zurück| Geschrieben von Finnarwen am 31.05.2019, 19:43 Uhr |
Wie geht ihr um mit der Zukunft?
Für meine Kinder habe ich Sparverträge angelegt, falls sie mal studieren möchten. Aber wer weiß, ob das überhaupt Sinn macht. Laut dem Bericht der Klimaexperten ist 2040 bis 50 Schluß. Dann also wenn meine Kinder so alt sind wie ich.
Und der Weg bis dahin wird wohl katastrophal. Ressourcen werden knapp. Und darüber werden sicher Kämpfe ausbrechen. Es wird verödete und überflutete Landstriche geben.
Wie geht ihr mit diesen apokalyptischen Prognosen um? Wie bereitet ihr eure Familie darauf vor? Was fördert ihr bei euren Kindern, dass es sich für sie in dieser Zukunft überhaupt lohnt?
Ich hab jetzt erstmal einen Termin beim Psychologen, aber mir geht's damit echt nicht gut.
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Re: Wie geht ihr um mit der Zukunft?
Antwort von kleinemine am 31.05.2019, 20:14 Uhr
Hey
Also unsere Kinder haben beide ein Sparbuch von uns bekommen. Bei beiden wird jeden Monat von uns Geld überwiesen und dann bekommen die noch so unser Klei Geld oder wenn geburstage sind. Alles was die beiden so an Geld haben kommt da drauf.
Re: Wie geht ihr um mit der Zukunft?
Antwort von Finnarwen am 31.05.2019, 20:17 Uhr
Und mit dem Klimawandel?
Re: Wie geht ihr um mit der Zukunft?
Antwort von weekend am 31.05.2019, 20:42 Uhr
Wir haben einen ETF-Sparplan angelegt, auf den monatlich das Kindergeld geht.
Das Klimawandelthema verdränge ich, muss ich zugeben. Dass es derartig apokalyptisch wird glaube ich irgendwie nicht, und wir wohnen hier in Deutschland ja ziemlich günstig, um von den Folgen noch am ehesten verschont zu bleiben. Jedenfalls rede ich mir das ein.
Und die FridaysForFuture haben erreicht, dass die Gesellschaft den Klimawandel als drängendstes Problem wahrnimmt, davon war das Thema bis Ende letzten Jahres wir entfernt. Ich denke da tut sich gerade etwas.
Ich halte es aber für richtig, mit einem Psychologen zu sprechen, wenn es Dich derartig belastet.
Und das Beste, was wir unseren Kindern geben können, ist im Moment eine unbeschwerte Kindheit.
Re: Wie geht ihr um mit der Zukunft?
Antwort von kleinemine am 01.06.2019, 21:01 Uhr
Also ich versuche nun mehr auf Plastik zu verzichten. Ich kaufe mir persönlich keine körperpfelemittel mehr die in Plastik verpackt sind. Sprich ich mache mein Duschgel, haarpflegemittel selber.
Waschmittel habe ich nun auch schon gemacht und flüsigseife. Ich habe meiner Tochter eine Zahnbürste aus Bambus gekauft und werde es für Emil auch machen.
Wie gesagt ich versuche immer mehr auf Plastik zu verzichten. Auch Obst und Gemüse kaufe ich lieber unverpackt, oder im katongs so wie die Erdbeeren.
Re: Wie geht ihr um mit der Zukunft?
Antwort von good4nothing am 01.06.2019, 22:49 Uhr
Ach du Schreck, du bist ja das reinste Nervenbündel. Bitte, nimm dir diese aktuelle Hysterie nicht so zu Herzen. Ich will nicht sagen, dass wir keinen Handlungsbedarf haben, aber die Welt geht so schnell nicht unter und wenn, dann nicht weil wir Plaste ins Meer schmeißen.
Ehrlich, ich bin mittlerweile ziemlich angefressen, wegen dieser überzogenen Debatte. Das führt nämlich genau zu solchen fatalistischen Einstellungen, wie man sie bei dir beobachten kann. Ergebnis davon ist dann, dass noch weniger Menschen bereit sind, sinnvollen Ökosystemschutz zu betreiben, weil ist ja eh schon alles zu spät. Ich seh das auch, wie diese Ängste in den Köpfen meiner Schüler arbeiten. Da passiert nix konstruktives, das ist destruktiv und für die Kinder eine komplette Überforderung.
Keine Ahnung, warum das CO2-Thema momentan so hochgejazzt wird, vielleicht um die Steuer salonfähig zu machen, vielleicht steckt die AKW-Lobby dahinter, keine Ahnung.
Wichtig ist, dass man für sich kleine Stellschrauben dreht, eigener Konsum, Mobilität, Verwertung und wer einen eigenen Garten hat, kleine Biotope anlegen und erhalten.
Btw, früher nannte man Episoden mit höheren Durchschnittstemperaturen Klimaoptimum so wie es auch immer wieder kleine oder große Kaltzeiten gab. Achja und während des Tertiärs gab es hier ausgedehnte tropische Regenwälder. Hätte es die nicht gegeben, hätten wir jetzt keine Braunkohle zum Verheizen. Du siehst also, Klima an sich ist sehr volatil und ihm ist es egal ob es sich mit dem Menschen, durch den Menschen oder ohne ihn ändert.
Re: Wie geht ihr um mit der Zukunft?
Antwort von Späti79 am 03.06.2019, 13:59 Uhr
Hallo.
Also vorab, keine mega Panik schieben und dennoch gegenlenken.....unser Motto.
Wir sparen Plastik ein, fahren kaum noch Auto (das zweite Auto sird gerade verkauft und ein Lastenfahrrad dafür angeschafft), Marmelade und Co wird meist selber hergestellt UND wir haben viel ausgemistet und verkauft, da man eh im Überfluss lebt.
Wir geben auch den Kindern dieses Denken mit und schauen, dass sie eher ÖPNV nutzen, statt sich überall hingurken zu lassen (sie sind 12,5 und 14 und 19 Jahre, die Großen).
Wir nutzen sogar Keramikeisbecher und nehmen die mit in die Eisdiele, anstatt Plastikbecher mit 2 oder 3 Kugeln zu erhalten oder nehmen unsere Thermobecher mit, wenn wir wissen, wir sind länger unterwegs und wollen irgendwo einen Kaffee kaufen.
Durch all die Dinge werden die Kids automatisch sensibilisiert und vor 10 Tagen waren wir mit unserer Tochter auch mal bei "fridays for future", damit sie sich davon ein Bild machen und ihre eigene Meinung bilden kann.
Re: Wie geht ihr um mit der Zukunft?
Antwort von Finnarwen am 03.06.2019, 15:52 Uhr
Der Grund warum das Thema gerade aktuell ist, liegt daran dass 2020 ein Wendepunkt sein wird. Wenn nächstes Jahr gescheite Politik dazu betrieben wird, können wir uns auf ein paar Überschwemmungen und Dürren freuen und das war's dann auch. Kein Grund zur Panik.
Schaffen wir das nicht nächstes Jahr, dann können wir uns so ziemlich auf den Zusammensturz unserer Gesellschaft gefasst machen, da das Ökosystem zusammenbricht. Also wir und unsere Kinder verhungern wahrscheinlich.
Ich hab in die Richtung studiert und weiß das die Panikmache leider voll gerechtfertigt ist. Der Unterschied zu anderen warmen und kalten Perioden liegt daran das es verdammt schnell geht. Die Tier- und Pflanzenwelt kann sich nicht so schnell anpassen - Evolution dauert echt ewig.
Re: Wie geht ihr um mit der Zukunft?
Antwort von Finnarwen am 03.06.2019, 15:59 Uhr
Finde ich super, das ihr das macht. Wir haben einen Radamhänger für den Kindertransport in der Stadt. Zur Arbeit muss ich leider mit dem Auto.
Allerdings macht dieses individuelle Einsparen kaum etwas aus. Es muss sich in der Industrie etwas ändern. Es werden durch die Modeindustrie allein jedes Jahr Millionen Tonnen an Stoffen vernichtet weil die Mode von letztem Jahr ist. WTF! Da bringt mein bisschen doch echt nix, oder? Und die machen das ungestraft.
Re: Wie geht ihr um mit der Zukunft?
Antwort von Mondfrau14 am 03.06.2019, 21:16 Uhr
Ich verstehe, dass man Panik bekommen kann angesichts der Fakten.. Man muss sich vor Augen halten, dass DIESER Klimawandel zum überwiegenden Teil menschengemacht ist und sehr schnell vor sich geht, nicht wie die Klimaveränderungen, die es sonst so bisher gab. Aber das wollen viele Menschen halt leider einfach nicht wahrhaben. Es kommt teilweise zu irgendwelchen Verschwörungstheorien und die wissenschaftlichen Fakten werden in Frage gestellt. Ich finde, und da nehm ich mich gar ich aus, die westliche Gesellschaft ist einfach viel zu bequem geworden um auf lieb gewonnene Dinge im Leben verzichten zu wollen. Wir fahren das Programm "hinter mir die Sintflut", kommt mir manchmal vor... Ich denk da zB ans Autofahren (wir haben keins, und ich finde in der Stadt braucht man es auch kaum, und Carsharing gibt's ja auch), an die Mülltrennung, an die Verpackungsindustrie, den schädlichen Flugverkehr (wir fliegen nicht) …. unser gesamter westlicher Lebensstil ist eigentlich genau genommen nicht nachhaltig und nicht umweltschonend,- der ganze Elektromüll, den wir in die "3. Welt" verschicken, der überbordende unnötige Fleischkonsum....usw. Vom Atommüll (ok, hier in Österreich haben wir Gott sei Dank kein AKW, aber alle um uns herum, "Dankeschön", schon), von dem man immer noch nicht weiß, wie man ihn ordentlich unschädlich entsorgen soll, mal sowieso abgesehn… Und es wird uns ALLE betreffen. Laut unsrer heutigen Zeitung wurde schon 1975 von Wissenschaftern auf die Folgen eines zu hohen CO²- Ausstoßes hingewiesen!!! Und was ist passiert? Zu wenig bis gar nix! Und das macht mich wirklich wütend. Ich leb in einer schönen Stadt, die die höchste Feinstaubbelastung des Landes hat, und was macht die Politik? Das, was sie Wirtschaft ihr vorgibt zu tun. Und deshalb dürfen wir uns nicht auf "die da oben" verlassen, weil es sonst bald sehr schlimm ausschauen wird. Die Erde wird sich wahrscheinlich über Jahrtausende und mehr regenerieren, wenn es uns nicht mehr gibt....aber jetzt geht's um uns und unsre Kinder. Und da haben sie vollkommen Recht, die jugendlichen Demonstranten, wenn sie uns aufrütteln wollen. Weil es sonst leider scheinbar bei den Menschen nicht ankommt. Weil wir hier in Europa den Klimawandel noch nicht deutlich genug spüren. Aber das kann sich alles auch sehr schnell ändern, wenn die Überschwemmungen und Dürreperioden und Stürme auch bei uns immer mehr werden. In anderen Ländern ist das ja schon sehr deutlich zu spüren. Ich denke, man kann bei sich selbst in der Familie anfangen, sich bewusst zu machen, was schädlich ist und was man ändern kann, die Kinder dafür zu sensibilisieren, auch was den ganzen Konsum betrifft, sie mehr mit der Natur betraut zu machen, die Zusammenhänge erklären, Infos geben, gemeinsam so zu leben, dass es nachhaltiger ist, aber es eben auch authentisch vorleben, ist sicher das Wichtigste. Damit sie nicht in das Gefühl verfallen, "eh nichts ändern zu können", weil das stimmt nicht. Aber dafür müssen noch viel mehr Menschen überhaupt das Bewusstsein dafür bekommen, dass es wirklich ernst ist, und es an allen gemeinsam liegt, was zu verändern.
Re: Wie geht ihr um mit der Zukunft?
Antwort von good4nothing am 03.06.2019, 23:59 Uhr
Wofür bitte soll 2020 ein Wendepunkt sein? Es gab schon etliche Modelle, wonach 2012 das Fundament des Kölner Domes unter Wasser stehen sollte. Schaut gerade nicht danach aus. Wenn 2020 ein Wendepunkt sein soll, dann halten wir das jetzt auch nicht mehr auf, egal wie clever die Politik ist.
Abgesehen davon steht das Thema "Klimawandel" nicht in allen 193 Staaten der Welt ganz oben auf der Agenda. Das heißt, die Zahl der Staaten, die willig sind und auch tatsächlich messbare klimapolitische Ziele umsetzen, sind recht übersichtlich und gehören wahrscheinlich noch nicht einmal zu den größten Emittenten.
Übrigens, ich habe Geowissenschaften studiert und bin mir wie schon oben geschrieben sicher, dass wir dringenden Handlungsbedarf haben, aber das Klima werden wir nicht durch das Drehen von ein paar Stellschrauben beeinflussen.
Für mich mutet das Ganze gerade wie eine Religion an. Da wird mit Weltuntergang gedroht, Propheten gibt's auch ein paar und wenn man sich an die Gebote hält, gibt's auch die Aussicht auf das Himmelreich.
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin auch für einen starken Umweltschutz, ich sehe viel Handlungsbedarf, aber was die aktuelle Debatte betrifft, kann ich nur den Kopf schütteln.
Re: Wie geht ihr um mit der Zukunft?
Antwort von Späti79 am 04.06.2019, 21:30 Uhr
Ach, da gibt es Listen von solchen Dingen, wo man nur den Kopf schütteln kann.
Allerdings glaube ich, wenn jeder etwas macht, wird es schon viel mehr als vorher.
Dazu kommt, dass wir unseren Kindern das mitgeben und sie von uns lernen......und das ist mega wichtig
