Geschrieben von Lirysa am 12.11.2017, 11:53 Uhr |
Dauerschreiendes Kleinkind...
Hallo
Meinen nun bald 3 Jährigen Mini kenne ich seit gut 2,5 Jahren nur Dauerschreiend. Am liebsten laut und so schrill wie es geht.
Anfänglich war es meiner Meinung nach hauptsächlich ein Problem in der Kommunikation seinerseits, weil er erst recht spät anfing zu reden. Mit 2 Jahren wurde das dann sehr schlagartig viel besser.
Nun, Trotzphase ole, ärgert so einen kleinen Knopf so ziemlich alles. Vom Aufstehen bis zum Schlafen gehen wird alles schreiend kommentiert.
Nicht nur, wenn ich etwas verneinen muss, sondern oft auch wenn Dinge nicht so klappen wie er es sich gedacht hatte.
Es ist oft also nicht nur Trotz aus der Verneinung meinerseits, sondern meist ein Ärgern/wütend sein weil etwas nicht so will wie er.
Ich will ihn für seinen Trotz nicht strafen, dass gehört meiner Meinung zu seinem Alter dazu, da muss er durch wie auch ich.
Allerdings möchte ich ihm dieses Schreien abgewöhnen. Wie gesagt ihn ärgert viel und er schreit tag ein tag aus oft Minutenlang mit wenigen Minuten Pause dazwischen in den höchsten ihm nur möglichen Tönen.
Dieses Problem angesprochen zwischen einigen Dorfbekannten die "sowas nie zu lassen würden" .... "das Kind ist einfach unerzogen" ... "bei mir dürfte er das niemals" und um Rat bittend wie sie das denn dann machen würden, ergaben Methoden die mir klar machen, warum ihre Kinder das nicht tun, trifft bei mir aber auf absolute Ablehung.
Ich habe insgesamt 3 Kinder und auch der Kleinste wird sicher ohne derartige "Erziehungs"methoden groß und aufrichtig.
Also die Frage an euch, ist das wirklich nur ein Aussitzen (Irgendwann wird es besser) oder kann ich ihm klar machen, dass ich seinen Trotz verstehe (zu 99% weiß ich wirklich warum) aber sein Umgang damit geht so nicht. Wie bringt ich ihm das bei?
Hoffentlich habt ihr Anregungen.
LG
Re: Dauerschreiendes Kleinkind...
Antwort von LanaMama am 12.11.2017, 13:15 Uhr
Hallo,
http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/emotionales_bewusstsein_3.htm
Ich empfehle Dir diesen Artikel vom wunderbaren Dr. Posth.
Viel Kraft weiterhin!
Re: Dauerschreiendes Kleinkind...
Antwort von lilke am 12.11.2017, 13:17 Uhr
Dannngib ihm einen alternativen Frustabbau. Was soll er denn machen, wenn du ihm sagst "Du, ich versteh schon dass du gerade genervt bist, aber SO darfst du es nicht zeigen." Ist doch klar, dass du ihm dann auch sagen musst, WIE er es ausdrücken darf.
Da weiß ja aber nun keiner, was für dich denn tolerierbar wäre.
Einmal laut schreien und dann ist gut?
Ein Wutkissen, dass er rumschmeißen, treten, hauen darf?
Ein Sandsack im Kinderzimmer, auf den er einprügeln kann?
Keine Ahnung, was wäre denn für dich okay?
LG Lilly
Re: Dauerschreiendes Kleinkind...
Antwort von Lirysa am 12.11.2017, 14:43 Uhr
Vielleicht kam das in meinem Beitrag falsch rüber, aber ich stell mich nicht zu ihm und sage "Ich verstehe du ärgerst dich, aber bitte reagier dich anders ab" und lass ihn dann damit stehen.
Es geht mir ja auch darum, dass er vielleicht einige Dinge gelassener nehmen lernt.
Ich möchte nicht, dass er glaub ich bestraf ihn für seine Wut, aber sein Dauerschreien geht wirklich nicht mehr.
Mir ging es ja auch darum Idee, bzw, Anregungen zu bekommen, wie ich seine Wut irgendwie umlenken kann. Ob das überhaupt geht.
Aber danke für deinen Beitrag.
LG
Re: Dauerschreiendes Kleinkind...
Antwort von Lirysa am 12.11.2017, 14:45 Uhr
Danke, werd ich sobald ich 5min Pause mir raus schummeln kann
Re: Dauerschreiendes Kleinkind...
Antwort von AnnaC am 12.11.2017, 17:14 Uhr
Hallo Lirysa,
ich habe auch gerade einen Post verfasst und sehe jetzt erst Deinen. Es geht also nicht nur mir so.
Tipps kann ich Dir nicht geben, nur die Versicherung, dass es Dir nicht alleine so geht. Ich versuche, ihr viel Entscheidungsmöglichkeiten zu geben (und frage mich manchmal, ob das nicht zuviel ist), aber gewisse Dinge gehen eben einfach nicht bzw. es spielt gar keine Rolle, was ich oder ihre Schwester tun: es passt einfach gar nichts.
Alles Gute, vielleicht kommen ja noch einmal gute Tipps.
Anna
Re: Dauerschreiendes Kleinkind...
Antwort von emilie.d. am 12.11.2017, 19:51 Uhr
Ich habe eine Freundin, bei der das dritte Kind auch immer viel schrill gekreischt hat. Wir dachten, dass es vielleicht auch schon etwas daran lag, dass sie so eben besonders sich Gehör verschafft, wahrgenommen wurde. Es wurde besser, sie macht das nicht mehr.
Mit 3 Jahren würde ich außer Ermahnen und Ablenken jetzt aber schon auch auf seine Empathie setzen.
Also, übertrieben Aua sagen und jammern. Ohren zuhalten, auch mal den Raum verlassen und immer wieder erklären, dass Dir das Schreien in den Ohren wehtut. Wirklich ganz theatralisch. Das funktioniert leider erst richtig gut, wenn es bei ihm mehr mit der Empathie wird.
Re: Dauerschreiendes Kleinkind...
Antwort von hamburger_deern am 12.11.2017, 20:49 Uhr
Genau das ist das Problem, mit 3 hat er noch keine bzw. kaum Empathie.
Man kann dies ganz einfach testen, ob sie einen Perspektivwechsel bereits einnehmen kann.
2 Kinder sind in einem Raum, das Mädchen versteckt Eier in einem Korb und verlässt den Raum. Der Junge nimmt nun diese Eier und versteckt sie im Schreibtisch. Das Mädchen kommt wieder.... wo sucht es die Eier?
3 jährige Antworten sehr wahrscheinlich min schreibtisch. Sie wissen, dass die Eier dort sind und sind noch nicht in der Lage die Perspektive des Mädchens einzunehmen. 4 jährige Antworten im Korb, da dass Mädchen ja nicht wissen kann, dass der Junge sie woanders versteckt hat.
Bei uns hilft immer die Frage: wie würdest du es finden, wenn ein Kind so laut schreit, dass deine Ohren weh tun?
Re: Dauerschreiendes Kleinkind...
Antwort von niccolleen am 12.11.2017, 21:22 Uhr
Ich weiss nicht, ob es normal ist, dass ein Kind 2.5 Jahre lang durchschreit.
Sollte es nicht so schlimm sein, wie ich das jetzt verstanden habe, dann hilft nur eines: andere Kommunikationskanaele bestaerken, Schreien nach Moeglichkeit wenig bis keine Aufmerksamkeit zugestehen, einfach ruhig antworten oder ignorieren, je nach Situation. Wenn dein Kind gelernt hat, dass sie mit Schreien die maximale Aufmerksamkeit bekommt und man ihr dann auch wirklich zuhoert, ist das fuer sie ja ein sehr effizienter Kommunikationskanal, da nuetzt kein Erklaeren und Ausdiskutieren.
Wenn es aber wirklich so schlimm ist, wie du das beschreibst, wuerde ich mir doch mal Hilfe von einer Psychologin holen und auch sonstige Ursachen ausschliessen.
lg
niki
Perspektivwechsel/Theorie of mind ist was Anderes.
Antwort von emilie.d. am 12.11.2017, 22:02 Uhr
Das kommt deutlich später.
Dass ein Kind den Zusammenhang zwischen eigenem Handeln und Leid z.B. auch bei einem anderen Kind versteht und mitfühlen kann, das kommt normal so zwischen 2 1/2- 3 Jahren. Und ab da kommt man dann mit 'Schau, wie er heult, Du hast ihm weh getan' weiter. Davor ist das dem Kleinkind halt herzlich egal.
Weiß keiner, ob das bei dem Kind der AP fruchtet. Wir haben mehrere Asperger und Autisten in der Familie, die haben da selbst als Erwachsene große Probleme mit.
Re: Sorry, du beschreibst Theorie of Mind falsch und unpassend
Antwort von cube am 13.11.2017, 9:16 Uhr
Sorry, aber du gibst das Fallbeispiel der Theory of Mind völlig falsch wieder und erweckst damit leider den Eindruck, es gar nicht verstanden zu haben.
Und selbst in der richtigen Form passt es überhaupt nicht zur Ausgangsfrage.
Im Fallbeispiel würde Kindern folgendes vorgespielt: Max legt seine Schoki (oder Eier) in Box 1 und verlässt den Raum. In seiner Abwesenheit legt seine Mutter die Schoki in Box 2.
Nun fragt man man die Kinder, die ja wissen!, wo die Schoki nun liegt, was SIE denken, was MAX meint, der von dem "Ortswechsel nichts weiß!, wo die Schoki liegt.
Sind die Kinder kognitiv in der Lage, nicht nur von sich auszugehen, sondern z.B. den Wissenstand bzw. das Unwissen eines anderen in ihre Überlegungen mit einzubeziehen und entsprechende Vorhersagen zu treffen, ist die "Theory of Mind" erreicht.
Und das können Kinder erst zwischen 4-5.
Re: Dauerschreiendes Kleinkind...
Antwort von cube am 13.11.2017, 9:20 Uhr
Hi! Ich kenne das ehrlich gesagt auch nur als Phase, nicht aber als Dauerzustand.
Und bei dir dauert dieser Zustand ja schon lange an..
Kann er sich denn schon gut äußern? Spricht er gut? Hört er gut?
Nicht gut hören können oder sich sprachlich noch nicht so gut mitteilen zu können, kann z.B. zu lautem Schreiben führen. Eben weil man sich ungerecht behandelt fühlt (weil man nicht gehört hat, was von einem erwartet wurde) oder nicht weiß, wie man seinen Unmut anders verbalisieren könnte.
Re: Dauerschreiendes Kleinkind...
Antwort von MeineGüte am 13.11.2017, 11:41 Uhr
Sally und Anne Test nennt man das.
Habe den 6 Mal lesen müssen um zu kapieren wie das gemeint ist.
(Habe Asperger).
Re: Dauerschreiendes Kleinkind...
Antwort von faenny am 13.11.2017, 22:00 Uhr
Die Frage nach dem hören hat sich mir auch gestellt.
Das eine, ist ein aus Wut schreiendes Kind. (Das kenne ich auch, da hilft vieeeel Geduld und immer wieder, immer wieder alternativen anbieten, wie die Wut raus kann, wie man sich statt dessen mitteilen kann, immer wieder sagen "es ist mir zu laut")
Aber wenn er wirklich schon seit er ein halbes Jahr alt ist, so viel schreit, würd ich wohl mal genauer hinschauen und evtl. auch mal den Kia fragen.
Re: Dauerschreiendes Kleinkind...
Antwort von luna_889 am 25.11.2017, 22:25 Uhr
Hey. Mein grosser wird in 3 monaten 3 und reagiert wie dein kleiner trotzkopf.
Wenn nicht gleich was so funktioniert wie er will... da fängt er schon an zu weinen und schreien. Zieht sich auch so durch den tag ständig hin, egal um was es geht ;)
Kann das gewünschteste wunschkind empfehlen um vllt eine andere sicht zu bekommen. :)
Ich versteh dich also gut, es ist sooo anstrengend aber ich denke irgendwann wird es von alleine besser wenn er bereit ist
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