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Geschrieben von Steti89 am 04.07.2019, 1:58 Uhr

vom Trotzkopf überfordert

Hallo Ihr Lieben,
mein Sohn ist jetzt 19 Monate alt und ich fühle mich momentan mit der Erziehung und seiner Trotzphase total überfordert. Er ist ein sehr lebhaftes Kind mit einem starken eigenen Willen - an sich ja etwas tolles und wünschenswertes - allerdings bringt er mich damit täglich an den Rand der Verzweiflung. Es ist inzwischen so schlimm, dass ich morgens schon schlecht gelaunt aufstehe und keine Lust auf den Tag habe. Ich bin von meinem eigenen Kind sehr genervt - und habe deshalb ein sehr schlechtes Gewissen. Denn so sehr ich mich auch bemühe den Ärger wegzustecken, irgendwann gehts nicht mehr, und in letzter Zeit liegen meine Nerven so blank, dass ich regelmäßig an die Decke gehe. Abends denke ich dann immer "na, heute haste aber wieder viel geschimpft und ein paar mal zu oft laut geworden bist du auch" und dann nehme ich mir für den nächsten Tag vor, alles etwas lockerer zu sehen und ruhig zu bleiben. Das klappt selten und es ärgert mich, denn ich möchte eine harmonische Beziehung zu meinem Sohn haben und so, wie es aktuell läuft, kann es nicht weitergehen. Vielleicht habt ihr ein paar Ideen oder Tipps für mich?
Gern würde ich euch alle Gründe für meine Dünnhäutigkeit erkären, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Das Phänomen Trotzkopf muss ich wohl niemandem erklären. Und verglichen mit den zahlreichen Kindern im Freundeskreis habe ich ein besonders zickiges Exemplar abgekriegt. Er reagiert nicht einmal, wenn er Blödsinn macht und ich ihn ermahne oder schimpfe, oder brülle, oder laut in die Hände klatsche oder sonst was. Er guckt nicht, zuckt nicht und lachen tut er auch nicht, es ist als wäre er taub. Er macht einfach weiter und ignoriert mich. Sehr frustrierend. Hören kann er aber daran liegt es nicht
Ein weiteres gravierendes Problem ist das Schlagen. Er schlägt mir aus Jux und Tollerei auch gerne mitten ins Gesicht. Es kommt auch nicht selten vor, dass ich per Backpfeife geweckt werde. Damit zeigt er mir, dass er mich lieb hat, wurde mir gesagt. Das ist aber eine sehr schmerzhafte Liebe, denn mein "Kleiner" ist für sein Alter sehr groß und schlägt mit entsprechend großer Kraft zu. Auch beim Wickeln wird getreten was das Zeug hält und seine Kraft nutzt er immer, wenn ihm was nicht passt, sodass ich ihn nicht mal mehr auf den Arm nehmen bzw ihn da halten kann, wenn er es nicht möchte. Dazu kommt, dass er nicht nur Mama und Papa schlägt, sondern auch sonst nichts vor ihm sicher ist. Er nimmt ein Bauklotz oder den Kochlöffel oder was sich eben finden lässt und prügelt auf alles ein. Unpraktisch wenn man wie wir in einer Mietwohnung wohnt und nicht vorhatte Heizkörper und Türen zu ersetzen.
Ich denke, was mir am meisten an den Nerven zehrt sind seine Einschlafprobleme. Schon seit er mit 6 Monaten zu Krabbeln anfing kommt er abends nicht mehr zur Ruhe, sondern will immer wieder raus aus dem Bett. Wir haben alles mögliche versucht und mittlerweile schläft er nur ein, wenn wir alle gemeinsam ins Bett gehen oder wenn ihn die totale Erschöpfung übermannt. Das ist dann meistens so gegen 23 Uhr, davor dreht er aber nochmal so richtig auf und hüpft wie wild durch die Gegend (und auf den Tischen ). Aufstehen tut er um 7 / halb 8 und den Mittagsschlaf lässt er auch immer häufiger sausen. Er hat gegen 12Uhr zwar ein tief und wird sehr müde, aber einschlafen klappt trotzdem nicht immer. Dementsprechend lang sind die Tage und Zeit für mich oder Zweisamkeit mit meinem Mann sind seltener Luxus. Ein oft gehörter Satz von Außenstehenden ist "Wie so spät und der ist noch wach und so fit? woher nimmt er bloß die Energie?" - Ich weiß es nicht.
Und ich muss ehrlich sagen, ich kann nicht mehr. Im Moment wächst er mir einfach über den Kopf und es macht keinen Spaß mehr Mama zu sein. Die Tage sind mental und körperlich so anstrengend, mir tut abends alles weh und ich falle selber totmüde ins Bett, sobald der Kleine endlich schläft.
Wer von euch hat auch so einen anstrengenden Wirbelwind zu hause? Oder vielleicht sind eure Kinder schon groß und ihr habt Expertentipps, wie ich diese Trotz-Zeit trotzdem schön machen kann? Denn bald kommt der kleine Mann in die Krippe und ich habe Angst später zu bereuen, dass ich die letzten Monate als Vollzeitmama nicht genießen konnte.
Ganz liebe Grüße

 
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