Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Karinibär66 am 12.12.2019, 21:11 Uhr

So ihr lieben...

Hallo,

Ich möchte jetzt nach meinem letzten Post von gestern mal was loswerden.

Ich weiß dass viele auf mich schimpfen...

Ich gebe es zu und sehe es ein unter einer großen Angststörung zu leiden, die sich im Laufe der SS entwickelt hat. Ich war schon immer anfällig für Ängste. Ich hab mein erstes Kind verloren & trotz Therapie diese Situation scheinbar nie ganz ausgeheilt. Ich habe das Gefühl dass daher meine ganzen wie ihr ja sagt irrationalen Ängste entstehen, angefangen von der Angst die Plazenta könnte sich lösen durch Bewegungen die eig normal sind über die Angst sich mit Listeriose zu infizieren durch das anfassen von Mülltonnen & danach vergessen Hände zu waschen etc pi pa po.

In dieses Forum zu schreiben und dann antworten zu kommen lässt meinen Kopf immer wieder runterkommen und zeigt mir selbst das Ausmaß meiner psychischen Erkrankung an. Gleichzeitig beruhigen mich die Antworten, so böse sie noch sind, weil ich dadurch merke wie sehr ich mittlerweile doch schon spinne.

Vor der SS war ich das komplette Gegenteil von dem was ich jetzt bin... ich hab teilweise nicht mal Obst gewaschen vor dem Essen. Mir nie im Leben so viel die Hände gewaschen. Nur nach Toilette oder nach den nach Hause kommen.

Ich hab das alles erkannt, dass es unnormal ist und dass ich starke Hilfe brauche. Ich bin einfach nur froh wenn ich dieses Kind in den Armen halten kann, damit diese wahnsinnige verlustangst die durch das Kind davor entstanden ist endlich ein Ende hat.

Natürlich sagen viele dass es danach bestimmt weitergeht wenn es da ist usw. aber im Moment bezieht sich die Angst einfach darauf das Kind durch einen Fehler meinerseits wie oben beschrieben zu verlieren.

Es tut mir sehr leid, ich wollte nie die Angst anderer besonders schüren oder Ähnliches, was war nie meine Absicht. Ihr kennt es aber bestimmt, im Moment der Angst denkt man nicht weiter...


Naja ich möchte mich entschuldigen bei euch & hoffe dass ich das endlich in den Griff bekomme.

Liebe Grüße

Karina

 
8 Antworten:

Re: So ihr lieben...

Antwort von Regina87 am 12.12.2019, 21:23 Uhr

Es ist gut, dass du dir deiner Probleme bewusst bist. Aber ich würde dir raten, doch erneut professionelle Hilfe zu suchen. Denn ich glaub du weißt selber, es wird nicht besser nach der Geburt, nur anders.
Dann sind es andere Dinge, die Ängste auslösen.

Viel Glück

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Re: So ihr lieben...

Antwort von Mayanii am 12.12.2019, 21:36 Uhr

Das blöde am Internet ist, dass man nie weiß ob sich hinter all dem die Wahrheit versteckt oder ein Fake.. für den Fall, dass es sich um ersteres handelt:
Ich weiß nicht, was du bisher in deiner Therapie gelernt hast. Ich kann dir nur sagen, dass dieses ständige Nachfragen in der Verhaltenstherapie als "Rückversicherung" bzw. "Sicherheitsverhalten" bezeichnet wird. Charakteristisch für solche Verhaltensweisen sind, dass sie die Angst kurzfristig lindern. Langfristig tragen sie aber dazu bei, dass die Ängste bleiben, stärker werden, sich auf weitere Lebensbereiche ausweiten und zu Kontrollverlusterleben führen. Das liegt daran, dass du die Angst sozusagen fütterst, weil du nie die Erfahrung machst, dass Angst nur ein Gefühl ist und mit der Realität nichts zu tun haben muss. Ganz im Gegenteil, durch das Nachfragen bekommen deine Ängste noch mehr Bedeutung. Das wirst du sicherlich auch schon selbst bemerkt haben, denn das viele Nachfragen hat wohl bisher nicht zu einer wirklichen Besserung der Symptomatik geführt.
Falls du aktuell in keiner Therapie bist, würde ich dir auf jedenfall raten wieder eine aufzunehmen. Versuche etwas anderes, wenn dir das bisherige nichts gebracht hat, eine andere Therapierichtung, einen anderen Therapeuten, frag nach anderen Methoden etc.

Viel Erfolg dabei

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Re: So ihr lieben...

Antwort von Cookie28, 36. SSW am 12.12.2019, 22:19 Uhr

Wie möchtest du denn dein Kind auf die Welt bringen??
Ich hab auch schon oft mal ne frage von dir gelesen. Was ich mich frage ist, wieso du manchmal fragen stellst, nachdem es eh "zu spät sein" könnte. Wie zb deinen aktuellen post im Ärzte-forum, mit der Banane oder was das war. Sie war bereits etwas offen du hast die Stelle weg geschnitten und sie gegessen. Danach erst fragst du ob es schlimm sein könnte. Versteh ich dann nicht so ganz.
Möchte dir ja nix, ich hab genauso Angst gehabt vor allem anfangs, bin jedem damit auf die Nerven gegangen, ob ich das essen darf, oder ob das schlimm sein könnte für mein Baby.. Das hat sich im Laufe der Schwangerschaft gelegt, bin auch so gut wie durch.
Du musst echt versuchen, ruhig zu bleiben was das betrifft. Ich kann dich echt verstehen aber das bringt dir ja nichts wenn du dir bei allem direkt Sorgen machst. Sicher hast du auch ein Heft oder so was bekommen, was du essen darfst oder solltest und auf was du vielleicht besser verzichten solltest.
Versuch deine Schwangerschaft zu genießen, und wenn du dir mal nicht sicher bist so wie bei der Banane zb dann lass sie halt weg und nimm dir ne neue. Dann machst du dich nicht so verrückt.

Ich wünsche dir dass du das in den Griff bekommst und wünsche dir weiterhin eine schöne Schwangerschaft.
Mach dich nicht so verrückt, das löst nur noch mehr Ängste aus.
Alles Gute dir!

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Re: So ihr lieben...

Antwort von Mutti69 am 13.12.2019, 8:25 Uhr

Einer Angst muss man sich stellen, das solltest du wissen, du hattest oder hast ja eine Behandlung.

Du schreibst selber, das Schreiben und die Antworten, seien sie auch negativ, bringen sich "runter".
DAS ist nicht gesund, es bringt dich nicht weiter, du vermeidest die Auseinandersetzung mit dir selber und gehst lieber in die Auseinandersetzung mit anderen (in einem Forum, das ist so schön anonym).

Wenn du WIRKLICH motiviert bist, etwas zu ändern, dann lösch deinen Account, lerne dich den Ängsten zu stellen, lerne Mechanismen (Atemübungen, progressives Training) dich selber, ohne andere zu nerven, zu regulieren. Ich vermute, das Rüstzeug hast du bereits in der Therapie erlernt, es wäre an der Zeit es anzuwenden.

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Re: So ihr lieben...

Antwort von Astrid am 13.12.2019, 8:55 Uhr

Hallo,

es ist toll, wie offen Du über Deine Ängste geschrieben hast! Angststörungen sind sehr (!) weit verbreitet, sie sind eine der häufigsten Alltags-Neurosen, mit denen Menschen zu kämpfen haben, das mal vorab. Hier gibt‘s garantiert viele weitere Userinnen, die ein ähnliches Problem haben, es aber nicht erzählen.

Ängste wie Deine entstehen übrigens in den meisten Fällen nicht nur schlimme Erlebnisse (Fehlgeburt etc.), sondern einfach so. Und natürlich hört eine Angsterkrankung leider mit der Entbindung nicht einfach so auf, auch wenn Du das hoffst. Die Angst sucht sich dann einfach ein neues Thema (Plötzlicher Kindstod, Krebsangst usw.). Angststörungen heilen nicht von selbst aus, man muss da schon etwas machen.

Das muss keine Therapie sein, es kann auch etwas anderes sein, zum Beispiel Meditation. Man muss da seinen Weg finden - sonst leidet man viele Jahre unnötig und belastet damit sein Kind und seine Partnerschaft sehr. Kinder von Angstmüttern haben ein extrem hohes Risiko, selbst auch eine Angsterkrankung oder psychosomatische Symptome zu entwickeln, oft schon in der Pubertät.

Deshalb: Lass Dir helfen oder hilf Dir selbst, indem Du anfängst zu überlegen, auf welchem Wege Du Deine Angst bewältigen könntest. Alles, was das Urvertrauen stärkt, hilft: Gebet, christliche Kontemplation, Meditation (z. B. nach Thich Nhat Hanh).

LG

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Re: So ihr lieben...

Antwort von ZoeSophia am 13.12.2019, 9:30 Uhr

Eine kleine Geschichte über Toxoplasmose und wie schwer die ist, sich anzustecken!
Ich habe früher in der Gastronomie gearbeitet, VIELE rohe Lebensmittel die potentiell mit Toxoplasmose infiziert sein könnte gegessen (Tartar, halb rohe Steaks, Sushi, Sashimi, Salami, einfach alles was „Käferchen“ enthalten könnte). Bei meiner ersten Schwangerschaft hab ich Salami gegessen, weil ich Lust darauf hatte.... bei der zweiten. Wollte ich dann wissen ob ich Toxo positiv bin (es wurde nur 1x auf verlangen getestet), ich war schon fast fest davon überzeugt, da ich ja früher viele potentiell „verseuchte“ Lebensmittel gegessen habe! Aber, ich bin Toxo negativ! Soll heissen, es ist extrem selten, und sehr schwierig sich daran anzustecken!

Geniesse deine Schwangerschaft, tu was gegen deine Ängste!

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Re: So ihr lieben...

Antwort von Konfusius am 13.12.2019, 9:44 Uhr

Dazu ein Buchzitat, das den Nagel auf den Kopf trifft:
"Becoming fearless isn't the point. That's impossible. It's learning how to control your fear, and how to be free from it, that's the point."

Angst ist eine Emotion und so wie bei allen Emotionen können wir lernen, mit ihr umzugehen. Es geht gar nicht darum, keine Angst mehr zu haben, denn das ist in der Tat unmöglich, sondern darum, sich von seiner Angst nicht bestimmen und überwältigen zu lassen. Das kann man lernen.

Du beschäftigst dich nicht mit deiner Angst als Ganzes, sondern immer nur mit besonderen Sonderkonstellationen. Dabei weißt du doch, dass du völlig überkompensierst und es gibt dir auch keinen langfristigen Seelenfrieden. Du setzt am völlig falschen Ende an und möchtest Teilprobleme lösen, anstatt direkt an der Wurzel zu arbeiten, was zwar anstrengender, aber viel effektiver wäre und letztlich die einzige Möglichkeit darstellt, um wieder "gesund" zu werden.

Ich bin mir sicher, dass du insgeheim schon die Antwort kennst, noch lange bevor du deine Frage stellst, doch irgendwie möchtest du die enorme Verantwortung, die scheinbar gerade auf dir lastet, irgendwie abgeben, daher fragst du fremde Menschen im Internet, ob dieses und jenes Okay war. Das ist eine Form der Bewältigung, aber keine gute und ich denke, das merkst du selbst, weil du immer wieder zu dem Punkt kommst, dass du in eine Situation gerätst, dass du glaubst, du hättest das Leben deines Ungeborenen gefährdet und damit kommst du emotional nicht klar.

Du musst dir erstmal bewusst machen, WAS deine Angst auslöst. Tatsächlich auslöst. Du glaubst, dass du 100 % Einfluss darauf hast, ob das Kind gesund zur Welt kommt und dass du auch zu 100 % dafür verantwortlich bist. Das ist leider ein Trugschluss. Du kannst Risiken minimieren, aber du kannst nicht alles verhindern und dafür kann dich auch niemand verantwortlich machen. Niemand kann und wird dir garantieren, dass diesmal alles gut gehen wird. Es kann immer etwas sein, auf das du überhaupt keinen Einfluss hast. Sich diesem vermeintlichen Kontrollverlust bewusst zu machen, ist unglaublich schwer, aber notwendig, um mit sich selbst wieder ins Reine zu kommen.

Und nun wird es richtig psychologisch: Oft ist es so, dass sich hinter einer Emotion eigentlich eine ganz andere versteckt. Bei mir (Depression) überlagerte meine vermeintlich "grundlose" Trauer eine tiefsitzende Wut, von der ich dachte, dass diese nicht angebracht war und die ich deswegen tief in mir verstecken müsse, anstatt sie kontrolliert (!) nach Außen zu lassen. Als ich das mithilfe meines Therapeuten erstmal herausgefunden hatte, dauerte es nicht mehr lange und ich konnte meine Depression besiegen. Mir wurden Mittel in die Hand gegeben, um nie wieder in dieses Loch zu fallen. Manchmal muss man einer Emotion einen gewissen Raum einräumen, damit sie nicht im Verborgenen zu einem Monster heranwachsen kann und unter dem Deckmantel einer anderen Emotion dein Leben terrorisiert.

Das rate ich auch dir. Gehe tief in dich und überlege dir, ob du wirklich von deiner Angst beherrscht wirst oder eigentlich eine ganz andere Emotion hier die Fäden zieht, die du aber nicht zulassen willst. In deinem Fall könnte ich mir Trauer über dein verlorenes Kind vorstellen oder aber die Wut auf dich selbst, weil du es vermeintlich nicht verhindern konntest. Wenn es so ist, dann musst du lernen, diese zugrundeliegende Emotion anzunehmen und mit dieser zu arbeiten. Damit entziehst du deiner Angst ihre Grundlage und sie wird automatisch besser werden.

Ich drücke dir die Daumen, dass du bald dein Leben wieder so leben kannst, wie zuvor.
Und falls du doch ein Troll sein solltest, dann wäre mir das auch recht, das ändert nichts an meinen Worten. :)

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Re: So ihr lieben...

Antwort von Mamimoni am 14.12.2019, 0:30 Uhr

Ich möchte dir (aus eigener erfahrung) etwas mit auf den Weg geben.
Die "Angst" greift immer(!) weiter um sich. Je mehr du sie "lässt". Immer wenn du dich "doch nochmal absichert". "Doch nochmal drüber nachdenkst, das irgendwas "schlimm" sein könnte. Und es ist bestimmt nicht automatisch so, dass die Angst dann aufhört, da das Kind da ist....
Du musst der "Angst" Grenzen aufzeigen. "Bis hierher und nicht weiter". "Ängste" aushalten lernen.
Man sagt gern "das und das (Verlust deines Kindes) war der Auslöser". Und in deinem Fall "nach der Geburt ist dann wieder alles ok". Ich kann dir sagen, es ist wahrscheinlich dass du dann neue "Ängste" bekommst. (Plötzlicher Kindstod und mögliche Auslöser, Bakterien, du verhälst dich falsch und deshalb hat die Muttermilch was...). Setze dem bewusst Grenzen, sonst steckst du immer tiefer drinnen. Höre auf, dich zu "versichern". Überlege/beobachte "wie machen andere Mamas das?". Jede Mama will, dass es ihrem Kind gut geht. Babys erleiden nicht sofort einen "Schaden" weil sie doch mal am Bauch gelegen sind, weil wer daneben geraucht hat, weil man ihren Schnuller ableckt, weil die Oma ihnen etwas zu essen anbietet das noch nicht altersgerecht ist, weil der Papa sie etwas in die Luft "wirft". Das alles ist nicht ideal. Aber auch nix weshalb man sich im Normalfall wahnsinnig machen lassen sollte.

Alles Gute

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