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Geschrieben von weekend am 27.05.2019, 10:52 Uhr

Gewaltlose Erziehung

Ich rede jetzt nicht von Gewalt im Sinne von Schlägen. Mir ist in letzter Zeit häufiger das Ideal der "gewaltlosen Erziehung" untergekommen in dem Sinn, dass jedes Ausnutzen einer Machtposition gegenüber dem Kind schon Gewalt ist.

D.h. es passiert sozusagen nichts gegen den Willen des Kindes. Wenn das Kind gerade mal nicht in den Kinderwagen will, kommt es da auch nicht rein. Und wenn das Kind nicht Zähneputzen will, dann wird es im Guten versucht, aber eben nicht gegen den Willen und mit Geschrei geputzt. In letzter Konsequenz wird dann eher nicht geputzt als dass das Kind gezwungen wird.

Letzteres ist für mich dann zwar schon wieder Kindswohlgefährdung, aber es gibt natürlich eine fließende Grenze und hin und wieder passiert hier schon etwas gegen den Willen der Schlumpfine. Wenn sie partout nicht in den Kinderwagen will (meist wenn wir unterwegs sind, ich sie warum auch immer mal rausgenommen habe, wir dann aber weiter wollen und sie will nicht wieder rein), dann streckt sie sich komplett durch, dann wird sie von uns schon auch gegen ihren Willen hineingesetzt. Natürlich ohne ihr weh zu tun, aber doch eben gegen ihren Willen.

So ein wenig ein schlechtes Gewissen habe ich hier und da schon auch mal, aber es kann eben nicht immer nach ihrem Kopf gehen. Und Zähneputzen ist zuletzt auch eher auf weniger Begeisterung gestoßen, dann halte ich ihre Arme sanft fest und streichle sie dabei, während der Papa mit der Zahnbürste in den schreienden Mund geht. Wir tun ihr dabei sicher nicht weh, aber es ist in dem Sinne dann eben doch "Gewalt". Oder aktuell, Hustensaft, sie hat nen ziemlich argen Husten gerade. Den will sie partout nicht einnehmen, dabei schlägt sie dann auch gegen den Löffel, das muss ich dann sanft eskalieren lassen, bis sie nur noch meckert-motzt-schreit, dann schlägt sie nicht mehr um sich und ich kann den Saft in ihren schreienden Mund schütten. Wenn er da drin ist schluckt sie ihn dann auch.

Ich mag das an sich überhaupt nicht und hab da immer ein ganz schlechtes Gewissen dabei, aber es muss doch sein ...

Wie haltet Ihr das? Was haltet Ihr von dieser "gewaltlosen Erziehung"? Wie läuft bei Euch das Zähneputzen, Naseputzen, Husensaft geben, in den Kinderwagen setzen?

 
6 Antworten:

Re: Gewaltlose Erziehung

Antwort von Kasslerin am 27.05.2019, 11:21 Uhr

Hey,

Also mit dem Kinderwagen haben wir zum Glück bisher keine Probleme.
Beim Zähne putzen bin ich jedoch sehr konsequent, klar manchmal gibt es Phasen da gibt es Gemecker und Gebrüll.
Dann wird er abgelenkt und gut ist.
Medikamente kann ich zum Glück auch ohne Probleme geben.

Anziehen ist hier ein Drama, da wird gebrüllt sich weg gedreht etc etc. Aber auch da bin ich konsequent halte ihn sanft fest und ziehe ihn schnell an.

Klar passiert oft was gegen den Willen der Kinder, aber es gibt eben dinge die müssen sein und bei denen diskutiere ich nicht, da wird dann abgelenkt oder ich muss es eben unter protest machen.
Wenn sie nicht untersucht oder geimpft werden wollen protestieren sie ja auch und es geschieht gegen deren Willen aber auch da muss es eben geschehen.

Lg

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Re: Gewaltlose Erziehung

Antwort von Kasslerin am 27.05.2019, 11:21 Uhr

Hey,

Also mit dem Kinderwagen haben wir zum Glück bisher keine Probleme.
Beim Zähne putzen bin ich jedoch sehr konsequent, klar manchmal gibt es Phasen da gibt es Gemecker und Gebrüll.
Dann wird er abgelenkt und gut ist.
Medikamente kann ich zum Glück auch ohne Probleme geben.

Anziehen ist hier ein Drama, da wird gebrüllt sich weg gedreht etc etc. Aber auch da bin ich konsequent halte ihn sanft fest und ziehe ihn schnell an.

Klar passiert oft was gegen den Willen der Kinder, aber es gibt eben dinge die müssen sein und bei denen diskutiere ich nicht, da wird dann abgelenkt oder ich muss es eben unter protest machen.
Wenn sie nicht untersucht oder geimpft werden wollen protestieren sie ja auch und es geschieht gegen deren Willen aber auch da muss es eben geschehen.

Lg

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Re: Gewaltlose Erziehung

Antwort von Prinzenmami87 am 27.05.2019, 11:24 Uhr

Hallo weekend,

ich kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen. Die Ansichten gehen heutzutage diesbzgl. ja auch ziemlich auseinander und attachment parenting wird häufig als das Erziehungsideal präsentiert. Ich finde, dass damit aber einem auch schnell ein schlechtes Gewissen als Eltern gemacht werden kann. Dass Erziehung ohne physische Gewalt und mit viel Liebe einhergeht, sollte selbstverständlich sein. Ich bin aber klare Befürworterin von klaren Regeln, dazu gehört z. B. auch Zähneputzen. Wir haben hier aktuell auch Schwierigkeiten. Dennoch wird jeden Tag 2 Mal geputzt, auch wenn Murkel nicht mag. Dann dauert es halt länger. Würden wir nachgeben, merken die Mäuse doch, dass sie mit etwas Schimpferei erfolgreich sind. Ich denke, unsere Kinder werden uns später danken, wenn sie gesunde Zähne haben. Und so halten wir es persönlich mit allem. Unsere Kinder bekommen viel Liebe, es gibt aber klare Regeln und dennoch viel Freiraum mit dem entsprechenden Vertrauen in unsere Kinder.

Lass dich nicht verunsichern.

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Re: Gewaltlose Erziehung

Antwort von Patte78 am 27.05.2019, 21:14 Uhr

es gibt nun mal Regeln und Grenzen, für uns j auch...und wir finden, dass Kinder diese brauchen und lernen müssen. Genauso bekommen sie iHre Freiheiten.
Heißt ja nicht, dass wir unsere Kinder nicht mit viel Liebe etc erziehen.
Ob die „gewaltlose Erziehung“ das Ideal ist ...keine Ahnung...für mich ehrlich gesagt...in dem Sinne, dass Kind entscheiden kann, wie wann, wieoft es was möchte ... also frei in seiner Entscheidung ist...nicht meins...denn so Dinge wie Zähne putzen, vor dem Essen Hände waschen oder nach dem Toilettengang sind Beispiele, die wir als wichtig ansehen und zu unseren „Regeln“ gehören.
Andere Situationen wiederum...wenn es z.b ums anziehen geht, lasse ich meine Kinder frei entscheiden, es sei denn es passt überhaupt nicht zur Witterung, dann wird spielerisch in die richtige Richtung gelenkt.
Hier wird nicht geschrien oder ähnliches, aber schon mal mit bestimmender stimme gesagt, wo es langgeht.
Ist der große Bruder zu überdreht oder hat seine 5 min, er meint zu probieren ...wie weit kann ich gehen... bekommt er eine „spielpause“ kann er sich ein Buch angucken oder Puzzle machen, um runterzukommen...so versuchen wir Situationen zu beruhigen.
Erziehung ist ja immer so nen heikles Thema...

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Re: Gewaltlose Erziehung

Antwort von knuspi am 28.05.2019, 18:48 Uhr

Lustig ich war letztens erst auf einem Seminar "unerzogen" hieß das es ging genau darum. Ich habe mir schon ein paar Ansätze davon herausgezogen und lasse meine Kinder viel selbst entscheiden aber in manchen Punkten kann ich auch nicht aus meiner Haut Zähne putzen etc. Und da ich eh viel auf mein Gefühl höre war das für mich mal gar nichts da.

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Re: Gewaltlose Erziehung

Antwort von spanisheye am 30.05.2019, 22:39 Uhr

Auch bei der gewaltlosen Erziehung gibt es natürlich Ausnahmen. Nämlich dann wenn es "schützende Gewalt" gegt. Du lässt es ja nicht auf die Straße laufen, nur weil es das möchte.

Beim Zähne putzen geb ich dir recht. Muss sein. Hier gibt es unterschiedliche Meinungen.Aber es gibt so viele Möglichkeiten es den Kindern spielerisch beizubringen. Mit einer handpuppe, selbermachen lassen, mit einem Lied. In dem.alter essen sie in de Regel noch nicht so viel Zucker, deshalb kann man sich herantasten und langsam steigern. Wichtiger als die Perfektion ist hier die Gewöhnungm Sie spürt das ihr da zu viel Druck macht. Nehmt den Druck raus

Beim buggy gibt es auch so viele andere Alternativen. Fahrtrichtung ändern, auf dem Rücken tragen oder Dreirad. Etwas scheint ihr nicht zu gefallen. Finder heraus was. Welches Bedürfnis hat sie?

Ich habe mir viele Erziehungskonzepte angeschaut und für mich die besten Ideen herausgezogen

Bei uns ist es übrigens das wickeln. Ich Wickel sie so oft es geht im stehen


Wenn die kinder in die Autonomieohase kommen beginnt eine neues Kapitel. Sie fangen an zu kommunizieren. Hier kann man den Kindern dann die Wahl lassen anstatt sie zu zwingen

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