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Geschrieben von Luna2408 am 17.01.2020, 22:59 Uhr

Umgang mit Einzelkind - lass ich zuviel durchgehen?

Manchmal frage ich mich, wie ihr Helden mit mehreren (kleinen) Kindern das bloß schafft! Wir stecken hier mitten in der Autonomie-Phase und manchmal dauert allein das anziehen und aus dem Haus kommen eine Stunde. Ich habe mir heute gedacht, hätte ich mehrere Kinder, ich könnte so viel Theater und eigene Entscheidungen und "überreden" mit Spiel und Kreativität doch gar nicht mehr durchgehen lassen oder leisten. Und mein zweiter Gedanke war dann, ist das vielleicht schlecht für mein Kind, dass er sich das gerade so erlauben kann?

Beispiel: Er will was essen, besteht darauf selbst in den Kühlschrank gucken zu dürfen, wählt aus, will sich das Brot selbst schmieren... Dauert alles ewig. Dann kippt er ein Glas um, also nochmal ausziehen, will die ausgewählten Sachen nicht anziehen. Wir suchen neue die er mag, er rennt weg, er will im Badezimmer umgezogen werden, wir wechseln Räume. Dann Jacke und Mütze, will er nicht, ich hole die Kuscheltiere die ihn fragen ob draußen kalt ist, was muss man da denn dann anziehen?! Er will eine Jacke anziehen, aber bitte die andere, okay. Usw. usw. - abends wenn er müde ist wird es am schlimmsten. Zähne putzen ist auch sowas, was mir wirklich alle Kräfte raubt, aber festhalten und einfach putzen, das kann ich irgendwie auch nicht.

 
19 Antworten:

Re: Umgang mit Einzelkind - lass ich zuviel durchgehen?

Antwort von Inena am 17.01.2020, 23:44 Uhr

Prinzipiell muss es ja für euch passen. Wenn du das so machen möchtest und das okay ist für dich, dann ist das doch okay.

Unser matz ist auch (noch) alleine. Aber ganz ehrlich, so ein Hickhack gibt's bei uns nicht. Angezogen wird im Kinderzimmer. Punkt. Klamotten kann er sich selbst raus suchen, wenn mir das zu lange dauert, kündige ich an, dass ich das dann mache. Entweder er beeilt sich, oder er hat Pech. Wenn er keine Mütze will, bitte geht's halt ohne raus, ich packe sie ein, er wird sich schon melden wenn ihm kalt ist.

Natürlich wird auch hier gebummelt. Gott sei Dank mag unser Kind aber einfach eine Scheibe Käse aufs Brot und die schafft er meist recht fix da rauf zu bekommen.

Es ist nicht so einfach, den Weg zwischen dem Kind Freiheit zu lassen zum probieren und Erziehung zu finden. Manchmal suche auch ich ihn noch.

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Re: Umgang mit Einzelkind - lass ich zuviel durchgehen?

Antwort von n88 am 18.01.2020, 8:03 Uhr

Hallo,

Ich bin auch der Meinung, dass es, wenn es für euch passt, doch wunderbar ist. Egal, wie es andere machen!
Wie viel Freiraum du zulassen und aushalten kannst ist allein deine Entscheidung - ich persönlich bis da nicht so resistent. Wenn wir raus wollen, dann sind hier alle innerhalb von zwei Minuten fertig - ich bin da eher Zielorientiert

Im Prinzip glaube ich schon, dass die Freiheit bei mehreren Kindern eingeschränkter ist, sich aber auch ganz neue Möglichkeiten ergeben. Wenn sich das Geschwisterkind mit anzieht geht es hier in der Regel sehr viel schneller ;) Ich kann aber nicht in zwei Räumen gleichzeitig helfen z.B.

Macht es, wie es für euch passt.

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Re: Umgang mit Einzelkind - lass ich zuviel durchgehen?

Antwort von cube am 18.01.2020, 8:09 Uhr

Ich glaube, mit einem Kind ist man nachsichtiger, "macht mehr mit" weil man eben die Zeit dazu hat. Mit 2 oder mehr Kindern wird es automatisch so sein, dass man da etwas mehr "Druck" macht, weil eben genau diese Zeit fehlt auf jedes Kind so einzugehen. Man hat auch schon Erfahrungen gemacht, macht Dinge anders oder auch routinierter.
Aber unabhängig von 1, 2 oder mehr Kindern - wenn du das Gefühl hast, das es dir zu viel wird - dann ändere etwas. Du bist nämlich nicht der Diener oder Kasper deines Kindes. Du hast auch Grenzen, Wünsche etc die ein Kind lernen muss, zu respektieren. Genau so, wie du auch versuchst, die Wünsche oder Grenzen deines Kindes zu respektieren oder Kompromisse zu finden.
Man kann mit zu viel Entgegenkommen schon "verziehen" - wenn DU keine Grenzen hast, wie willst du deinem Kind dann vorleben, dass es eben nicht immer nur nach seiner Nase geht?
Es ist in einem bestimmten Alter natürlich normal, dass Kinder entweder testen oder sich (später) tatsächlich noch nicht gut entscheiden können - "ich will die grüne Jacke... aber wenn ich grün nehme, kann ich die rote Jacke nicht tragen ... ich nehme lieber Rot... Mist! dann kann ich aber die grüne nicht anziehen ..." Da bist du dann gefragt, deinem Kind "Entscheiden müssen" beizubringen. Und eben auch deine Grenzen aufzuzeigen, weil du jetzt eben los willst.
Was hilft: 2 Dinge vorgeben. Also nicht "such dir mal eine Jacke aus" sondern "du kannst ausuchen ob du die rote oder die grüne Jacke anziehen willst". Dauert das dann zu lange, darfst (musst) du irgendwann eben bestimmen, dass es Jacke x jetzt ist und fertig (evt. dazu sagen "und morgen kannst du dann neu entscheiden".
Mit Essen auch: ein Kind in dem Alter kann noch nicht gut mit zu vielen Möglichkeiten umgehen. Schränke diese Dinge etwas ein. Im hinterherlaufen zum anziehen würde ich nicht machen. Entweder im Bad (oder wo du eben möchtest) oder du hast dann leider keine Zeit mehr. Ein bisschen muss er schon merken, dass du nicht der Kasper bist, der jederzeit dann doch wieder zur Verfügung steht und seinen Wünschen nachkommt.

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Re: Umgang mit Einzelkind - lass ich zuviel durchgehen?

Antwort von mellomania am 18.01.2020, 8:44 Uhr

also meine kinder sind schon etwas älter. 8 und 6. aber wir machen es seit Anfang immer gleicht. die kinder habn ihre zimmer unterm dach und ein eigenes Bad. dort steht bewuss ein badunterschrank mit zwei fächern. jedes kind eins. da kommen abends die klamotten rein, die man nochmal anziehen kann. jeans etc. am wochenende wird auf und aus geräumt. es wird sich im bad oben angezogen. klamotten dürfen sie selber aussuchen. der kleine will öfters dinge anziehen, die nicht zu wetter passen. aber da diskutiere ich nicht. ICH hab die dann krank daheim. nö. mütze ist pflicht momentan. im sommer cap wenn sie möchten. es kommt ja auch drauf an, ob DU wohin musst. ich muss arbeiten, die kinder in die schule. früher, als sie noch keine uhr lesen konnten, wurd ludwig eingestellt. ludwig ist ein käferzeitwecker aus der küch. wenn der geklingelt hat, ab ins gästeklo, zähne putzen ,anziehen und abflug. hab überall zahnbürsten für die kinder, sonst is eben rennerei morgens. da mache ich es mir einfach. wenn zeit war am wochendde haben sie sich ihre brote selbergemacht. für abends. morgens essen sie nur joghurt oder müsli. das geht schnell :-) während der zeit richte ich vesper. kurzum, es muss für DICH passen. wenn DU die zeit hast, dass er sich das brot selber macht, lass ihn. wie alt ist er denn? wenn du natürlich hetze hast weil du arbeiten musst solltet ihr das vorher alles schneller hinbekommen. und ja, man muss schon mal diskutieren. grad beim anziehen. das kommt aber echt drauf an, in wie weit zu zeit dafür hast. aber ich gebe zu, ich habe früher viel selber gemacht weil es mir zu lange gedauert hat :-) brot schmieren...z.b...

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Re: Umgang mit Einzelkind - lass ich zuviel durchgehen?

Antwort von sunnydani am 18.01.2020, 9:32 Uhr

Ich finde einen Mittelweg zu finden, ist immer gut. Also den Kindern Grenzen vorgeben und innerhalb dieser Grenzen dürfen sie selber Entscheidungen treffen.
Zu viel selber entscheiden lassen, hat zur Folge, dass Kinder überfordert werden.
Und sie müssen schon auch lernen, dass es eben nicht immer nach ihrem Kopf geht, denn spätestens wenn sie mit anderen Kindern zusammen spielen, können sie auch nicht immer entscheiden, sondern müssen sich auch mal unterordnen können.

Das ist natürlich alles leicht gesagt, die Umsetzung ist da schon schwerer und man muss natürlich für sich selber entscheiden, in welchem Bereich einem was wichtig ist.
Also ich bin schon klar in meinen Vorgaben, wenn mir etwas wirklich wichtig ist. Bei anderen Dingen lass ich mehr Spielraum.

Aber z.Bsp. hundertmal umziehen oder die Entscheidung wechseln, wenn wir rauswollen, gibt es nicht. Das nervt mich. Abgesehen davon, hab ich z.Bsp. morgens, wenn es in den Kiga mit dem Großen geht, nicht die Zeit, da ewig herumzutun.
Kleidung wird bei uns abends hinausgelegt, und die wird dann morgens angezogen.
Jetzt im Winter gibt es auch immer Jacke, Haube, Schal und Handschuhe, egal ob die Kinder das wollen oder nicht, da wird nicht diskutiert.
Mein Großer hatte diese Phase auch, in der jedes Anziehen ein Horror war, aber ich bin da immer konsequent geblieben und hab ihm gesagt, wenn er sich das nicht anziehen lässt, dann muss er alleine drinnen bleiben.
Ich hab das dann auch ein paar Mal durchgezogen, natürlich am Nachmittag, wenn ich Zeit hatte. Aber ich bin dann nach ein paar Minuten echt alleine vor die Tür und hab ihn drinnen toben lassen. Wenn ich nach zwei Minuten wieder reinkam, hat er entweder weitergetobt und ich bin noch mal alleine vor die Tür oder er hat sich anziehen lassen.

Dasselbe Spiel, wenn wir draußen waren und er die Haube nicht auflassen wollte. Bei Minusgraden lass ich da nicht mit mir diskutieren. Ich will einfach, dass er die Haube aufhat, mir ist das wichtig, und somit wird das gemacht, ob er will oder nicht. Er kann zwischen zwei Möglichkeiten wählen, welche Haube er aufsetzt, aber es wird einmal ausgesucht und nicht wieder umgewechselt und die bleibt dann auf.
Hat er sie draußen runtergezogen, musste er auch wieder alleine kurz hinein.
Er hat gemerkt, mir ist das ernst und deshalb war dieses Theater nach ein paar Wochen vorbei. Im Sommer dasgleiche mit der Kappe. In der direkten Sonne musste er sie aufsetzen, wenn er das nicht wollte, musste er im Schatten bleiben oder hineingehen.
Jetzt ist er knapp 6 Jahre alt und mit dem Anziehen haben wir sicher schon seit drei Jahren absolut kein Problem mehr.
Beim Kleinen bislang auch noch nicht so wirklich (er ist jetzt 1,5 Jahre alt), aber selbst wenn das beginnt, ziehe ich das wieder so durch wie beim Großen.

Beim Essen gibt es genauso zwei Möglichkeiten, bei denen sie wählen können. Und was dann ausgesucht wurde, wird gegessen. Ich bin kein Gasthaus, bei dem man aus einer Speisekarte wählt und ich richte nicht fünf verschiedene Gerichte, weil sie es sich dauernd anders überlegen.
Passt das dann nicht, wird eben alles wieder weggeräumt und nichts gegessen.

Das haben die Kinder schnell verinnerlicht und deshalb sollte man sich selber überlegen, wie viel will man ihnen durchgehen lassen, dann ist es ja in Ordnung, wenn man das mitspielt und wie viel will man aber eben nicht. Man kann ja auch mal probieren, wie es für einen selbst am besten geht bzw. etwas auch mal ändern, aber grundsätzlich sollte man dann schon dabei bleiben und eine Sache immer gleich durchziehen, damit die Kinder nicht verunsichert werden.

Auf jeden Fall wollte ich nie der Kasper für meine Kinder sein, der sich alles gefallen lässt, nur weil sie sich das gerade in den Kopf setzen.
Jedes Kind kann bereits sehr früh lernen, sich an gewisse Regeln zu halten. Mit Übung und Trotzaktionen begleitet, aber es funktioniert irgendwann, wenn man klar und überzeugt dabei bleibt.
Welche Regeln das sind, muss jeder für sich selber aufstellen. Immerhin sind doch jedem andere Dinge wichtig, abgesehen von Dingen, die natürlich selbstverständlich oder gefährlich sind, wie dass nicht geschlagen wird oder dass man an der Straße an der Hand bleibt, etc.

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Re: Umgang mit Einzelkind - lass ich zuviel durchgehen?

Antwort von Jorinde17 am 18.01.2020, 10:06 Uhr

Ob Du zuviel durchgehen lässt, kann man nicht objektiv beantworten. Es kommt darauf an, ob es DIR zuviel ist. Und so klingt es ein wenig. Du merkst, dass es viel Kraft kostet, wenn ein Kind aus jeder Alltagsroutine ein Riesending macht.

Letztlich ist es so, dass dein Sohn damit überfordert ist, wenn ER der Boss sein soll. Deshalb entscheidet er sich auch ständig um.
Es ist gut, dass er schon viel mitbestimmen kann. Es klingt aber durch, dass er das Meiste bestimmen soll. Und das ist nicht seine Rolle. Es ist Dein Job, den Kurs im Alltag vorzugeben. Achte ein wenig darauf, nicht seine Erfüllungsgehilfin zu werden. Du bist die Mutter, er erwartet von Dir Führung, Halt, Orientierung.

Ich selbst habe meine Kinder viel helfen und kleine Dinge auch entscheiden lassen. Aber ich habe nicht zugelassen, dass sie unwichtige, routinemäßige Alltagsabläufe ins Endlose ausgedehnt haben. Anziehen und aus dem Haus gehen gingen ruckzuck. Es wurden zwei Outfits zur Auswahl angeboten, und fertig. Endlos-Diskussionen, ständiges Umentscheiden habe ich nicht mitgemacht.

LG

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Erstgeborene

Antwort von emilie.d. am 18.01.2020, 11:14 Uhr

Vielleicht ein bisschen mehr Führung von Deiner Seite. Ich habe mir auch jedes Nein reichlich überlegt, aber so eine Engelsgeduld wie Du hätte ich nicht gehabt.

Prinzipiell haben Erstgeborene statistisch gesehen höhere Schulabschlüsse und damit verbunden später im Leben einen höheren sozio- ökonomischen Status als Zweitgeborene. Der Effekt verschwindet, wenn der oder die Erstgeborene stirbt. Der Schluss, dass Eltern ihre Erstgeborenen mehr fördern als ihre Zweiten, liegt nahe.

Insofern würde ich mir nicht die Frage stellen, wie Mütter mit zwei oder drei Kindern das machen. Mir tut es oft leid, dass mein 2. nicht annähernd so viel Zuwendung und Förderung bekommt wie mein 1. in dem Alter. Wir tuen was wir können und auf der anderen Seite hat er eben als Gesellschaft einen älteren Bruder, mit dem er spielen kann. Aber bei zwei Kindern, Job und Co bleibt einfach weniger Geduld und weniger Zeit.

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Re: Umgang mit Einzelkind - lass ich zuviel durchgehen?

Antwort von uriah am 18.01.2020, 12:38 Uhr

Als Mutter mit mehren Kindern sträuben sich mir die Nackenhaare, wenn ich deinen Bericht so lese. Ein Kleinkind mit so vielen Entscheidungsfreiheiten zu lassen, das ist eine Überforderung für dein Kind und natürlich dauert es eine Ewigkeit bis ihr fertig seid.

Ein kleines Kind kann nicht aus einem Kleiderschrank voller Kleidung etwas aussuchen, was zur Witterung und zum Anlass passt. Es kann höchstens zwischen blau und grün wählen, mehr nicht.

Du rennst den ganzen Morgen hinter einem Kind her, dass dich am Wickel hat und nach seiner Nase tanzen läßt? Warum tust du das?

Du kannst doch entscheiden, was es anzieht, und wo es sich anzieht. Dann gibst du ihm eine kleine Wahlmöglichkeit wenn es sein muss, mehr nicht. Du entscheidest dass er sich die Zähne putzt - da gibt es nichts auszusuchen. Willst du in ein paar Jahren kariöse Zähne behandeln lassen? Willst du dass er mit 14 die ersten Plomben und mit 18 die ersten Kronen hat und mit 25 die erste Brücke oder Implantat? Nein. Dann tue was richtig ist. Ganz in Ruhe: wir putzen jetzt die Zähne, fertig. Ohne Diskussion. Wenn es gut mitgemacht hat, loben. Fertig. Wenn es wütend tobt, dann tobt es eben. Und danach putzen wir trotzdem die Zähne.

Ein Kind ist kein kleiner Erwachsener. Es hat Eltern, die ihm in dem frühen Alter Entscheidungen abnehmen müssen, deren Tragweite nur die Eltern erfassen können. Nach und nach darf das Kind kleine Entscheidungsbefugnisse bekommen.
Und bitte hör auf mit dem Kind diskutieren zu wollen. Damit ist das Kind überfordert.

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Re: Umgang mit Einzelkind - lass ich zuviel durchgehen?

Antwort von niccolleen am 18.01.2020, 15:56 Uhr

Jeder Mensch hat einen Rahmen, in dem er sich bewegt. Wenn dein Rahmen dadurch nicht so eingeengt wird, dass es dich furchtbar stoert, dann ist das ok. Da wo es dir zu eng wird, setzt du deine Grenzen. Woanders werden andere im Grenzen setzen, andere Kinder, Kindergarten- udn Schulpaedagogen, Grosseltern, das Gesetz, usw.

lg
niki

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uebrigens

Antwort von niccolleen am 18.01.2020, 15:57 Uhr

...uebrigens wird nicht nur dein Kind sich frueher oder spaeter von dir emanzipieren, sondern auch du von ihm. In deinem Eingangssatz seid ihr noch ziemlich eine "wir-Einheit".

lg
niki

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Re: Umgang mit Einzelkind - lass ich zuviel durchgehen?

Antwort von Schnegge89 am 18.01.2020, 17:10 Uhr

Das hat nix mit einzelkind zu tun. Du lässt deinem Kind sehr viel entscheidungsfreiheit. wenn es dich zunehmend stört, solltest du es ändern. Es hört sich so an, als wäre dein Kind mit seiner Freiheit eher überfordert.

Ich würde das nie im Leben mit machen, aber ich bin allgemein auch kein geduldiger Mensch. Außerdem kann ich es mir auch nicht erlauben, zu spät zu kommen, von daher sind die Grenzen hier ohnehin enger.

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Re: Umgang mit Einzelkind - lass ich zuviel durchgehen?

Antwort von Monroe am 18.01.2020, 19:20 Uhr

Es ist für dein Kind zum einen sicher total toll Eltern zu haben, die sich so bemühen und so einen Wirbel veranstalten nur um das Kind in trockene Sachen zu kriegen etc.
Zum anderen denke ich aber, dass ein Kind auch Grenzen braucht, die es Zuhause lernen muß, um sich in der großen Welt zurecht zu finden.
Eine Erzieherin wird das nicht mitmachen ihm in alle beliebigen Räume zu folgen, um ihn dort umzuziehen. Und die Freunde werden nicht immer geduldig warten, bis sich klein Max nun entschieden hat welche Hose er anzieht. Bis dahin ist noch Zeit, aber wann wollt ihr damit anfangen eurem Kind zu sagen "es muß jetzt nach meiner Nase gehen".
Wenn ihr es bisher nie eilig hattet, beglückwünsche ich euch :-)
Ich ziehe auch wirklich meinen Hut vor soviel Geduld. Nur macht euch drauf gefasst dass irgendwann der Tag kommt, an dem es nicht nach der Nase des Kindes gehen kann.

Wie wäre es mit einem Kompromiss oder 2 Teilen zur Auswahl beim Anziehen. Ich muß ehrlich sagen, bei meinen 3 Kindern habe ich weder Zeit noch Geduld für solche Spirenzien. Was nicht heißen soll, dass ich euch nicht um diese Zeit und Geduld beneide. Denn das tue ich.
Ob es dauerhaft gut für das Kind ist, wenn es selbst entscheiden darf, steht auf einem anderen Blatt

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Re: Umgang mit Einzelkind - lass ich zuviel durchgehen?

Antwort von Luna2408 am 18.01.2020, 21:40 Uhr

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten, da konnte ich schon viel für mich mitnehmen! Sowohl von der Einstellung, dass es halt für mich passen muss, als auch konkret - Kleidung rauslegen werde ich mal testen!

Falls das so rüber kam, ich überlasse meinem Kind keinesfalls alle Entscheidungen. Er ist 26 Monate alt (irgendwo kam die Frage nach dem Alter) und testet wahrscheinlich auch einfach gerade. Zum Beispiel gebe ich meist höchstens 2 Dinge zur Auswahl. Willst du Käse oder Marmelade (steht beides auf dem Tisch). Da kriege ich dann zu hören, nein Mama, Honig ohne Butter. Und dann gibt es nicht auf ;) oder ich frage ob er auch einen Joghurt will (wie ich) und er quengelt eine halbe Stunde er wolle was anderes, weiss aber selbst nicht was, und will dann selbst in den Kühlschrank gucken. Es ist sicherlich eine Mischung aus beidem, Wahlfreiheit und eigenen Willen entdecken.

Beim Lesen ist mit auch aufgefallen dass ich wohl auch in einigen Stellen mit einem ruhigen Kind gesegnet bin, hier wurde noch nie Mütze, Schal oder Handschuhe in Frage gestellt, wird alles gern getragen. Das Problem ist eher, den ersten Schritt hinzukriegen zum "anziehen für draussen".

Der kleine geht 3 mal pro Woche zur Tagesmutter und letzte Woche haben wir verschlafen, da haben wir trotzdem in 20 Minuten alles geschafft und sind mit geputzten Zähnen und fertiger Brotdose und gut angezogen zur Haustür raus gekommen und waren noch pünktlich um 8 da. Geht also auch mal. Aber generell wird es gerade anstrengender;) ich habe keine Freunde und keine Familie mit Kindern bei denen ich Kinder Verhalten mal mitbekomme, abgesehen von genau gleich alten Freunden aus der Spielgruppe. Also bei jeder neuen Entwicklung bin ich überrascht wie anstrengend die Umstellung für mich ist ;)

Was ich einfach nicht schaffe, ist ein schreiendes und sich wehrendes Kind zum anziehen oder Zähne putze zu zwingen. Also so körperliches, festhalten oder so, da habe ich echt eine innere Sperre. Und deshalb versuche ich es halt auf alle möglichen anderen Wege, von Spaß machen über drohen über ablenken etc. Und fühle schon ein bisschen Verzweiflung wenn das selten mal nicht klappt ...

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Re: Umgang mit Einzelkind - lass ich zuviel durchgehen?

Antwort von sunnydani am 19.01.2020, 14:09 Uhr

Natürlich ist jede Umstellung wieder eine Herausforderung, da wieder ein neuer Rhythmus gefunden werden muss.
Es ist ja auch gut, wenn du in vielen Bereichen versuchst mit Ablenkung genau das zu erreichen, was du willst. Ist sicher besser, als immer bei allem Zwang anzuwenden.
Aber bei manchen Dingen geht es, finde ich, dann eben nicht. Natürlich kann man zuerst versuchen mit Tricks zu arbeiten, aber was machst du, wenn alles nicht klappt?
Lässt du es dann einfach und putzt die Zähne gar nicht?

Mein Großer hatte auch eine Phase, in der er nicht Zähne putzen wollte. Sie war aber zum Glück nur ganz kurz. Ich bin auch kein Freund davon mit Gewalt etwas durchzubringen, aber ich möchte auch nicht, dass mein Kind dann Zähne mit Karies hat, nur weil es nicht Zähne putzen will und ich dem Ganzen nicht Herr der Lage werde.
Deshalb haben wir auch ganz, ganz viel Repertoir gehabt, wie wir ihm das Zähneputzen schmackhaft gemacht haben und zum Glück gab es meistens wirklich etwas, was funktioniert hat. Im schlimmsten Fall musste er so lange im Badezimmer bleiben, bis er sich freiwillig die Zähne putzen ließ. Festhalten wollten wir auch nicht, aber es gab auch nicht die Option Zähne nicht zu putzen. Somit hatten wir ein paar Tage, in denen das Zähneputzen dann ebenso zur Herausforderung wurde und teilweise bis zu einer halben Stunde gedauert hat.
Aber unser Sohn hat gelernt, der Protest bringt ihm nichts, er muss es machen, egal was er aufführt und es war für ihn ja auch nicht toll, dass er eine halbe Stunde lang nicht aus dem Badezimmer gehen durfte und somit war das Thema dann auch schnell erledigt.
Es gab dann meistens nur mehr kurz eine Ansage, dass es eben keine Gute-Nacht-Geschichte mehr geben kann, weil die Zeit dafür fehlt, wenn er Theater macht und dann hat er sich putzen lassen.
Auch das ist jetzt bereits seit Jahren kein Thema mehr. Er putzt mittlerweile gerne Zähne und würde auch nie darauf vergessen bzw. erinnert schon daran, wenn ich z.Bsp. noch mit dem kleinen Bruder im Bad beschäftigt bin, dass er jetzt dann auch Zähne putzen will.

All diese Dinge, da muss man halt für sich einen Weg finden, wie man das dann durchsetzt, wenn man es will. Denn ich finde zu resignieren und sich zu sagen, ok, dann halt nicht, das ist der falsche Weg. Du machst das ja nicht, wie ich es so herauslese, aber falls es so wäre.
Denn so lernen die Kinder dann nur, sie erreichen damit, was sie wollen, wenn sie nur ordentlich Theater machen und dann hört das nie mehr auf und steigert sich immer mehr und irgendwann hat man ein Kind, das sich nichts sagen lässt.

Und bei so Dingen, wie an der Straße, gibt es bei mir auch keinen Spielraum. Wenn mein Großer nicht dableiben wollte und an der Straße gezetert hat, dann hab ich ihn schon auch mal an der Hand festgehalten und ihn dann eben nicht losgelassen, auch wenn er gezogen und gebrüllt hat.
Da ist mir dann ehrlich gesagt lieber, ich halte ihn mit Gewalt an der Hand fest, als er wird von einem Auto überfahren.

Also ich finde, es ist natürlich gut, wenn man sich Ablenkungen einfallen lässt, aber immer geht es eben zeitlich auch nicht oder immer mag man auch nicht und dann hätte ich schon gern, dass dann Anweisungen auch mal ohne großes Kasperltheater funktionieren, einfach weil ich das jetzt sage und so möchte.
Aber wie bei allem, muss da jeder seinen Weg finden.

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Re: Umgang mit Einzelkind - lass ich zuviel durchgehen?

Antwort von niccolleen am 19.01.2020, 18:33 Uhr

Deine Herangehensweise finde ich gut.
Was du jetzt an Anstrengung investierst, wird sich unter Umstaenden spaeter "bezahlt" machen. Oft macht man es sich im fruehen Alter leicht und dann kommt es wirklich hart.
Das mit der koerperlichen Sperre ist einerseits gut, andererseits gibt es nicht nur schwarz oder weiss. So kleine Kinder haben die Sprache noch lange nicht als Hauptkommunikationsmittel, das dauert noch. Da ist noch extrem viel Koerpersprache dabei. Da wird gehaut, geschubst, umarmt, gedrueckt, und vieles mehr. Insofern kannst du deine Sperre soweit ueberdenken, als es nie als Ausnutzen einer Machtposition oder zum Wehtun oder Gewaltanwendung verwendet werden darf. Aber ein schreiendes Kind kurz mal festhalten; oder am Handgelenk hierbehalten, weil halt jetzt Zaehneputzen angesagt ist; ein Kind, das auf die Strasse laufen will, wegzerren oder hochheben, muss kein schlechtes Gewissen machen. Wenn es Alternativen gibt, die auch funktionieren, sind die natuerlich das Mittel der Wahl.

lg
niki

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Re: Umgang mit Einzelkind - lass ich zuviel durchgehen?

Antwort von Meeresschildkröte am 19.01.2020, 22:42 Uhr

Das Problem ist nicht, dass du zu viel durchgehen lässt, Freiräume und Entscheiden-Lassen sind für Kinder natürlich wichtig. Aber für mich hört sich das auch eher nach Überforderung für dein Kind an. Hast du das Gefühl, dass dieses ständige Hin und Her dein Kind glücklich macht? Ich finde das eher anstrengend.


Wir lassen unser Kind auch entscheiden, aber wenn es anfängt, sich permanent umzuentscheiden, z.B. in welchem Raum es umgezogen werden will, wer ihm das Brot streichen soll... stelle ich schnell klar, dass das letzte Wort gilt oder ansonsten ICH entscheide.


Und wie viele Jacken braucht ein Kind? Wir haben für den Winter genau einen Schneeanzug und eine Jacke und es gibt keine Diskussion darüber, was angezogen wird...

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Re: Umgang mit Einzelkind - lass ich zuviel durchgehen?

Antwort von MeineGüte am 21.01.2020, 10:59 Uhr

Ich sag mal so, ganz knapp:
Bei vielen Leuten müssen die Kinder halt funktionieren.
Die müssen sich in den Alltag einfügen und da darf es eben keine "Mätzchen" geben!
(Bitte das jetzt nicht auf sich selbst beziehen, liebe Mitforisten!)

Mir geht es jedenfalls genauso.
Ich frage mich bis heute (er ist jetzt 3,5J), WIESO manche ein 2. Kind bekommen. Und dann noch so knapp auseinander, dass man im schlimmsten Fall gefühlte 10 Jahre Autonomiephase hat...

Nee, lass mal.

Mein Sohn hat auch verdammt viele Freiheiten. Wird mir immer wieder negativ angerechnet, aber dafür kann er sich mindestens doppelt so gut beherrschen und bewegen wie andere Kinder in seinem Alter.

Weil eben bei uns NICHT alles gedeckelt wird und nicht alles verboten is.

Dein Sohn testet, wie weit er gehen kann. Lass dich nicht verarschen.
Meine kann das auch. Das noch und das noch und das bitte auch mich und ehe du dich versieht bist du mach 1,5 Std klatschnass geschwitzt und er hat gerade mal das Unterhemd an...

Man muss manchmal regelrecht zu sich selber STOPP sagen, um aus dem Kreislauf raus zu kommen.
Gelingt mir nur zu 50% oder so.

Mein Rat an dich:
Lass ihn machen. Dann braucht seine Brotschmiererei eben ewig. Aber er will es doch lernen!
Der Umgang mit dem Messer war hier auch lange Thema. Jetzt kann er es!
Je mehr du ihn entscheiden lässt, um so ruhiger wird er.

2 Pullis zur Auswahl, 2 Hosen zur Auswahl. Ruhig schon mal, falls ihr es eh nicht schon macht, üben, dass er sich Schlüppi und Hose alleine hoch zieht usw...

Zähne putzen is eh kacke. Wem macht das denn schon Spaß?
Meiner hat nen Tritt, einen eigenen Spiegel (so ein 5€ Teil zum aufkleben von Ikea) usw.
Ging ungefähr 2 Tage damit gut.

Mal klappt es, mal nicht.
Habe jetzt hier einen 106 cm großen, 23 Kilo schweren Dreineinhalbjährigen zu sitzen, der jeden Tag Theater macht beim Zähne putzen.

Es ist schon ein Ritual ihn auf den Schoß zu setzen und die Zähne zu putzen.

Naja, wir gehen da jetzt auch drüber hinweg.
Soll er Jammern, Zahnschmerzen sind schlimmer.

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Re: Umgang mit Einzelkind - lass ich zuviel durchgehen?

Antwort von sunnydani am 21.01.2020, 14:02 Uhr

Wieso bekommt man ein 2. Kind, fragst du dich?
Ich will dir eine Antwort geben.

Weil man vielleicht einfach gerne eine größere Familie hätte, ein Geschwisterchen, an dem auch die Kinder profitieren, weil die Kinder oft auch sehr schön zusammen spielen und man dann nicht immer als Erwachsener der Spielpartner sein muss bzw. Kinder untereinander eben auf einer ganz anderen Ebene miteinander spielen, als mit Erwachsenen. Sie lernen aufeinander Rücksicht zu nehmen, Konflikte zu lösen, füreinander da zu sein. Natürlich ärgert man sich auch mal über seinen Bruder oder Schwester und es gibt mal Streitereien, aber das gehört ja genauso zum Leben dazu

Ich weiß nicht, ich denke, jeder würde so eine Frage anders beantworten, aber ich finde jetzt nicht, dass ich als Mutter alles mitmachen muss und immer nach dem Kopf des Kindes handeln muss, egal ob ich ein Kind oder sechs Kinder habe.
Was lernt mein Kind denn dann für später? Dass es immer nach seinem Kopf geht und wie soll das dann funktionieren, wenn genau zwei dieser Kinder aufeinander treffen und miteinander spielen wollen? Wenn keines gelernt hat, mal nachzugeben und etwas für den anderen zu tun, sondern es eben immer genau so sein muss, wie sie es sich selber vorstellen?

Ich sage auch nicht, dass ich jetzt, so wie früher, alles vorschreibe und meine Kinder nichts zu sagen haben, aber ich finde, es muss ein Mittelweg her, der eben für alle Beteiligten passt. Und wenn ich jetzt keine Zeit habe, dass ich eine Stunde warte oder es schlicht und ergreifend nicht will, bis mein Kind sich bereit erklärt, eine Jacke anzuziehen, weil wir hinaus wollen, dann finde ich jetzt nicht, dass das Kind Schaden davon trägt, weil ich das nicht mitmache und es in dem Moment eben nicht seinen Willen hat.

Ich selber habe auch zwei Geschwister und ich möchte sie im Leben nicht missen. Kinder spielen ganz anders miteinander, es ist schön Geschwister zusammen aufwachsen zu sehen. Meine mittlere Schwester und ich sind ein Herz und eine Seele, wir haben stundenlang zusammen gespielt, haben heute noch ein ganz enges Verhältnis zueinander, auch zu der Kleinen habe ich ein super Verhältnis, obwohl wir einen großen Altersabstand haben.
Auch bei meinen zwei Kindern kann ich schon sehen, wie schön das ist, wenn der Kleine den Großen anhimmelt und der Große dem Kleinen geduldig zum 10. Mal den Turm aufbaut, damit der Kleine ihn wieder umwerfen kann.
All das sind Dinge, warum eben Menschen zwei oder mehr Kinder bekommen wollen.

Ich sage nicht, dass es jetzt schlechter ist, ein Einzelkind zu haben, aber ich will das auch nicht so stehen lassen, weil es sich bei dir so anhört, als ob jedes Kind, das eben kein Einzelkind ist, es schlechter hat, weil man eben dann nicht zu 100% nach der Pfeife jedes einzelnen Kindes springt. Und das habe weder ich in meiner Kindheit so empfunden, noch finde ich, dass es meinen Kindern schadet, wenn sie eben mal zwei Minuten warten müssen, weil ich gerade mit dem Geschwisterchen was mache.

Eltern sein, bedeutet nicht nur dem Kind alles recht zu machen, sondern Verantwortung über das Kind zu haben und dem Kind Sicherheit zu vermitteln, dass man selber der Starke ist, der das Kind begleitet und an dem das Kind sich anhalten kann. Und das geht eben nicht immer nach dem Kopf des Kindes, aber die Kinder spüren gerade dann, dass wir Eltern der Fels in der Brandung sind und immer für sie da sind, egal was sie machen oder in welcher Situation sie sind, wenn wir ihnen Grenzen vorgeben. Und das ist eben eine lebenslange Übung für uns als Eltern und auch für die Kinder.
Aber ich würde nie alles so machen, wie das Kind es gerade will und dann wird eben den ganzen Tag Schokolade gegessen, Zähne werden halt mal nicht geputzt, ist doch egal, wenn sie dann kaputt sind, (die Frage ist nur, ob das erwachsene Kind das dann auch so sieht, wenn es kaputte Zähne hat, weil die Mutter sich beim Zähne putzen nicht durchgesetzt hat), es wird den ganzen Tag ferngesehen, etc...

Wir haben klare Regeln und Struktur und ich habe das Gefühl, dass genau das meinen Kindern so viel Sicherheit gibt, dass sie sich genau dann so richtig entfalten können. Und ich merke gerade beim Großen jetzt immer mehr, wie hilfsbereit er im Kiga mit anderen Kindern umgeht, wie er auf die Kleineren achtet, wie er höflich fragt, wenn er noch etwas haben möchte, wie er teilweise schon richtig umsichtig ist und es akzeptiert ohne Gebrüll im Geschäft, wenn er mal etwas nicht haben darf, sich aber wahnsinnig freut, wenn es dann mal einfach so eine Überraschung gibt.
Einfach Werte, die es schon immer weniger mehr gibt, weil eben alles selbstverständlich geworden ist und die Kinder es gewohnt sind, dass sie sowieso alles bekommen, was sie wollen und dass Mama sowieso alles macht, was sie wollen. Wozu dann Danke sagen, wenn es eh selbstverständlich ist?

All das ist mir aber lieber, als ein egoistisches Kind, das nur an sich denkt und mit dem Kopf durch die Wand will. Geben und Nehmen und Werte für ein schönes Miteinander sind mir wichtig und das will ich meinen Kindern genauso mit auf den Weg geben und das geht nur, wenn man sich nicht seinem Kind unterordnet und 1 Stunde lang mit der Kleidung hinterher läuft. Die Kinder müssen auch lernen, auf Grenzen anderer Personen zu achten und wann sollen sie das lernen, wenn Mama sich immer alles gefallen lässt.

Und das bedeutet auch nicht, dass meine Kinder nirgends mithelfen dürfen oder ihr Brot selber schmieren dürfen, im Gegenteil, mein Großer hat schon sehr früh überall mitgeholfen und hat auch mit drei Jahren schon mit dem scharfen Messer Gemüse und Obst geschnitten. Auch wenn ich nicht eine Stunde darauf gewartet habe, dass er sich morgens, wenn wir losmüssen, sein Brot selber schmieren will.

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Re: Umgang mit Einzelkind - lass ich zuviel durchgehen?

Antwort von icki am 26.01.2020, 14:33 Uhr

23 kg bei 106 cm? Boooah! Mein Grosser ist 7 Jahre alt, 134 cm gross und wiegt 24 kg.
Liegt vielleicht am Geschwisterkind, er muss alles teilen. Der Arme.

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