Februar 2018 Mamis

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Geschrieben von Glaseule, 16. SSW am 29.08.2017, 1:32 Uhr

Ich würde mich so gern freuen

Ich würde mich so gern auf das Baby freuen, aber ich schaffe es einfach nicht.

[Achtung, den nächsten Absatz vielleicht besser überspringen, wer gerade geballte Ladungen an Negativem nicht gut abkann...]

Statt Vorfreude kommen einfach immer nur die Erinnerungen an die ersten zwei Jahre mit unserer Tochter hoch, in denen ich fast durchgehend Schmerzen hatte, wie ein Zombie monatelang ohne eine einzige Tiefschlafphase durch die Gegend gegeistert bin, verzweifelt über Monate nach Ursachen, Lösungen und Hilfe für die offensichtlich ungewöhnlichen Trink- und Verdauungsprobleme unseres Kindes gesucht und immer wieder gegen eine Wand aus Ungläubigkeit und Ignoranz gestoßen bin, an Wochen und Monate, in denen ich einfach von früh bis spät versucht habe, nicht zu weinen und nicht wusste, wie es weitergehen soll, ebensolange Zeiträume, in denen ich ebenfalls jeden Tag von früh bis spät damit beschäftigt war, meinem das Trinken verweigernden Kind die Tagesdosis des nötigen Medikaments zu verabreichen, immer gaanz vorsichtig abwägend, wie viel geht noch, damit sie sich nicht bedrängt fühlt und wieder über Tage alles verweigert, wann kann ich es wieder wagen, ihr mit der nächsten Teildosis zu kommen, oder auch einfach nur die allerersten Wochen, in denen ich die einzige Erleichterung darin bestand, wieder einen Tag überstanden zu haben, dann wieder eine Nacht, dann wieder einen Tag, in denen ich immer gebetet habe, dass mein Kind nicht aufwacht und wieder trinken will, meine schreckliche Hormongesteuertheit, die es mir unmöglich gemacht hat, abzustillen, als das Kind noch die Flasche akzeptiert hat, obwohl die Stillprobleme so massiv waren, dass es über Wochen die Hölle war und über weitere Monate selbst für eine Mutter ohne unerkannte postpartale Depression und entbindungsbedingte Traumasymptomatik hart an der Belastungsgrenze gewesen wäre, mein psychischer Zustand insgesamt, und die ganze Zeit so funktionieren und versuchen auszublenden, wie mies es mir eigentlich geht...

Ich hab gehofft, dass ich beim zweiten Kind mehr darauf vertrauen kann, dass es diesmal besser läuft. Schließlich ist jedes Kind anders, es muss ja gar nicht wieder so kommen usw. Aber es gelingt mir ganz offensichtlich nicht. Ich kann mir das sagen, aber es kommt nur als inhaltsleere Floskel an und erreicht mich gefühlsmäßig nicht. Ich hab einfach nur Angst vor dem, was auf mich zukommt und kann mir nichts anderes vorstellen, als dass wieder eine ganz furchtbare Zeit auf mich zukommt, und ich weiß nicht, woher ich die Kraft nehmen soll, das nochmal durchzustehen.

Ich hab mich irgendwie die ganze Zeit so durchgehangelt und eine Phase nach der anderen überstanden, dass ich erst jetzt, wo mich die Erinnerungen so geballt überfallen, merke, was für einen Berg ich die ganze Zeit mitgeschleppt habe. Die Schwangerschaft war nicht geplant, aber von meinem Mann sehr gewünscht. Aber wenn ich geahnt hätte, dass es mich dermaßen überrollt, hätte ich ihm eigentlich ganz klar sagen müssen, dass dieser Wunsch nicht in Erfüllung gehen wird und hätte nicht das kleinste Risiko eingehen dürfen. Naja, hätte, wäre, könnte. Psychologische Hilfe hab ich mir schon gesucht, aber außer, dass sie mir gesagt hat, dass sie meine Angst nachvollziehbar findet, ist bisher nicht viel passiert.

Was ich eigentlich fragen wollte, geht es noch jemandem von Euch so, dass die Angst die Vorfreude aufs Baby oder auch nur eine gefühlsmäßige Verbindung zu ihm komplett verhindert? Ich fühle mich so allein damit, habe auch das Gefühl, es kann überhaupt keiner nachvollziehen, wie "man" sich nicht über eine Schwangerschaft freuen kann...

 
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