Mai 2010 Mamis

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Geschrieben von sunnybaby09 am 01.09.2010, 1:26 Uhr

Heute vor einem Jahr...

...habe ich erfahren, dass sich Philina zu uns auf den Weg gemacht hat. Ich war beim Arzt, da mir total schwindelig war und dort erfuhr ich, dass ich wieder schwanger bin. Mein Mann und ich haben uns sehr gefreut. Wir waren glücklich.
Heute vor einem Jahr habe ich noch nicht geahnt was alles kommen wird.
Dieser Tag vor einem Jahr hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Ich weiß noch ganz genau was ich alles gemacht habe.
Es war doch alles so schön vor einem Jahr...Heute fehlt mir Philina ganz besonders. Sie sollte doch unser Glück krönen. Und nun? Es bleibt uns nur noch die Erinnerung an unsere ganz besondere Maus. 7 Stunden und 5 Minuten war sie bei uns auf der Welt bevor sie sich entschied wieder zu gehen! Eine kurze Zeit, die sich so sehr in unser Gedächtnis gebrannt hat und die ich nie vergessen werde.
Es tut so weh! Grade an solchen Tagen wie heute! Und ausgerechnet am Montag fuhr mein Mann auf Fortbildung und meine beste Freundin ist im Urlaub und ich erreiche beide nicht :( Dabei könnte ich jetzt wieder stundenlang quatschen, aber es bleibt mir nur übrig meine Gedanken aufzuschreiben.
Ich liege wieder mal schlaflos im Bett, wälze mich hin und her und meine Gedanken drehen sich nur um Philina! Warum? Warum musste sie gehen? Wir waren doch so glücklich. Und jetzt? Voller Trauer um unser geliebtes Kind, dass wir so sehr gewollt haben und doch durfte sie nicht bleiben :(
Es bleiben uns nur die Bilder von unserer kleinen Kämpferin. Zu schwach war sie am Ende und hat sich entschieden ein Engel zu werden.
Am 04.09. sind es schon 7 Monate ohne Philina. 7 Monate voller Sehnsucht nach unserer Tochter... 7 Monate voller Trauer...7 Monate seit für uns ein anderes Leben begann, ein Leben in dem ein Platz immer leer bleiben wird. 7 Monate sind wir 4-fache Eltern und doch haben wir nur 3 Kinder bei uns, für eins können wir nur das Grab gestalten. Aber es sind auch 7 Monate, die uns näher an ein Wiedersehen mit Philina gebracht haben, denn ich bin mir sicher irgendwann werden wir unsere Tochter wiedersehen. 7 Monate sind vergangen und sie haben uns gezeigt was wahre Freunde sind. 7 Monate in denen wir von einigen Bekannten verletzt wurden und die kaum Verständnis für unsere Trauer hatten bzw. haben. 7 Monate sind vergangen, in denen wir gelernt haben auf wen wir uns wirklich verlassen können und wen wir nicht mehr brauchen. Einige wenige Freunde sind geblieben, aber unsere Freundschaft ist intensiver geworden. Ich kann nicht mehr zählen wie oft wir ihnen schon berichtet haben wie die kurze Zeit mit Philina war, wie die Schwangerschaft verlief, der Tag der Diagnose. Immer und immer wieder haben sie uns zugehört und wenn ihnen die Worte fehlten, dann haben sie uns einfach in den Arm genommen. Wie oft haben sie uns die Großen abgenommen, sich um sie gekümmert, wenn mein Mann und ich nicht konnten.
7 Monate sind vergangen in denen wir gelernt haben was wirklich wichtig ist. 10 Monate sind es nun bestimmt schon seit für uns nicht mehr zählte „Hauptsache gesund“. Andere Dinge sind nun wichtig für uns geworden und wir erfreuen uns an den kleinen Dingen im Leben, weil wir wissen wie schnell es vorbei sein kann.
7 Monate voller Angst auch den Rest der Familie zu verlieren, aber auch 7 Monate harter Arbeit an mir selbst um nun wieder sagen zu können „ich bin zurück im Leben“.
Es werden noch viele viele Monate folgen in denen uns nichts anderes übrig bleibt als an Philina zu denken, uns an unsere Kämpferin zu erinnern, in der Hoffnung, dass die Erinnerung nicht verschwindet.
Viele schwere Tage werden folgen, an denen wir voller Sehnsucht an unsere Tochter zurückdenken, an denen wir uns überlegen wie sie wohl jetzt wäre. Aber wir wissen auf wen wir uns verlasen können. Traurig ist, dass erst der Tod unserer Tochter uns dies gezeigt hat.
7 Monate in denen wir von dem ein oder anderen zu hören bekamen, dass wir ja so bewunderswert und stark seien. Was bleibt uns denn auch anderes übrig als unser Schicksal in die Hand zu nehmen und zu versuchen irgendwie damit zu leben? Ich würde gerne mit all den Frauen tauschen, die glücklich sind, aber für uns wurde entschieden diesen Weg gehen zu müssen und da müssen wir jetzt wohl oder übel durch. Aber nur wer selbst schon ein Kind zu Grabe getragen hat, weiß was in uns vorgeht und dass wir Sterneneltern alles andere als stark und bewunderswert sind!
7 Monate sind vergangen seit uns so viele sagten: „Wir melden uns in den nächsten Tagen bei euch!“ Aus diesen nächsten Tagen wurden Wochen, nun sind es schon Monate und bald werden es Jahre werden. Manchmal fühle ich mich als hätten wir die Pest und man müsste sich von uns fernhalten.
Philinas Tod hat uns alle so sehr verändert, wir sind nachdenklicher geworden und oft drehen sich unsere Gedanken um Philina und die Frage wie sie wohl heute wäre. Wäre sie vielleicht noch in der Klinik oder schon zu Hause? Nie werden wir all unsere Fragen beantwortet bekommen.
Ich könnte noch so viel schreiben, aber ich glaube es reicht jetzt erstmal....
Traurige Grüße Jeannette


Liebe Philina,
Heute vor einem Jahr haben wir von dir erfahren und haben uns sehr gefreut. Heute bleibt uns nur noch die Erinnerung an dich. Du fehlst uns allen so sehr und doch wissen wir, dass es dir gut geht, da wo du nun bist. Dein Leben hier auf Erden war nur kurz und doch hast du jede Menge Spuren hinterlassen. Es tut weh, dass du nicht mehr bei uns sein darfst, aber wir werden uns mit Sicherheit irgendwann wiedersehen und dann holen wir alles verpasste nach. Pass gut auf deine Geschwister auf! Ich bin so froh, dass wir dich kennen lernen durften und auch, dass du selbst entschieden hast wann du gehst. Niemals hätte ich es mir verzeihen können wenn ich für dich entschieden hätte, dass du nicht leben darfst. Du warst nicht perfekt, aber wer ist schon perfekt? Wir haben uns so sehr auf dich gefreut...Aber es kam alles anders...
Liebe Philina, ich weiß, dass du weißt wie lieb wir dich haben. Und darum schmerzt es so sehr, dass du nicht bei uns bleiben durftest. Als wir erfahren haben, dass du nicht gesund zur Welt kommen wirst, da waren wir uns sicher, dass wir dich auf deinem Weg begleiten werden, auch wenn wir nicht wussten wie schwer es dich getroffen hat. Wir haben uns trotz allem auf die gefreut.
Als ich dann mit Wehen in der Klinik lag, da habe ich um jeden Tag, den du in meinem Bauch bleiben durftest gekämpft und doch musstest du viel zu früh geholt werden. War es, weil du uns unbedingt kennen lernen wolltest?
Wir haben dich während deiner kurzen Zeit bei uns begleitet und werden dich nie vergessen. Du wirst immer in unseren Herzen bleiben!
Liebe Grüße deine Mama

 
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