März 2012 Mamis

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Geschrieben von Bombalurina am 10.07.2012, 16:43 Uhr

Mal ehrlich

Klingt doof, aber ich hab nicht so richtig auf dem Schirm gehabt, dass ein Kind als BABY geboren wird und erstmal NICHTS kann. Dass alles, was irgendein Mensch kann oder weiß, erstmal gelernt werden musste. Vor allem die Dinge, die einem so selbstverständlich vorkommen - laufen, sprechen, essen usw. Von daher fielen mir die ersten Wochen nicht so leicht, weil ich erstmal lernen musste, dass da jetzt jemand ist, der absolut abhängig von mir ist.

Ich habe immer versucht, mir das Muttersein sehr anstrengend vorzustellen, und manchmal ist mir das gelungen. Dann hab ich mir gedacht, dass es bestimmt noch viel anstrengender ist. Und letztlich musste ich feststellen: es ist noch viel anstrengender und vor allem anders anstrengend, als man sich es vorstellen kann. Würde mich jemand fragen, wie es ist, ein Kind zu haben, könnte ich nichts Greifbares antworten. Ich würde wohl sagen: "Bist du bereit, dein Leben, so wie du es kennst, komplett über Bord zu werfen und keine Ahnung zu haben, gegen was du es eintauschst? Wenn ja, dann probier es aus!" DAS hätte vorher jemand zu mir sagen sollen... ich hätt trotzdem ein Kind bekommen, aber vielleicht hätte mich diese vollkommene, totale, ABSOLUTE Umstellung nicht dermaßen umgehauen. Es ist ja wirklich ALLES anders, aber kaum konkret zu beschreiben.

Mein "altes Leben" wünsch ich mir eigentlich nicht zurück; gelegentlich denk ich schonmal "Ach, ohne Kind war auch schön!", aber insgesamt kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, ohne zu sein. Weiß gar nicht mehr, was ich die ganze Zeit gemacht habe und kann mir nicht mehr erklären, worüber ich mich früher aufregen konnte, was mich heute überhaupt nicht mehr tangiert... oder dass ich Dinge als unheimlich kompliziert oder anstrengend empfunden habe, die heute nicht mal mehr Erwähnung finden würden (Auto nach Feierabend in die Werkstatt bringen, 3 Maschinen am Tag waschen, unter Zeitdruck kochen usw.). Diese neue Gelassenheit find ich richtig gut, auch wenn sie es einem manchmal schwer macht, mit anderen (vornehmlich kinderlosen) Leuten mitzufühlen, wenn die sich über was ärgern...

Was ich mir zurückwünsche, sind gelegentliche freie Abende nur für mich und meinen Mann, an denen wir auf nichts Rücksicht nehmen müssen. Aber die kommen bald - ich werde in 2 Wochen das Abstillen beginnen und dann darf die Kleine mal bei Oma übernachten.
Und meine Arbeit vermisse ich. Mit erwachsenen Menschen zu reden, täglich was Neues zu erleben und was zu erzählen zu haben. Ich find das immer total doof, wenn mein Mann von der Arbeit kommt und mir 20 Minuten lang erzählen kann, was er alles erlebt hat, und das Spannendste an meinem Tag war eine Oma, die mich bei Rewe an der Kasse angesprochen hat...

 
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