Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von novecento am 10.08.2010, 22:01 Uhr

Spontangeburt Beckenendlage Erfahrungsbericht

Ich habe im März als Erstgebärende meinen Sohn spontan in BEL entbunden.

Er wollte sich trotz Indischer Brücke, Moxen, Fussreflexzonenmassage und Äusserer Wendung nicht drehen.
Zum Glück hat mir der Chefarzt eine spontane Geburt angeboten, so dass ich keinen geplanten Kaiserschnitt machen musste. Die Entscheidung für eine spontane Geburt fiel mir aber gar nicht so leicht, weil man hört ja so dies und jenes und bekommt von der lieben Verwandtschaft Schauergeschichten erzählt...

Bei mir ging die Geburt jedenfalls sehr schnell und problemlos. Da die Wehen der Eröffnungsphase nur wenig schmerzhaft waren (ich dachte den ganzen Tag, das wären nur Senkwehen...), bin ich erst sehr spät ins Krankenhaus gefahren (nach Blasenriss zuhause ca. 19 Uhr). Der Muttermund war im Krankenhaus gleich nach der Ankunft schon komplett offen (21 Uhr) und der Arzt sagte mir, dass es für eine PDA nun schon zu spät sei. Ich solle nun fleissig pressen.
Es stand die ganze Zeit eine Anästhesistin bereit, die im Notfall einen Kaiserschnitt eingeleitet hätte.
Anfangs war ich im Vierfüsslerstand und durfte das Becken hin und her bewegen, dann verschlechterten sich die CTG-Werte (wahrscheinlich ungünstiger Druck auf die Nabelschnur) und ich musste in Rückenlage gehen, die Beine auf solchen Frauenarzt-Stützen. War aber okay! Hauptsache dem Baby ging es dadurch besser.

Es waren einige Hebammen und Assistenzärzte/-innen im Kreissaal, die das seltene Ereignis einer BEL-Geburt miterleben wollten.
Es war eine sehr entspannte ruhige Atmosphäre im Kreissaal, der Arzt und die Hebamme haben mich super angeleitet und unterstützt.
Ich hatte gute regelmässige Presswehen und dazwischen immer schöne schmerzfreie Verschnaufpausen, in denen ich nur über dieses einzigartige Ereignis staunen konnte und hörte, wie sich die Herztöne des Babies immer wieder erholten. Puh!

Nach 2 Stunden wurde mein Sohn geboren (23 Uhr) mit einem Fuss und dem Popo voran, den anderen Fuss hatte er ganz akrobatisch nach oben gestreckt.
Wie ich es mitgekriegt habe, musste der Arzt auch keinen dieser speziellen Griffe anwenden, um das Baby "rauszuhebeln".
Kein Dammschnitt, kein Dammriss! Nur ein kleiner Scheidenriss innen, der genäht werden musste.
Mein Baby wurde mir sogleich auf den Bauch gelegt und ich konnte staunend das winzige verschrumpelte Wesen betrachten und in mein Herz schliessen.

Ich muss dazu sagen, dass mein Sohn nur 2,5 kg wog und nur 46 cm lang war, das hat den Weg durch den Geburtskanal sicher erleichtert und auch für die Ärzte die Entscheidung leichter gemacht, eine natürliche Geburt zu versuchen.

Mein Sohn ist zwar noch immer zierlich, aber gesund und munter und verzaubert alle mit seinem schelmischen Lächeln.

Ich war vor meiner Entscheidung zur BEL-Geburt stark verunsichert und hab meine Frauenärztin und 3 Hebammen befragt und mich in Foren wie diesem informiert über Erfahrungen von Erstgebärenden. Alle haben mir Mut gemacht und mir Vertrauen gegeben!
Darum möcht ich allen Frauen mit BEL raten, der Natur ihren Lauf zu lassen, den Ärzten und Hebammen zu vertrauen und sich auf ihr Können und Wissen zu verlassen.
Eine spontane BEL-Geburt ist einem geplanten Kaiserschnitt auf jeden Fall vorzuziehen. Ein Notfallkaiserschnitt kann unter der Geburt immer noch gemacht werden - wenn schon eine PDA liegt, sogar in Teilnarkose.

Ein Arzt trifft eine Entscheidung zur spontanen BEL-Geburt nicht leichtfertig. Zumal er an einem Kaiserschnitt sogar mehr verdienen könnte.
Wenn Ihr also einen Arzt habt, der Euer BEL-Baby spontan entbinden will, dann vertraut ihm! Er hat dann damit Erfahrung und weiss, dass er es kann!

Nun wünsche ich allen Frauen ein schönes Geburtserlebnis, egal wie rum das Baby auch liegt!

 
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