohl fühlen, würde das Geld eine untergeordnete Rolle spielen. Auch wenn es trotzdem viel ist. Versteht ihr was ich meine? Ich hatte keine besonders traumatischen Entbindungen im KH, aber schön wars halt auch nicht. Dafür hatte ich keine Kosten. Und von dem GH hatte ich mir erhofft, dass diese letzte Geburt einfach so wird wie es meiner Meinung nach am ehesten sein sollte.
Ich fühle mich so allein mit diesem Thema oder überhaupt mit der Schwangerschaft. Und mich belastet sehr, dass mir scheinbar niemand in meinem Umfeld eine Geburt (ohne Risiko) zutraut. Jeder, wirklich jeder (auch mein Mann) kommt sofort mit dem "ja, aber wenn was schief geht oder es Komplikationen gibt". Und das macht mir schon Angst. Ich bin ja sowieso schon in vieler Leute Augen verantwortungslos, weil ich ohne ärztliche Betreuung schwanger bin.
Zwischendurch würde ich am liebsten ganz allein entbinden. Nicht mal meinen Mann will ich bei dieser Vorstellung dabei haben.
Es sind alles nur Gedankenspiele und ich denke es steht ja außer Frage, dass ich mir nur das Beste für das Baby (und mich natürlich auch) wünsche. Aber die Entscheidung kann und wird mir halt niemand abnehmen...
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