September 2017 Mamis

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Geschrieben von MarLen17 am 02.06.2020, 15:07 Uhr

Konsequenzen, Regeln, etc

Hallo ihr lieben

Ich hoffe euch geht es gut.
Mich würde mal interessieren wie ihr die Erziehung handhabt. Es gibt ja viele verschiedene Ansätze.
Gibt es bei euch Strafen? Wenn ja welche? Was ist für euch der Unterschied zwischen Strafe und Konsequenz?
Und vor allem. Wie reagieren eure Kinder darauf?

Unsere Mini ist ja durchaus ein Emotionsbündel und ich stelle mich dadurch sehr oft in Frage. Ich habe stets die Angst zu "weich" zu sein im Gegensatz zu anderen Müttern. Es gibt schon Konsequenzen (wenn du nicht am Gehsteig bleibst musst du in den Buggy etc) aber keine Strafen. Strafen sind für mich zb: "wenn du jetzt nicht aufräumst lese ich dir keine Geschichte mehr vor." Ich hoffe ihr wisst was ich meine.
Wir haben gefühlt den ganzen Tag Grundsatzdiskussionen und alleine der Start in den Tag bis ich dieses Kind gewaschen und angezogen habe ist ein Kraftakt. Alles ist Nein und sie wehrt sich ewig lange vehement gegen alles.
Aber was soll ich machen. Sie festhalten und im Karategriff waschen bringe ich nicht übers Herz. Ich mache es dann mit "schmäh" ala. "Komm hol deinen Bauarbeiter. Der ist von der ganzen Arbeit so schmutzig du darfst ihn im Waschbecken waschen."
Und so geht es halt oft den ganzen Tag weiter. Und oft klappt es auch nicht....

Ich hoffe ihr wisst worauf ich hinaus will. Meine Gedanken in Worte zu fassen fällt mir da grad echt schwer

Habt einen schönen Tag

 
9 Antworten:

Re: Konsequenzen, Regeln, etc

Antwort von Blue_Berry am 03.06.2020, 9:06 Uhr

Hallo,

ich glaube ich verstehe was du meinst! Ich bin ein recht harmoniebedürftiger Mensch und werde auch nur richtig streng/konsequent wenn etwas gefährlich ist. Ansonsten gibt es bei uns natürlich auch Regeln aber ich versuche meistens, die nicht mit aller Kraft sondern mit Spaß, Überzeugung, ja manchmal auch Bestechung umzusetzen. Mir fällt es tatsächlich auch schwer mein Kind körperlich zu zwingen (zum Beispiel beim Zähneputzen) oder wütend wegzutragen - das tut mir weh und ihm weh und ich sehe den Sinn darin nicht, abgesehen von wirklich kritischen Situationen wie "auf die Straße rennen wollen". Meinem Mann platzt da übrigens viel schneller die Geduldsschnur und ich versuche mich dann trotzdem zurückzuhalten und denke das ist gar nicht so schlecht, wenn verschiedene Formen des Umgangs miteinander kennen gelernt werden. Unsicher bin ich mir auch manchmal... zum Beispiel wenn ich höre das bei anderen das Zähneputzen gar kein Problem ist nachdem sie halt einen Monat festgehalten haben. Oder das durchschlafen, nachdem sie 3 Nächte haben schreien lassen. Ich hoffe, dass sich die Arbeit, die ein "freundlicherer" Umgang macht, irgendwann in einem tollen, verhandlungs- und kompromissfähigem Charakter meines Kindes auszahlt...

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Re: Konsequenzen, Regeln, etc

Antwort von Lovie am 04.06.2020, 8:21 Uhr

Strafen sind für mich Handlungen, die "weh tun" aber nicht im direkten Zusammenhang mit der "tat" stehen. Also bspw. Wenn das Kind das Sofa anmalt und ich ihr daraufhin verbiete, fernzusehen, ist das eine Strafe. Die Konsequenz wäre für mich, wenn sie keine Stifte mehr zur freien Verfügung hat.
Tatsächlich achte ich sehr auf logische Konsequenzen, da ich das Gefühl habe, dass sie einen größeren, verständlicheren Effekt bei der Erziehung haben.
Vor ein paar Wochen habe ich allerdings beim großen Kind, das in Kürze 5 wird, die erste Strafe verhängt. Sie ist mit knapp 5 Jahren aber im gegenteil zu der kleinen mit nicht mal 3 durchaus in der Lage, sowas zu begreifen. Sie war entsetzt und tief getroffen, erzieherischen Effekt hatte es also ganz bestimmt. Ob er dauerhaft ist, kann noch nicht sagen. (Ich hatte, nachdem sie absichtlich etwas teures zerstört hat, ihre Hörspiel Box für den Rest des Abends einkassiert) mit ihr konnte ich mich aber auch danach intensiv drüber unterhalten und alles erklären und auch ihre Sichtweise betrachten, was mit der kleinen in der Tiefe noch nicht ginge.

So, zu deinem Diskussionsproblem: stelle 2 Dinge in Auswahl. Also frage nicht "können wir doch jetzt waschen?" sondern "soll ich dich oder mich zuerst waschen" oder "soll ich dich erst waschen oder erst anziehen?". So hat sie ein Mitspracherecht, kann entscheiden und fühlt sich groß und wichtig, aber die Option sich nicht zu waschen gibt es eben nicht.
Und dann musst du halt auch doch tatsächlich konsequent sein und durchziehen. Wenn du also dich selbst gewaschen hast, ist sie dran, ohne wenn und aber. Da kann man dann wieder mit "wenn wir dich jetzt schnell waschen, können wir noch xy. Wenn du Trödelst haben wir meine Zeit mehr" arbeiten.

Ja, ich halte mein Kind zum Zähneputzen auch mal fest und putze einfach auch wenn sie kreischt. Wenn ich zur Arbeit muss, habe ich schlicht keine Zeit, ne halbe Stunde eiertanz zu veranstalten.

Hilfreich kann auch sein, wenn du immer schon vorher alles ankündigst. Viele sensible Kinder haben Probleme mit "Übergängen". Also vom Frühstück zum Zähne putzen.
Sag schon zur Hälfte des Frühstück, dass danach waschen und anziehen kommt. Frage, was sie zuerst will. Kurz vor Ende des Frühstück sage ihr dass ihr gleich ins Bad geht und such wascht. Während des waschen schon das anziehen ankündigen. Willst du das gelbe oder das grüne tshirt?...

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Re: Konsequenzen, Regeln, etc

Antwort von Lovie am 04.06.2020, 10:39 Uhr

Was ich mal gelesen habe, was hilfreich sein soll, ist ein Plan. Also Fotos machen vom Kind beim Frühstück, beim Zähneputzen, beim waschen, anziehen usw... Also alles was jeden Tag kommt.
Und dann irgendwie so verbasteln, dass das Kind es immer sieht wenn die Situation kommt und nach erledigte Aufgabe das Foto weg nehmen kann

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Re: Konsequenzen, Regeln, etc

Antwort von MarLen17 am 04.06.2020, 11:17 Uhr

Hey!
Ohja ich versuche ihr die Möglichkeiten zu bieten. Aber um bei deinem Beispiel zu bleiben und weil es heute wieder Thema war. "Soll ich erst mich oder erst dich waschen" bekomme ich ein "Gar nicht, ich will nicht sauber werden" zurück.
Also ich bekomme auf entweder/oder Fragen grundsätzlich eine ausweichende Antwort.

Gestern war ein katastrophaler Tag. Sie ließ sich 2 Stunden die volle Windel nicht tauschen. Ich war so zornig und habe ihr dann gesagt dass wir nicht raus gehen können da sie eine volle Windel hat. Und sie meinte nur ganz trocken "na dann geh ma halt erst morgen wieder raus"

Dazu kommen dann Wutanfälle im Minutentakt..... Das macht mich zum Teil wirklich so ohnmächtig weil ich aufpassen muss dass ich selber nicht in dieser Wut versinke und auch einen Anfall bekomme wenn es tagelang von morgens bis abends nur so dahin geht.
Und da kommen dann immer die Zweifel ob es an mir/uns liegt.
Ob wir vielleicht wirklich "strenger" werden sollen. Aber was soll man für eine Konsequenz nehmen wenn sie sich nicht waschen lassen will, wenn sie nicht rein will etc. Ab und zu fühle ich mich als ob sie so ein kleiner terrorzwerg ist und die Macht voll auskosten will.

Wenn ich dann wieder höre wie brav und kooperativ sie in der Kita ist könnte ich in Strahl kotzen.

Sorry falls das jetzt etwas hart klingt aber es musste einfach mal raus. Ihr gegenüber kann ich das ja schlecht sagen

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Re: Konsequenzen, Regeln, etc

Antwort von MarLen17 am 04.06.2020, 11:23 Uhr

Ja genau das meine ich mit Unsicherheit. Wenn man Ratschläge bekommt wo einem sich die Nackenhaare aufstellen und man sich anfängt zu fragen ob man wirklich auf solche Methoden zurückgreifen muss.
Ich liebe aber doch ihren starken Charakter und will sie nicht brechen. Sie soll gerade diesen Charakter behalten dürfen. Sie ist so wahnsinnig stark in die anstrengende aber auch in die gute Richtung. Mir kommt sie oft vor wie eine kleine erwachsene die genau ihre Richtung kennt und weiß was ihr gut tut. Das will ich ihr nicht nehmen. Ist halt aber gleichzeit auch sehr anstrengend und mir fällt es schwer mit dieser art umzugehen damit es nicht in ein zu autoritäres Verhalten ihrerseits ausartet.

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Re: Konsequenzen, Regeln, etc

Antwort von Lovie am 04.06.2020, 11:40 Uhr

Sie ist jetzt in einem Alter, wo sie alles selber machen will.und unbewusst will sie auch Grenzen aufgezeigt haben. Feste Regeln und Strukturen geben halt und Sicherheit, das weißt du ja.

Würde mir meine Antworten, dass sie nicht sauber gemacht werden will, würde ich ihr durchaus knallhart sagen dass sie das nicht zu entscheiden hat, dass waschen nun mal sein muss weil man sonst krank wird und dass wir das jetzt machen. Sie kann sich aussuchen, ob wir es mit Theater oder ohne machen, aber gemacht wird es. Optional kannst du für Kooperation ja eine Belohnung in Aussicht stellen.

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Re: Konsequenzen, Regeln, etc

Antwort von MarLen17 am 04.06.2020, 11:54 Uhr

Ach Lovie.... Irgendwie hatte ich gehofft du kannst mit jetzt die Eier Legende Wollmilchsau unter den Erziehungsmethoden sagen und ab da leben wir unser Leben harmonisch und glücklich

Na aber im Ernst. Es beruhigt mich zumindest zu lesen dass es wohl nicht so falsch ist wie wir es machen. Auch wenn es laut ist

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Re: Konsequenzen, Regeln, etc

Antwort von Muffin2014 am 04.06.2020, 20:32 Uhr

Ich möchte dazu noch was ganz wichtiges loswerden:
Mit Liebe erzogene Kinder sind anstrengend, die Belohnung kommt erst später!

Mein 5,5 Jähriger schläft erst jetzt überwiegend in seinem Bett, putzt sich die Zähne und deckt neuerdings von sich aus den Abendbrottisch ..... es waren harte Jahre und ich war oft am verzweifeln und auch fast am aufgeben und habe ihn beim Zähneputzen mal festgehalten, aber als zwischenfazit sage ich, es hat sich gelohnt.

Der 2,5 Jährige sitzt abends übrigens gerne unterm Esstisch und versteckt sich da. Will nicht Zähne putzen, will nicht ins Bett, fängt an mich zu hauen....
Ein Patentrezept gibts ja leider nicht...
Aber ich versuche nicht mehr mit anderen zu vergleichen, auch wenn die einen schief angucken.

Ich hab dem 5 Jährigen letzte Woche jeden Tag die Schuhe im Kindergarten an und ausgezogen. Die Blicke hättest du sehen müssen.... aber er war so lange nicht da, dass er wie erstarrt war und es einfach brauchte. Und siehe da, diese Woche hat er es komplett alleine gemacht, ohne das ich was sagen musste. Hätte ich letzte Woche geschimpft wäre das Machtspiel diese Woche sicher noch am laufen.


Übrigens eine Konsequenz ist für mich etwas notwendiges. Etwas unabdingbares, was sich einfach aus der Situation ergibt. Er malt die Wand an- Stifte sind weg.
Er läuft auf die Straße- ab in den Kinderwagen.
Eine Strafe ist etwas willkürlicher.
Er haut ein Kind- muss auf dem Stuhl in der Ecke sitzen

Eine Konsequenz muss deshalb auch immer im Bezug zur Tat sein, aber da rede ich mir bei meinem Mann auch den Mund fusselig....

Jetzt wurde es doch so viel, dabei wollte ich Lovie eigentlich nur zustimmen

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Re: Konsequenzen, Regeln, etc

Antwort von rgb am 04.06.2020, 22:09 Uhr

Ich achte darauf nicht unnötig sachen zu verbieten oder alles zu verneinen. Z.b. wenn die grosse (6) alle ihre barbie sachen im wohnzimmer aufstellen will und da spielen will finde ich das okay. Sie darf es von mir aus auch dort lassen. Spielt sie nicht mehr damit mache ich sie darauf aufmerksam: "wenn du die barbie sachen nicht mehr brauchst bin ich froh wenn du sie dann wieder ins zimmer räumst"
Mein mann sieht immer schon das chaos und unordnung wenn sie mit der kiste aus dem zim.er kommt und sagt schon: "nein aber nicht im wohnzimmer!" Schon gibt es ein enttäuschtes gesicht und Diskussionen ich lasse ihnen viel freiraum verlange aber im Gegenzug dann auch (natürlich vorallem von der grossen) dass sie ihr pyjama anzieht wenn ich es mitteile. Macht sie es nach 3 aufforderungen nicht hat das konsequenzen wie zum beispiel nicht bei ihr im bett bleiben oder nicht rücken kraulen (sie liebt das vor dem einschlafen). Ich möchte aber nicht eine schlechte stimmung vor dem zu bett gehen also gibt es keine Konsequenzen wie: keine Geschichte oder so.

Als sie klein war (ca 1,5j) machte sie immer so ein riesen Theater wegen dem Wickeln am morgen und anziehen jeden morgen Geschrei und verweigerung. Ich habe ihr dann mal (als mir eigentlich der kragen geplatzt ist) ganz ruhig alle kleider und die windeln hingelegt mit den worten: "alles ist hier, du darfst dich gerne selber anziehen" lautes Geschrei und verneinen also: "dann gehe ich und warte bis du bereit bist, dass ich dich anziehen kann" ich bin dann an den Küchentisch und habe sie mit sich ihren kampf ausöeben lassen. Eine gute halbestunde später kam sie mit windeln und kleidern zu mir. Von da an ging es täglich besser. So mache ich es nun auch bei Lijan.

Würde.das vielleicht helfen bein waschen am morgen? Sie selber machen zu lassen? Wir lassen ihn sich zur hälfte selber eincremen nach dem baden weil er sonst u zufrieden ist.
Wenn er sich zu sehr wehrt beim anziehen dann lege ich alles hin und warte (ausser wir bringen die grosse in den kiga. Da habe ich einfach keine Zeit). Falls er mir ständig davon geht dann gehe ich ihn nach 3x sagen holen und er muss mir sein kleines Spielzeug auto abgeben oder so. Es kann nicht sein, dass ich immer unter zeitdruck gerate weil er das spassig findet
Fährt er mit dem bobbycar davon obwohl ich stop sage erkläre ich ihm wie gefährlich das ist wegen autos und macht er es gleich nochmal dann darf er ihn den ganzen tag nicht mehr haben. Hatte den bobbycar auch schon mehrere wochen weggeräumt bis ich merkte, dass das hören besser wurde
Hat er einen wutanfall und schmeisst sachen durch die wohnung dann ist die Strafe postwendend 3 minuten auf die bank in der Küche. Ich erkläre, dass ich das nicht will weil es gefährlich ist und setze ihn auf die bank. Stelle die uhr am backofen und wenns läutet darf er runter. Das muss er auch wenn er jemanden boxt oder schlägt. Schlagen ist etwas das ich überhaupt nicht dulde.
Ich lehre ihm aber auch seine wut mit stampfen oder schreien raus zu lassen. Wut muss ja irgendwie raus die 3 minuten auf der bank dienen um ihn runter zu holen. So kann er nichts schmeissen und nicht toben sondern nur schreien wenn er will. Aber meistens wird er nach 1 Minute ruhiger und fragt wann er runter darf.

Bin ich enorm dünnhäutig (vor allem auch jetzt wo ich wieder schwanger bin) dann kann ich auch mal laut werden oder es gibt gleich konsequenzen und keine Verwarnungen. Das ist aber doch seltener denn das macht die stimmung von keinem besser. Also versuche ich dann eher mit den kindern zu tanzen und sie spass haben zu lassen so wird der tag wieder besser
und ars****** -tage gibt es ja auch mal. Die gehen auch wieder vorbei

Zusammengefasst: im vergleich zu freundinnen bin ich eher streng mit den kindern aber ich sage weniger nein. Ich habe (für mein empfinden) klare grenzen was geht und was nicht erfinde auch nicht ständig irgendwelche no go's sie dürfen sehr viel selbstständig machen und auch entscheiden, das macht beiden spass. Ich würde sie aber nicht drängen so wie ich das erlebt habe.

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