Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von eva+kids, et-17. SSW am 15.07.2007, 21:28 Uhr

@tanja3371, anke130479, Silke79 -Geburt und Betäubung

hallo,

im Vorfeld möchte ich sagen, dass ich sowohl eine Spontangeburt als auch einen KS schon mitgemacht habe und deshalb weiß, wie sich beides anfühlt.

Ich finde es nicht gut, dass Ihr den Frauen hier versucht zu erklären, dass sie auf jeden Fall eine Geburt ohne Schmerzmittel anstreben sollten.

- auch in früheren Zeiten gab es bei der Geburt schmerzstillende Mittel, nur eben nicht auf Basis der modernen Zeit, aber jede Epoche hatte ihre eigenen Mittelchen. Das Bild von der tapferen Frau, die im Kindbett wie festgenagelt liegt und nur durch Beruhigen und heiße Tücher ein Kind zur Welt bringt, entspricht einfach nicht der Realität. In allen Zeiten zu allen Orten haben Frauen zu schmerzlindernden Mitteln gegriffen und das Mittel der Wahl ist heute eben die PDA

- wenn es der Mutter während der Geburt schlecht geht, geht es auch dem Kind schlecht. Der Kreislauf wird überbeansprucht, die Herztöne schnellen in ungeahnte Höhen. Dies führt bei sehr vorsichtigen Ärzten oft zu einem Notkaiserschnitt. Deshalb sollte man die PDA oder sonstige Mittel nicht ablehnen, da sie der Mutter und damit dem Kind gut tun. Die Mutter kann sich wieder beruhigen (wußtet Ihr, dass eine Geburt für die Mutter so schmerzhaft ist, dass wenn sie die gleichen Schmerzen bei einer Verletzung erleiden würde, sie am Kreislaufkollaps sterben würde? Kann man gut an den Synapsen feststellen) und wenn sich die Mutter beruhigt, gehen die Herztöne vom Kind auch wieder runter und beide können weiter machen und entkommen einem Notkaiserschnitt.

- eine Geburt ist nicht nur ein körperlicher, sondern vor allem eine seelischer Akt.
Auch Spontangeburten können extrem traumatisierend sein. Man ist den Leuten im Raum relativ ausgeliefert, weil man vor Schmerz kaum gucken kann. Man verliert vor fremden Leuten Kot und Urin. Man blutet wie angestochen und sagt Dinge, die andere vielleicht nicht hören sollten. Man leidet unter schier unerträglichen Schmerzen (s.o.). Ihr müßt zugeben, dass das für manche schlimmer sein kann als dass man sich in Ruhe mit dem Chirurgen seiner Wahl trifft, einen Termin ausmacht, der allen (inkl. Kind) angenehme ist und bringt dann in völlig ruhiger und entspannter Atmosphäre sein Kind zur Welt.
Manche Frauen können sich eben mit der Rolle der Lebensspenderin, die sie in dem Moment erfüllen und die alle Schmerzen und sonstigen Probleme vergessen läßt, eben so spontan nicht anfreunden.


- bei der Versorgung des Babies gibt es nahezu keinen Unterschied. Bei beiden Geburtsmodi wird Dir das Kind sofort gegeben und Du kannst es betrachten und anfassen.
Dass man das Kind nach einiger Zeit zum Papa gibt, betrachte ICH als normal - schließlich ist es seins wie meins und im Gegensatz zu mir hat er es ja nicht 9 Monate gespürt. Deshalb ist es m.A. nach wichtig, ihm soviel wie möglich von den ersten Lebensminuten seines Kindes zu schenken. Ob ich in der Zeit zugenäht werde oder ihm einfach zuschaue, bleibt sich für mich gleich.
Auch darf man der Frau zugestehen, dass sie nach so vielen Stunden Arbeit vielleicht erst mal verschnaufen möchte, OHNE gleich das Kind zu nehmen. Wenn das so hervorgehoben wird, verschafft man allen Frauen ein schlechtes Gewissen, die nach einer Geburt nur fix und fertig und müde sind und es gerne dem Mann überlassen, das Kind zur U1 zu begleiten.

- Die Schmerzen nach einem KS müssen nicht schlimmer sein als nach einer Geburt.
Ein Dammschnitt kann bis zu einem Jahr schmerzen und über mehrere Monate an normalem Stuhlgang, sitzen oder gehen hindern.
Bei mir hat es z.B. 3 Monate gedauert, bis ich das erste Mal wieder sitzen konnte (war der 30. einer Freundin, deshalb weiß ich das noch), fast 1 Jahr, bis ich ohne Analspreizer, Betäubungsgel und Löffelstil zum Rauspuhlen (iiiiihhh) auf Toilette gehen konnte.
Scheidenrisse machten auch das Urinieren zu einem echten Vergnügen.
Der KS war nach wenigen Tagen, längstens 2 Wochen, vergessen. Es tut weh, das ist richtig, aber die Schmerzen sind überschaubar. Du kannst sitzen und Dein Baby versorgen, das hat mich der Dammschnitt nicht machen lassen. Sicher ist das eine Ausnahme gewesen, dass es so schlimm war, aber genauso ist es eine Ausnahme, dass man mit einem Kaiserschnitt so lange Probleme hat - nur wird der im Vergleich zum Dammschnitt ständig als das Anti-Geburts-Beispiel heran gezogen.


Ich weiß, für viele ist eine Spontangeburt ohne Narkose ein guter Spielplatz, um sich als Frau beweisen zu können und es gibt eine Art Wettbewerb, wer es wie lange ohne Schmerzmittel ausgehalten hat....
ich bekomme mein 3. Kind - ich kenne diese Art Gespräche. Aber aus medizinischer Sicht ist das einfach Unsinn; die Betäubung ist für die Mutter und das Kind nicht nur nicht schlecht, sondern kann auch zur Beruhigung beider beitragen.

Wollte ich nur mal kurz :) anmerken...


eva

 
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