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Geschrieben von nevin am 05.12.2005, 20:07 Uhr

Ausländer Kinder

Hallo Leute,

ich wollte mal über ein Thema schreiben, dass mich sehr bedrückt. Ich möchte auch wissen, wie andere darüber denken. Also, meine Tochter ist 5 Jahre alt. Geht in den KIGA. Meine Tochter hat einen deutschen Ausweis. Also eigentlich 2 Staatsangehörigkeiten. In unserem KIGA gibt es ca. 7 Kinder, die beide Staatsangehörigkeiten haben. Trotzdem werden sie "ausländische Kinder" genannt. Mag ja sein, dass diese Kinder türkische Eltern haben. Ich leugne meine Nationalität ja nicht. Aber alle sprechen von Integration. Aber wie soll das denn gehn, wenn meine Tochter (unserer Meinung nach, deutsche) gar nicht als Deutsche akzeptiert wird, weil sie türkische Eltern hat und 2 Sprachen spricht? Ich denke, ich bin hier geboren, habe Schulabschlüsse und Lehre gemacht in Deutschland. Bin ich noch Ausländerin???? Ich lebe hier. Meine Eltern kamen aus dem Ausland. Aber meine Tochter ist doch kein ausländisches Kind mehr. Außerdem wurde ich in meiner Schulzeit früher immer als "Ausländer" beschumpfen. Für mich ist das einfach ein rassistisches Wort. Wenn Kinder im KIGA schon getrennt werden, das sind deutsche Kinder, das sind ausländische Kinder, dann prägt sich das doch ein. Dann geht es in der Schule so weiter... Deswegen habe ich unsere KIGA-Leiterin gesagt, dass ich nicht möchte, dass die Kinder türkischer, italienischer oder sonstwelcher Abstammung nicht ausländische Kinder genannt werden sollen, sondern z.B. "Migranten-Kinder". Würdet ihr euch auch für so etwas einsetzen? Ich hab´ hier ne ältere Nachbarin, die meint, wir wären noch Gastarbeiter :)) Naja. Also schreibt mal, wie ihr darüber denkt.

Nevin

 
15 Antworten:

Re: Ausländer Kinder

Antwort von Jo2003 am 05.12.2005, 20:56 Uhr

Du möchtest wissen was wir daüber denken:

Meine Große geht in einem Ev. Kindergarten (wir sind auch keine Christen - nur mein Mann) - sind aber Deutsche. Allein in der Gruppe meiner Tochter gibt es 6 türkische Kinder. Z. B. die Sena. Die Eltern kommen nicht zum Aventskaffee (hat nicht mit Beten zu tun) und nicht zum Laternenumzug. Ich habe mich dieses Jahr sehr gewundert, warum die Türkischen Eltern nicht dabei waren. Beim Elternabend war nur eine "große Schwester" eines Türkischen Jungen da - wo waren die Eltern? "Aber alle sprechen von Integration" aber die Türkischen Staatsangehörigen wollen es einfach nicht. Wenn die Sena wieder aus dem großen Urlaub aus der Türkei kommt spricht sie kein Wort Deutsch mehr...

Aber alle sprechen von Integration... dann fangt mal an!

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Re: Ausländer Kinder

Antwort von ajnam75 am 05.12.2005, 21:28 Uhr

mir ist das sowas von egal, welche staatsangehörigkeit die kinder haben. sie gehören zur gruppe und fertig.

@jo, auch viele deutsche eltern beteiligen sich nicht an der gesellschaft.

lg manja

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Re: Ausländer Kinder

Antwort von koesti am 05.12.2005, 22:03 Uhr

Hallo Nevin,

wir sind hier auch Ausländer - Deutsche in Frankreich. Und wir sind wirklich Ausländer, weil ich nämlich nur sehr schlecht Französisch spreche, mein Mann etwas mehr, aber wir sind beide weit davon entfernt hier Einheimisch zu werden. Unser Sohn geht zur Zeit noch auf den KiGa der Arbeitsstelle meines Mannes. Da diese international ist, ist auch die Gruppe im KiGa sehr gemischt. Also wird bei uns die Gruppe immer mal wieder getrennt in "francophon" und "nicht francophon". Das finde ich auch seht gut, weil sie so denen, die noch kein oder wenig Französisch sprechen, die Möglichkeit geben, es leichter zu lernen.
Wie es dann an der Schule aussehen wird, wenn er mit mehr Franzosen zusammen kommt weiss ich nicht.

Ich denke es ist die Frage, warum und in welchem Zusammenhang jemand "Ausländer" genannt wird. Wenn Deine Tochter Deutsch spricht (ich gehe davon aus, sie wird zweisprachig erzogen?), dann sollte es doch eigentlich weniger auffallen. Ich frage mich, zu welchen Gelegenheiten es überhaupt Grund geben sollte, von diesen Kindern als Ausländern zu reden. In der Regel doch nur, wenn sie sich aus welchen Gründen auch immer nicht in die Gemeinschaft einpassen und somit auffallen.

Sicher kann ich verstehen, dass Du es blöd findest, wenn Deine deutsche Tochter als Ausländerin bezeichnet wird, aber ich würde lieber überlegen, warum das so ist und ob Du daran nicht was ändern kannst, dass sie so auffällt, als an dem Begriff.

LG, koesti

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Re: Ausländer Kinder

Antwort von krissie am 05.12.2005, 22:04 Uhr

Hallo,
wer nennt sie den "Ausländer", die Erzieherinnen oder die anderen Kinder? Also, die Erzieherinnen sollten wirklich so klug sein, das nicht zu tun, wenn sie überhaupt das irgendwie einordnen wollen oder müssen, da hast Du schon recht, können sie das korrekter ausdrücken. Die anderen Kinder werden es wohl von ihren Eltern haben, da kann man wahrscheinlich nicht so viel machen? Ich glaub schon auch, wenn ich so an meine Schulzeit zurück denke, dass viele "Ausländer" wirklich wie ein Schimpfwort benutzen, was es ja eigentlich nicht ist.
Hier gibt es das Problem insofern nicht so, weil es vermutlich kaum noch Kinder mit "rein deutscher" Herkunft gibt, sondern die meisten Eltern oder zumindest Großeltern aus anderen Herkunftsländern haben.
Ich finde es jedenfalls gut, dass Du mit der Leiterin gesprochen hast, vielleicht sprichst Du es nochmal auf einem Elternabend an oder beim Elternbeirat?
LG Kristina

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kann Dich verstehen!

Antwort von tinai am 05.12.2005, 22:05 Uhr

Es sind Kinder der dritten Generation, wenn ich Dich richtig verstehe.

Ausländerkinder gabs bei uns und mich hat das vor 30 Jahren schon irritiert, denn die waren auch nicht anders als wir - außer vielleicht dunkelhaariger.

Aber heutzutage finde ich das völlig fehl am Platz. Sie sollen auch nicht Migrantenkinder sagen. Dann ist ja Bill Clinton auch ein Migrantenkind. Warum wird überhaupt unterschieden zwischen Migranten, Ausländern, Deutschen Kindern? Es sind doch einfach KINDER!

Wenn sie jetzt nur türkisch und schlecht deutsch sprächen, machte eine Unterscheidung Sinn, denn diese Kinder müssten besonders gefördert werden, aber sonst überhaupt nicht!

Bei uns gibt es nur sehr wenige solcher Kinder und die sind immer nur "Kinder" ich habe noch nie etwas anderes gehört.

Gruß Tina

PS: Und das ist ein katholischer Kindergarten, der auch bei den Glaubensrichtungen keine Auslese macht, so lange die Eltern/Familien die kirchlichen Feste nicht ablehnen.

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In unserem katholischen Kindergarten....

Antwort von tinai am 05.12.2005, 22:08 Uhr

...machen die sogenannten nicht-deutschstämmigen Mütter/Väter genauso viel und genauso wenig wie die deutschstämmigen.

Und manch schwäbisches Kind verstehe ich nach 3 Wochen Omabesuch in den Ferien auch nicht mehr.

Jo, Du sprichst von den Kindern! Nich von deren Eltern, denen du mangelnden Integrationswillen vorwerfen magst, aber die Kinder können nciht mehr und nicht weniger als die Eltern.

Gruß Tina

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Re: Ausländer Kinder

Antwort von prinzesschen am 05.12.2005, 22:54 Uhr

Hi,

hmmm...bei uns gibt es gar keine "Ausländer-Kinder" Bei uns gibt es in der Gruppe einen Deutsch-Franzosen, einen Deutsch-Amerikaner, einen Deutsch-Spanier und eine Deutsch-Italienerin. Da differenziert aber niemand zu den anderen Kindern, das sind einfach nur Kinder, die Nationalität wird nicht betont.

Selbst wenn, würde ich das nicht schlimm finden, es kommt aber darauf an, WIE es gesagt wird, nicht DASS es gesagt wird. Wenn jetzt ein Kind türkisch-stämmig wäre und ich wüßte den Namen nicht, würde ich vielleicht auch sagen "das türkische Kind". Was aber nicht abwertend gemeint ist. Und in welcher Generation das Kind hier lebt kann ich ja nicht wissen.

Ich persönlich würde mich für eine Bezeichnung wie z.b. das von Dir vorgeschlagene "Migranten-Kinder" nicht einsetzen, denn ich finde es unerheblich, ob das Kind als als ausländisch oder als Migrant betitelt wird, beides hebt es durch die Bezeichnung von anderen ab und ich denke, daß es auch das ist was Dich stört, oder? Besser wäre es, das Kind nur als Kind zu sehen und nicht die Nationalität zu betonen. Trotzdem denke ich, daß Du "Deine" Bezeichnung nich durchbringen wirst. Du solltest Dir aber vor Augen halten, daß die Bezeichnung der Nationalität (auch wenn die jetzt z:b. wie in Eurem Fall gar nicht so korrekt ist weil das Kind 2 Nationalitäten hat) weder immer böse noch abwertend gemeint ist. Die meisten machen sich da einfach nur keine Gedanken darüber, daß es eine türkisch-stämmige Mutter stören könnte, daß ihr deutsch-türkisches Kind nur als türkisch angesehen wird. Und ehrlich gesagt, ganz verstehe ich Deine Aufregung auch nicht (oder gab es einen bestimmten Vorfall der Dich aufgebracht hat?), denn ich finde, man sollte seine Wurzeln nicht verleugnen.

LG Ivonne

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Re: Ausländer Kinder

Antwort von Kalogo am 05.12.2005, 22:55 Uhr

Hallo Nevin,

Deine Auf-/Erregung verstehe ich sehr gut. Die Wortwahl "ausländische Kinder" muß ja nicht abfällig gemeint sein, hat aber einen irgendwie fiesen Beiklang. Im offiziellen Sprachgebrauch setzt sich zunehmend "(Kinder/Familien/Personen) mit Migrationshintergrund" durch - wenn man denn unbedingt diese Gruppe einmal gesondert betrachten möchte (so richtig geglückt finde ich den Begriff auch nicht, aber was Besseres weiß ich auch nicht).

Was mich interessieren würde : Was hat die KiGa-Leiterin denn dazu gesagt ? Und warum bzw. bei welchen Anlässen meint sie, zwischen "deutschen" und "ausländischen" Kindern unterscheiden zu müssen ?

Gruß Julia

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Bei uns ... (und @Elisabeth??)

Antwort von Trini am 06.12.2005, 8:18 Uhr

gibt es keine Unterscheidung.

Aber natürlich merkt man am Namen IMMER, daß ein Kind einen fremden Ursprung hat. Und das ist auch gut so.

Bei meinen Jungs sind zwei deutsche Mädchen türkischen Ursprungs, die von den Eltern ganzbewußt zum Volkstanz gebracht werden, damit sie diese Wurzeln nicht vergessen.

Etwas anderes ist es, wenn z. B. Fördermittel von der Zahl der Ausländerkinder abhängen. Elisabeth postete einmal, daß ihre Kinder trotz deutscher Mutter in der Kita als Ausländer "zählen".

Bei der Sprachstandserhebung für die Schulanfänger war die Formulierung auch sehr "political correct". Es ging halt um Logopädiebedarf für Deusche und Sprachunterrichtsbedarf für Migranten.

Migranten sind DEINE Kinder ja erst recht nicht. Sie sind ja nicht immigiert. Sie sind hier geboren.

Trini

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Wenn jemand einen Deutschen Paß hat

Antwort von Jo2003 am 06.12.2005, 8:39 Uhr

gehe ich auch davon aus das diese Person auch Deutsch spricht. Warum müssen die anderen Kinder die Deutsch sprechen darunter "leiden" weil andere Kinder (mit oder ohne Deutschen Paß) in der ersten Klasse kein Deutsch sprechen?
Ich war selber in einer Schule wo es viele Übersiedler aus Polen/Russland gab. Die konnten kein Deutsch (hatten aber den Deutschen Paß) und haben nur den Unterricht gestört bzw. verzögert.
Ich habe wegen diesen "Deutschen" die Schule gewechselt.

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Re: Ausländer Kinder(längere antwort)

Antwort von Loulou am 06.12.2005, 8:43 Uhr

hallo!
ich bin ein aussiedlerkind (in russland geboren und mit 14 mon. nach deutschland gekommen) ich kann kaum russisch. meine eltern haben immer mit uns deutsch gesprochen. dennoch wurde auch ich als ausländerin beschimpft (in der schule) und meine eltern fanden schlecht den kontakt mit "deutschen" eltern. sie sind deutsche! wir waren eine von den ersten, die nach deutschland gekommen sind.
ich hab immer gesagt, eine kuh die im schweinestall geboren ist, ist noch lange kein schwein.
langer rede kurzer sinn. genau aus diesem grund werde ich meinem sohn nie sagen, daß sind "ausländer" auch wenn sie es sind. ich sage, daß sind türken, italiener oder sonst was...
selbst "kopftuch-muslima" werden von uns nicht anders behandelt als welche, bei denen man es nicht sieht.
was mich allerdings ein bißchen stört ist, daß die sog. deutsche, türkischer eltern zuerst türkisch reden und dann im kiga erst deutsch lernen, obwohl die eltern sehr gut deutsch können. wenn ich deutsche sein möchte, dann sollte ich auch meinen kindern die sprache beibringen... ich fand es traurig, daß leon vor dem kindergarten nicht mit den türkischen kindern auf unserer straße spielen konnte, weil weder ich, noch er sie verstand.
was dein problem allerdings angeht, würde ich mit der leitung darüber sprechen und ggf den kiga wechseln, wenn sie überhaupt nicht einsichtig sind.
gruß Loulou

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Re: Ausländer Kinder? Ist es negativ?

Antwort von Mistinguette am 06.12.2005, 9:54 Uhr

So gesehen bin ich die erste Generation in Deutschland als Französin. Meine Tochter hat die doppelte Staatbürgerschaft Deutsch/Französisch. In unserem KIGA gibt es ziemlich viele Ausländische Kinder oder Kinder aus gemsichten Ehen und mir gefällt diese Kunterbunte Mischung. Es wird bei uns auch immer wieder erwähnt jedoch immer aus einer positiven Blickwinkel und nicht negativ kommentiert.
Als Französin stehe ich dazu nicht von ihr zu sein und gleichzeitig bin ich meistens eine Fürsprecherin für Deutschland, weil ich mich hier sehr wohl fühle.
Deshalb wäre meine Empfehlung es nicht negativ zu nehmen, sondern deinem Kind es positiv zu verkaufen, weil er/sie eine Kulturelle Brücke darstellt und das ist echt was tolles!

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Re: Wenn jemand einen Deutschen Paß hat

Antwort von ajnam75 am 06.12.2005, 10:07 Uhr

das ist aber ein problem des schulsystems und nicht der kinder. es muss anders geregelt sein! dafür können die kinder und eltern nichts und lehrer schon gleich gar nicht.

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Re: Ausländer Kinder

Antwort von jayjay am 06.12.2005, 13:34 Uhr

Hi,

ich find´s schon eigenartig. Bei Jessie in der Gruppe sind auch einige, deren Eltern nicht deutsch oder nicht hier geboren sind (Aussiedler). Bis auf ein Junge sprechen alle Kinder perfekt Deutsch (evtl. rollendes R, sonst nichts)und auch die Eltern sprechen perfektes (weil hier geboren) oder gutes Deutsch (weil sie sich wohl bemüht haben). Unterschiede werden überhaupt nicht gemacht. Auch beim betreffenden Jungen, der große Sprachprobleme hat und auch eindeutig anders aussieht, habe ich noch erlebt, dass er als Ausländer oder so angesehen wurde, sondern es ist xy, hat also einen Namen.
Und wieso sollte man Migrantenkinder sagen? Wieso brauchen diese Kinder überhaupt eine extra Bezeichnung?

LG
Jutta

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Re: Ausländer Kinder

Antwort von nevin am 06.12.2005, 20:39 Uhr

Liebe Jo,

danke, dass du deine Meinung dazu äußerst. Es ist wichtig auch solche Sachen auszusprechen. Du hast Recht, viele türkische Staatsangehörige nehmen an vielen Veranstaltungen nicht teil. Aber aus welchen Grund? Deiner Meinung nach, weil sie nicht wollen. Aber das weißt Du nicht genau. Das sagst Du einfach so dahin. Du meinst mit der Integration müssen die türkischen Staatsangehörigen anfangen. Aber stell die mal diese Situation vor. Du mußt nach Frankreich ziehen. Sprichst aber kein Wort französisch. Wenn kein Mensch auf Dich zukommt, dich keiner einladet, dich nicht anspricht, sich nicht für dich interessiert, dich einfach beiseite legt und dich dort liegen lässt, was würdest du tun? Würdest Du Dich auf diese Fremde Umgebung stürzen oder darauf warten an die Hand genommen und geführt zu werden?? Ich gebe zu, ich habe es ein wenig zu kitschig dargestellt. Aber im großen und ganzen versuche ich zu erklären, dass viele die Sprache nicht sprechen. Als sie damal herkamen, mussten sie nur arbeiten. Keiner wollte sich mit Ihnen unterhalten. Also suchten sie ihresgleichen und taten sich so zusammen. Sie brauchten die Sprache nicht, weil sie einander hatten. Wäre aber jemand gekommen und hätte gesagt, komm, ich zeigt dir wo es lang geht, du brauchst dich nicht zu verkriechen, ich helfe dir hier klar zu kommen, dann wäre wahrscheinlich vieles anders gekommen. In unserem KIGA ist eine türkische Mama mit Kopftuch. Sie kommt zu allen Anlässen in den KIGA. Ob irgendeine Feier, Elternabend oder gemütlicher Zusammenhock. Sie ist immer dabei. Sitzt aber immer irgendwo in einer Ecke, wo sie kein Mensch beachtet. Keiner geht auf sie zu, keiner frägt irgendwas. Keiner unterhält sich mit ihr. Sie traut sich nicht aus ihrer Ecke. Und du meinst, sie sollte den ersten Schritt machen? Entschuldige, aber wir kennen das anders. Wenn sich irgend ein Fremder in unseren Kreis begibt, wird er sofort herzlich begrüßt, man unterhält sich mit dem jenigen, damit er sich wohl fühlt unter uns. Also es liegt hauptsächlich an der Sprache, dass viele sich nicht trauen den Kontakt zu Deutschen aufzunehmen. Warum gehst du denn nicht mal auf eine zu und ladest sie z.B. mal zu einem Kaffee ein? Oder frag mal, ob du mal zum Kaffee kommen kannst. Sie sagen sicher nicht nein. Dann wirst du sehen, dass viele ( es gibt sicher Ausnahmen) eigentlich nur zu zurückhaltend sind, weil sie Angst haben, abgewiesen zu werden. Schau mal, in unserem KIGA bin ich auf mindestens ein Dutzend Mamas zugegangen und habe sie einzeln zum Kaffee eingeladen. Bis jetzt sind es nur 2 gewesen, die mich auch mal eingeladen haben. (In 2 Jahren!). Also. Was sagst Du dazu? Dich würde ich auch gerne mal kennenlernen. Dann könntest Du mir deine Sicht schildern und ich meine. So könnten wir viele Vorurteile und Missverständnisse aus der Welt schaffen.

Liebe Grüße
Nevin

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