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Geschrieben von Sternchen 2015 am 14.12.2017, 20:57 Uhr

Er ist ein schlechter Vater

Liebe Community,

unser Sohn ist mittlerweile knapp drei Jahre alt und ich komme wohl einfach nicht um die Tatsache herum, dass mein Freund ein schlechter Vater für ihn ist.
Wo soll ich anfangen??..

Am Auffälligsten ist wohl, dass ich ALLES allein mache. Ich mache den Haushalt, studiere nebenbei, arbeite wochenends und treibe noch drei mal die Woche Sport. Außerdem kümmere ich viel um meine Mutter, da sie blind ist.
Unser Kleiner geht drei mal die Woche a 5 h zur Kita. Es kommt so gut wie nie vor, dass mein Freund ihn hinbringt oder abholt, es sei denn, ich spreche es konkret an und er hätte oft, wenn nicht sogar eigentl immer, die Möglichkeit, ihn zu bringen oder zu holen. Er schert sich auch gar nicht um diese Angelegenheit. Wenn er Heim kommt, liegt er auf der Couch und spielt Handy. Das tut er übrigens auch, wenn er frei hat und er hat im Schnitt nur drei Arbeitstage pro Woche (im Sommer mehr als im Winter).
Hinzu kommt, dass er so gut wie NIE mit dem Kleinen raus geht, es sei denn, ich bin dabei. Aber auch zu dritt unternehmen wir selten was. Maximal vielleicht mal zu McDonald. Jeden verdammten Tag laufe ich mit dem Kleinen allein zum Spielplatz mit seinem Bobbycar. Mittlerweile habe ich einige Spielplatzbekanntschaften mit anderen Mamis geschlossen. Auch sonst mache ich fast alles allein mit ihm, während Vati zu Hause rumliegt. Ich bin nicht selten echt erschöpft, aber ich finde es sehr sehr wichtig, dass der Kleine mind. eine Stunde am Tag raus kommt und ich ziehe das Tag für Tag eisern durch - bei JEDEM Wetter und ich meine jedes!. Mein Freund verlacht das immer und meint, das Kind sei doch kein Hund, dabei hat der kleine Mann immer so einen Spaß daran, raus zu gehen. Wenn der Vater dann mal mitkommt, macht er nur miese Stimmung :"Äh, das ist so kalt. Äh, es ist zu warm. Äh, jetzt kommt doch mal. Äh, ich gehe wieder Heim." Das Beste ist, es ist scheißegal, was für Wetter draußen ist. Er hat immer irgendwas auszusetzen, weil er einfach jeden Gang nach draußen meidet.
Nächste Sache ist, dass unser Kleiner seinen Vater eigentl auch schon seit Geburt ablehnt. Es ist besser geworden, aber noch heute will er selten mit ihm schmusen oder auch mit ihm allein bleiben. Es ist jedes Mal ein Theater, wenn ich aus dem Haus gehe und der Plan ist, er soll bei Papa bleiben. Das allerdings tut mir für meinen Freund wirklich leid. Es gibt noch weitere Negativpunkte, aber das scheinen mir die schlimmsten zu sein.
Ich muss nun aber auch sagen, dass die beiden auch sehr süß miteinander sein können. Wenn beide einen guten Tag haben, toben sie miteinander, schmusen und gucken vor allem gerne Kinderfilme zusammen (was ich allerdings eher bemängel als lobe). Wenn Papa mal bei irgendwas dabei ist, dann ist der Kleine auch sehr fixiert auf ihn und scheint sich echt darüber zu freuen.
Sein Vater liebt den Kleinen sehr, aber immer wieder wird mir klar, Vatersein scheint nicht so sein Ding zu sein oder wie soll ich das Problem nennen? Ich muss dazu sagen, er hat zwei weitere Kinder mit zwei anderen Frauen. Unser Kleiner ist mein erstes Kind.

Ich bin gespannt auf eure Kommentare.

Gruß Sternchen

 
13 Antworten:

Re: Er ist ein schlechter Vater

Antwort von Nicole_Meyer am 14.12.2017, 21:40 Uhr

Ganz ehrlich? Du bist quasi schon alleinerzeihend und ich habe kein Wort darüber gelesen, dass er Deine große Liebe ist.

Für mich klingt das nach "getrennt bist Du besser dran".

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Re: Er ist ein schlechter Vater

Antwort von lilke am 14.12.2017, 21:57 Uhr

"Unser Kleiner ist mein erstes Kind."

Nee, er ist dein Zweites. Der "Große" sitzt auf der Couch und spielt Handy.

Tut mir leid, aber für mich liest sich das nicht nach einem Vater, sondern nach einem Teenager-Kind, sprich großem Bruder.

LG Lilly

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Re: Er ist ein schlechter Vater

Antwort von LanaMama am 14.12.2017, 22:52 Uhr

Hallo,

Das ist sehr bedauerlich für alle Beteiligten!

Darf ich mal fragen, wie groß die Chancen des Papas waren, von Anfang an sehr involviert zu sein? Habt ihr Euch mit dem Neugeborenen beim Wickeln abgewechselt? Mit dem Kleinkind in den Nächten? Habt Ihr einen - gemeinsam erstellten - Haushalts-todo-Plan? Wie oft kann er bestimmen, wie die Zeit verplant wird?

Vielleicht liege ich total daneben, aber einige, meist sehr leistungsstarke Frauen neigen dazu, alles selber machen zu wollen oder automatisch selber zu machen, und wundern sich dann, dass der Papa nicht mitzieht. Die Papas fühlen sich aber ausgegrenzt und distanzieren sich dann noch mehr (Handy-Daddeln). Wenn dann noch Kritik kommt über das Kleine bißchen was sie noch machen, weil ihnen das halt liegt (Kinderfilme) haben sie erst recht keine Lust mehr.

Anstatt den Papa zur Aktivität Deiner Wahl zu überreden, würde ich ihn einfach mal selber einen Plan entwickeln lassen. Und wenn es zuhause rumhängen ist. Er wird dann schon selber merken, dass die Zeit mit Kleinkind besser und schneller vergeht, wenn man etwas unternimmt.

Vielleicht ist er kein schlechter Vater, er entspricht vielleicht nur nicht Deinem Bild und würde Dich aber positiv überraschen mit seiner Art, Vater zu sein, wenn er diesen Weg gehen könnte.
Vielleicht liege ich auch total daneben, aber da Du ja mit ihm zusammen bist und ein Kind hast, nehme ich an dass er eigentlich ein total guter Typ ist.

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Re: Er ist ein schlechter Vater

Antwort von 3wildehühner am 14.12.2017, 23:49 Uhr

Das ist so ein Fall, bei dem ich gerne die Sichtweise des Vaters hören würde.
Wahrscheinlich meint er dann: Meine Partnerin weiß immer alles besser in Bezug auf unser Kind. Wenn ich das mit ihm mache, was uns beiden Freude macht, kritisiert sie das. Außerdem hält sie mich für faul. Dabei würde ich gerne was mit dem Kleinen machen, aber immer muss es das sein, was sie für richtig hält. Dadurch möchte mein Kind auch gar nicht mit mir alleine sein; sie reißt immer alles an sich. Und dann jammert sie im Nachhinein immer rum, dass sie alles macht und ich nichts. Das ist ungerecht, denn sie möchte gar nichts aus der Hand geben, denn die meint, nur sie mache alles richtig. Dann daddel ich halt lieber mit dem Handy, anstatt mir anhören zu müssen, dass das, was mir als Vater mit dem Kleinen Freude macht, für das Kind nicht gut sein soll.

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Re: Er ist ein schlechter Vater

Antwort von niccolleen am 15.12.2017, 1:03 Uhr

In der Richtung wollte ich auch grad nachhaken.

Viele Vaeter koennen am Anfang noch nicht viel mit ihren kleinen Kindern anfangen. Ausserdem uebernehmen Vater einfach einen ganz anderen Part, sie ersetzen nicht die Mutter. Das, was er mit deinem Kind macht, einfach nur da sein, rumbloedeln, liebhaben, ist auch total viel wert. Du kannst ihn aber jetzt wirklich mehr einbeziehen. Schick ihn raus mit dem Kleinen. Da hab ich meinen auch erst treten muessen, aber er macht das inzwischen sehr gern. Gib ihm konkrete Aufgaben statt "Mach auch mal was" oder aehnliche schwammige Aussagen hinzuwerfen. Du selbst mach weniger. Das ist das Schwierigste, das kenne ich von mir. Er kann man Essen machen fuer den Kleinen, er soll beim Essen bei euch sitzen, er soll mit ihm ein Buch vor dem Schlafengehen anschauen, er soll ihn mitnehmen, wenn er mal einkaufenoder so geht, usw.

lg
niki

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Re: Er ist ein schlechter Vater

Antwort von Häsle am 15.12.2017, 7:48 Uhr

Ich würde ihm auch ganz konkret sagen, wenn ich etwas von ihm erwarte (z.B. abholen oder baden etc.). Und die beiden öfter mal alleine lassen (z.B. vor einem Haufen Lego Duplo, der Holzeisenbahn oder mit Knete o.ä.). Evtl. finden sie dann leichter zueinander.

Mein Mann und ich arbeiten abwechselnd, was bedeutet, das jeder auch mit den Kindern alles alleine machen muss. Wir machen das unterschiedlich, aber es läuft. Nur manche Sachen (Hausaufgaben mit der Großen, Turnen mit dem Kleinen) klappen nicht, weil er dafür keinen Nerv hat. Trotz allem bin ich, bis auf gelegentliche kurze Phasen, der Hauptansprechpartner, wenn wir beide da sind.

Und ganz ehrlich. Mit den Supermuttis um mich rum kann und will ich auch nicht mithalten. Mir ist das zu anstrengend und ich finde vieles davon nicht authentisch und übertrieben. Bei den meisten lässt der Elan aber ebenfalls irgendwann nach oder man merkt an den älter werdenden Kindern, dass es keinen bleibenden Erfolg brachte. Meine Große ist 11, der Kleine 3, und ich finde es schon irgendwie witzig, den Erziehungskrampf anderer Mütter noch einmal hautnah mitzuerleben (die sich kümmernden Väter sind da idR relaxter).
Ich glaube auch, dass Kinder von den unterschiedlichen "Erziehungs"-Stilen profitieren. Vor allem später, wenn es darum geht, tolerant gegenüber Andersdenken, Anderslebenden, Andersgläubigen zu sein.

Also, ich würde die Männer öfter alleine lassen oder sie mit einem Auftrag losschicken. Die kommen schon noch zusammen. Das klappt wahrscheinlich bei einem verspielten Handyzocker noch besser als bei einem strengen Anzugträger ;-)

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Initiative ergreifen!

Antwort von Windpferdchen am 15.12.2017, 9:10 Uhr

Ich glaube, Du musst Deinem Freund deutlicher sagen, was genau Du erwartest. Viele Frauen machen ja den Fehler, dass sie am Partner herumnörgeln und -klagen, anstatt klipp und klar zu sagen, was er machen soll. Männer ticken da recht schlicht. Sie lesen nicht zwischen den Zeilen. Und wenn man sagt: „Du könntest dich mehr um unseren Sohn kümmern“, dann ist das zu allgemein, damit können sie nichts anfangen.

Sage Deinem Freund genau, was er wann mit seinem Sohn machen soll. An welchen Tagen er ihn bringen oder abholen muss. Gib ihm Euren Sohn auch mit, wenn er Erledigungen macht: Auto waschen, Tanken, Wochenend-Einkauf - all solche Sachen gehen prima mit Kind und machen Jungs glücklich. Wenn Spazieren nicht so sein Ding ist, lass ihn. Es gibt viele andere Sachen, die er mit dem Kind machen kann, und da musst Du Dich dann auch hartnäckig durchsetzen, denn Monsieur mag‘s gern bequem.

Was Unternehmungen angeht: Suche doch Ausflugsziele in Eurer Region heraus und sage, dass Du dort am Wochenende gern mit ihm und Eurem Sohn hin möchtest. Ich glaube, Dein Freund ist kein schlechter Kerl. Aber er ist einer der Männer, die klare Ansagen brauchen. Und bei denen man sich als Frau selbst sehr konkret darum kümmern muss, dass sie den Hintern hoch kriegen. Von ihm kommt da nichts, Du wirst sicher immer diejenige sein, die die Initiative ergreifen muss. Das ist grundsätzlich nicht schlimm, man muss sich nur darauf einstellen und es wissen. Dann hat man auch keine unrealistischen Erwartungen an den Mann. Du wirst ein bisschen mehr die Führungsrolle in diesen Dingen entwickeln müssen.

LG

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Re: Er ist ein schlechter Vater

Antwort von mama-nika am 15.12.2017, 22:24 Uhr

Hallo

Also ein wirklich riesen Drama sehe ich da nun nicht. Er ist kein Bilderbuchpapa, aber es hätte schlimmer kommen können, da hört man ganz andere Dinge.

Bei jedem Wetter gehen wir auch nicht raus, da verstehe ich deinen Partner durchaus. Wenn es in Strömen regnet oder stürmt...ich weiß nicht, was man da draußen will, sorry, klar macht es Spaß die Regensachen anzuziehen und durch Pfützen zu hopsen und wenn es nun tagelang regnet wie aus Eimern, bleibt einem ja auch nichts anderes übrig, um keinen Budenkoller zu kriegen, aber bei Sturm... Ich weiß nicht.
Aber das nur am Rande.

Ich habe bei vielen Vätern im Freundes- und Bekanntenkreis den Eindruck, dass sie es erst lernen müssen, was alles dazugehört und dazu muss man den ein oder anderen halt triezen.
Also viele Männer sehen gar nicht, was alles so anliegt im Haushalt oder rund ums Kind wie Wäschewaschen oder in welchen Intervallen das Bad/die Küche/der Boden geputzt werden muss oder der geregelte Ablauf mit Kind ist ihnen fremd vom Aufstehen übers Frühstuck bereiten (dem Kind alles fertig zu machen beim Essen usw) übers Zähneputzen, anziehen, umziehen, wenn das Kind sich vollgekleckert hat....
Es ist logisch, dass all das passieren muss. Auch für Männer, WENN sie denn drüber nachdenken.
Der Hase liegt da im Pfeffer, dass manche Männer zwar täglich den Ablauf sehen , aber trotzdem nicht nachvollziehen oder selbst umsetzen können. Damit meine ich gewiss nicht jeden Mann, um himmelswillen.

Ich möchte nir sagen, dass manche eben eine Anleitung brauchen bzw viel mehr aktiv eingebunden werden mussen, bevor sie ohne Anweisung aktiv werden.

Statt dich innerlich aufzuregen, dass er nur auf drm Sofa sitzt und am Handy spielt, bitte ihn die Wäsche zu machen, staubzusaugen oder mit eurem Sohn Lego zu spielen oder ihn zu baden... Was auch immer.
Aber da ist Kommunikation ganz wichtig.

Ich kann gut verstehen, dass es dir nicht gefällt, wenn er bei Ausflügen annallem rummosert, aber überhör das doch einfach. Eurem Sohn wird das den Ausflug nicht vermiesen.
Und wenn die beiden gerne toben, wäre ein Ausflug zum Indoorspielplatz ideal für die beiden. Sie können toben und du kannst in Ruhe einen Kaffee trinken.
Beim Schwimmen sind meist auch die Papas aktiver mit dem Kind als auf dem Spielplatz.
Spielplatz ist ja meist als "Mama-Kind-Ding" verschrien und wenige Papas haben Bock dazu das Kind auf der Schaukel anzuschubsen oder beim Rutschen zuzugucken.
Dein Mann ist anscheinend auch eher der aktive Spielpartner und hat wenig Lust zu Spaziergängen oder oben genannten Spielplatzdingen.

Dann macht halt etwas mit mehr Action.
Und Zuhause ist Kommunikation wichtig.
Ihn als schlechten Papa zu titulieren finde ich da ungerecht.
Er bringt ihn nicht in den Kiga, weil er dazu aus seiner Komfortzone müsste und es bequemer ist, wenn du das machst.
Wenn euer Sohn das möchte, bitte deinen Partner das öfter mal zu übernehmen.

LG

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Re: Er ist ein schlechter Vater

Antwort von Nicole_Meyer am 17.12.2017, 15:53 Uhr

Ich will auch nicht blöd sein, aber mein Mann hat einen hohen Querschnitt, die Armmuskulatur und Hände sind mitbetroffen. Er nutzt einen normalen manuellen Rollstuhl und geht jeden Tag mit dem Zwerg auf "Forschungsreise. Matsch und Regen sind natürlich KO-Kriterien.

Fernsehen gibt es bei uns immer noch nicht (4,5) und nur ganz gezielt mal kurze youtube videos zu speziellen Fragen (in einem Buch gab es Holzfällmaschinen/Harvester und da will er sehen, wie die arbeiten. Oder kurze Maus-Clips).

Sich mit einem Kleinkind als Regelbeschäftigung vor die Glotze zu legen, geht gar nicht.

Ich sagte ja schon, dass Du de faco alleinerziehend bist, mit einem - so scheint es für Dich zu sein - Klotz am Bein, den Du allem Anschein nach nicht (mehr) liebst.

Das wird nicht besser / einfacher werden.

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Re: Er ist ein schlechter Vater

Antwort von MeineGüte am 18.12.2017, 17:36 Uhr

Mhm. Gute Anregungen...

Gsd betrifft MICH das nicht, ich hab meinem von Anfang an mithelfen und dabei sein lassen und Entscheidungen treffen lassen.

Nur hab ich jetzt ein ähnliches Problem wie die TE.

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Antwort an alle

Antwort von Sternchen 2015 am 19.12.2017, 13:52 Uhr

Vielen lieben Dank für eure Antworten!
Ich bin überrascht, wie weit die Meinungen auseinanderklaffen können, aber ihr alle irgendwo recht habt.
Aus allen Antworten konnte ich etas für mich mitnehmen, danke und schöne Weihnachten!

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Re: Er ist ein schlechter Vater

Antwort von LooRelai am 22.12.2017, 20:32 Uhr

So nun gebe ich auch mal meinen Senf dazu.

Ich habe/ hatte genauso einen.
Unsere Tochter war das absolute Wunschkind, er wollte sogar schon viel früher Kinder, nur ich war noch sehr jung als wir zusammen kamen.
Dann kam unsere Tochter und die Welt geriet aus den Fugen. Sie hat nie eine Flasche genommen andern wurde nur gestillt, hat auch lange nicht essen wollen. Dadurch war er immer verunsichert. Als sie wenige Wochen alt war hat sie jeden abend stundenlang geschrien und er konnte sie besser beruhigen weil ich so fix und fertig davon war. Er war ruhiger... da hat er sich toll gefühlt und gerne mitgeholfen. Als das aber vorbei war klebte die Kleine an mir. Mit winzigen Monaten wollte sie dann nichts mehr von ihm wissen. Erst um den 2. Geburtstag rum konnte er sie ohne Geschrei ins Bett bringen (nur wenn ich nicht da war)
Mit der Tagesmutter war es genauso wie bei dir. Ich habe alles alleine gemacht. Er war oft bei Freunden, bei der Arbeit, in Autowerkstätten usw. Schwimmen gehen, in den zoo usw habe ich alles immer alleine gemacht. Es war ja auch super bequem für ihn. Er ist morgens nie mit aufgestanden. Selbst wenn ich krank war habe ich mich gekümmert. Es war ganz schrecklich und wir hatten viel viel Streit!!!!
Dann bin ich ungeplant schwanger geworden (die Große entstand nur mit Hilfe von Clomifen, ich hatte keine Eisprünge. Nach der Geburt haben wir nur zwischen Tag 7 und 17 verhütet. Der Es war dann aber an Tag 8 )
Und ich hatte furchtbare Angst!!!!! Ich war ja da schon alleinerziehend. Und dann noch ein zweites Kind... aber gut es war wie es war.
Die Kleine ist jetzt 10 Monate alt. Anfangs war es schwierig
Vor wenigen Wochen habe ich ganz klipp und klar gesagt das ich mich trennen möchte. Dieses Leben würde für mich gerade wegs in ein Burn out steuern und ich will einfach nicjt mehr. Ich war ja eh alleibe, nur mit Mann der mir das Leben zusätzlich schwer gemacht hat.
Das war etwa im Oktober. Mein Mann ist daraufhin völlig zusammen gebrochen und hat mich glaube ich das erste Mal wirklich ernst genommen. Ab da hat er aufhaben übernommen, mich aber gebeten es klar zu formulieren. Er bringt jetzt wenn er da ist entweder die Große in den Kiga oder nimmt die Kleine in der Zeit. Einkaufen gehe ich fast nur noch alleine.
Ich verteile Aufgaben. Mit 2 Kindern muss er auch einfach mithelfen. Er muss die Große abends Bett fertig machen während ich die kleine ins Bett bringe. Wenn ich es nicht schaffe kocht er usw.
Und mit den Kindern lasse ich ihn ohne es zu kommentieren. Wenn er die Kinder anzieht ist mir manchmal zum heulen (vor lachen) aber ich sage dazu nichts. Badet er die Kinder dauert es ewig aber er macht das schon!!!! Je mehr ich ihn beStärke desto mehr zeit verbringt er mit den Kindern.
Er wird wahrscheinlich nie Lust haben zu Krabbelgruppen zu gehen aber das ist ok. Zum Turnen geht er mit der großen wenn er da ist (er arbeitet in 3 Schichten)

Gib Aufgaben ab!!! Ich bin auch immer der Typ der es eben selber macht. Geht schneller und ich bitte nicht gerne um Hilfe. Bis ich begriffen haben es ist keine Hilfe wenn er sich um SEINE Kinder kümmert!!!! Das ist seine Pflicht. Es ist nicht nett von ihm seinem Kind eine frische Windel zu machen. Es gehört dazu.
Und ja ich muss sagen meiner tut es jetzt. Aber wir standen ganz ganz kurz vor dem aus. Ich hatte nichts mehr zu verlieren und er war dabei alles zu verlieren..... das hat es bei uns gebracht

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Re: Er ist ein schlechter Vater

Antwort von Hanarija am 28.12.2017, 21:37 Uhr

Da hilft nur neutrales reden. Klar er entspricht nicht deinen idealen (die meiner Meinung sehr hoch geschraubt sind, sogar für dich selber) aber er ist die andere Hälfte seines Lebens und seine Bedürfnisse und Wünsche und Gefühle sollten genauso angehört und respektiert werden wie deine vielen wünsche und Bedürfnisse und Gefühle.

Für mich klingt dein Text dass du zwar froh bist ihn zu haben und er auch ne tolle Beziehung zu eurem Sohn hat, du aber sehr hohe Erwartungen an ein ideal-bild von Familie hast, die er, ungeachtet seiner Bedürfnisse und Empfindungen, zu erfüllen hat.

Meiner Meinung nach solltet ihr 2 euch mal zusammen setzen und euch mal aussprechen wie ihr euch in euren Rollen als Eltern und als Partner fühlt, was ihr euch wünscht und Kompromisse finden, womit ihr beide leben könnt. Das heißt dass du deine Erwartungen evtl runter schrauben musst und dich selber reflektieren musst. Also dir auch bewusst machen dass du Fehler eingestehen musst und/oder dein verhalten ändern musst. Wenn du dazu nicht bereit bist und ihm nur Forderungen stellst, dann kannst du nicht vom ihm verlangen dass er das auch nicht tut. Also immer fair bleiben und nur das verlangen was man selber bereit ist zu geben. Ihr seid ja nicht nur Mann und Frau und Eltern, sondern auch Partner fürs Leben die zusammen leben und nicht getrennt

Mein Mann ist z.b. auch ein Individuum, so wie ich. Er macht auch vieles nicht was mir wichtig ist aber er liebt die Kinder abgöttisch und tut auf seine Art alles für sie. Spazieren und Spielplatz findet er selber auch öde. Da geht er mit denen lieber in die Innenstadt oder zu Freunden oder schwimmen

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