zurück| Geschrieben von tina04, 4+3. SSW am 13.04.2007, 10:24 Uhr |
petition zum Kindergeld
Hallo zusammen
ich habe eine interessante Petition zum Kindergeld gefunden. Je mehr sich eintragen umso besser. hier der Link
http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/bundestag/view_petition.asp?PetitionID=407
LG Tina
Beitrag beantwortenRe: petition zum Kindergeld
Antwort von Linda761, 32. SSW am 13.04.2007, 11:02 Uhr
Da bin ich ehrlich gesagt dagegen. Es sollte nicht mehr Geld direkt an die Familien ausgezahlt werden. Stattdessen muss ein vernünftiges Familiensplitting statt des Ehegattensplittings her und bezahlbare Kinderbetreuung (bzw. volle steuerliche Absetzbarkeit der Kinderbetreuung).
Was nützen 265 Euro Kindergeld, wenn stattdessen das Einkommen der Frau (hoffentlich mehr als 265 Euro) über viele Jahre wegfällt, weil die Tagesmutter mehr kostet als die Frau verdient?
Geld, das direkt an Familien fließt, ist immer eine kritische Sache. Es ist nie klar, ob es tatsächlich den Kindern zugute kommt. Bei verantwortungsbewussten Eltern schon. Es gibt aber leider z.B. auch genügend Väter, die sich freuen, dass sie sich dann einen besseren Fernseher leisten können.
LG
Linda
Re: petition zum Kindergeld
Antwort von tina04, 4+3. SSW am 13.04.2007, 11:09 Uhr
Es ist aber doch auch ungerecht gutverdienenden Familien einen Steuervorteil von 265 € im Monat zu gewähren (das Geld fließt ja auch direkt in die Familien) und den anderen Kindergeld von 156 € zu zahlen.
Besserverdiener kriegen ja jetzt auch schon mehr "Erziehungsgeld" da das ja auch einkommensabhängig ist. wer mehr hat kriegt mehr. Gerecht ist das nicht.
Und nur noch Fremdbetreuung als unterstützungswürdig darzustellen, da denke da fällt man auf der anderen Seite vom Pferd wieder runter. Ich bin dafür mehr betreuungsplätze zu schaffen, aber man darf das andere Modell Familie, in der einer zu Hause bleibt deshalb auch nicht völlig ignorieren.
LG Tina
Re: petition zum Kindergeld
Antwort von Linda761, 32. SSW am 13.04.2007, 11:31 Uhr
Naja, ist ein schwieriges Thema. Wir bekommen z.B. so oder so nicht viel. Beim ersten Kind gab es kein Erziehungsgeld wegen zu hohen Einkommens, bei diesem gibt es nur wenig Elterngeld, da ich beim ersten ein Jahr zu Hause geblieben bin und jetzt erst seit ein paar Monaten wieder arbeite.
Das Modell "Familie, in der eine zu Hause bleibt" ist derzeit sehr stark begünstigt: Ehegattensplitting, kostenlose Krankenversicherung der Ehefrau und eine Witwenrente kriegt sie nachher auch. Arbeiten beide zahlen sie dagegen beide Kranken- und Rentenversicherungsbeiträge, eine Witwenrente für die Frau gibt es nicht, da sie ja eigene Ansprüche hat. Zusätzlich zahlt man noch jede Menge Lohnsteuer. Ich kann es mir mit demnächst 2 Kindern gerade mal so leisten, arbeiten zu gehen. Finanziell kommt das gleiche dabei raus wie wenn ich zu Hause bliebe: nämlich 2 x 154 Euro Kindergeld und sonst nichts. Und das nur, weil ich ganz gut verdiene. Eine Geringverdienerin wird demnach gezwungen, zu Hause zu bleiben, weil sich die Familie Kinderbetreuung nicht leisten kann (wenn sie nicht das Glück hat, einen Krippenplatz zu ergattern). Im Kindergarten geht es genauso weiter: Einen "Halbtags"platz von 8-12 Uhr hat man garantiert - na toll.
Das führt dazu, dass Frauen oft bei zwei Kindern insgesamt 10 Jahre zu Hause bleiben. Dann haben sie den Anschluss in ihrem erlernten Beruf verloren und gehen ein bisschen jobben. Falls dann irgendwann die Ehe auseinandergehen sollte (was heute ja nicht selten vorkommt), hat die Frau das Nachsehen (den lebenslangen Unterhalt durch den Exmann gibt's nämlich auch nicht mehr). Darum finde ich es besser, wenn beide Partner arbeiten, bzw. wenn beide ihre Arbeitszeit reduzieren und halb zu Hause bleiben.
Nochmal zum Kindergeld: Das ist seit es das gibt immer weiter angehoben worden (1975 waren es 50 DM) und die Situation der Familien hat sich dadurch kein bisschen verbessert.
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