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Geschrieben von SVH am 18.08.2018, 0:06 Uhr

5jähriger lehnt seinen Papa stark ab

Unsere Situation:
Wir haben zwei Jungs (3 und 5 Jahre alt). Mein Mann macht viele zwei- bis viertägige Dienstreisen und war ganz besonders in den ersten Jahren mit den Kindern beruflich sehr stark eingebunden.
Die Kinder sind mit Familien- und Fremdbetreuung sehr vertraut. Das hat auch immer sehr gut geklappt - tut es auch immer noch. Schwierige Eingewöhnungen oder gar tränenreiche Abschiede kennen wir gar nicht.
Nun hat nach den Sommerferien letzte Woche das neue Kindergartenjahr begonnen. Der Kleine ist in den Kindergarten gekommen, der Große ist gehört jetzt zu den Großen im Kindergarten. Beide Kinder verbringen den halben Tag in ihren Gruppen. Die neue Gruppenzusammensetzung verunsichert den Großen ein bisschen, der Kleine fühlt sich seit der ersten Minute pudelwohl. Auch hier kein Trennungsschmerz. Tschüss und Kuss!
Seit unserem Sommerurlaub ist besonders der Große sehr auf mich (seine Mutter) fixiert: Mama wird vorgezogen - das war schon immer so. Aber nun wird Papa sehr häufig und sehr stark abgelehnt. Tagsüber vor allem durch den Großen. Nachts und bei Übermüdung ist die Ablehnung bei beiden Kindern besonders stark ausgeprägt: "Papa weg!" "Nein, nur Mama!" Dann lassen sich nicht von Ihrem Vater beruhigen, weisen ihn ab, der Große tritt sogar nach ihm und schimpft. Er freut sich sogar immer mehr, wenn Papa Anfang der Woche wieder auf Dienstreise fährt: "Dann hab ich Dich wieder für mich"
Wenn die Kinder wissen, dass ich nicht da bin, ist der Abschied schwer, aber sobald ich aus der Tür bin, klappt alles reibungslos. Sobald ich wieder zu Hause bin, wird mit wenigen Ausnahmen nur nach mir verlangt.
Das ist für uns alle sehr anstrengend und zum Teil auch sehr verletzend ...

Unsere Interpretation:
Wir glauben, dass der Kleine den Großen nachahmt.
Bei dem Großen vermuten wir Eifersucht oder Macht als Motive. Oder ist das der Ablösungsprozess von der Mutter, der ihm so schwer fällt?

Was denken Sie, woran kann das liegen?
Was können wir tun?
Wie können wir die Kinder unterstützen?

Vielen Dank im Voraus!

 
9 Antworten:

Re: 5jähriger lehnt seinen Papa stark ab

Antwort von Nenilein am 18.08.2018, 10:45 Uhr

Für mich klingt das nach normaler Phase, ich kenne selber viele Kinder die das so hatten (inklusive mir selbst als Kind, und ich habe mich danach zum totalen Papakind entwickelt. Mein Bruder ebenso...)

Natürlich geht hauen und treten nach dem Papa überhaupt nicht, aber den Rest muss man nicht persönlich nehmen. Es geht vorbei.

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Liegt nicht am Kind...

Antwort von Banu28 am 18.08.2018, 11:36 Uhr

Ich glaube, Ihr interpretiert viel zu viel in das Verhalten Eures älteren Sohnes hinein. Die sehr einfache Ursache für dieses Verhalten ist wohl eher, dass Du natürlich seine Hauptbezugsperson bist. Ein Vater, der kaum stattfindet, kann leider auch keine enge Beziehung zu seinen Kindern aufbauen. Und das macht sich irgendwann bemerkbar, das ist ganz natürlich. Durch die häufige Abwesenheit wurde Dein Mann zu einer Art Nebenfigur der Familie. Das ist traurig, aber nicht die Schuld Deines Sohnes. Der Papa hat einfach kaum Bedeutung im Alltag.

Der Einzige, der dies ändern kann, ist Dein Mann. Er muss in der Zeit, in der er zu Haus ist, viel allein mit den Jungs unternehmen. Er muss sich alle Zeit für die Kinder nehmen, die irgend geht. Nur gemeinsam verbrachtes Leben knüpft ein Band zwischen Vater und Kindern. Alles Andere funktioniert nicht. Reden, erklären, die Kinder ermahnen, die Psyche des Kindes analysieren - das alles löst kein Mehr an Bindung aus und vergrößert nicht die Vertrautheit.

Wir haben auch einen Vater im Freundeskreis, der seit Jahren beruflich viel unterwegs ist. Traurigerweise spielt er bis heute (seine Mädchen sind inzwischen fast erwachsen) keine besonders wichtige Rolle für seine Töchter. Er fühlt sich inzwischen sogar schon selbst wie ein Störfaktor zu Hause. Er hat über seinem Job das Wichtigste verloren, das er hatte, nämlich die Vertrautheit mit seinen eigenen Kindern. Seine Frau und die Töchter kommen - weil sie es mussten - inzwischen gut ohne ihn zurecht.

Die Entfremdung zu den eigenen Kindern passiert Männern, die sehr stark im Job aufgehen ja ganz leicht, das ist nichts Neues. Wenn Dein Mann seine Kinder nicht „verlieren“ will, muss er Zeit mit ihnen verbringen. Wenn der Job so ist, dass dies nicht möglich ist, würde ich wechseln. Man(n) muss irgendwann entscheiden, was im Leben wichtiger ist: dass man Zeit für die Menschen hat, die man liebt - oder dass man vielleicht ein bisschen mehr verdient.

Ich glaube, die meisten Männer, die zu wenig Zeit für ihre Kinder haben, verstehen das viel zu spät. Es wäre vielleicht auch für Dich eine Überlegung: Was wäre, wenn Ihr etwas weniger Geld, dafür aber als Familie untereinander eine enge Bindung hättet mit großer Vertrautheit der Kinder zu ihrem Vater...? Vielleicht könntest Du dann auf ihn einwirken und ihn ermutigen, etwas Anderes zu versuchen.

LG

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Re: Liegt nicht am Kind...

Antwort von Nenilein am 18.08.2018, 14:07 Uhr

Ne, sorry...
Der Papa ist sicher keine "unwichtige nervige Nebenfigur", die von Zeit zu Zeit mal da ist und mal eben nicht.
Diese Phase durchleben wie gesagt sehr viele Familien, völlig unabhängig davon, wie viel Zeit der Vater zu Hause verbringt.

Es gibt Familien (wie meine) in der diese Phase durchlebt wurde, obwohl sich beide Elternteile viel und liebevoll gekümmert haben, und es gibt Familien, bei denen diese Phase nicht durchlebt wurde, obwohl der Vater als Berufssoldat maximal an Wochenende 2 Tage zu Hause war.
Das tut kaum was zur Sache, sondern ist die ganz normale Entwicklung des Kindes.

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Kann ich nicht bestätigen

Antwort von lilke am 18.08.2018, 15:05 Uhr

Mein Mann hat bei beiden Kindern jeweils ein Jahr Elternzeit gemacht und war Zuhause. Er ist auch sonst genauso oft Zuhause wie ich. Totzdem haben bzw hatten wir die Phase bei beiden Kindern. Unser Großer wird demnächst vier und bei ihm wird es jetzt wieder besser. Es hat also rein gar nichts damit zu tun, dass Papa viel oder wenig da ist.

LG Lilly

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Re: 5jähriger lehnt seinen Papa stark ab

Antwort von VerenaSch am 18.08.2018, 16:30 Uhr

Ich würde sagt, dass das die typischen Revierkämpfe zwischen Vater und Sohn sind. Insbesondere wegen der Aussage deines Sohnes, dass er dich dann für sich allein hat.

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Unterschreibe zu 100% bei banu..

Antwort von Blüte am 18.08.2018, 21:42 Uhr

..und erspare mir somit die Arbeit des Verfassens eines ähnlichen Beitrages.

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Re: Kann ich nicht bestätigen - hast du das AP überhaupt gelesen?

Antwort von Falbala am 19.08.2018, 9:06 Uhr

Anscheinend nicht. Mannomann.

Zur AP, ich unterschreibe bei Banu, zu einem kaum vorhandenen Vater lässt sich schwer eine Beziehung aufbauen. Und da ist nicht das Kind schuldig oder in der Pflicht, sondern der Vater.

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Hast du irgndwas verstanden?

Antwort von lilke am 19.08.2018, 15:18 Uhr

Hab ich auf das AP geantwortet?!

Kannst Du überhaupt sinnerfassend lesend? Geht dir bei anderen Themen ja auch massiv ab.

Das gleiche Verhalten tritt wie unser Beispiel zeigt genauso bei Kindern auf, bei denen der Vater immer und dauerhaft präsent ist, also ist es Unsinn allein die Abwesenheit des Vaters dafür verantwortlich zu machen. Billigste Polemik, sonst nichts.

Die "nur Mama" oder "nur Papa" Phase gibt es bei so gut wie allen Kindern. Punkt, fertig.

LG Lilly

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Re: Liegt nicht am Kind...

Antwort von Felica am 20.08.2018, 18:37 Uhr

Aber nicht mit 5 Jahren. die Phase dafür ist viel früher.

Wenn Kinder mit 5 solches verhalten zeigen, dann wirklich weil der Vater als Bezugsperson nicht vorhanden ist. Es kommt auch gar nicht mal so sehr drauf an wie viel der Vater daheim ist, sondern eher wie er die Zeit die er eben zuhause ist mit dem Kind nutzt.

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